Hallo,
ich bin gerade am zusammenstellen einer neuen Steuerung für mein kleines Gewächshaus und bin auf ein kleines Problem gestoßen:
Ich möchte mit einem Temperatur-Differenz-Sensor feststellen, welche Temperatur draußen und drinnen herrschen.
Abhängig davon soll das Fenster geöffnet werden (Dies wird über einen Motor mit Welle geöffnet und geschlossen).
Wie kann ich jetzt am bestem auswerten, wie weit das Fenster geöffnet ist?
Ich dachte zunächst an ein paar Magnetkontakte, habe da aber das Problem, dass ich diese ja an eine Vorrichtung bauen muss, die neben dem Fenster befestigt wird. (Das Fenster geht nach oben (auf dem Dach auf)).
Hat jemand so etwas schon einmal gemacht oder eine Idee?
LG
Kaiman
Guten Morgen,
wenn der Motor einen Endanschlag hat, ist das STELLMOTOR-Modul eine gute Lösung für das Problem. Das wird auch für Mischer-Steuerungen, Leinwände oder Vorhänge verwendet und erfordert zwei Relais.
Für die Relais-Anforderungen gibt es nette 1-Wire-Lösungen oder den einfachen Ansatz mit GPIO-Pins eines Raspberrys.
Ciao, -MN
Hallo,
ich vergaß zu erwähnen, daß es für Gewächshäuser Fensteröffner gibt, die ohne Strom arbeiten und in Abhängigkeit der Temperatur die Fenster unterschiedlich weit öffnen. Das ganze funktioniert wohl mit Ausdehnungskoeffizenten und Öl.
Zumindestens in meinem Gewächshaus funktioniert das prima, autonom und völlig fehlerfrei...
Ciao, -MN
Oder du nimmst ein Gyroskop und klebst das an die Fenster.
Dazu natürlich noch einen Mikrocontroller (sowas ESP artiges) das den Winkel mitteilt.
Hat imho noch niemand versucht, aber es sollte funktionieren.
Zitat von: Rince am 07 April 2016, 09:21:39
Hat imho noch niemand versucht
Naja...so funktioniert im Prinzip ein Segway (oder die Selbstbau-Variante Wheelie). Der Gyro produziert eine Spannungsänderung bei Lageänderung, die man möglicherweise mit einem DS2438 oder DS2450 messen könnte (nur eine Idee, ohne jetzt die Datenblätter zu konsultieren), ohne einen µC dazwischen zu schalten.
Gruß
Uwe
Abgesehen von den schon gemachten Vorschlägen, kannst Du am Motor einen Distanz-Sensor entlang der Welle den Abstand zum Fenster messen lassen, was direkt die Öffnung ergibt. Oder am Drehpunkt eine Schwarz-Weiß-Scheibe mit Gabellichtschranken-Abtastung zur Ermittlung des Drehwinkels
Oder am Motor zwei Mikroschalter anbringen, einer wird vom geschlossenen Fenster betätigt und der andere von der ausgefahrenen Welle (also am Ende der Welle einen Anschlag aufbringen) und mit STELLMOTOR das dazwischen regeln.
ZitatNaja...so funktioniert im Prinzip ein Segway (oder die Selbstbau-Variante Wheelie).
Da hast du natürlich völlig recht.
Ich meinte, dass es bezüglich Gyroskopen für fhem nix fertiges geben tut. Bitte um Entschuldigung, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
Ansatz imho ist Pf@nnes ESP-Basic-Library und ein bisserl Arduino Code. Zuzüglich etwas MQTT.
https://forum.fhem.de/index.php/topic,50238.0.html
http://www.heise.de/developer/artikel/MQTT-Protokoll-fuer-das-Internet-der-Dinge-2168152.html
https://forum.arduino.cc/index.php?topic=366714.0
http://www.esp8266-projects.com/2015/12/mailbag-mpu6050-module-i2c-driver-init.html
http://www.elv.de/homematic-funk-neigungssensor-hm-sec-tis.html
Ist aber groß und ziemlich häßlich....
Aus meiner Sicht bisher alles unausgereift.
