Hallo zusammen,
bitte verzeiht meine Sprachpanscherei im Betreff, aber ich bin heute Morgen mit meiner besseren Hälfte dermaßen aneinander geraten, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich heute Abend mein SmartHome wieder betreten darf. :-[
Ich habe mittlerweile an jedem Fenster und jeder Tür im Erdgeschoss einen Sensor, der mir meldet, wenn eine Öffnung erfolgt (primär als Einbruchschutz).
Darüber hinaus habe ich beim Bau des Hauses auf eine sehr gute Wärmedämmung sowie eine Lüftungsheizung mit Wärmetauscher/pumpe geachtet.
Das System funktioniert logischerweise am besten wenn die Gebäudehülle geschlossen ist und der gesamte Luftaustausch über den Wärmetauscher erfolgt.
Heute Morgen meldet mir nun meine Smartwatch, dass innerhalb einer halben Stunde die Haustür 10-mal geöffnet wurde und darüber hinaus das Fenster im Gästeklo für 10 Minuten geöffnet war. Bei -3°C Außentemperatur! :o
Ich hätte vielleicht nichts gesagt, wenn mir nicht auch noch aufgefallen wäre, dass die extra angebrachten HUE-Lightstrips an den Oberschränken in der Küche auf 60% gedimmt und zusätzlich die Halogenspots (2x40W) an waren, die ich eigentlich durch das HUE-LED-System ersetzen wollte.
Mit anderen Worten: während der Hausherr um jeden Preis das letzte Quäntchen Energieeffizienz aus dem gemeinsamen Haus herausholen will, arbeiten die übrigen Bewohner ständig dagegen.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich habe den Fehler begangen, meine Frau darauf anzusprechen.
Worauf sie erwiderte, dass man die Türe lange auflassen könne, um so viel Energie zu verschwenden, wie ich Geld für die ganzen Sensoren ausgegeben habe.
Außerdem sei sie stinksauer, weil ich sie mit den Sensoren überwache.
Ein Gespräch mit den Kollegen in der Mittagspause hat ergeben, dass deren Partnerinnen ähnlich sorglos mit Heizen und Lüften umgehen. Ein grundsätzliches Frauenproblem?
Mich würde interessieren, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Ob der Überwachungsvorwurf schon gefallen ist und wir ihr die Sache entschärft habt.
Gruß
Markus
Keine ähnlichen Erfahrungen. Ich bin sehr froh, eine Frau geheiratet zu haben, die vernünftig denkt. Sie hat zwar selbst kaum interesse an Technik, nimmt es aber als mein Hobby (auch sie hat Hobbys die ggf. mein Leben beeinflussen) und wenn man irgendwas nicht so ist, wie es sein soll, reicht eine kurze Erklärung. Zudem kann ich mit ihr auch über die Probleme, die durch unsachgemäßes Lüften etc. entstehen ganz vernünftig reden. Warum wegen sowas ein Streit entsteht und warum das jemand für "Überwachung" halten könnte (wenn man es vorher klar und direkt erklärt hat), kann ich nur erraten. Ich möchte das aber nicht weiter bewerten.
Diesen WAF habe ich nie verstanden. Es redet auch niemand über einen MAF, wenn die gefühlt 100ste Deko in den Flur gestellt wird. Es ist alles eine Frage der vernünftigen Kommunikation.
Hi,
wir sollten eine Selbsthilfegruppe gründen :)
Ich glaube man kann es der Frau nie recht machen. Ich hab vor etwas mehr als 2 Jahren gebaut. Ich hab ziemlich viel Technik verbauen lassen. Nicht nur den "Standard" der üblich ist, sondern eine fast komplette KNX Installation, einige elektrische Schiebetüren, elektrische Küchenschränke, TV Multiroom, Musik Multiroom usw. usw.
Na ja, meine Frau hat mich gelassen. Ich bin halt Technikfreak.
