Menschen im Katastrophenfall benachrichtigen

Begonnen von pantomime, 08 August 2021, 14:47:37

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pantomime

Hallo,

Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch und die Unschuldsvermutung gilt auch für die Amtsträger, gegen die ermittelt wird. Aber unabhängig davon, zu welchem Ergebnis diese Ermittlungen kommen, bin ich der Meinung, dass es sinnvoll ist, dass die bastelfreudige Menschen sich Gedanken darüber machen, wie man unabhängig oder auch in Kooperation mit den staatlichen Strukturen die Betroffene in einem Katastrophenfall möglichst frühzeitig warnen kann. Ich bin der Meinung, dass es Luft nach oben gibt, wenn es darum geht, die Menschen mit der Nachricht über einen lebensbedrohlichen Katastrophenfall zu erreichen.

In den Medien hört man immer wieder, dass die fehlende oder verspätete Katastrophenwarnungen und die viele Menschenopfer dadurch zu erklären sind, dass mit dem Hochwasser es sich um eine Katastrophen von unvorstellbaren Ausmaß gehandelt hat.

Ich persönlich bin der Meinung, dass die  Verschlankung der Nachrichtenkanäle im Katastrophenfall und die Integration der existierenden Alarmsysteme wie Rauchmelder dazu beitragen können, die Zahl der Opfer bei den künftigen Katastrophen zu verringern.

Ich habe mir Gedanken gemacht über mögliche technische Umsetzung eines schlanken Nachrichtenkanals im Katastrophenfall sowie über die Integration des Rauchmelders und bin an einem Feedback interessiert zu der Idee an sich, sprich "verschlanken" und auch dazu, welche andere Lösungsansätze dazu geeignet sind, dem angestrebten Ziel "Menschenleben durch eine rechtzeitige Warnung retten" näher zu kommen.

Hier "Wie überträgt MoWaS Warnmeldungen?" [2] ist beschrieben, wie die Nachrichtenübertragung aktuell realisiert ist. Ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen bessere Chancen hätten die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu überleben, wenn für die MoWAS Warnmeldungen zusätzlich zu der Übertragung an die zuständige Amtspersonen auch ein Übertragungsweg realisiert wäre, bei dem am Ende die Rauchmelder in den betroffenen Regionen mit einem erkennbaren eindringlichen "Hochwasser"-Signal aktiviert wären.

Um so eine Aktivierung der hochwassertauglichen Rauchmelder (HWTRM) zu ermöglichen wäre aus meiner Sicht ausreichend Menschen, die so einen HWTRM installieren, eine niederschwellige Anmeldung für den Empfang von MoWaS Warnmeldungen zu ermöglichen. Bspw. mit FHEM als ein Element des schlanken Nachrichtenkanals für MoWaS Warnmeldungen.

Das ist eine Grobskizze des daceiver-Projekts (dezentraler Alarm-Receiver) mit der schematischen Darstellung einzelner Elemente. Auf ein Feedback würde ich mich freuen.

Update 10.08.2021: Aktualisierte Variante der Grobskizze hochgeladen

[1] Ermittlungsverfahren gegen Landrat von Ahrweiler, 06.08.2021 - https://www.sueddeutsche.de/panorama/hochwasser-ahrweiler-staatsanwaltschaft-blessem-1.5375012
[2] Wie überträgt MoWaS Warnmeldungen? - https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/Warnmittel/MoWaS/mowas_node.html

KölnSolar

#1
ZitatDas ist eine Grobskizze des daceiver-Projekts (dezentraler Alarm-Receiver) mit der schematischen Darstellung einzelner Elemente. Auf ein Feedback würde ich mich freuen.
Seh ich irgendwie nicht.  ???Ah, jetzt. Die attachte Skizze.

ZitatBspw. mit FHEM als ein Element des schlanken Nachrichtenkanals für MoWaS Warnmeldungen.
Dafür haben wir mein Nina-Modul oder hab ich Dich missverstanden ?

ZitatAktivierung der hochwassertauglichen Rauchmelder (HWTRM)
Könnte man machen, ABER Nina(Katwarn,Mowas,DWD,Hochwasserzentrale) warnt bereits bei völlig uninteressantem Hochwasser(Hochwasserzentrale) und jedem popeligen theoretischem Gewitter(DWD), welches möglicherweise gar nicht kommt.