1. Möglichkeit: Winkelsensor http://www.conrad.biz/ce/de/product/1116774/Winkelsensor-NXP-Semiconductors-KMA210115/SHOP_AREA_19182
Nachteil:benötigt ein Interface, sagen wir einen Arduino
2. Möglichkeit: http://www.conrad.biz/ce/de/product/185271/Neigungssensor-Print-gewinkelt-1-Schliesser-1-Oeffner?ref=searchDetail,
davon mehrere in unterschiedlichen Winkeln angebracht und über einen DS2408 gleichzeitig ausgelesen.
LG
pah
Oder Du nimmst eine Biegesensor über den Drehpunkt des Fenster und misst die Spannung als Öffnungswert.
Grundsätzlich würde ich sagen, daß der Öffnungswert des Fensters ziemlich irrelevant ist. Eine Regelung sollte mit End-Schaltern sauber funktionieren. Immerhin gibt es noch mehr Faktoren, die Du einfach nicht berücksichtigen kannst (Sonneneinstrahlung, Windrichtung, Windgeschwindigkeit am Fenster usw.) und vielleicht auch gar nicht willst. Du möchtest ein gleichmäßiges Klima haben.
Wenn es also innen zu warm ist, dann öffnest Du das Fenster ein wenig. Sinkt die Temperatur nicht, dann öffnest Du das Fenster weiter, und dieses geht bis zum Endanschlag des/der Fenster. Wenn Du mehr als ein Fenster hast, dann gibt es da auch noch einiges zu berücksichtigen. Aber in allen Fällen nützt dir der Grad der Öffnung eines Fenster wenig. Nur die Information "Fenster zu" oder "Noch weiter auf is nicht" ist wirklich relevant.
So kannst Du zum Beispiel auch eine Heizung einschalten, wenn alle Fenster zu sind und es innen immer noch zu kalt ist.
@Morgennebel: Das Teil ist preislich eine Unverschämtheit, das kann man auch aus einem HM-Tastenmodul und einem der billigen Neigungsschalter selber bauen. Für weniger als die Hälfte des Preises...
@tante ju: Ich nehme mal an, das mit dem "Biegesensor" ist genauso witzig gemeint wie die "Schwarz-Weiß-Scheibe mit Gabellichtschranken", ja ? Auch das mit der Sonneneinstrahlung und dem Wind ist nicht zielführend. Messgröße sind nun einmal die beiden Temperaturen (nicht nur ihre Differenz), und Stellgröße ist die Fensteröffnung, ich empfehle, mal einen Blick hier hinein zu werfen. http://www.springer.com/de/book/9783519201403
LG
pah
Hallo pah,
es ist richtig teuer, stimmt. Aber es funktioniert übermorgen (1 Tag Lieferung mit Amazon Prime, 1 Tag einkonfigurieren, schimpfen, korrigieren, fertig sein, freuen). Und wenn es ausfällt, ist der Ersatz wieder übermorgen da. Wahrscheinlich sogar kostenlos, weil innerhalb der Garantiezeit.
Klar, eine Selbstbau-Frickellösung ist halb so teuer. Aber dann kommt noch die Arbeitszeit (Recherche, Bestellung der Komponenten, Löten, Fehlersuche, Einbau) dazu. Nach 1-2 Jahren gibts dann nen Fehler, die Doku wird gesucht, die Lötstellen korrigiert und natürlich passiert sowas immer vor fiesen Terminen - Weihnachten, Kindergeburtstag, Sylvester, Starkregen.
Es kommt halt immer auf den Anspruch und die finanziellen Möglichkeiten an. 20-30 EUR Einsparung beim Selbstbau können je nach Einkommen unterschiedlich viel Zeit bedeuten - aber auch unterschiedlich viel Spaß. Ist Zeit entscheidend, ist der Sensor doch recht günstig...
Ciao, -MN
Pardon, aber das halte ich für falsch - und meine Zeit ist sicher teurer, als die der meisten hier, und über finanzielle Ressourcen sollten wir vielleicht auch nicht diskutieren.
http://www.elv.de/elv-homematic-schaltaktor-fuer-batteriebetrieb-fertiggeraet.html
+ Neigungsschalter
+ 2 selbstklebende Füße für den Schaltaktor
+ Batteriebox mit Kabelenden
+ IP66-Gehäuse
Macht genau 2 Lötstellen, fünf Minuten für den Einbau ins Gehäuse, fertig - und "gefrickelt" ist daran gar nichts.