Als alles fertig war hat meine Frau sich nur beschwert. Sie kann nichts bedienen, nichts geht wirklich richtig (unser Elektriker ist pleite), Programmierung ist nicht abgeschlossen usw.
Jetzt hab ich vor ein paar Monaten damit begonnen einen Weg zu finden (FHEM), das ganze selbst in die Hand zu nehmen. Nun geht schon SEHR VIEL und es wird immer "smarter" bei uns. Tja, nun beschwert sich meine Frau wieder, dass ich nur noch Zeit mit FHEM verbringe :) Also wie man es macht, man macht es falsch.
Meine Frau hat da sowieso eine ziemlich krasse Meinung. Sie denkt immer das wir sicherlich 10 mal am Tag gehackt werden, irgendwann eines Tages nichts mehr geht oder sonstige Probleme auftreten.
Überwachung war bei uns auch schon ein Thema. Da kann ich es zum Glück immer auf den Hund schieben. Wir haben Kameras installiert, um sehen zu können was der Hund macht, wenn er mal alleine ist :)
Grüße,
Visionsurfer
Zitat von: marvin78 am 30 November 2016, 15:40:52
Es redet auch niemand über einen MAF, ...
Das ist auch was ganz anderes http://oldtimerverein.blogspot.de/p/100-jahre.html
Sorry , da ich selbst da etwas aktiv bin, dachte ich, ich flechte das mit ein - zur Abwechslung bei diesem aufreibenden Thema 8)
Gruß Otto
Ehh... ja, die unterschiedliche Art mit der Technik umzugehen, ist wahrscheinlich sehr weit verbreitet. Den einzigen Punkt, über den ich mit meiner Frau sprechen würde, sind die Sensoren und die damit gefühlte Überwachung... das ist sicherlich etwas, wo jeder so seine eigene Meinung zu hat.
Ich habe bei mir auch an allen Fenstern und Türen im EG entsprechende Sensoren und auch meine Familie lässt halt, diejenigen Lichter, die ich noch nicht angefasst habe, gerne mal einfach an...
Ich glaube, dass wenn man es versucht richtig zu machen und dem Rest der Familie vor allem den Komfort nahe zu bringen - und so sollte man natürlich seine Arbeit auch möglichst ausrichten, die lieben sich erst daran gewöhnen und es dann auch tatsächlich als selbstverständlich hinnehmen und man eher mal "Ärger" bekommt, wenn es dann mal nicht so läuft, wie es sollte. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Was man sich halt verkneifen sollte, und das muss ich mir auch immer selber wieder sagen, sind irgendwelche langen, mauligen Ansagen an die Familie, das führt meistens eher zu Verstimmungen. Immerhin versucht man hier mit seinem Hobby seine Familie zu "beglücken" und das geht manchmal nicht so schnell.
Und eines weiß ich - egal, wie oft die Tür bei Minus-Graden aufging... es gab immer einen gewichtigen Grund... ;) Auf so eine Diskussion sollte man sich nicht einlassen... Besser ist es durch Funktionalität und Komfort zu punkten und dann sickert das auch irgendwann bei den Familien-Mitgliedern ein. Bei den jüngeren schneller, als bei den älteren... ;)
Gruß,
Stephan
Wenn wir ehrlich sind, Überwachung ist es. Auch wenn sie von dir aus einem anderen Blickwinkel gesehen wird, wie von deiner Frau.
Es wird aber auch Anwender geben, die diverse Sensoren etc dazu nutzen, die Liebsten "im Auge" zu behalten.
Andererseits...
Nahezu jeder nutzt heute ein Smartphone oder dergleichen. Die damit mögliche Überwachung ist ungleich größer. Und die tatsächliche wahrscheinlich auch.
Und darüber jammern die wenigsten rum. Die meisten hinterfragen das nicht mal kritisch.
Der Punkt der Kostenfrage (kosten pro Sensor/Aktor etc vs. Energiekosten) geht auch eindeutig an sie. Muss ich dir aber nicht erklären, das ist dir sicher selbst bewusst.
