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FHEM - Hausautomations-Systeme => Homematic => Thema gestartet von: dadoc am 09 August 2016, 13:00:55

Titel: Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: dadoc am 09 August 2016, 13:00:55
Hallo zusammen,
Das Thema, wie man Türen automatisieren und in fhem einbinden kann, wurde von der mechanischen Seite hier im Forum ja schon ausführlich beleuchtet, z.B.
https://forum.fhem.de/index.php/topic,37459.0.html
https://forum.fhem.de/index.php/topic,49173
https://forum.fhem.de/index.php/topic,24221.0.html

Neben der mechanischen Sicherheit der Lösungen beschäftigt mich dabei die Frage, wie man am Besten und so sicher wie möglich fhem-Funktionen und andere Geräte (wie eben z.B. ein Motorschloss) von außerhalb der Wohnung steuern könnte. Konkreter Hintergrund ist der Einbau eines Motorschlosses (Fuhr Multitronic 881), das über einen potenzialfreien Kontakt geöffnet werden kann (geöffnet heißt dabei nicht nur entriegelt, sondern die Tür springt wirklich auf).
Ich habe beschlossen, die Türöffnungsfunktion vorerst nicht direkt an fhem anzubinden. Es ist mir einfach zu heikel. Dabei ist es noch nicht einmal so sehr das Risiko, dass jemand ins Heimnetz eindringen könnte und sich so die Tür öffnet. Sondern das doch manchmal merkwürdige Verhalten der (FS20- und Homematic-) Komponenten. Wenn ich sehe, dass nach einem provozierten Stromausfall z.B. einer von zwei im selben Raum befindlichen HM-Rollladenaktoren sein Pairing vergessen hat (wie es anscheinend öfter auch bei anderen (https://forum.fhem.de/index.php?topic=16512.30) vorkommt) und gleichzeitig in einem anderen Raum 6 FS20-Dimmer nach der Rückkehr des Stroms plötzlich nicht mehr "off" sind, sondern mit 100% leuchten, so habe ich Zweifel, ob ich eine so zentral sicherheitsrelevante Komponente wie die Wohnungstür damit steuern will. Die Alptraumvorstellung ist eben, dass man in Urlaub ist und zuhause irgendwann die Wohnungstür aufspringt... und tagelang aufbleibt...
Daher bedienen wir die Tür momentan mit den original Fuhr-Handsendern (zu deren Sicherheit ich allerdings auch wenig sagen kann). Den integrierten Reed-Kontakt des Schließsystems habe ich an ein HM-SCI-3-FM gehängt, um den Zustand (offen/geschlossen) in fhem zu haben und so z.B. eine Alarmierung umsetzen kann.

Allerdings würde ich ungern immer zwei Fernbedienung mitschleppen (eine fürs Schloss, die andere für ein noch zu realisierendes fhem-basiertes Alarmsystem). Daher war ich am Recherchieren, welche weiteren Öffnungsmöglichkeiten (von außen) in Frage kommen. Wenn man mal die exotischeren (wie Irisscan oder Gesichtserkennung) weg lässt, bleiben eigentlich nur RFID, Codeschloss oder Fingerabdruck. Nach allem, was ich (auch hier im Forum) lese, sollte man von RFID wohl besser die Finger lassen. Fingerabdruck scheint, was man so liest, insbesondere bei (kalten) Frauen- und Kinderhänden nicht immer optimal zu funktionieren.

Jetzt war ich am Überlegen, ob ich einen HM-Handsender "dual" einsetze, d.h. ein Kanal direkt mit einem Aktor für die Türöffnung paire, die anderen mit der Zentrale/fhem. Im Ferienhaus habe ich das mit der CCU2 schon einmal erfolgreich gemacht, bin mir aber nicht sicher, ob das mit fhem auch so funktioniert. Daher, bevor ich die Sachen bestelle, das Vorhaben:
Hätte ich so eine saubere Trennung bzw. ein separates System für den Türöffner ohne Übergangsmöglichkeit?
Wie habt Ihr solche Anforderungen umgesetzt?
Vielen Dank & viele Grüße
Martin
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: xxxONURISxxx am 09 August 2016, 22:33:19
Bei so vielen Bedenken würde mir nur eines einfallen ... ein normales Schloss mit Schlüssel. Ich habe auch mal kurz über eine solche Spielerei nachgedacht. Bin aber ganz schnell zu dem Schluss gekommen, dass ich damit einfach nicht ruhig schlafen bzw. die Wohnung verlassen könnte. Ganz zu schweigen von meiner besseren Hälfte.  ;D

Ist es bei dir auch nur der Spieltrieb oder hat es einen WIRKLICHEN Nutzen? Das wäre für mich z. B. der Fall, wenn ein Rollstuhlfahrer nur schlecht an das Schloss kommen würde und auch der "Eintritt" in die Wohnung/ das Haus umständlich wären. Viel mehr Nutzen würde mir für ein solches Schloss eigentlich nicht einfallen. Welche Beweggründe sind es denn bei dir?

