Hallo,
ich bin dabei ein Einfamilienhaus zu bauen... (nächstes Jahr ist Baustart)
Mein jetziges Haus habe ich mit Z-Wave Komponenten weitgehend automatisiert. Ich bin mit dem System sehr zufrieden und es hat sich die letzten 3 Jahre bewährt.
Allerdings hadere ich jetzt damit ein Funksystem in einen Neubau einzusetzen. Wäre es nicht vernünftiger auf eine verkabelte Automatisierung zu setzen?
Grundbedingung ist für mich generell, dass man Aktoren bsp. ein Licht auch einschalten kann, wenn der Server ausgefallen ist. Dies habe ich momentan mit den Fibaro Unterputzeinsätzen via normalen Wandtastern realisiert.
Generell möchte ich nun auch nicht zu viel Bastellösungen einsetzen, da das Haus ja Jahrzehnte steht und ich eine Technik einbauen möchte die im Notfall auch eine Gewerbebetrieb reparieren kann. (wenn ich mal krank werden sollte oder schlimmeres, sollte die Familie nicht im Dunkeln sitzen müssen - überspitzt formuliert)
Was würdet ihr mir empfehlen?
Vielen Dank :)
Hi,
wenn Du jetzt die Möglichkeit hast und du kannst Kabel in den Wänden oder sonstwo verbauen und verlegen..dann würde ich das auf alle Fälle dem Funk vorziehen.
Klar, man muss sich einen Plan erstellen was man überhaupt will und schalten will das ist Grundvoraussetzung. Aber wenn jetzt die Möglichkeit besteht leg lieber Kabel...Funk kannst immer noch machen...bei kabel wirds dann halt schwieriger!
Gruss
Kussel
Definitiv verkabeln - ein Kabel ist ein Kabel... Reichlich Leerrohre verplanen, ansonsten würde ich ausreichend CAT7-Kabel ziehen, denn hast Du reichlich Adern für alle weiteren Späße verfügbar.
Wo Kabel geht nimm Kabel.
Ich hab unseren Neubau 2016 damit durchgezogen.
Alle Schalter, Lampen und Steckdosenkabel an eine zentrale Stelle. (oder eine Stelle pro Etage)
Egal was es in 20 Jahren an Technik gibt, über IOs wirst Du immer Lösungen haben.
da vote ich auch mal für Kabel. Alle Schalter mit 2x2x0.8 - plus Vorhaltung, (Basisausstattung mit Eltakos) in den Keller gezogen, genauso wie jede Decken- und Wandbeleuchtung. Dasselbe für die Rolläden (Taster separat, 24V), Markise, Garten- und Gartenhausbeleuchtung. Wasserverteilung Garten, Solarleitungen, Lüftungsrohre. Halt alles was rein geht.
Heute würde ich noch die eine oder andere Steckdose separat an eine Zentrale Stelle ziehen, zum einen zum Schalten, zum anderen um ggf. irgendwann mal die Einspeisung auf ein off-Grid Solarsystem zu legen (Kühlschrank, Fernseher/Media, Dunstesse, Ofen, etc.), zusätzlich zur Beleuchtung. Ausserdem noch an die HK Ventile.
Hört sich viel an, ist aber, wenn man es selbst macht, kein Faktor. Die Herstellerunabhängigen Möglichkeiten jedoch unbezahlbar... Alternativ, wie schon gesagt, Kabelwege bereit stellen.
Du darfst aber nicht auf das Verständnis anderer hoffen, schon garnicht von deinem Elektriker. Einfach machen. In ein paar Jahren schauen die Spötter von damals meistens recht blöd aus der Wäsche.
Und Du musst ja nicht jedes Kabel sofort verwenden, kannst Dein Funkzeugs ja erstmal weiter benutzen.
Harry
ZitatAlle Schalter, Lampen und Steckdosenkabel an eine zentrale Stelle. (oder eine Stelle pro Etage)
Egal was es in 20 Jahren an Technik gibt, über IOs wirst Du immer Lösungen haben.
Danke, das ist eine gute Idee - so ist alles "dumm" verkabelt und die Logik wird zentral verbaut... finde ich gut!
ZitatDu darfst aber nicht auf das Verständnis anderer hoffen, schon garnicht von deinem Elektriker. Einfach machen. In ein paar Jahren schauen die Spötter von damals meistens recht blöd aus der Wäsche.