Und Fenster öffnen auf der Toilette ist manchmal keine Frage von Energieverschwendung sondern muss als Lebenserhaltende Maßnahme verbucht werden ;)
Ich selbst habe damit zum Glück noch keine Erfahrungen machen müssen.
Meine Frau hat mir vor zwei Jahren einen Raspberry zu Weihnachten geschenkt. Damit nahm das Unheil seinen Lauf.
Inzwischen habe ich dafür mit FHEM eine Verwendung und sie hat es schon einigemale bereut. ;P
Aber nicht so sehr, weil ich damit zuviel realisieren will, was natürlich Zeit und Ressourcen aller Art bindet.
Sondern weil sie sich an einige nun smarten Dinge, schneller gewöhnt hat, als sie sich vorstellen wollte.
Das fällt besonders auf, wenn ausnahmsweise mal etwas nicht funktioniert oder ich bei neuen Dingen noch in der Erprobung bin.
Mein Sohn mault inzwischen schon ziemlich selbstsicher rum, wenn der Alte mal wieder bei ihm im Kinderzimmer was neues ausprobiert und es nicht funzt.
Aber Feedback ist ja hilfreich und gewollt. ;)
In den letzten Monaten kamen auch schon einige Umsetzungswünsche aus der Familie. Einmal angefüttert wollen sie nun weiter verwöhnt werden.
Der Vorwurf der Überwachung ist noch nicht gefallen, auch wenn ihr bewusst ist, das es faktisch so ist.
Meine Frau will sich seit Jahren den Weg die Treppe runter an die Haustüre sparen und liegt mir wegen einer Kamera an der Türe in den Ohren.
Das Thema habe ich bislang bewusst vermieden, eben wegen der Überwachung.
Aus verschiedenen Gründen ist es hier in letzter Zeit durchaus angebracht, etwas mehr in die Sicherheit von Haus und Hof zu investieren, so daß ich die Idee der Kamera garnicht mehr so blöd finde. Natürlich nicht nur allein für die Türe.
Das man darüber auch im Nachgang noch sehen kann, wer wann kommt und geht und der Postmann zweimal klingelt, ist - hier - allen beteiligten bewusst und im Zweifel ja auch gewollt.
Du siehst, wirklich teilen kann ich deine - für dich - negative Erfahrung nicht.
Begeh nur nicht den Fehler, deiner Liebsten zu erklären, das es soundso viele Frauen gibt, die viel mehr Verständnis für ein SmartHome haben.
Das macht es nicht besser. ;)
Aber ich wünsche dir, das du ein fhem-Projekt findest, was sie am Ende mal so richtig cool findet.
Gibt es nicht etwas, was sie schon lange "stört"?
Gibt ja manchmal Dinge, die nervig, störend sind. Nicht wirklich schlimm, die aber anders besser sein könnten...
vb
Zwecks Compliance habe ich folgende Dinge mit meiner Frau schriftlich vereinbart:
- Fehlerbehebung hat Vorrang vor der Realisierung neuer Funktionen
- Systeme, die nicht stabil funktionieren, werden wieder außer Betrieb genommen
- Neue Systeme bzw. Funktionen werden vor der Inbetriebnahme bzw. Anschaffung gemeinsam besprochen und entsprechend der Absprachen dazu gestaltet.
- Für jede Funktion muss es einen Standardweg geben, der einfach bedienbar ist und gut dokumentiert ist.
Überwachung war nur punktuell ein Thema, meine Welcome-Kamera etwa ist in mein Büro verbannt und von der Tür weggedreht worden.
Das Diskussion Energieeinsparung versus Kosten für Geräte und Betrieb ist richtig. Wenn man die Einsparungen ernst nimmt (und entsprechendes Verhalten der Mitbewohner einfordert), dann muss man nach meiner Sicht auch alle Aufwände für Invest und Betrieb gegenrechnen. Anders ist es wenn man das so wie ich als Hobby sieht; ich erwarte Konfortgewinn und Spaß, aber Kosten sind dann sekundär und damit verbunden sind damit auch keine großen Erwartungen an meine Mitbewohner dass sie mein Hobby teilen. Das nimmt Druck raus.
