Moin allseits,
ich baue grad unser Bad um, und würde gern feuchte Luft nach draussen befördern, wobei ich zum Feststellen der Luftfeuchtigkeit das vorhandene TC_IT_WM benutzen will und zum Schalten über notify ein Funkmodul+Relais. Ich hab auch noch einen Maico-Lüfter Ø100 rumliegen.
Nu die Fragen an Physiker und Praktiker, die sowas schon realisiert haben: welchen Luftdurchsatz brauch ich, wenn zB. 10min lang 15l/min Warmwasser verduscht werden? wird eine 100er Leitung reichen? wie weit darf der Beginn der Absaugleitung von der Dusche weg sein - es soll nicht "ziehen" - falls nicht dagegen spricht, wäre der Anfang der Leitung etwa 3m von der Mitte der Dusche weg, und die Leitung ca 2m lang incl Wanddurchführungen.
lieben Dank vorweg und Grüsse, ralf
Ich fürchte, eine allzu präzise Antwort solltest Du nicht erwarten. Das hängt ja doch sehr von der Größe und Beschaffenheit des Raumes ab. Du solltest das Volumen des Raumes kennen und mit der Leistung des Lüfters vergleichen. Dann hast Du eine Idee, wie lange der brauchen würde, um die Luft im Raum einmal komplett auszutauschen. Das heißt zwar nicht, dass der Raum dann schon trocken sein muss, gibt aber einen Anhaltspunkt. Dabei beachten, dass die Nennleistung ohne Rohr ist. Mit jedem Meter Rohrleistung verringert sich die effektive Leistung.
Was die Position angeht: Idealerweise sollte sich die Absaugöffnung an einem Ende des Raumes befinden, die Stelle wo frische Luft nachströmt am anderen. So entsteht ein "Luftzug" durch den gesamten Raum, was am effektivsten sein dürfte. Wenn es eine "Abkürzung" gibt, besteht die Gefahr, dass eine Ecke des Raumes verhältnismäßig lange zum Trocknen braucht.
Ich habe die Lüftungsöffnung direkt über der Dusche platziert. Da zieht nichts, schon gar nicht, wenn Du gerade warm duscht. Aber ich weiß ja nicht, von was für einer Lüfterleistung wir sprechen.
Wenn es um eine dauerhafte Lösung geht, würde ich auch auf die Geräuschentwicklung des Lüfters achten. Könnte auf Dauer nervig werden. 100mm + Leistung + leise scheint mir etwas viel verlangt.
Das ganze software-seitig sinnvoll zu steuern, ist dann nochmal ein anderes Thema. Wurde hier im Forum schon verschiedentlich heiß diskutiert und auch Lösungen vorgestellt. Aber kümmer Dich erstmal um die "Hardware". ;)
vielen Dank für die Denkanstösse.
Da ich die Kerlöcher selber bohren kann, werde ich's einfach erstmal mit dem 100er probieren, falls es nicht reicht, gibt's halt nen größeren Ø mit neuem Lüfter. Unser Bad hat <20m³, der Lüfter schaufelt 95m³/h, das sollte doch hinhauen (behauptet zumindest die heute zufällig gefundene Marley-HP). Beginn Abluft gegenüber der Zuluftöffnung krieg ich auch hin, allerdings nicht direkt über der Dusche...
Grüsse, ralf
Wenn nicht zu aufwändig, mach einen 125er oder 150er rein - schau Dir mal bei nem 100mm-Lüfter an, wie groß der Motor schon ist, da bleibt nicht mehr viel Platz für die Luft
Moin ralf
Zitat von: ralfiboy am 07 November 2015, 12:04:07
ich baue grad unser Bad um, und würde gern feuchte Luft nach draussen befördern, wobei ich zum Feststellen der Luftfeuchtigkeit das vorhandene TC_IT_WM benutzen will und zum Schalten über notify ein
Kleiner Tipp: Auf die Luftfeuchte im Bad alleine zu schauen reicht nicht. Wenn Du bei 71% Luftfeuchte einschaltest und bei 55% wieder ausschalten willst kann es passieren, dass der Lüfter den ganzen Sommer lang durchläuft. ;D
Du musst dich hierbei mit dem Modul DEWPOINT auseinandersetzen und zusätzlich einen Außenfühler installieren.
