Am Beispiel des Pushsafer-Moduls stellt sich wieder einmal die Frage nach der Anbindung an kommerzielle Dienste.
Einerseits: Ja, es ist gut, wenn wir mit FHEM auch kommerzielle Dienste nutzen können. Noch besser ist, wie im Falle Pushsafer, wenn der Diensteanbieter selbst das Modul zur Verfügung stellt, wartet und hier den Support durchführt, siehe hier: https://forum.fhem.de/index.php/topic,59240.0.html
Andererseits wird damit die Geschäftstätigkeit des Diensteanbieters unterstützt. Das ist nicht nur in Zusammenhang mit der Gemeinnützigkeit des Vereins FHEM e.V. zu sehen, sondern auch mit der Finanzierung des Forenbetriebs. Dafür wollten wir dem Verein ja erst einmal Zeit geben, sich zu sortieren.
Aber ein weiterer Aspekt erscheint mir darüber hinaus diskussionswürdig: Ein spezielles Icon für Wartungsthreads kommerzieller Anbieter könnte hilfreich sein.
LG
pah
IMHO ist es ein kleiner Ritterschlag für FHEM, wenn kommerzielle Anbieter ihre eigenen Module beisteuern und auch pflegen. Diese müssen aber quelloffen bleiben, damit das 'viele Augen Prinzip' von OpenSource nicht verloren geht, was ja aber bei FHEM-Modulen wohl kaum in Frage steht.
Wie schon erwähnt ist das Thema ja nicht ganz neu, es gibt ja z.B. auch ein Modul von Net4Home für FHEM. Eigentlich sind aus meiner Sicht solche Module absolut wünschenswert.
Und ja, ggf. wird der Geschäftsbetrieb von den Anbietern unterstützt. Aber hier sollte man FHEM dann auch wieder nicht zu groß sehen. Zwar schreibt kein Unternehmen dieser Welt ein Modul, ohne sich davon etwas zu versprechen, aber es wird wohl auch kaum primäre Geschäftsstrategie sein, seine Produkte nur auf der Basis von FHEM zu vermarkten. Aber es kann auch sein, dass der Mitarbeiter (oder auch der Chef) eines Unternehmens in seiner Freizeit ein Modul für seine Produkte schreibt, weil er selber FHEM zu Hause nutzt. Ist das Modul jetzt kommerziell oder nicht?
Wenn man da ganz kleinlich sein will ist ja schon fraglich, wie im Forum mit der Verlinkung auf Artikel in einem Webshop umgegangen wird - das ist auch klare Werbung für genau einen Anbieter.
Ich habe das Thema vor kurzem in einem anderen Forum in verantwortlicher Position diskutieren müssen. Leider haben wir auch nicht den Stein der Weisen gefunden. Wir haben dort eine Kennzeichnung von Händlern über den Forenrang und haben die Verlinkung auf Angebote der Händler unterbunden. Aber unterm Strich ist das unglücklich, denn jedes Mitglied darf auf die Angebote im Shop seines Kumpels verlinken? Das ist ja eine Diskriminierung der Händler...
Von daher ist Kennzeichnung natürlich immer gut (wir sind ja in Deutschland) und ich würde auch hier vorschlagen, die Foren-Accounts von professionellen Anbietern entsprechend zu kennzeichnen.
In der Tat ist das Thema durch die Vereinsgründung nicht wirklich kleiner geworden - mit Sicht auf die Gemeinnützigkeit braucht es eine klare Linie. Auch wenn ich rechtlich nicht so bewandert bin, sehe ich hier kein zu großes Problem. Linux macht uns das ja eigentlich vor. Auch hier gibt es zusätzliche non-free Repositorys. Damit ist die Kennzeichnung der eigentlichen Software quasi erledigt, aber es spricht natürlich nichts dagegen, im Modul auch eine entsprechende Kennzeichnung zu verlangen, oder alle freien Module entsprechend zu kennzeichnen.
IMHO liegt der Knackpunkt in der Softwareverteilung: Sollten die kommerziellen Module auch in das SVN eingecheckt werden können, ein eigenes SVN bekommen oder immer nur manuell installiert werden können? Letzteres missfällt mir extrem, da die Updateverwaltung dadurch unnötig kompliziert wird.