Hallo Zusammen,
vielen Dank für die Rege Beteiligung an der Diskussion!
Wen's interessiert: meine Frau und ich reden wieder miteinander ;-)
Wenn man die Energieeinsparung rein monetär sieht, hat man in meinen Augen schon im Ansatz verloren.
Beispiel: Ich habe beim Bau des Hauses ganz bewusst die Mehrkosten von 11.000 € von einer Lüftungsheizung mit Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung in Kauf genommen, weil ich weg wollte von einem Heizprinzip, welches die Neandertaler schon in ihren Höhlen verwendet haben. ,,Irgendwelches Zeugs verbrennen, damit's warm wird".
Mir erschien einfach das Prinzip des Wärmetauschers bestechend, der Abluft um die 90% Wärme zu entziehen und diese der Frischluft zuzuführen und schließlich, falls notwendig, mit Hilfe einer Wärmepumpe weiter zu erwärmen. Dass dabei ca. alle 2h die komplette Luft im Haus ausgetauscht und diese dabei von Pollen u.ä. gereinigt wird, ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt. Dazu müssen aber die Luftströmungen in den einzelnen Räumen akkurat eingestellt werden.
Jedem technisch halbwegs Versierten wird einleuchten, dass dieses System nur richtig funktionieren kann, wenn die Fenster geschlossen bleiben.
Leider haben sich die Stromkosten in der Zwischenzeit dramatisch erhöht. An Fukushima hat beim Bau des Hauses noch keiner gedacht, so dass wir die Mehrkosten wohl wesentlich später wieder drin haben werden, als damals gedacht.
Trotzdem plane ich als nächstes Auto ein Elektrisches. Eben weil ich davon überzeugt bin, dass Verbrennungsmotoren ausgereizt sind. Die Autoindustrie halt viel zu lange an diesem uralten Prinzip festgehalten. In Blinkern die Glühbirne durch LEDs zu ersetzen, ist kein grundlegender Fortschritt in der Mobilität.
Vermutliche werde ich auch hier 11.000 Euro mehr zahlen müssen, als für ein vergleichbares Stinkerauto, aber das ist es mir wert.
Als Radfahrer muss ich oft hinter Autos dreinfahren. Mittlerweile kann ich Otto- und Dieselmotoren am Geschmack auf der Zunge unterscheiden, wenn ich wieder einen vollen Schwall Abgas abbekommen habe.
Ich hätte schlicht keine Freude mehr an einem neuen Auto, wenn darin ein Motor steckt, der im Wesentlichen auf dem gleichen Prinzip basiert, das schon Carl Benz verwendet hat.
Zurück zum Thema FHEM/Smarthome: Ich habe mir vorgenommen, um jede Preis (sic) dem Energieversorger jeden Cent an Stromkosten vorzuenthalten, den ich durch technische Möglichkeiten einsparen kann.
Dabei ist mir natürlich klar, dass ich der einschlägigen Elektronikindustrie ein Vielfaches dessen zukommen lasse, was ich an Energiekosten einspare.
Dass einem dabei ständig die Familie in den Rücken fällt, liegt in der Natur der Sache.
Aber ich habe zumindest bei den Kindern noch nicht die Hoffnung aufgeben, sie für das Thema sensibilisieren zu können.
Gruß
Markus
Zitat von: MarkusAutomaticus am 01 Dezember 2016, 09:40:23
Aber ich habe zumindest bei den Kindern noch nicht die Hoffnung aufgeben, sie für das Thema sensibilisieren zu können.
Hallo Markus,
ich wollte das gestern schon einwerfen: Die Kinder haben jedes Jahr mit Beginn des Sommers gelernt die Türen zu schließen und zu Beginn des Winters wieder verlernt. :P
Du wusstest schon, das die ersten Autos elektrisch betrieben wurden? Der Verbrennungsmotor kam erst später.
