Hallo Leute,
Mein FHEM läuft auf einem Raspberry Pi, der per kabelgebundenen LAN an eine Fritzbox 7490 angeschlossen ist. Seit einer Tarifumstellung bei meinem Internet Provider zeigt die Fritzbox nur noch
Internet, IPv4: FRITZ!Box verwendet einen DS-Lite-Tunnel , M-net DSL, IPv4 über DS-Lite
Internet, IPv6: verbunden seit 07.07.2015, 02:56 Uhr, M-net DSL, IPv6-Präfix: 2001:xxxx:xxxx:xxxx::/xx
Seitdem kann ich die Portweiterleitung (Port Forwarding) für meine IPv4-Geräte nicht mehr nutzen. Von außen ist kein Zugriff mehr auf die internen IPv4-Geräte möglich, darunter weder FHEM noch meine Webcams.
Die Portweiterleitung für FHEM und die Webcams waren früher IPv4-konform eingerichtet und haben auch prima funktioniert.
1. Lässt sich FHEM und der Raspberry Pi auf IPv6 umstellen? Wie?
2. Für meine Webcams gibt es laut Herstelleranfrage leider kein Firmware-Update auf IPv6. Sie melden sich grundsätzlich nur per IPv4 am Fritzbox-Router an. Kann man den Raspberry Pi (Dauerbetrieb 24/7) als eine Art IPv4 / IPv6 Port Mapper einstellen (Skripte, Anleitungen...)?
3. Kann man den integrierten Myfritz DynDNS-Dienst so einstellen, dass von außen ein Zugriff mit klassischer Syntax
http://IP-Adresse:Portnummer
möglich ist? Gibt es alternativ andere dynamische DNS-Anbieter, die mit IPv6 zurecht kommen?
Welche Lösung ist mir eigentlich egal. Ich will nur wieder von außen mit einem Webbrowser oder meinen Handy-Apps auf FHEM und die Webcams zugreifen können.
Viele Grüße
1. FHEMWEB/telnet koennen das beide. Zitat Commandref:
ZitatTo use IPV6, specify the portNumber as IPV6:<number>, in this case the perl module IO::Socket:INET6 will be requested. On Linux you may have to install it with cpan -i IO::Socket::INET6 or apt-get libio-socket-inet6-perl; OSX and the FritzBox-7390 perl already has this module.
Da ich bisher keine Bugs deswegen fixen musste, vermute ich, dass es kaum/nicht genutzt wird.
2. Ein vor FHEM+Webcam vorgeschaltetes Apache oder anderes Webserver sollte das koennen (Stichwort ProxyPass), ich wuerde diese Loesung dem FHEM-eigenen IPV6 vorziehen.
3. Die klassische Syntax (hostname:port) funktioniert auch bei IPV6, es muessen nur alle Beteiligten mitspielen. Und da habe ich meinen Zweifel, z.Bsp. bin ich auf dem Stand, dass aus dem Mobilfunk z.Zt. kein IPV6 ansprechbar ist (stimmt das immer noch?). Auch Internetcafe/Firma/etc muss IPV6 unterstuetzen, und das ist auch eher die Ausnahme, als der Regel.
Zitat1. Lässt sich FHEM und der Raspberry Pi auf IPv6 umstellen? Wie?
2. Für meine Webcams gibt es laut Herstelleranfrage leider kein Firmware-Update auf IPv6. Sie melden sich grundsätzlich nur per IPv4 am Fritzbox-Router an. Kann man den Raspberry Pi (Dauerbetrieb 24/7) als eine Art IPv4 / IPv6 Port Mapper einstellen (Skripte, Anleitungen...)?
3. Kann man den integrierten Myfritz DynDNS-Dienst so einstellen, dass von außen ein Zugriff mit klassischer Syntax
http://IP-Adresse:Portnummer
möglich ist? Gibt es alternativ andere dynamische DNS-Anbieter, die mit IPv6 zurecht kommen?
1. Ja, ich habe dasselbe DS-Lite nach Wechsel zu unitymedia. Sowohl raspi, als auch fhem laufen mit IPV6. War ein wenig Handarbeit nötig, einfach mal googeln.
2. Ich bin dann irgendwann auf den externen Dienst "www.feste-ip.net" durch einen Artikel in der Zeitschrift CT aufmerksam geworden. Es ist aber nicht ganz umsosnst, aber sehr günstig! Du brauchst nur den universellen Portmapper:
ZitatUniverselle Portmapper
Unsere universellen Portmapper sind mit wenigen Mausklicks eingerichtet. Sie nutzen das dynamische DNS-System Ihres Routeranbieters - wie z. B: myfritz.net von AVM als Ziel für das Mapping.
3. Ja, mit dem MyFritz DYNDNS und der Kombination "www.feste-ip.net" geht dann der Zugriff von einer IPV4-Adresse nach der weitergeleiteten internen IPV6-Adresse des raspi.
