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FHEM => Anfängerfragen => Thema gestartet von: tiger1 am 08 November 2018, 15:12:29

Titel: Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: tiger1 am 08 November 2018, 15:12:29
Hallo allerseits!

Ich bin neu hier und hab viel Interesse an fhem, aber sehe schon beim Lesen der ersten Posts, dass ich noch einiges dazulernen muss. Ich habe schon früher in meiner Ausbildung viel programmiert aber hauptsächlich war das C++ und bei den Industriesteuerungen habe ich SPS-Steuerungen programmiert (zum Teil die Simatics von Siemens mit SCL, aber auch andere). Mit Perl habe ich nur wenig Erfahrungen, aber das Wissen kann ich schon mit der Zeit aufbauen (leider sind schon sehr viele Jahre seit meinem letzten Programmieren vergangen).

Die Frage nun ist auf die Steuerelektronik bezogen. Welche ist die "gängigste" unter euch für fhem? Die RapsberryPI und die FritzBox kenne ich aber hab sie noch nie programmiert. Welche ist zum Einsteigen mal gut und wo sind die Vor- und Nachteile? Ein kleiner Überblick wäre mir schon mal hilfreich ;) Will mich nicht jetzt auf eine Steuerung fixieren und im Nachhinein merken, dass eine andere viel besser geeignet wäre.

Lg
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: Pfriemler am 08 November 2018, 15:42:25
Willkommen im Forum!
FHEM ist nichts für einen Noob. Ein gewisser Einarbeitungsaufwand ist erforderlich. Der wird mit besserem Verständnis der Vorgänge belohnt.
Für Klickibunti suche bitte gleich nach anderen Lösungen  :D
Perl-Kenntnisse sind hilfreich, aber auf rudimentärem Niveau ausreichend (für alles andre gibt es Google) und man kommt am Anfang mit der geeigneten Wahl der Methoden auch prima ohne Perl aus.

So groß sind die Unterschiede bezüglich Hardware nicht in der Einrichtung, nur in Performance und Haltbarkeit. Die Fritzbox hat sich erledigt, weil das Schließen diverser Sachen in der Firmware einen vernünftigen Betrieb nicht mehr ermöglichen. Die optimale Einsteigerhardware ist und bleibt der Raspi. Wie man den ersteinrichtet, dafür gibt es diverse Anleitungen im Netz, die man nur Schritt für Schritt abarbeiten muss. Läuft erst einmal ein passendes Linux drauf, ist die Einrichtung von FHEM dann schon auf der Zielgeraden. Und ein Umzug einer FHEM-Installation auf eine potentere Hardware ist ebenfalls leicht möglich. Von Vorteil ist etwa eine SSD als Speicher mit vernünftiger Anbindung, das leistet ein Raspi nicht. Schwachpunkt des Raspi ist nämlich das Betriebssystem auf microSD. Die sterben dann nach mehr oder weniger langer Zeit auch gern mal an Überarbeitung/Speicherabnutzung, wenn man sehr viel protokolliert.

Jm2c.
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: Wernieman am 08 November 2018, 15:51:59
In bezug auf "Steuerelektronik" sollte man eines klarstellen:

a)
Es gibt die Hardware (Rechner), auf der FHEM läuft.
zu Empfehlen: ein Linux-System,wie z.B. RasPi
(Siehe Beitrag von Pfriemler, allerdings stimme ich der SSD nicht zu ... aber das ist etwas anderes).

Der Pi hat den Vorteil, erstmal "günsitg", gut supportet und ausreichend zu sein. Wenn er längerfristig nicht ausreichen sollte, ist er immer noch zum ausprobieren mehr als gut, also keine Vergebliche Investition für einen Anfänger.

FritzBox etc. würde ich gleich streichen ....

Teoretisch kann als Betriebsystem uch Windows/Mac herhalten, aber der Support (und meiner Meinung nach die Stabilität) ist für einen Anfänger nicht empfehlenswert.

b) es gibt die Hardware, welche FHEM steuern soll. Dort giebt es vieieieiele Möglichkeiten, mit jeweils Ihren Vor/Nachteilen. Gibt genug Threads zu dem Thema hier im Forum.

Da FHEM ein offenes System, kann spätestens  durch selbst entwickeln die Funktionalität eingebaut werden (Sofern der Hersteller nicht aktiv blockiert)

c) Fange KLEIN an .. wichtig ist das Anfangen
Mann kommt zu sehr in Versuchung, gleich groß zu denken. Fanke erst mal mit etwas trivialem an, wie z.B. eine Lichtsteuerung oder wie viele (schon Komplizierter) Heizungssteuerung. Erweitern kann man immer noch!

d) Bereitschaft zu lernen ;o)
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: tiger1 am 08 November 2018, 16:47:04
Wow, so schnell hätte ich mir hier noch keine Antwort erwartet...gutes Zeichen, dass das Forum sehr aktiv ist...gefällt mir ;)
@Pfriemler: Ein Noob in Automatisierungstechnik zum Beispiel bin ich nicht. Da habe ich schon einiges auf SPS programmiet. Aber bei FHEM bin ich definitiv noch ein Noob. Lerne aber sehr schnell (wenn ich mal die Zeit dafür finde mich länger hinzusetzten und mich mit dem Thema auseinanderzusetzten).