Glückwunsch zu der Entscheidung, mein Nächstes wird auch elektrisch. Und den 108 Jahre alten Stinker behalte ich natürlich, der hält hoffentlich noch 100 Jahre.
Gruß Otto
E-Autos sind mitnichten weniger "stinkig". Es stinkt nur woanders (zumindest aktuell). Und nachhaltig oder gar umweltfreundlich ist das ganze auch nicht. Akkutechnologie ist weit mehr ausgereizt, als der Verbrennungsmotor. Aber das ist eine Diskussion für ein anderes Forum.
Zitat von: MarkusAutomaticus am 30 November 2016, 15:27:48
...
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich habe den Fehler begangen, meine Frau darauf anzusprechen.
...
Wieso kommt mir das nur so bekannt vor!? ;)
Unauffällige Komfortfunktionen, die einfach funktionieren, sind schnell akzeptiert und gern genommen.
Aber wehe, es funktioniert etwas nicht oder man(n) spricht auf ein "mir ist da gerade aufgefallen" an; da gibt es dann gleich die Retoure...
was willst Du mir damit sagen, meinst Du etwa ich hätte, und überhaupt, das funktioniert schon länger nicht richtig, da hast Du bestimmt wieder heimlich irgendwas
dran optimiert!
Herrlicher Beitrag, vielen Dank dafür.
Zitat von: marvin78 am 01 Dezember 2016, 12:39:45
E-Autos sind mitnichten weniger "stinkig". Es stinkt nur woanders (zumindest aktuell).
Ich gehe mal davon aus, dass sich Abgase zentral in einzelnen Kraftwerken aufwendiger und effizienter reinigen und kontrollieren lassen, als dies in Millionen auf Gewicht, Volumen und Kosten optimierten KFZ möglich ist.
Insofern macht das schon einen Unterschied, wo die Verbrennung stattfindet.
Spätestens wenn man hinter einem 20 jahrealten Diesel einen Berg hinaufgeradelt ist,
macht das einen gravierenden Unterschied!
Aber ja, das hat hier nichts mehr verloren ;)
Gruß
Markus
Das ändert nichts daran, dass wenn du morgen alle (auch nur alten) Verbrenner in Deutschland durch E-Autos ersetzt, du erst einmal 5-10 neue Atomkraftwerke und/oder eine entsprechende Menge anderer Kraftwerke ans Netz nehmen musst. Es fehlt an nachhaltig nutzbarer Speichertechnologie. Akkus sind in der Herstellung umweltfeindlich, haben eine geringe Kapazität und sind nicht nachhaltig haltbar. Die Technologie ist noch dazu beinahe ausgereizt. Das ganze macht flächig erst dann wirklich Sinn, wenn es eine vernünftige und für alle nutzbare Massenspeichertechnologie für Energie und einen Ersatz für die schmutzigen Akkus gibt. Dieses ist nicht annähernd in Sicht. Bis dahin kann man, sofern man ein wenig auf den Gasfuß achtet, mit spritsparender Fahrweise in einem modernen Verbrenner aktuell noch insgesamt mehr ausrichten, als mit dem Kauf eines E-Autos. Aber das soll es nun wirklich gewesen sein. Darüber kann man Aufsätze schreiben (was ich auch schon getan habe ;))
Zitat von: VB90 am 30 November 2016, 22:02:03
Wenn wir ehrlich sind, Überwachung ist es. Auch wenn sie von dir aus einem anderen Blickwinkel gesehen wird, wie von deiner Frau.
Es wird aber auch Anwender geben, die diverse Sensoren etc dazu nutzen, die Liebsten "im Auge" zu behalten.
Andererseits...
Nahezu jeder nutzt heute ein Smartphone oder dergleichen. Die damit mögliche Überwachung ist ungleich größer. Und die tatsächliche wahrscheinlich auch.
Und darüber jammern die wenigsten rum. Die meisten hinterfragen das nicht mal kritisch.
