Mein Grünbeck-Entkalker hat eine so genannte Regeneration, bei der er eine Stunde lang das Leitungswasser nicht entkalkt (Wasserhärte ist ohne ca 23°, mit 5°). Das ist nachteilig und man kann das eigentlich vermeiden, indem man ein Zwei-Säulen-Gerät kauft - was wiederum für einen Ein-Familien-Haushalt ziemlicher Unsinn und vor allem viel teuerer ist. Man kann aber die Regeneration manuell auslösen, indem man eine Taste 10 Sekunden lang drückt. Das will ich nun automatisch machen lassen, allerdings komme ich an die Steuerplatine nicht heran (die ist kaputt, https://forum.fhem.de/index.php/topic,93784.msg864643.html). Ich habe mir dazu Hubmagnete bestellt, wenn die da sind, berichte ich weiter.
Ich habe vorab ein paar Messungen über das letzte Jahr hinweg vorgenommen um zu sehen, wann die Regeneration durch das Grünbeck-Gerät selbst ausgelöst wird (ich messe dazu mit FRITZ-DECT den Stromverbrauch und der signalisiert die Auslösung der Regeneration). Die Grafik zeigt nun, mit welcher Häufigkeit das in den letzten 12 Monaten oder so geschah. Man sieht zwei Dinge:
- Die Regeneration findet praktisch nie nachts, sondern immer tagsüber statt. Das ist deshalb logisch, weil das automatisiert nach ca 750 Litern Wasserverbrauch geschieht. (Ich komme übrigens auch nicht an den internen Wasserzähler von Grünbeck heran - keine Schnittstelle.)
- Der Zeitabstand zwischen zwei Regenerationen ist im Mittel etwa drei Tage.
Hier ist also Smart-Home-Potential zur Verbesserung: Man könnte durchaus in der Nacht zuvor (also zwischen 3 und 4 Uhr beispielsweise) die Regeneration auslösen, wenn man denn wüsste, wann am nächsten Tag die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sowieso regeneriert wird. Ich messe jetzt mal die Wasserverbräuche pro Tag, um mir da ein Bild zu machen und dann die Auslöselogik zu implementieren.
dann mess doch selbst den wasserzulauf und schau bei welcher menge er auslöst. wenn das ziehmlich genau immer die selbe menge ist, startest du die regeneration entsprechend früher.
was macht das gerät, wenn die spannung weg war? startet er zufällig mit einer regeneration?
Laut Bedienungsanleitung startet er alle 750l und hat einen internen Zähler, der auch bei Stromausfall weiter zählt.
Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
Hallo andies,
welche Anlage von Grünbeck hast du denn?
Ich selber habe meine SC18 in Fhem über HTTPMOD integriert, dass hatte ich hier (https://forum.fhem.de/index.php/topic,24404.msg474293.html#msg474293) mal beschrieben.
Die Dokumentation des Webservers von Grünbeck wurde im gleichen Faden verlinkt. Damit könnte man den Regenerationszeitpunkt manuell festlegen. (Parameter D_C_4_1 und dann D_C_4_3).
Schönen 1. Advent!
VuffiRaa
Ich habe eine Winni-mat VGX 14 - die hat mW keine Schnittstelle, jedenfalls sehe ich da nix.
Schönen Advent!
Zitat von: andies am 02 Dezember 2018, 12:15:22
Ich habe eine Winni-mat VGX 14 - die hat mW keine Schnittstelle, jedenfalls sehe ich da nix.
Schönen Advent!
Wäre ja auch zu einfach gewesen. Dann viel Spaß und Erfolg bei deiner Lösung!
Nächster Schritt. Da ich ja meine Wasserleitung überwache, konnte ich meinen Wasserverbrauch auslesen (da ist allerdings noch eine Gartenbewässerung im September drin, die verzerrt das ein wenig; mal schauen). In den Monaten September bis November habe ich folgende Daten:
Zitat
Durchschnitt pro Tag 675
Maximum über die Tage 1327
Median über die Tage 634
Die Verteilung des Wasserverbrauchs (Häufigkeit) habe ich unten eingefügt. Ich würde mal sagen, dass an vier von fünf Tagen (80%) der Wasserverbrauch eines Tages unter 900 Liter liegt.