Sollte trotz Dusche der Taupunkt draußen immer noch höher sein als drinnen, brauchst du den Lüfter gar nicht erst einschalten. Die Luftfeuchtigkeit würde sich dadurch noch erhöhen!
Gruß
Sailor
ZitatDu musst dich hierbei mit dem Modul DEWPOINT auseinandersetzen und zusätzlich einen Außenfühler installieren.
Alternativ kann man auch das Weather Modul verwenden und die dort gelieferte Feuchte für die Taupunkt-Ermittlung verwenden.
Wenn darüberhinaus noch die Einschalthäufigkeit und -dauer von Interesse ist bietet sich das HourCounter-Modul an.
John
Zitat von: Klaus0815 am 10 November 2015, 23:49:19
Wenn nicht zu aufwändig, mach einen 125er oder 150er rein - schau Dir mal bei nem 100mm-Lüfter an, wie groß der Motor schon ist, da bleibt nicht mehr viel Platz für die Luft
/ Wiisenschaft ein
Generell gilt für die Bemessung die gute alte Kontinuitätsgleichung:
Volumenstrom [m^3/s] = Geschwindigkeit des Mediums [m/s] * Querschnittsfläche des Durchgangs [m^2]
/ Wissenschaft aus
Konkret heisst das je kleiner der Durchmesser desto höher die Fliesgeschwindigkeit und damit auch der Geräuschpegel.
Ebenso solltest du einen Lüfter nehmen der einen Verschlussmechanismus bei Inaktivität hat.
Sonst bekommst du im Winter einen Konvektion und heizt nur deinen Vorgarten.
Zitat von: AxelSchweiss am 11 November 2015, 09:01:15
Ebenso solltest du einen Lüfter nehmen der einen Verschlussmechanismus bei Inaktivität hat.
Sehr guter Hinweis, wobei man das auch als Einsatz in die Rohrleitung einbauen kann, wenn der Lüfter selbst es nicht hat.
Stichwort "Einschub-Rückstauklappe" oder so.
Hi Ralf,
Nur so eine Idee von mir, warum koppelst du das nicht mit dem Lichtschalter und lässt den Lüfter
XX Min. Laufen nach Licht aus - hätte den Nebeneffekt das man auch den Toilettengang ohne Geruchsfühler mit einbezieht. ;D
z.B. Badentlüfter mit Nachlauftimer und Hygrostat die Dinger kosten zwischen 50€ und 100€
und zum Abfragen das Status für FHEM mit RSL Funk-Schalter
Gruß Alex
Hallo Alex,
kann den das von dir vorgeschlagene Hydrostat auch den Taupunkt ermitteln ?
Je nach dem wer mit welcher Intensität duscht, dauert die Entfeuchtung bei mir durchaus mehrere Stunden.
(Nasse Handtücker, die trocknen ...)
Entfeuchten geht nur über den Taupunkt.
Für die Toilette, habe ich Funk-Taster verwendet, die eine Anforderung für FHEM triggern
In FHEM wird die Logik zur Ansteuerung des Lüfters gebildet. (Anforderung durch Feuchte, Toilette, Nachtauskühlung)
Man kann diese z.B. an heissen Tagen im Sommer auch für die Nachtauskühlung verwenden. (Querbelüftung)
John
Die Antwort ist ja schon im 2.ten Post getroffen worden
Zitat von: Brockmann am 07 November 2015, 18:13:31
Ich fürchte, eine allzu präzise Antwort solltest Du nicht erwarten. . . . . .
Es stellt sich mehr die Frage welches Ergebnis möchte man mit welchen Aufwand "Arbeit/Geld" erreichen??
z.B. für mich wäre das Ziel schon mal zu 80% erreicht, wenn ich nach dem Duschen etc.... 87% Luftfeuchte habe und durch verlassen das Bades mit Nachlauf Entlüftung innerhalb von sagen wir 10 - 15 Min. auf 60% Luftfeuchte komme und das Ganze nur durch ausschalten des Lichtes. Wenig Aktionen viel Wirkung.
Natürlich kann man da noch ist/und/oder Schaltungen hinten dran hängen und 25 Schalter betätigen um dann auf 55% Luftfeuchte zu kommen - aber lohnt der Aufwand "Arbeit/Geld" meine Meinung...