Es macht aber durchaus einen Unterschied
wer überwacht. Es wird die meisten Leute mehr stören von ihrem Partner ausspioniert zu werden als von der NSA oder dem GCHQ. Letztere sind gefühlt übermächtige aber anonyme Geheimdienste, die zusätzlich noch offiziell gegen Terrorismus o.ä. arbeiten, erstere sind uns vertraute, nahe Menschen. Nähe macht es in diesem Fall nicht besser.
Ich habe diese Diskussion auch schon geführt: Meine Schwiegermutter war der festen Überzeugung, dass unser ganzes Haus (und damit auch ihre Besuche) kameraüberwacht ist - obwohl nicht eine Kamera installiert ist. Das sind eben Bedenken, die man erst nehmen muss, auch wenn sie irreal sind. Im konkreten Fall hat es geholfen ihr die verschiedenen (sichtbaren) Geräte und Abläufe zu erklären: Das ist die Wetterstation, die macht abc; das hier sind die Rauchmelder, die machen xyz; wenn die Sonne untergeht, geht draußen das Licht automatisch an, da ... usw.
Zitat von: MarkusAutomaticus am 01 Dezember 2016, 09:40:23
Jedem technisch halbwegs Versierten wird einleuchten, dass dieses System nur richtig funktionieren kann, wenn die Fenster geschlossen bleiben.
klar, aber ganz ehrlich ich würde mir auch ungern verbieten lassen ein Fenster zu öffnen wenn mir danach ist. Mag mein tun und lassen nicht einer auch noch so effizienten Technik unterwerfen.
Zitat von: MarkusAutomaticus am 01 Dezember 2016, 09:40:23
Jedem technisch halbwegs Versierten wird einleuchten, dass dieses System nur richtig funktionieren kann, wenn die Fenster geschlossen bleiben.
ist das dann wirklich ein durchdachtes system?! ich meine bei thermostaten setzt man sensoren ein um die bei geöffneten fenster nicht zu heißen (oder dreht einfach am thermostaten). warum hier nicht um den raum wärend des lüftens irgendwie aus der zirkulation zu nehmen? oder warum nicht gleich fenster verbauen die nicht zu öffnen gehen.
Zitatdass dabei ca. alle 2h die komplette Luft im Haus ausgetauscht und diese dabei von Pollen u.ä. gereinigt wird, ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt.
in der theorie hört sich das gut an, aber wie ist das zb im bad nach dem duschen? kommt man da um lüften drumherum? ist diese "sterile" luft mit konstanter temperatur die vorher durch diverse teile der anlage geführt wurden mit frischer luft beim lüften wirklich vergleichbar? ich stelle mir dieses prinzip unangenehm vor
Hi,
Ich glaube zwar nicht, dass ich ansonsten solche Probleme hätte, aber ich betrachte meine Familie (ja, habe ich jetzt seit etwa 4 Monaten) als "Kunden". D.h. wenn ein Wunsch oder Problemchen angesprochen wird, das man mit unserem Hobby lösen kann, dann wird das mit hoher Priorität umgesetzt. Deshalb haben wir jetzt z.B. eine Kamera an der Haustür und diverse Lampen gehen per Bewegungsmelder an.
Auch wenn es sich nicht gerade aufdrängt, kann man so vorgehen. Wenn zum Beispiel neue Lampen her müssen (also die bessere Hälfte dieser Meinung ist), dann kann man(n) meckern, dass man die jetzt auch noch aufhängen muss und dass man sowieso keine Lust hat aus 100 gefühlt identischen Lampen eine auszusuchen. Man kann sich aber auch darüber freuen, dass man jetzt endlich mal einen Grund hat, MiLights oder Hue auszuprobieren.