Nina(DWD) hatte sehr wohl vor dem Starkregen am 14.7. DEUTLICH gewarnt!!!

(Gerade kommt zum wiederholten Mal die Warnung vor Gewitter mit Böen > 70 u. Regen 15l/m²/h zw. 15:52 - 17:30)
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Christoph Morrison


pantomime

#3
Zitat von: KölnSolar am 08 August 2021, 16:37:57
Dafür haben wir mein Nina-Modul oder hab ich Dich missverstanden ?
Wo finde ich die Beschreibung des Funkktionsumfangs des NINA-Moduls? Ich habe g'rade das Internet nach "nina-modul fhem mowas" abgefragt. Habe das hier https://github.com/fhem/nina, https://forum.fhem.de/index.php/topic,102346.msg959012.html#msg959012 und https://community.withairbnb.com/t5/Gastgeben/Hausautomation/td-p/1131223/page/2 gefunden, finde aber die Beschreibung des "NINA-modul"-Funktionsumfangs nicht.

Existiert irgendwo ein Beschreibung der Abläufe, Anwendungsszenarien des NINA-Moduls aus der Benutzersicht? Wenn eine technische Lösung bereits existiert, nur wurde diese Lösung nicht angewendet, dann ist es sehr bitter, dass diese Lösung nicht zum Einsatz kam, um beim letzten Hochwasser Leben zu retten oder Verletzungen zu vermeiden.

Zitat von: KölnSolar am 08 August 2021, 16:37:57Könnte man machen, ABER Nina (Katwarn,Mowas,DWD,Hochwasserzentrale) warnt bereits bei völlig uninteressantem Hochwasser(Hochwasserzentrale) und jedem popeligen theoretischem Gewitter(DWD), welches möglicherweise gar nicht kommt.
Das sehe ich als eine Herausforderung, ein ernsthaftes, aber ein lösbares Problem, wie man aus der größeren Menge von Warnungen für die jeweilige Person relevante Warnungen erkennt und verschickt. Nach meinem Verständnis existieren die Strukturen des Bevölkerungsschutzes gerade dafür, um diese Rohdaten zu analysieren und Katastrophenereignisse zu erkennen.

Ich kann mir vorstellen, dass derart Aufgabe - ein selten auftretendes Katastrophenereignis als solches zu erkennen und frühzeitig genug einen Katastrophenalarm zu generieren und diesen Alarm an bedrohte Personen zu verschicken - von einem Schwarm, unterstützt durch ein KI-ähnliches Algorithmus - beides gespeist mit validen Daten - besser erledigt werden kann, als von einer Behörde, die evtl. gerade bei einem selten auftretenden Ereignis ggf. wegen starren Arbeitszeiten, wegen anderweitigen Verpflichtungen, wegen politisch motivierten Überlegungen, ... nicht oder nicht voll funktionsfähig ist.

Zitat von: KölnSolar am 08 August 2021, 16:37:57Nina(DWD) hatte sehr wohl vor dem Starkregen am 14.7. DEUTLICH gewarnt!!!
Wie erwähnt, eine Sache ist eine Warnung, qualitativ anderen Status hat ein Katastrophenalarm-Ereignis https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophenalarm.

Die These, auf der die Idee des daceiver-Projekts basiert, ist: Damit die Bevölkerung bei Katastrophen den maximal möglichen Schutz bekommt, reicht es nicht aus, die entsprechenden Warnungen an die Behörden oder an die Medien zu verschicken. Beim letzten Hochwasser haben die Behörden offensichtlich diese Warnung frühzeitig genug bekommen.

Es müssen maximal viele Personen, die unmittelbar durch die Katastrophe bedroht sind, gewarnt werden. Und es muss dafür gesorgt werden, dass die Öffentlich-Rechtliche Medien entsprechend Ihrem Auftrag diese Katastrophenwarnungen an die bedrohte Personen sofort kommunizieren. Ich habe nach der Hochwasserkatastrophe keine einzige Veröffentlichung wahrgenommen, in der die Rolle der Medien bei der Verbreitung der Warnungen hinterfragt ist. Das ist für mich unverständlich. Haben die Medien gewarnt? Haben die Medien so gewarnt, dass die gefährdeten Personen die lebensbedrohliche Lage erkannt haben? Gab's evtl. Programmunterbrechungen wegen Katastrophenwarnung? Wenn es keine Programmunterbrechungen gab, warum nicht?