So, ich fürchte, noch mehr Fragen aufgeworfen zu haben, aber ich wollte meine Gedanken dazu doch loswerden ;-)
nachdenkliche Grüße
Niels
Na ja, "Ritterschlag" nicht in jedem Fall. Kommerzielle Software ist nicht notwendigerweise gut oder nur besser...
Da könnte ich als Gutachter ein Lied davon singen.
In dem konkreten Fall sind mir insbesondere die ausgeprägten Nutzungsbedingungen von Pushsafer aufgefallen, und das etwas unklare Geschäftsmodell.
Ich bin da vielleicht etwas zu misstrauisch - aber habe immerhin auch die Entwicklung bei Whatsapp vorhergesehen.
LG
pah
Das mit dem Ritterschlag verstehe ich nicht. Warum sollte es das sein? Weil kommerzielle Anbieter generell toll, super und vor allem größer als FHEM sind? Das ist natürlich pauschal erst einmal quatsch. Man sollte alle Projekte mit so einem Hintergrund immer kritisch hinterfragen und alle Punkte abklopfen. Auch muss man sich mit FHEM nicht kleiner machen, als es ist.
Hallo,
Danke, Peter, dass Du das Thema hier zur Diskussion gestellt hast. Und Dank auch an Niels Muschelpuster für Deine Erfahrungen aus einem anderem Forum.
M.E. betrifft die aufgeworfene Fragestellung die Forenregeln. FHEM-Software steht unter GPLv2 und damit ist ausreichend definiert, was geht und was nicht (auch wenn ich das nicht aufsagen kann).
FHEM hieß anfänglich Fhz und diente dazu, die Geräte von ELV (eQ3) per OSS zu steuern, die das FS20-Protokoll und Verwandte benutzen. So gesehen hat FHEM also schon immer kommerzielle Produkte unterstützt.
Der Unterschied zu Rudis Unterstützung von FS20 und Pushsafers Unterstützung von Pushsafer ist meiner Ansicht nach also, dass der Hersteller die Entwicklung begleitet und nicht ein Anwender. Es gibt noch andere Fälle, die aber nicht so prominent sind wie dieser.
In der Linux-Welt ist es schon lange gang und gäbe, dass Hardwarehersteller Entwickler für die Kernelentwicklung abstellen, damit die Hardware bestmöglich unterstützt wird. Im Fall von Linux ist das im Server-Bereich mittlerweile geschäftskritisch, und unter diesem Gesichtspunkt kann ich Niels Anmerkung bzgl. "Ritterschlag" auch verstehen: FHEM hat mittlerweile eine derart hohe Bedeutung für die Hausautomation, dass es sich für kommerzielle Anbieter von Hardware und Diensten lohnt, FHEM zu unterstützen.
Ich befasse mich beruflich viel mit Aufsichtsrecht. Darin gibt es eine Strömung, dem Verbraucher nicht diktieren zu wollen, was er tun und lassen soll, aber ihm die beste Wahl zu ermöglichen, indem entscheidungsrelevante Aspekte offen gelegt werden.
Ich unterstütze daher den Vorschlag, dass sich Forenteilnehmer, die im Auftrag eines Unternehmens im Forum unterwegs sind, kennzeichnen. Mal sehen, wie wir das am besten machen.
Viele Grüße
Boris
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 25 Oktober 2016, 07:56:14Kommerzielle Software ist nicht notwendigerweise gut oder nur besser...
Aber auch nicht zwingend schlechter. Beides hat seine Vor- und Nachteile und unterm Strich entscheidet IMHO doch eher die Qualität der Entwickler und die zeitliche Verfügbarkeit von Support und Softwarepflege. Eindeutige Aussagen in die eine oder andere Richtung sind wohl eher Glaubenskriege.
ungläubige Grüße
Niels
Ich sehe es mit anderen Augen (die des Programmierers): bei quelloffener Software kann ich meine Wuensche realisieren, und ich bin in der Lage ein Programm am Laufen zu halten, solange ich es will. Klar muss ich abwaegen, ob die dafuer benoetigte Zeit mir Wert ist, aber ich habe immerhin eine Wahl.
Wäre es dann nicht besser das Forum nur noch für die Vereinsmitglieder und für den willigen Mitläuferkreis freizugeben?