Das war nun zwar keine Antwort auf deine Frage, aber ich wollte zumindest meine Bedenken äußern. Gerade heute habe ich einen interessanten Artikel zur "Sicherheit" von solchen Schlössern gelesen. Man glaubt es nicht ...

Gruß
Daniel
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: dadoc am 10 August 2016, 09:58:41
Zitat von: xxxONURISxxx am 09 August 2016, 22:33:19
ein normales Schloss mit Schlüssel.
Such mal bei Youtube, wie lange es selbst für einen Amateur dauert, bis er ein "normales Schloss" auch ohne Schlüssel geöffnet hat - das sollte Deiner Teuersten den Schlaf rauben ;) Das Fuhr Multitronic wird BTW mit normalen Schließzylindern kombiniert, wobei ich natürlich einen gewählt habe, der nicht so schnell zu knacken ist.

ZitatWelche Beweggründe sind es denn bei dir?
Ich wollte eine hochwertige Dreipunktverriegelung mit allen Optionen. Bei solchen muss man mit normaler Schlüsselbedienung ganz schön kurbeln. Da die gesamte, dreiteilige Jugenstil-Türanlage sowieso komplett neu als Replik nach Originalplänen neu gebaut wurde, kam es kostenmäßig auf den Aufpreis des (zugegebenermaßen teuren) Fuhr-Motorschlosses auch nicht mehr an. Vorteile? Das Schloss verriegelt sich automatisch, sobald man die Tür schließt; um sie im verriegelten Zustand von Innen zu öffnen, genügt der ganz normale Druck auf die Klinke. Und wenn Du im dritten Stock (Altbau ohne Aufzug) mit den Armen voller Einkaufstaschen und hängender Zunge ankommst, ist es einfach genial, wenn Du nicht erst alles absetzen und nach dem Schlüssel kramen musst, sondern die Tür sich per Knopfdruck öffnet und man in die Küche durchmarschieren kann. Weitere Vorteile: Ich kann sehen, ob die Putzfrau auch tatsächlich Ihre Stunden abgearbeitet hat und Ihr auch bestimmte Zeit-Slots für das Öffnen der Wohnungstür einrichten; ein Reed-Kontakt kann die Türöffnung an fhem oder Alarmanlage melden usw. Aber teilweise hast Du schon Recht: Spieltrieb ist natürlich auch dabei.

ZitatGerade heute habe ich einen interessanten Artikel zur "Sicherheit" von solchen Schlössern gelesen. Man glaubt es nicht ...
Was genau glaubt man nicht?

Mir geht es jetzt halt nur um den besten Weg, fhem und das Schloss zu kombinieren.
Grüße
Martin
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: Markus M. am 10 August 2016, 13:19:29
Bei mir:
HM-Handsender mit einem 4-Kanal Aktor
2 Kanäle für Türsummer aussen und Motorschloss innen direkt mit AES, 2 für Licht und Klingelstummschaltung über FHEM
Tasten lang/kurz sind mit FHEM empfangbar, falls FHEM doch mal abstürzt komme ich so immer noch in die Wohnung.

Wenn du es besonders sicher haben möchtest, könntest du beispielsweise einen der Kanäle in Reihe schalten und so die Türöffnung per Handsender bei Bedarf unterbinden.
Ich unterbreche einfach die Stromversorgung mittels Schaltsteckdose wenn ich im Urlaub bin - FritzDECT, damit im Fehlerfall auch unabhängig von FHEM.

Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: sinus61 am 11 August 2016, 12:23:42
Zu den möglichen Bedenken dabei Stand ja gestern bei heise ein Artikel:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Smart-Home-Bluetooth-Schloesser-senden-Passwort-im-Klartext-3292041.html

Natürlich kann man auch normale Schlösser knacken, aber so ein Schloss aufzubohren oder mit anderen Utensilien zu öffnen ist schon etwas auffälliger als eben am PC vom Auto das Schloss zu öffnen.
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: dadoc am 11 August 2016, 12:35:31
Zitat von: Markus M. am 10 August 2016, 13:19:29
2 Kanäle für Türsummer aussen und Motorschloss innen direkt mit AES, 2 für Licht und Klingelstummschaltung über FHEM
Um die beiden AES-Direktverbindungen einzurichten hast Du vermutlich die Windows-Software des Konfigurationsadapters genutzt, oder?
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: Markus M. am 11 August 2016, 15:56:34
Zitat von: dadoc am 11 August 2016, 12:35:31Um die beiden AES-Direktverbindungen einzurichten hast Du vermutlich die Windows-Software des Konfigurationsadapters genutzt, oder?
Ausschließlich für solche Zwecke habe ich eine CCU2 hier rumliegen
Titel: Antw:Möglichst sichere Schaltmöglichkeit von außerhalb der Wohnung/des Hauses - wie?
Beitrag von: dadoc am 11 August 2016, 16:40:11
Gute Idee, ich hab auch noch so ein Teil herumliegen ;) Ist sicher einfach als mit dieser Windows-Software. Die hat unter W10, als ich es das letzte Mal probiert habe, permanent gecrashed, auch wenn's am Schluss irgendwie geklappt hat.