Zitat von: Christoph Morrison am 08 August 2021, 18:07:30
Was genau meinst du mit "verschlanken"?
Ich meine damit, dass für bedrohte Personen eine Möglichkeit, ein Kanal angeboten wird, über den diese Personen über ein Katastrophenereignis auch dann informiert werden, wenn die Behörden - wie beim letzten Hochwasser - zögern oder untätig bleiben.

KölnSolar

#4
ZitatWo finde ich die Beschreibung des Funkktionsumfangs des NINA-Moduls?
ZitatExistiert irgendwo ein Beschreibung der Abläufe, Anwendungsszenarien des NINA-Moduls aus der Benutzersicht?
Hier.

RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Christoph Morrison

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 18:11:41
Ich habe nach der Hochwasserkatastrophe keine einzige Veröffentlichung wahrgenommen, in der die Rolle der Medien bei der Verbreitung der Warnungen hinterfragt ist. Das ist für mich unverständlich. Haben die Medien gewarnt? Haben die Medien so gewarnt, dass die gefährdeten Personen die lebensbedrohliche Lage erkannt haben? Gab's evtl. Programmunterbrechungen wegen Katastrophenwarnung? Wenn es keine Programmunterbrechungen gab, warum nicht?

Also das ging schon durch die Medien, dass der WDR seinem Auftrag nicht nachgekommen ist, weil alle Zuständigen lieber weiter Konserven laufen ließen anstatt das Programm zu unterbrechen um die Bevölkerung zu informieren. Ich habe gute Bekannte in Hagen (weniger betroffen) und Familie an der Kyll (sehr betroffen) - in Hagen hat ein privater Lokalsender ununterbrochen(!) die Bevölkerung informiert, vom ÖR kam nichts und in der Eifel kam gar nichts.

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 18:11:41
Ich meine damit, dass für bedrohte Personen eine Möglichkeit, ein Kanal angeboten wird, über den diese Personen über ein Katastrophenereignis auch dann informiert werden, wenn die Behörden - wie beim letzten Hochwasser - zögern oder untätig bleiben.

Ich habe hier verschiedene Metriken in meiner Hausautomatisierung, u.a. das Nina-/MoWaS-Modul. Nach diesem hätte es eben hier schwere Unwetter geben sollen. Die Vorlaufzeit betrug etwa 4 Stunden. Heraus kamen ein paar Tropfen Regen und ein bisschen Grummeln. Ich hatte zu Beginn der Integration mal Ansagen über Alexa implementiert, aber man stumpft doch schnell ab, wenn jeder Sack Reis angekündigt wird.

Wer entscheidet anhand einer Meldung, was für eine Alarmierung geschehen soll?

frober

@pantomime ich möchte deinen Ansatz nicht herunterreden, ich sehe das Problem wo anders.

Heute nutzen viele das Inet, soziale Medien etc. um Fake News hinterher zu rennen.
Ich kenne viele, die nicht mehr richtig informiert sind, die schauen Netflix, YouTube usw.

"Keiner" kümmert sich um die realen Gegebenheiten.

Wie willst du hier das Interesse wecken?
Du kannst nur Informieren, wenn auch das Interesse besteht informiert zu werden.
Raspi 3b mit Raspbian Bullseye und relativ aktuellem Fhem,  FS20, LGW, PCA301, Zigbee, MQTT, MySensors mit RS485(CAN-Receiver) und RFM69, etc.,
einiges umgesetzt, vieles in Planung, smile

********************************************
...man wächst mit der Herausforderung...

KölnSolar

Sicherlich ist nicht alles gut gelaufen und unsere Warnsysteme verbesserungswürdig(alleine die Warnstufen zu nutzen würde bei Nina helfen).

Wahr ist aber auch, was ich nun einmal selber erlebt habe: In Köln fiel stadtweit soviel Regen wie noch nie an einem Tag. Wir waren durch Medien u. Nina(bei mir FHEM-Nina  ;)) tagelang vorgewarnt. Und was gab es für Auswirkungen ? Nicht mehr als bei einem heftigen Sommergewitter: vereinzelt vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, Unterführungen(u. Staus). Traurig: 2 Menschen sind in  Kellern ertrunken.
Hätte Köln evakuiert werden sollen ? ::) Wohl kaum. Es gehört eben auch Eigenverantwortlichkeit dazu.

Und meines Wissens war im unweiten Erftstadt die Kiesgrube Schuld am Desaster. Das kam plötzlich und unerwartet. Anders an der Ahr. Dort wurde unterschätzt, welche Wassermassen unterwegs waren, NACHDEM es schon längst aufgehört hatte zu regnen. Zitat eines Betroffenen: "...aus dem Fenster geguckt. Der Regen hat aufgehört, es ist alles gut gegangen. Wir können beruhigt schlafen gehen." Stunden später kam die Katastrophe. Und ja, hier hätten einige Menschenleben gerettet werden können. Aber es war dann vermutlich menschliches Versagen bei Verantwortlichen, die ähnlich dem Zitat, die Gefahr unterschätzt und möglicherweise nicht gehandelt haben. Da hilft dann aber auch das technisch ausgereifteste Warnsystem nicht.  :'(

RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

pantomime

#8
Zitat von: KölnSolar am 08 August 2021, 18:55:36
Hier.
Könntest du ein fiktives lebensrettendes Szenario - inkl. Konfiguration  - beschreiben, in dem deine Lösung zum Einsatz gekommen ist? Die Beschreibung hier [1] "Dokuthread: Bevölkerungsschutzwarnungen (vergleichbar Nina-App)" setzt einiges an Vorkenntnissen voraus, bspw.
ZitatDie Definition und die readings sind in der FHEM-Standarddoku(englische commandref) beschrieben, so dass ich das hier nicht wiederhole.
. Man kann kaum erwarten, dass ein potenzieller Anwender sich in die FHEM-Doku vertieft, um zu verstehen, was unter in [1] 17 Mal verwendeten Begriff "reading" zu verstehen ist.

Zitat von: Christoph Morrison am 08 August 2021, 19:11:33Heraus kamen ein paar Tropfen Regen und ein bisschen Grummeln. Ich hatte zu Beginn der Integration mal Ansagen über Alexa implementiert, aber man stumpft doch schnell ab, wenn jeder Sack Reis angekündigt wird.

Wer entscheidet anhand einer Meldung, was für eine Alarmierung geschehen soll?
Klar kann man keine gute Prognosen anhand EINER Meldung erstellen. Deswegen habe ich KI-ähnliche Algorithmen erwähnt. Damit die vielen menschliche Opfer nicht umsonst sind, damit verlässlichere Prognosen für die Zukunft möglich sind, halte ich es für zielführend, für jede zu Tode gekommene Person Szenarien durchzuspielen, um zu klären: Wie könnte DIESE PERSON gewarnt werden? Dabei müsste so ein Benachrichtigungskanal ermittelt werden, über den ein vertrauenswürdiger (s. Sack Reiß!!!) Katastrophenalarm DIESE Person erreicht hätte. Ich bin fest davon überzeigt, dass die Opfer der Hochwasserkatastrophe kein bisschen weniger öffentliche Aufmerksamkeit und genauso aufwendige muniziöse Ermittlungen der ZIVILGESELLSCHAFT verdient haben, als die Opfer des über die Ukraine abgeschossenes Flugzeugs MH17. Ich persönlich bin ziemlich skeptisch gegenüber der von den Politikern anvisierten neuen bürokratischen Strukturen im Katastrophenschutz.

Zitat von: frober am 08 August 2021, 19:32:53
Heute nutzen viele das Inet, soziale Medien etc. um Fake News hinterher zu rennen.
Ich kenne viele, die nicht mehr richtig informiert sind, die schauen Netflix, YouTube usw.
[...]
Wie willst du hier das Interesse wecken?
Du kannst nur Informieren, wenn auch das Interesse besteht informiert zu werden.
Ich selbst mache einen weiten Bogen um Netflix, YouTube usw., aber wenn es um Menschenleben geht, dann sehe ich als lebensrettenden zielführenden Lösungsansatz auch Netflix, YouTube usw. dazu zu verpflichten geeignete Maßnahmen zu ergreifen - bspw. IP-adressbezogen Katastrophenmeldungen im Katastrophenfall EINZUBLENDEN.

