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Verschiedenes => User stellen sich vor => Thema gestartet von: RaspiCOC am 30 September 2016, 11:51:22

Titel: Lieber spät als nie...
Beitrag von: RaspiCOC am 30 September 2016, 11:51:22
Eigentlich stellt man sich ja ganz am Anfang vor und nicht erst nach 3 (oder mehr) Jahren. Um diesen Makel jetzt endlich zu beheben, will ich das jetzt endlich mal nachholen. Anfänglich ist man sich ja auch noch gar nicht so bewusst, wo die ersten Schritte in der Hausautomatisierung einen hintreiben werden.

Eigentlich komme ich aus dem betriebswirtschaftlichen Umfeld. Habe Vertrieb, Restrukturierungen, Unternehmensberatung gemacht und einen Börsengang eng begleitet. Meine ersten IT-Schritte machte ich wie so viele mit dem C64 und einer großen Unixbüchse (so groß wie ein Kleiderschrank aber aus heutiger sicht so leistungsfähig wie ein Raspberry Pi oder noch weniger). Habe etwas rumprogrammiert mit Basic, Pascal und C. Davon ist aber leider nicht mehr vielhängen geblieben. Nichts desto trotz würde sagen, dass ich noch heute bei allen technischen Neuerungen oben auf der Welle schwimme und ein "First Mover" bin.

Wie bin ich zur Hausautomatisierung gekommen?

Wir zogen vor 8 Jahren von einer schönen Innenstadtwohnung in eine Endsechziger-DHH um. Energetischer Zustand eine Katastrophe. Der Heizölbedarf lag bei gut 3.000 Liter pro Jahr (100 l seinerzeit für EUR 90) und ich lief Abends immer rum, um die Heimeier-Thermostate runterzudrehen, damit die Heizung wenigstens Nachts nicht gute 3 EUR pro Stunde verbrannte. Ich nahm also gute EUR 700 in die Hand und kaufte bei ELV ordentlich ein. Zum Einsatz kam eine FHZ1000, 11 FHT80, 12 FHT80V und 3 FHT80TF. Die Wirkung war fabelhaft. Das Investment hatte sich nach bereits einem Jahr bezahlt gemacht, da der Heizölverbrauch um knapp 30% gesenkt werden konnte. Nachts echter Absenkbetrieb, tags Absenkbetrieb, wenn ohnehin niemand da war und ansonsten perfekte Raumtemperaturen, die nicht hinter den Vorhängen gemessen worden sind. Zufällig stieß ich über einen Kollegen auf FHEM. Ein Raspberry und ein COC wurden gekauft. Das brachte zwar noch keinen wirklichen Mehrwert, aber ich war schon mal angefixt. Schnell folgte dann ein RFXTRX, Byron Klingeltaster und erste Funksteckdosen, die fortan die Brauchwasser-Zirkulationspumpe nach Bedarf an- und ausschalten konnten.

Inzwischen kann ich die Zahl der Devices schon nicht mehr zählen. Nun wird Wifi Nachts automatisch abgeschaltet, das Fernsehverhalten der Kinder gesteuert (meine IT-Funkfernbedienungen schalten die Stromversorgung der zwei Fernseher nur nach Freigabe durch mich oder ab einer definierten Uhrzeit ein). Dazu kommen Anwesenheitssimulation, Urlaubsautomatik, Alarm mit SIP, S-Bahnverspätungen, Fahrtzeiten ins Büro mit Messaging zum Smartphone und nicht zuletzt der Einsatz von TabletUI zur weiteren Erhöhung des WAF. Weitere Energieeinsparungen werde ich wohl nicht mehr realisieren können, dafür aber immer mehr Komfort...

FHEM ist aus meiner Sicht das genialste Hausautomatisierungsprodukt überhaupt! An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle, die hier mit ihrem programmiertechnischen Können beitragen. Schade ist nur – und das liegt nicht an FHEM selbst - , dass die Thematik, mit der wir uns hier beschäftigen eine doch recht hohe Komplexität aufweist, die für den normalen Anwender eine unüberwindbare Einstiegshürde darstellt. Es wird also aus meiner Sicht bis auf weiteres zwei Hausautomatisierungsgruppen geben:

1.)   Out of the Box User, die irgendeinen überteuerten proprietären Kram kaufen
2.)   FHEM-Benutzer, die die verschiedenen Welten miteinander verbinden können.

Ich bin froh, dass ich zu der zweiten Gruppe gehören darf.

Beste Grüße

RaspiCOC
Titel: Antw:Lieber spät als nie...
Beitrag von: P.A.Trick am 01 Oktober 2016, 12:15:49
Herzlich Willkommen!

BTW: Deine Geschichte mit den zwei Gruppen erinnert mich stark an Windows und Linux....am Ende wird die Vernunft siegen! :-)
Titel: Antw:Lieber spät als nie...
Beitrag von: RaspiCOC am 15 November 2016, 09:25:48
Und weil ich inzwischen ja nicht nur angefixt bin, sondern der Automatisierungsgrad im Haus ständig zunimmt, werde ich diesen Post dazu nutzen, immer mal wieder mein Setup und die Funktionalitäten zu beschreiben. Wer mag, kann natürlich auch gern Feedback geben, dass man irgendetwas effizienter und besser machen kann:

Derzeit ist folgende Hardware im Einsatz (Rechner + Schnittstellen):

RaspberryPi 3B als reiner FHEM Server, bootend über USB von einer SSD
Sensoren 433 MHZ:

Aktoren 433 MHZ:

Sensoren 868 MHZ:

Aktoren 868 MHZ:

IoT-Devices: