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FHEM => Anfängerfragen => Thema gestartet von: supernova1963 am 26 November 2016, 10:47:34

Titel: Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 26 November 2016, 10:47:34
Seit ca. 6 Monaten beschäftige ich mich mit FHEM. Angefangen mit vorhandenen IT Schaltsteckdosen und einer FRITZ!Powerline 540E habe ich einen Logitech Harmony Hub integriert. Außerdem habe ich Erfahrungen mit ESP8266 mit und ohne MQTT gesammelt und eine Terrassensteuerung (Markisen-/Steckdosen-/Lichtschalter inkl. Helligkeits- und DHT22 Sensoren) und 3xESP8266 Funksteckdosen sowie 2xSOnOff Relais mit der tollen Unterstützung hier im Forum realisiert. Das Ergebnis meiner Tests (ok, richtige Bezeichnung wäre: Spielereien), ich möchte richtig einsteigen und meine Hausautomation auf Basis von FHEM jetzt realisieren.
Die wichtigsten Voraussetzungen:

Meine Entscheidung für FHEM habe ich mir nicht leicht gemacht. OpenHab und andere offene Systeme haben durchaus auch ihre Vorteile, aber, FHEM lernt, - dank Euch -, sehr schnell.

Jetzt bin ich an dem Punkt angekommen, an dem ich mich an wesentliche Steuerungen wagen möchte.
Themenpriorität (mit Interdependenzen):

Beginnen will ich mit der Anschaffung einer HM CCU2 und einer HM IP zur Unterstützung der HM Standards HM wired, HM Funk und HM IP.
Damit will ich HM wired Komponenten für die Treppenhausbeleuchtung und andere sicherheitskritische Schaltungen,
Funkunterstützung, 866 Mhz AES, für verschiedene weniger sicherheitsrelevanter Funkschalter, Rolladen Aktoren usw. aber mit der Möglichkeit zum direkten "pairen" und mit HM IP Heizungssteuerung und ggf. Zukunftsfähigkeit schaffen.
Für das Thema Sicherheit (Raum, Fenster, Türen überwachen und innen/außen Bewegungserkennung und Kameras und Türschlösser) habe ich noch keinen Favoriten.
Als Kompromiss zwischen Verbrauch, Stabilität und Geschwindigkeit setze ich zur Zeit auf einen Mac Mini mit virtuellem FHEM-Server auf Ubuntu Server 16.04. Der Mac Mini fungiert zur Zeit auch als zuverlässiger Backup, Medien und Datei Server. Auch die virtuelle Maschinen (Windows 10 und eben Ubuntu Server 16.04) unter Paralles laufen uneingeschränkt, stabil und performant.
   
ZitatFragen:

  • Wie wird sich Homematic entwicklen oder ist KNX mit WLAN und/oder Funk Gateway's aufgrund des Hersteller übergreifenden Standards die bessere Wahl?
  • Würdet Ihr andere Systeme für einen bestimmten Einsatzzweck in diesem Kontext bevorzugen?
  • Ist die CCU2 am Ende Ihrer Laufzeit?
  • Ist ggf. ein HM Wired-LAN Modul sinnvoller als ggf. wegen der Reichweite notwendiges HM LAN Modul?
  • Ist der Schutz gegen externen Eingriff von HM 866 MHz AES vergleichbar mit WLAN WPA2 PSK oder eher mit WEP?
  • Ist FHEM mit SSL euer Ansicht nach für das Thema Sicherheit geeignet?
  • Würdet Ihr den FHEM Server trotz meines vorhandenen Mac Mini auf einen RPI 3 mit Festplatte oder einen NUC verlagern?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten,

Gernot
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: viegener am 26 November 2016, 11:37:38
ZitatFragen:
    Wie wird sich Homematic entwicklen oder ist KNX mit WLAN und/oder Funk Gateway's aufgrund des Hersteller übergreifenden Standards die bessere Wahl?
    Würdet Ihr andere Systeme für einen bestimmten Einsatzzweck in diesem Kontext bevorzugen?
    Ist die CCU2 am Ende Ihrer Laufzeit?
    Ist ggf. ein HM Wired-LAN Modul sinnvoller als ggf. wegen der Reichweite notwendiges HM LAN Modul?
    Ist der Schutz gegen externen Eingriff von HM 866 MHz AES vergleichbar mit WLAN WPA2 PSK oder eher mit WEP?
    Ist FHEM mit SSL euer Ansicht nach für das Thema Sicherheit geeignet?
    Würdet Ihr den FHEM Server trotz meines vorhandenen Mac Mini auf einen RPI 3 mit Festplatte oder einen NUC verlagern?

Ich denke viele Antworten sind vermutlich subjektiv und zum Teil auch Glaskugelblick. Ausserdem sind die Fragen immer noch sehr generisch.

- Homematic (wie auch viele andere Systeme) hat das Risiko in einigen Jahren zu verschwinden, aber das gilt sicher für die meisten heutigen Protokolle. Aus meiner Sicht speziell wg. eingeschränkter Sicherheit. Das Beispiel FS20 oder IT zeigt aber, dass auch solche Protokolle sehr lange überleben und z.T. sogar weiterentwickelt werden

- Ich verwende sehr verschiedene Systeme, ein relativ grosser Teil ist bei mir aber HM, da für mich die grundsätzliche Möglichkeit per AES Eingriffe zu verhindern und die Bidirektionalität wichtig sind. Ausserdem merkt man HM an, dass die Leute ein paar Jahre Erfahrung haben.

- CCU2 - Ich verstehe nicht, warum CCU2, wenn Du Dich für FHEM entschieden hast?

- Generell ist aber HM868, HM IP, HM wired nicht ein System sondern 3 verschiedene

- Wenn Sicherheit so hohe Priorität hat bei Dir, ist Funk aus meienr Sicht heute noch ein No-Go. Homematic868 ist eines der sichereren Funksysteme, aber alles trotzdem auf sehr niedrigem Niveau. Ob das so sicher gegen Eingriffe wie WLAN ist, kann man nicht pauschal beantworten, aber grundsätzlich ist die gesamte Üebrtragung bei Homematic nicht verschlüsselt, damit ist das Abhören jederzeit möglich

- FHEM mit SSL - sicher ist eine sehr generische Frage - Sicher gegen was? In welcher Umgebung? - Du meinst vermutlich nicht sicher gegen Fehlbedienung, aber sicher im eigenen WLAN/LAN oder sicher über Portweiterleitung ins Internet ist ein breites Spektrum. Generell, das was heute sicher scheint, kann nächste Woche völlig anders sein.

Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: ernst1024 am 26 November 2016, 12:52:27
Zitat von: viegener am 26 November 2016, 11:37:38
Ich denke viele Antworten sind vermutlich subjektiv und zum Teil auch Glaskugelblick. Ausserdem sind die Fragen immer noch sehr generisch.


und was hat das alles mit Anfängerfragen zu tun?
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 26 November 2016, 13:36:22
@Ernst1024: Ich habe nichts und will etwas kaufen und habe Null Erfahrung.

@viegener:
Danke dafür, dass dir trotzdem die Mühe gemacht hast Deine Sicht auf einige Aspekte zu erläutern.
Eine immer und für alle gültige Antwort auf meine Fragen gibt es nicht und habe ich auch nicht erwartet.
Deine Ausführungen zum den unterschiedlichen Sicherheitsthemen bestätigen meine Einschätzung und helfen mir bei meiner Entscheidung.

Bitte entschuldige, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Das Wort Sicherheit habe ich mehrfach und mit unterschiedlicher Zielrichtung benutzt und nicht weiter spezifiziert:

Besonders interessant finde ich:
Zitat- CCU2 - Ich verstehe nicht, warum CCU2, wenn Du Dich für FHEM entschieden hast?

zu CCU2: Vielleicht habe ich da eine Denkfehler?
Ich dachte, die CCU2 wäre quasi 3in1: HM Wired und HM Funk zu nutzen sowie die FHEM-Unterstützung von HM IP zu gewährleisten.
Als Nebeneffekt hoffte ich auf Steigerung der Zuverlässigkeit/Stabilität, da z.B. FHEM einen Ausfall der CCU2 melden könnte und im umgekehrten Fall Grundfunktionen durch die CCU2 sichergestellt werden könnten.

ZitatGeht das so nicht bzw. brauche ich die CCU2 nicht um HM IP nutzen zu können?
Welche Hardware würdest Du einsetzen, wenn du sie heute kaufen würdest?

zu den 3 Systemen: Es ist mir klar, dass es sich um 3 verschiedene Systeme handelt. Ich wollte (bzw. habe mir gedacht):

ZitatHättest Du für einen oder mehrere Punkte bessere Vorschläge?

Nochmal, vielen Dank
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: mw77 am 26 November 2016, 13:47:43
Zitatzu CCU2: Vielleicht habe ich da eine Denkfehler?
Nein du hast da keinen Denkfehler, mit der CCU kannst du alle drei Schen einbinden und Dank des Modules HMCCU kannst du alles nach FHEM bringen.
http://www.fhemwiki.de/wiki/HMCCU (http://www.fhemwiki.de/wiki/HMCCU)
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Pfriemler am 26 November 2016, 14:10:22
Vieles ist aus meiner Sicht schon gut beantwortet. Du machst auch gute Vorgaben. Ich finde den Ansatz mit der separaten CCU2 schon richtig. In puncto Heizung bin ich persönlich sehr konservativ, mit Fernwärme (=Wärme auf Knopfdruck) und Fußbodenheizung (daaaaaaaaaauuert) bin ich nicht der Richtige für Experimente, würde aber mindestens auf Manipulationssicherheit setzen, was selbst Homematic mit (geändertem) AES-Schlüssel bietet, wenngleich es auch abhörbar bleibt.
Auch in Sachen Türschloss bin ich konservativ, nicht zuletzt weil mir die versicherungstechnische Seite zu heikel ist: Wie man im Falle eines Einbruchs gerichtlich verwertbar nachweisen will, dass man die Tür abgeschlossen hat und gehackt wurde, dafür wären Präzedenzfälle interessant. Persönlich fühle ich mich da mit einem nicht hackbaren old-fashioned rein mechanischen Türschloss auf der sicheren Seite. Türöffner ja, nutze ich selbst.

Homematic ist für mich zu Ende entwickelt, die Zukunft wird HM IP gehören. Für den angepeilten Zeitraum dürfte die Versorgung aber sicher sein. Einen Nachfolger für die CCU2 erwarte ich nicht mehr, aber als Gateway für HM-wired und HM IP zu FHEM ist sie derzeit "alternativlos".

Die HM- und HM-IP-Komponenten erreichen eine hohe Ausfallsicherheit auch durch die möglichen Direktverknüpfungen. Für mich war das DER Entscheidungsfaktor. FHEM kann down sein, die Basics laufen aber noch. Deswegen habe ich auch eine separate Alarmanlage (die aber von FHEM überwacht wird). Mehr Systeme bedeuten aber auch mehr Ausfallwahrscheinlichkeit (die aber dann nur partiell ist und daher besser abfangbar).

Bei Rauchmeldern bin ich mir nicht so sicher, es gibt etwas mehr Probleme mit den Dingern als es geben dürfte. Mit meinen sechs HMs bin ich aber zufrieden, alle Billigteile davor haben weit mehr genervt. Dennoch geht auch da mehr Intelligenz und Sicherheit (Ich finde es bspw. ein totales NoGo, dass leere Batterien akustisch mitten in der Nacht gemeldet werden, gute Rauchmelder verwenden dazu Optosensoren und piepsen nur wenn es hell ist, das schafft sogar der Gießmichmal-Zwitschervogel von Butler, den man in Blumentöpfe steckt, <10 Euro).

Und noch: Homematic AES mit default Schlüssel ist definitiv WEP, mit eigenem Schlüssel deutlich besser.
Außerdem spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, den ohnehin laufenden Server auch für FHEM zu nutzen. Für mich war der Raspi mit eigener Pufferbatterie (die derzeit etwa drei Stunden hält) jedoch keine Kostenfrage und performt völlig ausreichend.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 26 November 2016, 14:50:55
Vielen Dank mw77 und ganz besonderen Dank an Pfriemler für die aussagefähige Antwort, Sie hilft mir bei meiner Entscheidungsfindung.

Betr. Türschloss: Nicht nur wegen einer möglichen Automatisierung liebäugele ich schon seit einiger Zeit mit einem Panikschloss mit Selbsverriegelung. Da ist die Türe immer mechanisch verschlossen, wenn Sie zufällt bzw. in das Schloss gezogen wird. Andererseits kann man Sie von innen immer mit dem Drücker öffnen. Von außen natürlich nur mit Schlüssel.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Pfriemler am 26 November 2016, 16:33:49
Ich wünsche Dir, dass sich noch ein paar andere mit ihren Erfahrungen melden.

Das Schöne am FHEM-Forum ist, dass man immer was dazulernt:

Zitat von: supernova1963 am 26 November 2016, 14:50:55
... Panikschloss mit Selbstverriegelung...

Das ermöglicht Dir dann aber nicht das Anbringen einer elektrischen Türöffnungsmöglichkeit, ohne dass bei einer Manipulation dieser der Sicherungsschutz automatisch mit aufgehoben wird (etwa durch Montage einer KeyMatic). Oder habe ich da nicht bis zu Ende gedacht?
Bei mir kann der Hacker gern den Türöffner betätigen - bin ich im Haus, höre ich ihn, nachts oder bei Abwesenheit nutzt ihm das aber nichts. Auf der anderen Seite hat mir das immer am Mann getragene Handy schon mehr als einmal den Schlüsseldienst erspart.

Jm2c.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: viegener am 26 November 2016, 18:14:50
Zitat von: mw77 am 26 November 2016, 13:47:43
Nein du hast da keinen Denkfehler, mit der CCU kannst du alle drei Schen einbinden und Dank des Modules HMCCU kannst du alles nach FHEM bringen.
http://www.fhemwiki.de/wiki/HMCCU (http://www.fhemwiki.de/wiki/HMCCU)

Ja, der Mischbetrieb CCU2 und FHEM ist möglich. Allerdings meines Erachtens eher interessant, wenn man vorher eine CCU im Einsatz hatte. Ich sehe allerdings darin eher eine zusätzliche Fehlerquelle, denn die CCU2 hält sich ja für die Zentrale ;)
Ausserdem wird für HM-Wired auch noch der das Gateway benötigt, das auch direkt an FHEM verwendet werden kann.

Also möglich ja, allerdings auch komplexer. Wenn man frisch startet ist das vielleicht nicht nötig.

Zitat von: supernova1963 am 26 November 2016, 13:36:22

zu den 3 Systemen: Es ist mir klar, dass es sich um 3 verschiedene Systeme handelt. Ich wollte (bzw. habe mir gedacht):

  • HM wired: wegen der Ausfallsicherheit,
  • HM Funk: wegen der Kosten, der Rückmeldung und wegen AES,
  • HM IP: wegen der Heizungssteuerung und der Zunkunftssicherheit (neueste von HM) und
  • HM allgemein: wegen des Supports und der FHEM Integration


Mir ging es bei den drei Systemen darum, dass ich mir die Frage stelle, ob alle drei Systeme wirklich nötig sind. Weniger Systeme sind auch hier aus meiner Sicht ein Vorteil.

Zum Thema Sicherheit bei Funkprotokollen noch angefügt: Aus meiner Sicht steht hier noch ein Generationswechsel an. Irgendwann sollte es keine neuen Protokolle mehr geben, die unverschlüsselt senden, es fehlt wohl nur der Anstoss einer grossen Sicherheitsdiskussion, dass die Hersteller reagieren. Verschlüsselt Homematic IP wirklich ist es auf dem richtigen Weg, ich habe da aber auf die Schnelle auch keine komplette Klarheit bekommen.

Generell gilt aber das was Du anfangs schon schreibst: Homematic ist nicht herstellerübergreifend und deshalb ist man da etwas eingeschränkt

Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 26 November 2016, 20:17:06
@viegener: Dein Einwand i.S.v. "Weniger Systeme machen weniger Schnittstellenprobleme" leuchtet mir ein. Die HM CCU2 hat auch einen Bus Eingang. Daraus habe geschlossen, dass ich eventuell (je nach Funk-Reichweite der CCU2) kein HM wired Gateway benötige.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, würdest du anregen die HM CCU2 wegfallen zu lassen und auf HM IP verzichten und mit FHEM einen HM LAN Gateway Funk und einem HM LAN Gateway wired die jeweils angeschlossenen HM Aktoren und Sensoren direkt zu steuern.
Ausfalllabsicherung von FHEM würde durch direktes Pairen von Funksensoren und -aktoren gewährleistet?! 
Und Zukunftsfähigkeit erst im weiteren Verlauf z.B. bei dem Thema Sicherheit entscheiden.
Dieses Szenario kann ich mir auch vorstellen. Nur bei den Themen Heizungssteuerung müßte ich umdenken. Da hatte ich HM IP im Visier. HM wired  scheidet wahrscheinlich aus (Neue Kabel ziehen). Bei HM Funk  brauche ich eventuell noch einen weiteres HM LAN Gateway Funk für den Heizungskeller.
Zitat
Oder hast du einen Alternativvorschlag für das Thema Heizungssteuerung und/oder Verbrauchmessung?
Vielen Dank noch einmal für die Unterstützung.

@Pfriemler:
Da ich das Thema bewusst nach hinten geschoben habe, ist mein 3-Fator-Ansatz für das Aufschließen noch nicht endgültig.
1. Faktor: Anwesenheitserkennung (Chip, Handy oder Gesichtserkennung, ...) schaltet Stromversorgung CodeSchloss und automatischer Türöffnung ein
2. Faktor: Code Eingabe, die das Aufschließen freigibt
3. Faktor: Türsensor, der Alarm auslöst, wenn die Türe aufgeht ohne erfolgreiche Anwesenheitserkennung

Aber, wie gesagt alles Visionen, kann sich alles noch ändern. Das selbstverriegelnde rein mechanische Panikschloss habe ich 'mal rausgesucht, als es auch um das Thema "Versicherung" ging. Nebenbei spart man das Abschließen von innen und von außen. Da ich beruflich für die Versicherung zuständig bin, habe ich das Thema mit den Experten der Versicherung besprochen. Er hält es für i.O., rät aber dazu jede elektrische oder vom Standard abweichende mechanische Türsicherung mit dem Versicherer zuklären, mindestens jedoch anzuzeigen.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: viegener am 26 November 2016, 21:51:55
HM IP oder HM "classic" weglassen, dazu kann ich zuwenig zu sagen, ich habe HM zu einem Zeitpunkt gekauft als es kein IP gab und habe keine eigenen Erfahrungen mit IP, mein Zoo ist schon gross genug aus historischen Gründen  ;)

Ja das direkte Peeren bei Homematic ist für mich nachwievor sehr wichtig, für Heizung o.ä. ist das aus meiner Sicht ein Muss. auch wenn das über Systemgrenzen hinweg bei mir nur über FHEM geht.

Achso und ein weitere Vorteil von HM classic war, dass man inzwischen selber Devices bauen kann und auch die Implementierung in FHEM ohne Gerätschaften von EQ3 auskommt - Stichwort Zukunftssicherheit

Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Thorsten Pferdekaemper am 26 November 2016, 21:57:55
Hi,
meine Meinung zu HM-Wired: Ohne Tricks kann die CCU2 glaube ich nur HM-Wired mit dem Original-eq3-HMW-Lan-Teil. Das Ding scheint aber mehr Probleme als sonstwas zu machen. Möglicherweise lehne ich mich da ziemlich weit aus dem Fenster, aber ich glaube, dass HM-Wired direkt mit FHEM an einem RS485/USB-Interface stabiler läuft.
Zur Zukunftssicherheit von HM-Wired: Ich denke, dass das Protokoll bekannt genug ist, dass zur Not so ziemlich alles nachgebaut werden kann. Ich denke sogar, dass das einfacher ist als z.B. für KNX.
Gruß,
  Thorsten
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 26 November 2016, 23:35:46
Vielen Dank für die wirklich wichtigen Hinweise, Torsten.
Ich hab noch einmal genau nach gelesen. Das Homematic 103755 Wired RS485 LAN Gateway wird benötigt um HMW und CCU2 zu verbinden, und, wenn die von dir geschilderten Probleme damit existieren, fällt für mich das fest eingeplante HM Wired quasi flach.
Ich suche gleich mal gezielt nach diesen Problemen.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 27 November 2016, 11:01:43
Nach reiflicher Überlegung und IST-Aufnahme könnte die FHEM Integration von HMW* doch mit einem 3-Party-RS485 to LAN Adapter gelingen. Sogar der Vorschlag von Thorsten mit dem RS485/USB-Interface könnte gelingen, wenn man den RS485 Bus über eine bestehende nicht verwendete Telefonleitung ins Büro (ca. 15 m) führen und daran das RS485/USB-Interface anschliessen kann.
Zitat

  • Ist die RS485>USB mit einer Verlängerung des RS485 über Klingeldrähte möglich, zuverlässig und wenig störanfällig relaisierbar?
  • Ist eine der beschrieben Interface Lösungen (RS485>USB oder RSB485>LAN) eurer Erfahrung nach zu bevorzugen?
  • Gibt es einen RS485>LAN Adapter anschlussfertig in einem Hutschienengehäuse?

Was mit dem Vorschlag direkte FHEM Steuerung von HMW und HMF Komponenten ( bzw. Entfall von CCU2) jedoch unmittelbar verbunden ist, dass FHEM Basisfunktionalität erhält und somit einen wesentlich größeren Einfluss auf Stabilität und Ausfallsicherheit bekommt. In diesem Zusammenhang könnte ich folgende Maßnahmen zusätzlich einplanen:

ZitatGibt es weitere "Notwendigkeiten" oder Möglichkeiten, die man beachten bzw. prüfen sollte?

Mein 1. Versuch für eine Einkaufsliste zum Thema Licht und Schalter habe ich hier https://docs.google.com/spreadsheets/d/1sTU4oH4dp9A16J4vX6xa_cDsl8FpA8Enq-1UTd-OSJM/edit?usp=sharing (https://docs.google.com/spreadsheets/d/1sTU4oH4dp9A16J4vX6xa_cDsl8FpA8Enq-1UTd-OSJM/edit?usp=sharing) freigegeben.
Die Gesamtkosten i.H.v. 1.530,50 € (und die Anzahl der Schalter ist schon erheblich reduziert) sind für mich schon relativ hoch. Wenn ich dafür jedoch meine Wünsche optimal abgebildet werden, würde ich es bei meiner "Regierung" beantragen.

Bei der Erstellung dieser Liste sind weitere Fragen aufgetaucht:
Zitat

  • Kann ich mit dem HMW I/O Modul die vorhandenen 5 Stromstoss-Relais ersetzen?
  • Können die vorhandenen 10 Taster für die Stromstoss-Relais unverändert weitergenutzt werden?
  • Kann man mehrere Taster für die gleiche Leuchte an einen Eingang zusammen fassen?




*ich kürze mal weiter ab HMW = Homatic wired -System, HMF = Homatic Funk 866 MHz AES System, HMIP = Homatic IP System oder gibt's offizielle/standardisierte Abkürzungen
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Thorsten Pferdekaemper am 27 November 2016, 11:52:42
Zitat von: supernova1963 am 27 November 2016, 11:01:43
Nach reiflicher Überlegung und IST-Aufnahme könnte die FHEM Integration von HMW* doch mit einem 3-Party-RS485 to LAN Adapter gelingen. Sogar der Vorschlag von Thorsten mit dem RS485/USB-Interface könnte gelingen, wenn man den RS485 Bus über eine bestehende nicht verwendete Telefonleitung ins Büro (ca. 15 m) führen und daran das RS485/USB-Interface anschliessen kann.   
Bei mir läuft das sogar vom Keller bis in den zweiten Stock über ein Netzwerkkabel. Genauer gesagt: der RS485-Bus läuft darüber. HMW braucht eigentlich sogar nur drei (ganz spartanisch sogar nur zwei) Drähte. Dann braucht man aber ggf. ein zweites (oder mehrere) 24V-Netzteil.
Das ganze ist relativ unproblematisch, da nur 19200 Baud.

Zitat
Was mit dem Vorschlag direkte FHEM Steuerung von HMW und HMF Komponenten ( bzw. Entfall von CCU2) jedoch unmittelbar verbunden ist, dass FHEM Basisfunktionalität erhält und somit einen wesentlich größeren Einfluss auf Stabilität und Ausfallsicherheit bekommt. In diesem Zusammenhang könnte ich folgende Maßnahmen zusätzlich einplanen:
Aha, FHEM ist also weniger stabil als eine CCU2. Warum?
Bei mir läuft das jetzt seit einer ganzen Weile ohne ein einziges Problem mit FHEM auf einem RasPi (erster Generation). Ob FHEM mal ausfällt wäre auch fast egal, da fast alle Funktionen per direktem Peering laufen.

Zitat
•Ist die RS485>USB mit einer Verlängerung des RS485 über Klingeldrähte möglich, zuverlässig und wenig störanfällig relaisierbar?
Meiner Meinung nach ja.

Zitat
•Ist eine der beschrieben Interface Lösungen (RS485>USB oder RSB485>LAN) eurer Erfahrung nach zu bevorzugen?
Über USB ist einfacher und stabiler, meiner Meinung nach.

Zitat
•Gibt es einen RS485>LAN Adapter anschlussfertig in einem Hutschienengehäuse?
Außer dem von eQ3 glaube ich nicht. Frag mal bei Dirk nach (Forumsuser Dirk), der hat die Dinger mal gebaut. Ich denke zurzeit darüber nach, mir so ein Teil mal auf Arduino-Basis zusammenzubasteln.

Zitat
•Kann ich mit dem HMW I/O Modul die vorhandenen 5 Stromstoss-Relais ersetzen?
Das kommt darauf an, was für ein Modul Du meinst. Die HMW-IO-12-SW7-DR haben 7 Relaisausgänge und 12 Tastereingänge. Es ist dabei nur zu beachten, dass die Relais alle dieselbe Phase schalten. D.h. sie hängen alle an derselben Sicherung. 

Zitat
•Können die vorhandenen 10 Taster für die Stromstoss-Relais unverändert weitergenutzt werden?
Kommt darauf an, wie das verkabelt ist. 230V vertragen die HMW-Teile nicht. Die Eingänge der meisten Module müssen gegen Masse geschaltet (bzw. ge"tastet") werden.

Zitat
•Kann man mehrere Taster für die gleiche Leuchte an einen Eingang zusammen fassen?
Klar, sowohl in Hardware (einfach alle auf denselben Eingang legen) oder per direktem Peering (Taster auf verschiedene Eingänge und dann mit demselbem Aktor peeren) oder über FHEM.

Einen Rat vielleicht noch: Bevor Du Dir die ganze Ausrüstung zusammenkaufst und es dann doch nicht so klappt, wie Du denkst, stelle Dir mal einen kleinen Testaufbau zusammen und bring den zum Laufen.

Gruß,
   Thorsten


Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Prof. Dr. Peter Henning am 27 November 2016, 12:54:42
Eine Lösung für ein selbstverriegelndes Panikschloss mit HomeMatic-Anbindung habe ich an meiner Hoftür in Betrieb, sie ist genauer im SmartHome Hacks-Buch beschrieben.
Für die Haustür habe ich seit drei Monaten eine DoorPi-Installation mit Keymatic, siehe hier: http://www.fhemwiki.de/wiki/DoorPi_und_FHEM

Für den gesamten Rest will ich nicht auch noch meinen Senf hinzugeben, sondern nur zwei Aspekte hinzufügen, die bisher nicht aufgetaucht sind.

1. Homematic über Funk sollte NICHT in jedem Gerät mit AES abgesichert werden, das empfiehlt sogar der Hersteller in gleicher Weise. Das digitale Signieren und das Challenge-Response-Verfahren erhöhen die Funklast dramatisch, sorgen für Verzögerungen bei der Ausführung und reduzieren entsprechend auch die Batterielebensdauer. Zu empfehlen ist, nur sicherheitskritische Systeme damit abzusichern.

2. Es ist NICHT zu empfehlen, sich einen Einkaufszettel für 1500 € zu schreiben und das Zeug dann alles auf einen Schlag zu beschaffen. Man sollte unbedingt schrittweise vorgehen und dabei seine Erfahrungen sammeln - die Komplettlösung hat einen sehr geringen WAF und hohes Fehlerpotenzial.

LG

pah
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: viegener am 27 November 2016, 13:01:01
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 27 November 2016, 12:54:42
Eine Lösung für ein selbstverriegelndes Panikschloss mit HomeMatic-Anbindung habe ich an meiner Hoftür in Betrieb, sie ist genauer im SmartHome Hacks-Buch beschrieben.
Für die Haustür habe ich seit drei Monaten eine DoorPi-Installation mit Keymatic, siehe hier: http://www.fhemwiki.de/wiki/DoorPi_und_FHEM

Für den gesamten Rest will ich nicht auch noch meinen Senf hinzugeben, sondern nur zwei Aspekte hinzufügen, die bisher nicht aufgetaucht sind.

1. Homematic über Funk sollte NICHT in jedem Gerät mit AES abgesichert werden, das empfiehlt sogar der Hersteller in gleicher Weise. Das digitale Signieren und das Challenge-Response-Verfahren erhöhen die Funklast dramatisch, sorgen für Verzögerungen bei der Ausführung und reduzieren entsprechend auch die Batterielebensdauer. Zu empfehlen ist, nur sicherheitskritische Systeme damit abzusichern.

2. Es ist NICHT zu empfehlen, sich einen Einkaufszettel für 1500 € zu schreiben und das Zeug dann alles auf einen Schlag zu beschaffen. Man sollte unbedingt schrittweise vorgehen und dabei seine Erfahrungen sammeln - die Komplettlösung hat einen sehr geringen WAF und hohes Fehlerpotenzial.

LG

pah

Absolut richtig, würde ich beides genauso unterschreiben!

Apropos WAF, wir müssen unbedingt mal ein WAF-Modul entwickeln, die Anbindung daran hakt doch sehr -> 0815_WAF  ;)
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: supernova1963 am 27 November 2016, 13:19:47
Wow,wow, wow, Thorsten,
dass du dich meiner annimmst, ist das Beste, was mir passieren konnte!

ZitatAha, FHEM ist also weniger stabil als eine CCU2. Warum?
Das kann ich gar nicht beurteilen. Im ersten Ansatz hatte ich FHEM die Überwachung der CCU2 und Anderer Steuerelemente zugedacht. Die geplanten Sicherheitsmaßnahmen mehr auf den, der daran 'rumwerkelt als auf einen Ausfall.

ZitatEinen Rat vielleicht noch: Bevor Du Dir die ganze Ausrüstung zusammenkaufst und es dann doch nicht so klappt, wie Du denkst, stelle Dir mal einen kleinen Testaufbau zusammen und bring den zum Laufen
Danke, dass wird mir auch immer klarer. Dann bastele ich doch noch etwas mehr herum und Versuch mir so einen RS485>USB zu braten und kaufe mir erstmal nur eine HMW Komponente um einen meiner Stromstoß Relais zu ersetzen und einen HMF LAN Adapter und einen HMF Rolladenschalter.

ZitatHast du einen Link zu einer brauchbaren Anleitung für den Bau des Adapters auf Arduino Micro, Nano oder UNO Basis (hätte ich vorrätig)

Noch einmal ganz großer Dank an Thorsten und die Anderen, die sich beteiligen.
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Thorsten Pferdekaemper am 27 November 2016, 13:40:41
Zitat
Hast du einen Link zu einer brauchbaren Anleitung für den Bau des Adapters auf Arduino Micro, Nano oder UNO Basis (hätte ich vorrätig)
Ich nehme an, dass das als Frage an mich gedacht war. ...nein, so etwas habe ich nicht. Wenn man damit ein serielles Interface bauen will, dann wäre das sogar Overkill. Einer dieser Digitus-Adapter tut's schon.
Gruß,
   Thorsten
Titel: Antw:Entscheidungshilfe zum Themenkomplex Fhem und Homematic
Beitrag von: Prof. Dr. Peter Henning am 27 November 2016, 15:40:54
ZitatWir müssen unbedingt mal ein WAF-Modul entwickeln
Ich habe mehrere davon. Beispielsweise hat die Einkaufsliste mit Sprachsteuerung und Versand per Telegram einen hohen WAF.
Oder die per Sprachbefehl aufgerufene Wettervorhersage für den Golfplatz...

LG

pah