Viel Erfolg!
LG
Thomas
Wieso nicht VPN nutzen? Portweiterleitungen finde ich eh gefährlich, gerade bei IP-Cams, welche meist verbuggte Firmwares besitzen 8)
Ich verwende das Fabrikat Foscam bei den Webcams. Deren Smartphone-Apps sehen nur die Syntax hostname:port für den externen Zugriff vor. Einstellmöglichkeiten für VPN gibt es bei den Foscam-Apps leider nicht. Bei D-Link soll es laut Meldung eines Bekannten auch nicht besser ausschauen, der übrigens neuerdings das gleiche Problem hat.
Irgendwie kann ich zwar die "politischen" Entscheidungen der Internet Service Provider verstehen, konsequent auf IPv6 bei Neuanschlüssen oder Tarifwechseln vorzugehen, weil es ja eine weltweite Verknappung des IPv4-Adressraumes gibt. Andererseits killen die damit gut funktionierende IPv4-Bestandsanlagen, ohne passende Alternativen anzubieten.
Beispiel für den Provider M-Net: Downgrade auf IPv4 Dual Modus: Einrichtungsgebühr 10 Euro plus 120 Euro Monatsgebühren für 2 Jahre Neuvertragslaufzeit macht 130 Euro für etwas, was früher selbstverständlich und kostenlos war. Bei Unitymedia oder Geschäftskunden-Tarifen sieht es meiner Ansicht noch prekärer bei den "Neu"-Angeboten aus.
Mag sein, dass dieses Thema in zwei Jahren durch technische Lösungen nicht mehr relevant ist, jedoch habe ich großes Interesse daran, den Bedienkomfort wieder so herzustellen, wie es zur IPv4-Zeiten soeben noch problemlos und kostenlos möglich war - und zwar jetzt sofort!
Gruß
P.S.
Ich habe zwar die neuen AGBs von des Providers M-Net oberflächlich bei der Vertragsumstellung gelesen. Leider sind dort keine expliziten Hinweise über die Konsequenzen enthalten (z.B. IPv4-Verlust). In den AGBs heißt es nur lapidar, dass sich M-Net die Wahl des Internet-Protokolls vorbehält. Hätte ich das vorher gewusst, wäre meine Entscheidung vielleicht eine andere gewesen. Eine Diskussion nach dem Prinzip "Hätte-Wäre-Wolle" bringt momentan leider nichts, weil Rechtsschutz / Anwalt / Sonderkündigung finanziell nicht unbedingt kostengünstiger sind. Deshalb der wohlwollende Hinweis an dieses Forum als Multiplikator (Marketing-Sprech), solche Zusammenhänge an die potenziellen User zu kommunizieren. Als Privatmann bin ich trotzdem für billigere Alternativen offen, egal ob die Angelegenheit beim ISP oder beim Lieferant des Routers (z.B. Fritzbox) angelagert ist.
Das eigentliche Problem ist, dass man von "aussen" meistens nur per IPV4 Zugriff hat und damit nicht so ohne weiteres in das interne IPV6 Netzwerk kommt. Da ist der Hinweis auf einen VPN-Tunnel nicht weiter hilfreich ;-(.
ZitatIrgendwie kann ich zwar die "politischen" Entscheidungen der Internet Service Provider verstehen, konsequent auf IPv6 bei Neuanschlüssen oder Tarifwechseln vorzugehen, weil es ja eine weltweite Verknappung des IPv4-Adressraumes gibt.
Ich denke, das ist viel weniger eine politische Entscheidung, als einfach der Tatsache geschuldet, dass die ISP's nicht mehr genügend IPV4 Adressen zur Verfügung haben. Besonders die ISP der "letzten Stunde" sind da schlecht weggekommen! Die Telekom hat noch einen riesigen Pool IPV4 Adressen zur Verfügung!
Aber wie schon gesagt, schaut euch den Dienst "feste-ip.net" an. Damit geht es recht elegant.
LG
Thomas
Ich hatte das gleiche Problem mit Kabel Deutschland.
Ich habe da Angerufen und ein wenig rum gejammert und dann haben Sie mir wieder eine IPv4 Adresse geschaltet.
Beim Provider M-Net hilft kein Rumjammern am Telefon. Für Neuanschlüsse oder Tarifumstellungen steht in den AGBs und dem Preisverzeichnis neuerdings eindeutig drin: IPv4 (Dual Modus), Einrichtung 10 Euro, monatlich 5 Euro. Übliche Vertragslaufzeit ist 2 Jahre.
Die Telekom scheint diese Diskussion mitgekriegt zu haben, siehe heise Artikel (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Telekom-startet-IPv6-Einfuehrung-im-Mobilfunknetz-2741029.html). :)