Ja, das kann ich mir vorstellen... hab vor 15 Jahren in jedes Zimmer Netzwerkkabel verlegt, da hat mir der damalige Elektriker auch einen Vogel gezeigt... mittlerweile sind die meisten in Gebrauch ;D
Angenommen es sind alle IOs zentral verkabelt wie von euch vorgeschlagen... welches System würdet ihr mir als "Zentrale" empfehlen? FHEM Kompatibilität vorausgesetzt ;)
Zitat von: item am 13 November 2017, 14:55:52
Danke, das ist eine gute Idee - so ist alles "dumm" verkabelt und die Logik wird zentral verbaut... finde ich gut!
Ich habe noch zusätzlich jedes 3er Bündel Steckdosen mit 5x1,5 angefahren.
So kann ich jede der 3 Dosen auch getrennt schalten bei Bedarf. muss dann nur über ein Relais geführt werden.
Zitat von: item am 13 November 2017, 14:55:52
Angenommen es sind alle IOs zentral verkabelt wie von euch vorgeschlagen... welches System würdet ihr mir als "Zentrale" empfehlen? FHEM Kompatibilität vorausgesetzt ;)
Ich habe mich bei mir für Raspberry GPIO entschieden.
Die GPIOs on board nutze ich für die Lichttaster. Hier kommen aber noch Optokoppler dazwischen um den RPI zu scghützen.
Für die Relais habe ich jeweils eine 32 GPIO Erweiterterung Huckepack drauf und Relaismodule dran.
Raspi und relais jeweils in Hutschiene.
Ein RPI / Ereiterung pro Etage.
Ich ärgere mich heute noch, dass wir vor fünf Jahren weder im Bad noch in der Küche oder den Fluren eine Netzwerk-Dose haben. WLAN ist einfach ein Stromfresser und notorisch unzuverlässig.
Gesendet von iPad mit Tapatalk Pro
ZitatDie GPIOs on board nutze ich für die Lichttaster. Hier kommen aber noch Optokoppler dazwischen um den RPI zu scghützen.
Für die Relais habe ich jeweils eine 32 GPIO Erweiterterung Huckepack drauf und Relaismodule dran.
Raspi und relais jeweils in Hutschiene.
Interessant - ich habe sowas in "klein" auch in Verwendung (4x Relais Karte am Pi) - hast du die Kabel dann direkt an die Platinen angeschlossen oder gibt's da ein schönes Hutschienen Modul? Ich meine, die Kabel irgendwie auf Hutschiene auflegen und dort quasi weiterpatchen...? Sorry für die DAU Frage...
Vlt. hast du zufällig ein Foto? Wäre klasse... :)
Bleibt das Problem, wenn der Pi die Grätsche macht... soll ja vor allem bei den SD Karten gelegentlich passieren... hast du ein Notfallkonzept für deine Familien wenn DU nicht zuhause bist?
Zitat von: item am 13 November 2017, 15:23:49
Bleibt das Problem, wenn der Pi die Grätsche macht... soll ja vor allem bei den SD Karten gelegentlich passieren... hast du ein Notfallkonzept für deine Familien wenn DU nicht zuhause bist?
Wegen meiner ersten (schlechten) Erfahrungen mit derartig verbandelder Soft- und Hardware habe ich mich in MySensors eingearbeitet. Gibt es auch in einer RS485-Variante. Damit sollte man aber keine 230V schalten ;) .
Dafür sollte man dann m.E. eher "richtige" Hardware (neben HM-wired gibt es auch andere Hersteller, die Aktoren für die Hutschiene anbieten) wählen. Ich würde nur darauf achten, dass dort Verknüpfungen zwischen den Geräten direkt möglich sind, also z.B. Taster mit Aktoren sprechen können, auch wenn keine Zentrale verfügbar ist.
Just my2ct.
Beta-User
Zitat von: item am 13 November 2017, 15:23:49
Interessant - ich habe sowas in "klein" auch in Verwendung (4x Relais Karte am Pi) - hast du die Kabel dann direkt an die Platinen angeschlossen oder gibt's da ein schönes Hutschienen Modul? Ich meine, die Kabel irgendwie auf Hutschiene auflegen und dort quasi weiterpatchen...? Sorry für die DAU Frage...
Vlt. hast du zufällig ein Foto? Wäre klasse... :)
Bleibt das Problem, wenn der Pi die Grätsche macht... soll ja vor allem bei den SD Karten gelegentlich passieren... hast du ein Notfallkonzept für deine Familien wenn DU nicht zuhause bist?
Die Kabel von den Schaltern (4x2x0,6) gehen auf LSA-Plus Leiste. die GPIOs sind auch auf LSA-Plus gelegt. So muss ich nur von 0V und dem Taster eine Rangierung einfügen.