Gruß Alex
Hi all,
als Mauerkasten nach draussen (der Lüfter selbst sitzt in der Wand zw Bad und G-WC) kommt ein FlowStar von Naber zum Einsatz - ein 150er Exemplar ist seit einem Jahr in der Küche im Dienst - total dicht, wenn kein Luftstrom :). Die Zuluft kommt bis jetzt von draussen durch Rohre im Keller- da sitzt ein motorbetriebener Aeroboy, der von der Absaugung in der Küche geschaltet wird- in die Küche. Ich bin nicht sicher, ob ich den wegen der geringeren Luftmenge im Bad (Küche bis 900m³/h) und der kürzeren Laufzeiten überhaupt mit dem Badlüfter koppeln soll. Unsere Hütte ist nicht ansatzweise so dicht, daß sie nen Blower-Door-Test bestehen würde + nen offenen Kamin wird's auch nicht geben....
Die Kopplung mit dem Taupunkt muss ich mal durchdenken, evtl tut's ja auch wirklich ne (Lichtgeschaltete) Steuerplatine mit Nachlauf (keep it stupidsimple ;D)
ralf
Ich habe eine Lüfter über einen HomeMatic-Zwischenaktor gekoppelt.
Der Lüfter läuft 90 Minuten und schaltet (das macht der Lüfter) automatisch ab, wenn er weniger als 55% Luftfeuchte misst.
Wir schalten vor dem Duschen manuell an.
Unser Schimmelproblem und die gammligen Fugen gehören seitdem der Vergangenheit an.
Raumgrösse: ca. 6qm, 15qm
Lüfter: cata E-100 GTH (http://www.amazon.de/CATA-Feuchtesteuerung-Feuchtesensor-energiesparend-Markenqualit%C3%A4t/dp/B00AH0V2Y6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1448580517&sr=8-1&keywords=cata+e-100+gth (http://www.amazon.de/CATA-Feuchtesteuerung-Feuchtesensor-energiesparend-Markenqualit%C3%A4t/dp/B00AH0V2Y6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1448580517&sr=8-1&keywords=cata+e-100+gth))
Hallo Gunther
Zitat von: Gunther am 27 November 2015, 00:30:00
Der Lüfter läuft 90 Minuten und schaltet (das macht der Lüfter) automatisch ab, wenn er weniger als 55% Luftfeuchte misst.
Frage: Wann schaltet sich der Luefter aus, wenn die Aussenluftfeuchte 90% bei fast identischen Temperaturen vorherrscht?
Gruss
Sailor
Zitat von: Sailor am 27 November 2015, 11:41:35
Frage: Wann schaltet sich der Luefter aus, wenn die Aussenluftfeuchte 90% bei fast identischen Temperaturen vorherrscht?
Steht doch da: Nach 90 Minuten oder auch früher, wenn die gemessene Luftfeuchte < 55% liegt.
Zitat von: Brockmann am 27 November 2015, 12:26:58
Steht doch da: Nach 90 Minuten oder auch früher, wenn die gemessene Luftfeuchte < 55% liegt.
Ich habe verstanden: Der Luefter laeuft mindestens 90 Minuten und schaltet dan ab, wenn 55%rel unterschritten.
Gruss
Sailor
genau so ist es.
Die Abschaltung erfolgt aber über die Hardware des Lüfters (eingebautes Feature).
Der HM-Zwischenstecker schaltet wirklich erst nach 90 Min aus.
Ich denke, ich kann hier auch auf eine Stunde reduzieren, habe mich aber nicht weiter damit auseinandergesetzt, da der Stromverbrauch des HM-Steckers eher vernachlässigbar ist.
... Kann halt passieren, dass er gerade im Sommer mehr Feuchtigkeit nach innen holt, als du gerne hättest...
Zitat von: JoeALLb am 17 Januar 2016, 20:20:10
... Kann halt passieren, dass er gerade im Sommer mehr Feuchtigkeit nach innen holt, als du gerne hättest...
So isses.
Im Augenblick dürfte das bei -7°C noch nicht passieren; Brrrr... ;)
Gruß
Sailor
Zitat von: JoeALLb am 17 Januar 2016, 20:20:10
... Kann halt passieren, dass er gerade im Sommer mehr Feuchtigkeit nach innen holt, als du gerne hättest...