LG
pah
Wir werden jetzt offtopic, aber laß uns vergleichen:
- ELV Fertiglösung: 49.95 EUR
- Dein Ansatz: 22.95 für den Schaltaktor + 5.00 EUR Gehäuse + 4.00 EUR Batterien und Halter + 2.00 EUR Neigungsschalter + 3xVersand
+ 5 Minuten Zusammenbau + 10 Minuten Bestellvorgang, auspacken, Müll entsorgen
D.h. Du hast etwa 10 EUR für die Arbeitszeit von 15 Minuten, wenn alles glatt und fehlerfrei läuft und die Lieferungen im Postkasten landen
für eine Lösung ohne Garantie/Austausch. Und dann rechne Dein Nettogehalt dagegen.
Ciao, -MN
Sollten wir also zum Vergleich davon ausgehen, dass ELV seine Endgeräte von Professoren zusammenbauen lässt ?
Daran habe ich begründete Zweifel, das ist also eine Milchmädchenrechnung - abgesehen davon, dass ich sicher nicht mein Nettogehalt, sondern den Stundensatz für Consulting ansetzen würde 8) 8)
LG
pah
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 08 April 2016, 10:41:48
Sollten wir also zum Vergleich davon ausgehen, dass ELV seine Endgeräte von Professoren zusammenbauen lässt ?
Also, das wollen wir doch nicht hoffen, die werden doch wohl Leute nehmen die was davon verstehen? ???
Ich verstehe Morgennebel schon. Nicht jeder kann mit dem Lötkolben umgehen, geschweige denn hat einen zu Hause. Dazu ist die Spanne zwischen Fertig- und Selbstbaulösung, auch für normalsterbliche, nun beileibe nicht groß genug.
Hallo,
danke für die Ideen, ich schau mal, was ich jetzt versuche umzusetzen ;)
LG
ZitatAlso, das wollen wir doch nicht hoffen, die werden doch wohl Leute nehmen die was davon verstehen?
Kommt immer darauf an, von welcher Hochschule und in welchem Fach...
LG
pah
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 08 April 2016, 12:10:04
Kommt immer darauf an, von welcher Hochschule und in welchem Fach...
LG
pah
;D auch wieder wahr
einen hab ich noch:
über einen schaltaktor mit strommessung den motor betätigen.
eventuell gibt die strom-/leistungsmessung aufschluss über die endpositionen. dann lässt sich eine ungefähre position anhand der einschaltdauer ableiten.
gruss frank
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 08 April 2016, 04:31:09
@tante ju: Ich nehme mal an, das mit dem "Biegesensor" ist genauso witzig gemeint wie die "Schwarz-Weiß-Scheibe mit Gabellichtschranken", ja ? Auch das mit der Sonneneinstrahlung und dem Wind ist nicht zielführend. Messgröße sind nun einmal die beiden Temperaturen (nicht nur ihre Differenz), und Stellgröße ist die Fensteröffnung, ich empfehle, mal einen Blick hier hinein zu werfen. http://www.springer.com/de/book/9783519201403
Das Ziel ist ja, eine entsprechende Temperatur im Gewächshaus zu erreichen. Um eine absolute Steilgröße zu ermitteln, wie Du es vorschlägst, sind Außen- und Innentemperatur nicht wirklich ein ausreichend definiertes Modell. Was bringt es, zu wissen, daß es außen kalt ist und drinnen zu warm, wenn der Austausch auf reiner Fensteröffnung basiert? Das bedeutet ja nicht unbedingt Luftaustausch definierter Größe.
Deswegen bin ich durchaus der Meinung, daß die einzigen Werte vom Fenster "Ganz Auf" und "Ganz zu" absolut ausreichend sind. Alles darüber hinaus bringt mehr Daten, aber keine bessere Regelung.
Und Danke für den Tipp mit dem Buch, aber ich denke, ich habe aus dem Studium genug entsprechende Literatur. ;)
Das ist, pardon, einfach Unsinn. Ein "definierter Luftaustausch" ist nicht die Messgröße.
Außerdem kann man problemlos aus den beiden Temperaturen, dem Temperaturverlauf und dem Volumen des Gewächshauses das Volumen der ausgetauschten Luft berechnen - das ist elementare Thermodynamik.
ZitatUnd Danke für den Tipp mit dem Buch, aber ich denke, ich habe aus dem Studium genug entsprechende Literatur.
Ich habe auch nichts von der Beschaffung der Literatur geschrieben, sondern vom Lesen. ;D
LG
pah