Die Lampen und Steckdosenkabel gehen alle auf Reihenklemmen. Von da wird dann zum stromkreis oder zum Relais gebrückt.
Relaisplatinen habe ich die hier: (Gehäuse gibts da auch)
https://www.raspiprojekt.de/kaufen/shop/bausaetze/bausatz-zweifach-relaiskarte.html
Für einen Rollo musst Du zwei Relais planen. 1x AN/AUS, 1x AUF/AB
Bild hab ich hier im Büro gerade nicht, kann ich aber nachschieben.
Kaputter PI:
Deswegen Optokoppler vor die GPIOs.
Und Einen Reserve-PI und ein/zwei SD Karten dazuhaben schadet natürlich auch nicht.
Btw: Meine PIs laufen seit ca 2 jahren und noch kein Hardware Ausfall. Noch überall die erste SD karte drin.
Hardware kann aber immer mal kaputt gehen.
Ein Schalter, Ein Leuchtmittel, ein HM Aktor, ein PI, egal was Du nimmst. für das wichtigste solltest immer Ersatz haben.
Ein Notfallkonzept st geplant aber noch nicht umgesetzt:
- Ein Schaltertableau im Verteiler um die LampenRelais direkt zu versorgen.
Danke Frank für deine Details!
ZitatRelaisplatinen habe ich die hier: (Gehäuse gibts da auch)
https://www.raspiprojekt.de/kaufen/shop/bausaetze/bausatz-zweifach-relaiskarte.html
Diese Relais vertragen aber "nur" 5A... für Licht usw. natürlich kein Thema, ich denke man muss nur aufpassen, dass keine Steckdose geschaltet wird, bei dem man die Verbraucher nicht kennt..
ZitatEin Notfallkonzept st geplant aber noch nicht umgesetzt:
- Ein Schaltertableau im Verteiler um die LampenRelais direkt zu versorgen.
Das wäre eine Idee... so ist sichergestellt, dass man auch am Tag X nicht im Dunkeln sitzt :D
ZitatKabel von den Schaltern (4x2x0,6)
Hier würde ich eher zu normalen "Stromleitungen" tendieren (potentialfrei) - sollte ich das Haus einmal verkaufen o. ä., könnte man im Schaltkasten bsp. den Schalter direkt mit dem Licht verbinden... ganz ohne CPU Power.
Vielleicht magst du noch ein Foto nachschieben - ich wäre sehr neugierig 8)
warum nicht mit Stromstoßrelais? Gibts auch mit Hilfskontakt, (ja, man braucht dann halt 2 IO Ports je Verbraucher). Funktioniert aber mit/ohne CPU gleichzeitig. Auch wenn das Haus verkauft wird.
https://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/datenblatt/Datenblatt_ES12-200-UC.pdf
Steckdosen beim Verkauf dann einfach wieder direkt auf die Automaten klemmen.
Gruss,
Harry
Danke oviwan, das geht jetzt noch mehr in die Richtung die ich anstrebe... d. h. ich schalte bsp. das Licht mit einem herkömmlichen Taster via Stromstoßschalter. Die Automatisierung bsp. mit dem Raspberry schalte ich via Relais parallel zum Taster. (wobei schalten wohl falsch ist, es darf nur ein kurzer Impuls sein, richtig?)
Wird so ein Ding mal kaputt (und ich nicht zuhause), kann jeder Elektriker den Stromstoßschalter tauschen... gefällt mir :)
Impuls ist korrekt. Daher brauchst Du ja auch den 2. Port damit Du am Rechner sehen kannst ob der Verbraucher an ist oder nicht.
Vor allem hast Du aber während der Bauphase Luft und musst nicht zum Tag X komplett fertig sein weil der Elektriker seine Abnahme haben will oder Ihr einziehen müsst und Du stattdessen vor dem Rechner sitzt und am FHEM rum schraubst. Das ganze wird noch stressig genug!
Viel Erfolg,
Harry
Zu System, das ausfallsicher auch ohne Fhem, Raspi oder Co. läuft:
Ich habe den Eltako Gebäudefunk bei mir im Einsatz.
Der Bus funktioniert autark, Fhem ist aber direkt über USB angeschlossen und übernimmt Automatisierungen, Zeitsteuerungen und die Web-Funktionen.
Das System bietet zu einem erschwinglichen Preis aus meiner Sicht eine hohe Flexibilität. Vorausgesetzt man weiß, was man wo anschließt, Elektriker-Kenntnisse also benötigt.
Das gilt aber noch mehr für eine selbstgebaute Lösung...