Kannst Du das bitte ein wenig ausführen?
Hallo,
im Sommer ist die Luft draußen teilweise feuchter, als innerhalb des Hauses.
Ausführliche Infos dazu: http://www.meintechblog.de/2015/08/raumklima-im-smart-home-mit-fhem-verbessern-taupunktoptimiertes-lueften/
VG
Sven
Diese Aussage ist in dieser Einfachheit falsch, man muss zwischen absoluter und relativer Feuchte unterscheiden.
Außerdem ist es nicht immer sinnvoll, die relative Feuchte zu minimieren - häufig ist im Winter die Luft zu trocken, um das Klima behaglich zu finden. Das Austrocknen von Schleimhäuten ist einer der Hauptgründe für die Erkältungsanfälligkeit im Winter.
LG
pah
Hallo Herr Prof. Dr. Peter Henning
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 19 Januar 2016, 08:38:17
Diese Aussage ist in dieser Einfachheit falsch, man muss zwischen absoluter und relativer Feuchte unterscheiden.
Außerdem ist es nicht immer sinnvoll, die relative Feuchte zu minimieren - häufig ist im Winter die Luft zu trocken, um das Klima behaglich zu finden. Das Austrocknen von Schleimhäuten ist einer der Hauptgründe für die Erkältungsanfälligkeit im Winter.
Ich gebe Ihnen Recht was die Behaglichkeit in Relation zur relative Luftfeuchte in einem normalen Raum betrifft aber
a) Gunther hat zur Zeit eine Lösung die dafür sorgt, dass der Lüfter mindestens 90 Minuten läuft und dann noch länger bis die relative Luftfeuchte im Bad unter 55% kommt. Das klappt im Sommer nicht immer. Und darauf bezog sich die Antwort von JoeALLb. Darüber hinaus kann es passieren, dass das Bad durch das Lüften unter Umständen feuchter wird als es vorher war.
b) Wenn irgendein noch so niedliches Familienmitglied doch keinen so niedlichen Haufen Braunkohl in die Schüssel gepflanzt hat und anschließend duschen geht, interessiert die Behaglichkeit der Schleimhäute hinsichtlich der relativen Luftfeuchtigkeit erst einmal nur zweitrangig. ;)
Gruss
Sailor
Ich gebe zu, ich habe einen Moment nachdenken müssen, was mit
ZitatBraunkohl
wohl gemeint sein könnte :o
Zur Vermeidung der Schimmelgefahr ist es außerdem sinnvoll, nicht den Taupunkt anzugeben, sondern die TF80-Temperatur (relative Feuchte 80%). Denn bei dieser relativen Feuchte fangen Schimmelsproen bereits an zu wachsen.
Ein Beispiel: Wenn wir im Zimmer eine relative Feuchte von 60% bei einer Temperatur von 18°C haben, liegt der Taupunkt bei 10°C. Bei Abkühlung der Wand auf diesen Betrag kondensiert die Feuchte. TF80 beträgt aber 13,5°C, das ist deutlich höher als die Taupunkttemperatur.
LG
pah
Ich kann hierzu auch meinen Wiki-Eintrag empfehlen: http://www.fhemwiki.de/wiki/Energiesparende_Schimmelbekämpfung_/_Luftentfeuchtung_in_kritischen_Räumen (http://www.fhemwiki.de/wiki/Energiesparende_Schimmelbek%C3%A4mpfung_/_Luftentfeuchtung_in_kritischen_R%C3%A4umen)
Da wird all das berücksichtigt - und auf Wunsch noch mehr, wie z.B. Kältebrücken. Im Forenthread - dort verlinkt - ist auch eine Erweiterung, die sehr viel genauer auf die 80% rel. Luftfeuchte als Wachstumsgrenze eingeht (die ist nämlich auch noch temperaturabhängig). Mag übertrieben klingen - aber das kritischste, was du dazu eigentlich nur brauchst, ist ein gutes Innenhygrometer - den Rest erledigt FHEM sozusagen im Schlaf.
Edit: Link gefixt, danke an pah für den Hinweis!
Dead Link.
LG
pah