Das Forum wird ja nun für den Vereinszweck betrieben. (Ein Anschreiben jedes einzelnen Users wäre übrigens wünschenswert gewesen)
Man könnte Firmen und Teilnehmer mit anderem Gedankengut (das nicht in voller Übereinstimmung mit dem Vereinszweck steht - also praktisch jedem Programmierer der damit sein Kind ernährt) so im Nachhinein als korregierenden Akt freundlich ausgrenzen und bräuchte vermutlich auch nicht mehr zu regulieren und zensieren.
MFG
Selten so dummes Zeug gelesen.
@SpenZerX:
- FHEM steht unter GPLv2, das kann dir keiner wegnehmen.
- ich habe schon immer Firmen/Leute ermutigt, mit FHEM Geld zu verdienen, und ich kenne auch welche, die das tun oder getan haben.
- ich finde es dem Benutzer gegenueber trotzdem richtig, wenn er weiss, mit wem er zu tun hat, wenn er ein Produkt waermstens empfohlen kriegt, deswegen finde ich die Kennzeichnung von kommerziellen Anbieter notwendig.
- ich verdiene mein Geld mit Closed-Source, aber wenn ich die Wahl habe, dann ist die Verfuegbarkeit der Quellen neben Qualitaet auch ein Argument. Das wollte ich mit meinem vorherigen Beitrag ausdruecken, kam bei Dir scheinbar nicht so an.
- den Zweck des Vereins hast du leider auch nicht verstanden.
Zitat von: rudolfkoenig am 26 Oktober 2016, 16:03:48
- ich finde es dem Benutzer gegenueber trotzdem richtig, wenn er weiss, mit wem er zu tun hat, wenn er ein Produkt waermstens empfohlen kriegt, deswegen finde ich die Kennzeichnung von kommerziellen Anbieter notwendig.
Und warum gibt es dann schon wieder einen Thread wie diesen hier? Der erste Beitrag suggeriert mir das eine klare Line noch NICHT gefunden ist.
Zitat von: SpenZerX am 26 Oktober 2016, 17:17:09
Und warum gibt es dann schon wieder einen Thread wie diesen hier? Der erste Beitrag suggeriert mir das eine klare Line noch NICHT gefunden ist.
Diesen Thread gibt es, um die seit längeren andauernde Unschlüssigkeit bzgl. Forenteilnehmern zu beenden, die mit kommerziellem Hintergrund in diesem Forum unterwegs sind. In den nächsten Tagen wird es vsl. dazu eine Kommunikation seitens der Moderatoren geben.
Zitat von: Muschelpuster am 25 Oktober 2016, 07:27:36IMHO liegt der Knackpunkt in der Softwareverteilung: Sollten die kommerziellen Module auch in das SVN eingecheckt werden können, ein eigenes SVN bekommen oder immer nur manuell installiert werden können? Letzteres missfällt mir extrem, da die Updateverwaltung dadurch unnötig kompliziert wird.
Hier könnte man doch den "update [add source|delete source|list|reset]"-Mechanismus verwenden. (Siehe z.B. hier für ein Beispiel: http://www.fhemwiki.de/wiki/HomeMatic_Wired#Installation_und_Upgrade_in_FHEM).
Damit muss man ein "fremdes" Repository nur einmal eintragen und kann danach einfach "update" verwenden.
Zitat von: rudolfkoenig am 25 Oktober 2016, 10:59:46
Ich sehe es mit anderen Augen (die des Programmierers): bei quelloffener Software kann ich meine Wuensche realisieren, und ich bin in der Lage ein Programm am Laufen zu halten, solange ich es will. Klar muss ich abwaegen, ob die dafuer benoetigte Zeit mir Wert ist, aber ich habe immerhin eine Wahl.
"Quelloffen" und "kommerziell" sind meiner Meinung nach zwei unterschiedliche Dimensionen. Meistens ist kommerzielle Software zwar nicht quelloffen, aber es kommt schon vor. Bei SAP z.B. bin ich mit zwei Klicks und einem Doppelklick im Quellcode (zumindest bei "klassischen" SAP Systemen).
Gruß,
Thorsten
Hallo,
die Moderatoren haben dieses Thema hier zum Anlass genommen, eine Regelung zum Umgang mit kommerziellen Anbietern und den dadurch möglicherweise entstehenden Interessenkonflikten zu finden. Bitte findet das Ergebnis hier (https://forum.fhem.de/index.php/topic,60272.0.html).
Viele Grüße
Boris