Moin Kinnaz...
... meine auf RPi basierende Heizungssteuerung (Öl- Zentral, UP, WP, ZP, ...) funktioniert ja nun schon etliche Tage sehr zufriedenstellend. Auch ist inzwischen eine lineare Heizkennlinie implementiert (5 IT Außenfühler, zusammengeführt über Modul VALVES), womit die Vorlauf-SOLL gesteuert wird; ist ja heute hier das erste mal deutlich unter 0 draußen, so das ich heute nicht nur simuliertes "bibbern" als Grundlage hernehmen musste...
Jetzt würde ich gerne einen Schritt weiter gehen und weitere Regelgrößen in die Kennlinie bringen. Zum einen möchte ich die Kennlinie in beide Richtungen krümmen können, da Natur, Baustoffe und Heizung die Gemeinheit der Nichtlinearität besitzen, zum anderen möchte ich gerne über Kurz oder Lang dahin kommen, das dieses System selber lernt, wie die optimale Kennlinie ausschauen muss. Letzteres ist mir zwar noch ein Rätsel bezgl. des Lösungsweges, aber ich denke mir, das man bei gegebener Vorlauf-Temp., AußenTemp. und den für SOLL- Raumtemperatur notwendigen Ventilöffnungen in den einzelnen Räumen so etwas bewerkstelligen könnte...
Aber erst mal zu dem dritten Wert der Kennlinie. Ich bin leider in der Schule schon ziemlich an diesen verbogenen Linien gescheitert und nicht wirklich eine Leuchte in Mathe. Aber irgendwie meine ich mich erinnern zu können, das der dritte Wert zum "verbiegen" der Geraden in eine MathFunktion einfließen muss...
Könnte mir da vielleicht wer helfen in Sachen Mathe und Umsetzung in Fhem?
In der Wiki steht die Formel für die Heizkurve der Luxtronik 2
http://www.fhemwiki.de/wiki/Luxtronik_2.0#Heizkurve (http://www.fhemwiki.de/wiki/Luxtronik_2.0#Heizkurve)
Damit wird die Soll-Rücklauftemperatur von Wärmepumpen gesteuert.
Hat die Heizung denn eine autonome Regelung ? So sollte es nämlich sein.
Oder läuft das Ganze nur über FHEM ? Da würde ich aber mal den Schornsteinfeger fragen, der ist dafür zuständig. Und wenn der die Heizungsanlage nicht abgenommen hat, kann das schweineteuer werden.
Natürlich kann man jede vorgegebenene Heizkurve mit einer einfachen nummerischen Approximation in eine formale Beschreibung verwandeln. Ich sehe den Sinn aber noch nicht ganz - denn man möchte eben keine primitive Heizkurve haben, sondern a.) bei beliebigen Außentemperaturen denselben Komfort haben und b.) den Verbrauch minimieren. Welches Ziel dabei Priorität hat, muss jeder selber wissen.
Ausgehend von diesen beiden Zielen habe ich im SmartHome Hacks-Buch eine Methode erläutert, mit der man auch bei kommerziellen, heizkurvengesteuerten Geräten eine bestimmte Vorlaufsolltemperatur durch Wahl einer fiktiven Raumsolltemperatur erzeugen kann.
Wenn mit der hier betriebenen Regelung die Vorlaufsolltemperatur direkt gesteuert wird (Achtung, sehr gefährlich !!!), kann man viel einfacher vorgehen.
1. Bei verschiedenen Außentemperaturen, Tageszeiten (Tag/Nacht) und Wettersituationen (Wind, Regen) experimentell die niedrigste Vorlaufsolltemperatur ermitteln, bei welcher der gewünschte Komfort in allen Räumen erreicht wird. Bei dieser niedrigsten Vorlaufsolltemperatur werden sicher die uanbhängigen Regelventile an den Heizkörpern weit auf sein - sie müssen ja den Raum mit relativ kühlem Vorlauf heizen.
2. Dasselbe auch für eine etwas höhere Raumtemperatur ermitteln.
3. Dieser Datensatz kann in der regel innerhalb einer Saison erstellt werden. Damit hat man dass seine eigene lokal komfort-optimierte Heizkurve ermittelt. In einem Program kann man das durch eine triviale stückweise lineare Näherung umsetzen - oder eben einen kleinen nummerischen Fit durchführen
Es besteht aber keine Garantie, dass diese Heizkurve auch den Verbrauch minimiert oder die Gerätelebensdauer maximiert. Oder gar den Schadstoffausstoß an die gesetzlichen Erfordernisse anpasst.
LG
pah
... Antwort kommt spät, aber kommt ... Ich wollte erst mal den Besuch des bBSM für heute zur allseits beliebten Feuerstättenschau abwarten. Der ist gerade mit einem Lächeln wieder von Dannen gezogen; alles schön und überhaupt kein Problem, eine rein auf FHEM basierende Steuerung an Stelle einer Autonomen Steuerung einzusetzen. Ist nämlich nicht vorgeschrieben...
Ansonsten erst mal vielen Dank für die Ausführungen. Das hilft mir etwas weiter, das gedankliche Wirrwarr im Hirn zu ordnen.
Ich werde ich die Tage einen hydraulischen Abgleich durchführen; es ist nicht dokumentiert, das es hier schon mal einen gegeben hat durch den Vorbesitzer... Eher nicht. Da ich die vergangenen Wochen seit Installation der HM-Köpfe jeden Raum mitgelogt habe (tSoll, tIst, Ventilöffnung, Außentemp.), lässt sich schon in etwa abschätzen, wer zu viel resp. zu wenig Energie liefert. Ich warte noch auf die Temp. Sensoren und weitere PI's und dann geht das los.
Zwingend notwendig ist dieser Abgleich bei meinem neuen Vorhaben, die Regelung über den Rücklauf zu generieren, da damit Fremdeinträge wesentlich besser erfasst werden können. Ob das letztlich wie erwartet funktioniert, wird sich zeigen; ich bin halt mehr für "Versuch macht kluch" ...
Was mich an der ganzen Sache stört, unabhängig von der Regelart, das ich die Kessel-SOLL trotzdem oft auf Wasser-Soll + xk fahren muss, um das Brauchwasser auf min. 60°C zu bekommen. Da meine Tochter Asthmatiker ist, kann ich kein Risiko in Sachen Legionellen eingehen. Ansonsten kann ich derzeit mit einem Vorlauf (bei -5 bis +3 °C außen) von 35- 42°C fahren, ohne Komfort- Einbußen hinnehmen zu müssen. Da ist mir noch nicht wirklich eine schlaue Idee gekommen (außer vielleicht Wärmepumpe oder elektrisch zuheizen...).
Nun gut. Ich werde weiter berichten, wenn gewünscht...
In Bezug auf Legionellen mal ein Link aus dem SmartHome Hacks-Buch:
http://www.flint.de/wp-content/uploads/flemming.pdf
Klare Zusammenfassung des gegenwärtigen Forschungsstandes: mit den gängigen thermischen Verfahren (Legionellenschutzprogramm), oder einer Dauertemperatur des Brauchwassers von 60 °C lässt sich eine Biofilmbildung an Armaturen nicht verhindern.
LG
pah
... das mag schon sein, das es sich nicht unbedingt verhindern lässt ... Aber eine Brauchwasser- Temperatur unter 60°C begünstigt die Bildung deutlich. Also dann doch lieber ein kleines an Stelle eines großen Risikos ...