Danke euch für die Tipps. Auch speziell das Problem mit der FritzBox zum Beispiel hätte ich nicht gewusst. Bin jetzt schon froh, hier gefragt zu haben :) Die Raspi wird am Anfang mal sicherlich reichen. Die wäre eh meine erste Wahl gewesen. Als Betriebssystem kommt sowieso Linux drauf. Windows habe ich schon seit mehr als 10 Jahren die Tür (oder besser gesagt das Fenster :D ) zugemacht und arbeite auch privat nur mit  Linux. Die Installation auf ein Raspi wäre aber auch neu für mich. Mal sehn wie weit ich komme :)
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: tiger1 am 08 November 2018, 16:58:14
Ah ja...zur SSD: Das überrascht mich nun schon. So teuer sind die nicht wie früher aber ist eine SSD wirklich so notwendig oder eher eine extra "Luxus"?

@Wernieman: Die Pi ist echt günstig und hat eine riesige Community...das war auch mein erster Gedanke, da es für so viele Probleme schon einen Thread oder eine Anleitung gibt. Zu den weiteren Modulen: das glaub ich dir, dass man da viel Auswahl hat. Das ist relativ neues Terrain für mich, da ich bisher nur mit Industriemodulen für SPS (Siemens, Allen-Bradley, etc) einiges an Erfahrung habe. Aber die Neugier ist da und d) die Bereitschaft auch :D
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: Pfriemler am 08 November 2018, 19:34:37
Wenn Du Linux beherrschst, ist der Raspi doch einfach. Und die SSD ist schon etwas Luxus. Ich schrieb ja,  dass mit etwas Umsicht auch die microSD tut. Ich verwende selbst seit Jahren nur noch sehr gute (etwa Sandisk Ultra oder besser) - vorher waren mir schon zwei Karten im Betrieb gestorben, dank Backups im kurzer Zeit ersetzt. Ein Restrisiko bleibt. USB-Sticks sind ebenfalls nicht fit für Dauerbeschreiben, daher die SSD als Empfehlung - nicht wegen Geschwindigkeit, sondern wegen wear leveling und damit Haltbarkeit.
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: Wernieman am 09 November 2018, 08:47:51
Warum ich (beim Pi) keine SSD mag:
Die sind per USB angebunden und soooo stabil ist dieses beim Pi nicht. Was Unix (Linux) definitiv nicht mag ist, wenn der Hauptdatenträger "weg" ist .... ist zwar heute besser als früher, aber trotzdem .....
Also bezog sich meine Aussage bezüglich SSD nur in Relation zum Pi. Mein FHEM läuft auf einem Zotac Kleinstrechner (Intel NUC ohne Lüfter ;o) ) und da ist natürlich eine SSD drin. Aber es ist eben auch eine andere Plattform (Qualität, Leistung etc.). Den Pi habe ich nur für untergeordnete Steueraufgaben (+ Reversproxy etc.)

Und egal wie, man braucht ein Backup vom System. Da mag ich (persönlich) lieber auf SD-Card setzen und im Notfall eben ein restore.
Titel: Antw:Neulingsfrage Steuerungselektronik?
Beitrag von: tiger1 am 05 Dezember 2018, 19:34:38
Zitat von: Pfriemler am 08 November 2018, 19:34:37
Wenn Du Linux beherrschst, ist der Raspi doch einfach. Und die SSD ist schon etwas Luxus. Ich schrieb ja,  dass mit etwas Umsicht auch die microSD tut. Ich verwende selbst seit Jahren nur noch sehr gute (etwa Sandisk Ultra oder besser) - vorher waren mir schon zwei Karten im Betrieb gestorben, dank Backups im kurzer Zeit ersetzt. Ein Restrisiko bleibt. USB-Sticks sind ebenfalls nicht fit für Dauerbeschreiben, daher die SSD als Empfehlung - nicht wegen Geschwindigkeit, sondern wegen wear leveling und damit Haltbarkeit.

Ja, mit Linux läuft es bei mir schon gut. Auf einer Raspi oder anderen Geräten habe ich es noch nie installiert, aber ich glaube das werd ich schon noch schaffen ;) Bislang habe ich Linux nur "klassisch" auf den Rechner installiert und sonst alles möglich damit gemacht. Nach 10-15 Jahren Linux hat man schon einiges an Erfahrung wenn man etwas neugieriger. ;)

OK, jetzt verstehe ich auch das Argument mit der SSD. Der USB Anschluss bei der Raspi ist mit Sicherheit nicht sehr stabil...das stimmt. Für die ersten Versuche mit der Pi reicht einmal eine microSD. Und wenn man ein Backup hat, dann sollte es auch problemlos gehen alles wieder so zu haben wie vorher, wenn mal die Karte eingeht.

Danke nochmals für die Infos ;)