Gruß,
Thorsten
Zitat von: chris1284 am 01 Dezember 2016, 15:57:38
in der theorie hört sich das gut an, aber wie ist das zb im bad nach dem duschen? kommt man da um lüften drumherum? ist diese "sterile" luft mit konstanter temperatur die vorher durch diverse teile der anlage geführt wurden mit frischer luft beim lüften wirklich vergleichbar? ich stelle mir dieses prinzip unangenehm vor
Das Prinzip ist mitnichten unangenehm. Wir wohnen jetzt bereits seit 10 Jahren in dem Haus und sind sehr zufrieden.
Ich dusche gerne lang und heiß (Kesseltemperatur um die 48°C) und habe praktisch nie einen beschlagenen Spiegel, obwohl dieser direkt neben der Dusche hängt.
Die Abluftdüse im Bad sorgt zuverlässig für das Entfernen der feuchten Luft, während der Wärmetauscher dafür sorgt, dass 90% der Heizenergie dabei im Haus bleibt.
Und frische Luft beim Lüften mit dem Fenster wird i.d.R. deshalb als frisch empfunden, weil sie eben frisch im Sinne von kalt ist.
Dabei ist diese Kälte genau das, was man - zumindest im Winterhalbjahr - nicht im Haus haben will.
Im Sommer kann ich die Kühlfunktion aktivieren, dabei arbeitet die Wärmepumpe anders herum und kühlt die Luft und entfernt dabei auch die unangenehme Luftfeuchtigkeit.
Das Ganze ist ein komfortables und durchdachtes System, welches ich nicht gegen Heizkörper tauschen möchte.
Einziger Nachteil: Ich habe keine Verwendung für die elektronischen Heizkörperventile, welche der Grundbaustein jeglicher SmartHome-Sets sind. ;)
Ich habe schon nach einem Interface zwischen der Anlage und FHEM gesucht, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, benötige ich keines, weil die Anlage das ganze Jahr über unauffällig und autonom läuft.
Gruß
Markus
Zum Thema Überwachung:
Meiner Meinung nach solltest du keine Benachrichtigungen für normales Nutzen des SmartHomes bekommen, solange du nicht da bist aber sich ein anderer Bewohner dort aufhält.
Meine Logik:
- Fenster zu lang auf -> Meldung an alle Daheim
- Fenster auf beim Verlassen der Wohnung -> Der letzte der gerade gegangen ist erhält die Warnung
- Fenster geht plötzlich auf wenn keiner Daheim ist -> Alarm an alle
Auch wenn wir Technikgeeks aus lauter Spieltrieb gerne alles aufs Handy pushen würden was wir können,
so halte ich Privatsphäre für ein hohes Gut.
Wenn du allein Zuhause bist und dich plötzlich jemand anruft was du da gerade eigentlich treibst, kämst du dir sicher auch komisch vor (völlig egal ob es berechtigt ist oder nicht). ;)
Das würde ich an deiner Stelle ähnlich umsetzen und auch entsprechend kommunizieren.
Dann wird das Vertrauen in dein Hobby hoffentlich wiederkehren
und du musst nicht bei jeder Vorstellung einer neuen Funktion mit kritischen Blicken rechnen. :)
Ich habe jetzt 35 Ehejahre mit einer intelligenten und wissenschaftlich tätigen Frau hinter mir. Das ändert nichts daran, dass ich manchmal verzweifele, weil sie es schafft, jedes technische System zum Absturz zu bringen.
Also positiv denken: Meine Frau ist der härteste Testfall für jedes neue System.
Erstes Paradigma: Jedes kritische System (d.h. mit merkbarem Einfluss auf die Lebensumstände) muss so gestaltet sein, dass es nach einem von ihr verursachten undefinierten Zustand wieder einfach in einen definierten Zustand zu versetzen ist.
Zweites Paradigma: Gadgets und Gimmicks, die IHR gefallen.
Beispiele:
- Abschließen der Haustür durch ein kurzes Berühren des Touchscreens in der Türsprechanlage.