Damit ist die Einschaltlogik klar. Wenn ich weiß, bei welchem Schwellenwert die Grünbeck auslöst (btw: Das sind viel mehr als 750 und hängt von der Wasserhärte ab) prüfe ich, ob der bisher erreichte Verbrauch plus 900 Liter größer ist als dieser Schwellenwert. Wenn ja: Nachts manuell regenieren. Wenn nein: nichts tun. Dann sollten im Ergebnis vier von fünf Regenerationen nachts stattfinden.
Eventuell erhöhe ich die Grenze auf auf 90%, das wären dann statt 900 etwa 1050 in der Einschaltlogik.
Das kommt davon, wenn man die Logfiles nicht vernünftig bedienen kann - dann wird alles gelogged und ich kann mehr auswerten, als ich am Anfang dachte.
Ich habe ja den Wasserverbrauch im November und jede Auslösung erfasst. Ergibt eine Regeneration alle 1.160 Liter.
Ich habe mich entschlossen, mir jetzt keine komplexe Logik zu überlegen. Es wird jede zweite Nacht ausgelöst, wenn zuvor keine Regeneration stattgefunden hat. (Ich will nicht jede Nacht auslösen.) Mal sehen, wozu das führt. Eventuell werden ich ab und an nach 24h auslösen lassen ind Abhängigkeit von dem Verbrauch am Vortag (mehrere Waschmaschinen, Badewannen etc.).
So wird also ab und zu Rohwasser durch die Leitungen fließen. Da ich schon wieder mit Lochfraß hysterisch gemacht wurde (pH-Wert sinkt durch Entkalkung, verzinnte Wasserleitungen usw usf.), habe ich manchmal hartes Wasser und dann muss ich mich damit nicht auch noch auseinander setzen.
Ich habe nun die mechanische Lösung entworfen und eingerichtet; Taster wird bei Anschluss von 12V gedrückt. Jetzt fehlt noch die Elektronik.
Zur Erläuterung: Der Hubmagnet ist einfach in einer Hülle, an die ich die Befestigung mit Holzschrauben 3D-gedruckt habe. Der Magnet hat vorn ein kleines M3-Gewinde. Darauf habe ich eine Hülle gedruckt, die ein Innengewinde M3 und ein Außenfeingewinde M10x0.5 hat. Auf das Feingewinde habe ich mir dann eine dicke Mutter mit beschrifteten Seiten gedruckt, so dass ich pro Umdrehung den auslösenden Taster um einen halben Millimeter nach vorn bewegen (und dann mit einer zweiten Mutter fixieren) kann.
Diese ganze Holzkonstruktion war so ungenau, dass ich mir dachte, ich arbeite besser mit Feingewinden vorn, um millimetergenau einzupassen. Mit Fusion360 kann man das inzwischen alles ganz easy hinbekommen; ein Segen ist das. Keine Ahnung, wie ich das sonst gemacht hätte.
Alles fertig (die verlöteten Kabel sind mit Schrumpfschläuchen gegen Berührung gesichert). Als Logik habe ich nun ein Perl-Programm genommen, ich habe das nicht anders hinbekommen. Zur Erläuterung: "EntkalkerDOIF" ist ein device, das mir meldet, wenn die Entkalkung ausgelöst wird (indem es den Stromverbrauch in DECT1 misst). In dem Moment wird dann via DOIF der unten stehende Perl-Code ausgelöst, also
defmod EntkalkerDOIF DOIF ([DECT1:EntkalkungLaeuft]==1) ({AtEntkalkungsDefinieren()})
attr EntkalkerDOIF cmdpause 4000
wobei
sub AtEntkalkungsDefinieren(){
#Ausloesezeitpunkt holen
my $zeitpunkt = ReadingsTimestamp("EntkalkerDOIF", "Device", "1970-01-01 00:01:00");
#beim Zeitpunkt erst die Uhrzeit festlegen, an der ausgeloest werden soll
$zeitpunkt =~ /(\d\d\d\d)-(\d\d)-(\d\d).\d\d:\d\d:\d\d/;
#auf uebernaechste Nacht verschieben
my $seconds = timelocal(0, 30, 2, $3, $2-1, $1) +2*24*60*60;
my $neuer_zeitpunkt = POSIX::strftime("%Y-%m-%dT%H:%M:%S",localtime($seconds));
fhem("defmod LoeseEntkalkungAus at ".$neuer_zeitpunkt." set Entkalker on-for-timer 13")
}
(Die Taste muss ca. zehn Sekunden lang gedrückt werden.)
Probiert habe ich das ganze noch nicht, das ist also eher ein Gedankenkonstrukt. Mal sehen, welche Fehler da noch drin sind.
so, das Ding läuft. Sehr schön, das Thema ist erledigt.
Ich muss dennoch sagen, dass diese mechanischen Konstruktionen ein Heidenaufwand sind. Angefangen habe ich im Oktober, jetzt ist Ende Februar. Also das ist nur was für geduldige Bastler.
Gesendet von iPad mit Tapatalk Pro
Wieder was gelernt. Falls das jemand nachbaut: Ich hatte unkontrollierte Restarts beim ESP (Hardware Watchdog reset), ohne das zu merken (anscheinend nach meinem "on-for-timer 13"). Also muss ich doch entsprechende Kondensatoren nahe der Stromversorgung einbauen (den 100nF hatte ich vergessen) und außerdem einen Kühlkörper auf dem ESP anbringen, um diese Dinge auszuschließen. Zudem fehlten zwei Einstellungen bei Tasmota die dazu führten, dass nach dem Restart der Button ständig gedrückt wurde, in der Konsole eingeben:
SetOption0 0 <== damit wird Power state nicht gespeichert, wenn Restart [der war nämlich on]
PowerOnState 0 <== kein blinken am Anfang, sondern relay einfach aus
es gab kürzlich eine unangenehme Erfahrung. Der ESP war defekt und hat ein paar Stunden ausgelöst; durch die fortwährende Regeneration sind mehrere kg Salz den Bach hinunter gegangen. Ich habe jetzt innerhalb von tasmota eine Regel (,,rule") eingebaut, dass nach 20s immer ausgeschaltet wird
on Power1#State=on do RuleTimer1 20 endon on Rules#Timer1 do Power1 off endon
Das ist unabhängig von FHEM.
Gesendet von iPad mit Tapatalk Pro
Wieder was gelernt, ich hatte zwei Abstürze und der Entkalker lief die ganze Nacht durch (ein paar Kilo Salz gingen in den Orkus). Der Fehler lag in der doppelten Absicherung von mir und weil die Rules bei Tasmota nicht vollständig dokumentiert sind. Es muss nämlich so heißen
rule1 on Power1#state=1 do RuleTimer1 15 endon on Rules#Timer=1 do backlog Power off; publish stat/entkalker/RESULT {"POWER":"off"} endon
und der Power1#state darf gerade nicht mit on, sondern muss mit 1 verglichen werden. Macht man das falsch, läuft Tasmota anscheinend amok. Zudem war die Bedingung für Timer1 falsch formuliert (ein Gleichheitszeichen fehlte), das war nun allein mein Fehler.
Jetzt hoffe ich mal, dass nun keine Probleme mehr auftreten.
Zitat von: andies am 03 Dezember 2018, 11:19:20Ich habe ja den Wasserverbrauch im November und jede Auslösung erfasst. Ergibt eine Regeneration alle 1160 Liter.
Ich konnte meine nicht komplexe Lösung eine ganze Weile beobachten. In der Hälfte aller Fälle wird nun nach 910,0 Litern eine Regeneration ausgelöst (Mittelwert ist höher, aber diese Kenngröße ist mE hier ungeeignet), weil jeden zweiten Tag um 4:10 der Knopf gedrückt wird. Also die Lösung passt auch noch nach zwei Jahren. Ich werde da nichts mehr ändern, auch wenn der Salzverbrauch dadurch vermutlich etwas zu hoch ist.
Hatte auch schon mal zum Thema Knopf drücken überlegt: Dagibt es sogar was Fertiges (https://www.robotshop.com/de/de/microbot-push-funkroboter-knopfdrucker-zweite-generation-platin-wei.html).
Das sieht interessant aus. Wenn das aber über WLAN geht, wird der Akku nicht lange halten. Und dann wundert mich, dass ich da kein Impressum sehe? Wo ist der Shop? Weißt du das?
Wie es aussieht USA, aber die haben Weltweit Niederlassungen. So ein Teil würde ich dann natürlich über ein Netzteil versorgen. WLAN und Batterien - naja... ;)
Ich habe ein wenig weiter gespielt. Ich messe derzeit den Wasserverbrauch bei einer Auslösung und wollte schauen, wie viel mehr Salz ich verwende, wenn ich manuell nachts auslöse (damit eben die Regeneration nicht tagsüber erfolgt und dann während dieser Zeit kein entkalktes Wasser zur Verfügung steht).
Unten ist ein Häufigkeitsdiagramm, nach wie viel Litern ausgelöst wurde (x-Achse Verbrauch unmittelbar vor Regeneration, y-Achse Anzahl der Auslösungen mit diesem Verbrauch). Das Maximum sind 1250,0 Liter, danach löst die Maschine üblicherweise aus. Die Werte rechts daneben sind Messfehler, weil zB die Batterien im Wasserzähler alle waren etc pp. Wenn man sich die Werte anschaut, wird eine Regeneration im Durchschnitt jetzt nach etwa 960,0 Litern ausgelöst, also 77% der Menge, bei der üblicherweise regeneriert wird. Das bedeutet, dass sich der Salzverbrauch vermutlich um den Kehrwert dieser Zahl erhöht, also 1/0,77=1,30. Ich verbrauche durch meine Konstruktion mit dem Hubmagneten also 30% mehr Salz. Das sind etwa 10 € pro Jahr.
Der Vorteil bei FHEM ist, dass man mit fire-and-forget sich buchstäblich nach Jahren anschauen kann, wie etwas funktioniert. Ich hatte immer gelogged, wann ausgelöst wird und wie viel Wasser wir üblicherweise pro Tag verbrauchen. Mein Ziel ist ja nach wie vor, dass ich die Regeneration (bei der dann keine Entkalkung stattfindet) immer nur Nachts durchführe, nicht aber tagsüber - und dazu muss ich wissen, wie viel typischerweise verbraucht wird und wann das System auslöst.
Unten findet man eine Verteilung des täglichen Wasserverbrauchs in Zehntelliter über vier Jahre; Messfehler (negative Werte und Zahlen über 20.000) habe ich entfernt. Ich habe auch die 5%-Perzentile ausgegeben, so dass ich zB sagen kann, dass in weniger als 15% aller Tage der Verbrauch unter 3480 liegt.
Daraus werde ich mir eine neue Logik basteln. Ich werde nachts den Tagesverbrauch messen. Eine Regeneration wird bei einem Verbrauch von 8810 ausgelöst und wenn also der Tagesverbrauch über 8810-3480=5330 liegt, dann wird in derselben Nacht ausgelöst. Damit müsste ich im Durchschnitt jede siebente Regeneration (Kehrwert von 15%) tagsüber haben, sonst nur nachts. Das genügt mir.
PS Das Gerät war zwischendurch kaputt und ich hatte hier mal im Forum nach Alternativen gefragt. Ich fand dann aber jemanden in NRW, der mir das repariert hat. Wieder Müll gespart.