- Einkaufsliste per Telegram aufs Handy
- Wettervorhersage für den Golfplatz per Sprachausgabe
- Automatisches Einschalten der Warmwasserzirkulationspumpe auch dann, wenn wir später zu Bett gehen
- Erinnerungsfunktion für die Müllabfuhr
Ach ja, wir sollten das nicht auf "Wife" beschränken - darum bevorzuge ich den "Woman Acceptance Factor". Das ist nicht sexistisch - nach 40 Jahren in der Erwachsenenbildung kann ich sehr klar benennen, worin und wie Frauen eben etwas anders ticken, als unsereins.
LG
pah
Oh, ich muss meiner Familie ja echt dankbar sein für ihre Toleranz - ich werde das zu schätzen wissen.
Ich bin vor einiger Zeit dazu übergegangen, einige außerhäusig relevante Events an mein Handy zu schicken - eigentlich war das mehr als eine vorübergehenden Phase gedacht, in der ich die Abläufe protokolliert kennenlernen wollte, das Push war nur ein Nebeneffekt. Gemeldet werden bei mir allerdings nur Events der Alarmanlage (Zustandsänderung) und des (recht öffentlich zugänglichen) Garagentors, der Türklingel und des Briefkastens. Protokolliert werden intern auch die Events von Fenstern und Bewegungsmeldern. Aber es gibt keine Fenster- und Türalarme wegen zu langer Öffnung mehr. Und ich spreche meine Familie auch nicht so sehr auf ihre Gewohnheiten an, obwohl sie mir natürlich auffallen.
Bisher gescheitert bin ich an der Erkennung der Gewohnheiten durch eine FHEM-Routine - die Leute sind einfach zu individuell 8)
Zum Thema vollautomatische Lüftung: Wir haben einmal zu zehnt (4 Paare und die Eltern) ein Ferienhaus für eine Woche mit so einer Anlage bewohnt. Ich war begeistert von der Technik, aber ich war im Prinzip der Einzige. Das Vertrauen in die Lüftung (obwohl sie aus meiner Sicht einwandfrei funktionierte, unglaublich wie ein Schlafzimmer trotz geschlossener Fenster nach einer Nacht nicht mieft!) war binnen einer Woche nicht herzustellen. Ich bedaure, dass ich so etwas nicht habe und auch nicht mit vertretbarem Aufwand nachrüsten kann.
Ich habe auch stets darauf geachtet, ein Fallback-Bedienebene beim Ausfall von FHEM zu haben. Das Haus bleibt komplett bedienbar ... nur der Komfort leidet etwas.
Zitat von: Thyraz am 01 Dezember 2016, 17:34:19
...
Wenn du allein Zuhause bist und dich plötzlich jemand anruft was du da gerade eigentlich treibst, kämst du dir sicher auch komisch vor (völlig egal ob es berechtigt ist oder nicht). ;)
...
Nachdem ich mal die vorhandene "Technik" nutzen wollte, und meiner Freundin einfach per "TTS-Durchsage" kurz "Ich mache jetzt Feierabend und komme gleich nach Hause" vorsprechen liess, bin ich da auch vorsichtig geworden.
Sie stand in dem Moment unter der Dusche und ich musste etwas länger erklären, dass ich das weder wusste, noch irgendwelche Kameras installiert habe.
Im Kinderzimmer ärgert sie sich dagegen, dass sie mir die Kamera verboten hat; muss man halt nachts gucken, ob der Kleine mal wieder im Bettchen in die Ecke gedreht hat.
Ich kenne diverse Forschungsprojekte, in denen man ganze Gruppen von Menschen überwacht - und dann die erhobenen Daten auch zur Verhaltenssteuerung einsetzt. Ethisch sehr bedenklich - und das fängt im eigenen Haushalt an. Da ich auch den Wasserverbrauch aufzeichne, kann ich sogar sagen, wer wann nachts auf die Toilette gegangen ist. Das kommt ebenfalls nicht gut an ::).
Man sollte also generell sparsam sein mit solchen Aufzeichnungen, und um Himmels willen niemals die Tatsache der Nachvollziehbarkeit des Verhaltens preisgeben.
LG
pah