Zitat von: KölnSolar am 08 August 2021, 19:36:28
Sicherlich ist nicht alles gut gelaufen und unsere Warnsysteme verbesserungswürdig(alleine die Warnstufen zu nutzen würde bei Nina helfen).
[...]
Da hilft dann aber auch das technisch ausgereifteste Warnsystem nicht.  :'(
Wenn mein Lösungsansatz so angekommen ist, dass nur technische Systeme zu verbessern sind, dann ist es ein Missverständnis - ich habe auch den Schwarm, gegenseitige Hilfe erwähnt. Es wären bspw. geeignete Maßnahmen zu ergreifen, Strukturen zu etablieren, die dafür sorgen, dass die Behörden, Menschen der Ortschaften, die höher liegen und ggf. früher die Katastrophe gespürt haben, die Behörden, Mitmenschen flussabwärts sofort warnen. 

herrmannj

#9
ZitatMan kann kaum erwarten, dass ein potenzieller Anwender sich in die FHEM-Doku vertieft, um zu verstehen, was unter in [1] 17 Mal verwendeten Begriff "reading" zu verstehen ist.
sehe ich anders: fhem wird von usern freiwillig weiterentwickelt welche erheblich Zeit, Ressourcen und Hirnschmalz investieren um ein System dahin zu bringen was sie als hilfreich betrachten.

Das NINA Modul wurde entwickelt weil es Warnungen zur Verfügung stellt, die man benutzen kann _wenn_ man sich mit den Werkzeugen auskennt. Falls nicht: lernen! Hat jemand der mehr Skills hat (versteht was ein reading ist) im Leben Vorteile? Hoffentlich! Anders ausgedrückt: wenn Du nicht schweißen kannst, dann wird Dir ein Schweißgerät wenig helfen. Lehrgang besuchen oder jemand anders schweißen lassen (den Du dann in der Regel dafür bezahlst)!

fhem und das NINA Modul stellen kein Ersatz für die Pflichten des Bundes, der Länder oder Kommunen dar. Die sind zuständig Sirenen aufzustellen und Prozesse sowie Organisationsstrukturen zu schaffen um die Bevölkerung zu warnen.

Kann sich der fhem user selber helfen und das von Dir beschriebene abbilden (akkustische Alarmierung bei Warnungen): ja, klar. Fingerübung. Davor Stand aber eben die Anstrengung des Lernens. "Wasch mich aber mach mich nicht Nass" läuft nicht.

KölnSolar

Genau.

ZitatMan kann kaum erwarten, dass ein potenzieller Anwender sich in die FHEM-Doku vertieft, um zu verstehen, was unter in [1] 17 Mal verwendeten Begriff "reading" zu verstehen ist.
Doch.
Ich nannte es bereits:
ZitatEs gehört eben auch Eigenverantwortlichkeit dazu.
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

frober

#11
Und das
ZitatIP-adressbezogen Katastrophenmeldungen im Katastrophenfall EINZUBLENDEN.
wird, wenn überhaupt nur funktioniert, wenn  jeder eine feste eindeutige IP-Adresse hat.
Die Meisten bekommen die IP-Adresse von Provider und der sitzt sonst wo....

Aber die Informationen auch über Netflix, soziale Medien etc. auszuspielen war auch schon mein Gedanke.
Raspi 3b mit Raspbian Bullseye und relativ aktuellem Fhem,  FS20, LGW, PCA301, Zigbee, MQTT, MySensors mit RS485(CAN-Receiver) und RFM69, etc.,
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JoWiemann

Technik, Digitalisierung. Alles gut und schön. Aber wir müssen Verhalten und Verhältnisse anpassen.

Immer, wenn vor irgendetwas gewarnt wird, dessen Eintreffen nicht mit 100% Eintrittswahrscheinlichkeit vorhergesagt werden kann, dann bricht ein medialer und Sozialmedialer Schittstorm los. Die Verantwortlichen werden durch das Verhalten dahingehend motiviert, lieber erst einmal abzuwarten.

Schaut man in die USA dann befolgt ein großer Teil der Bevölkerung Hinweise, Warnungen bis hin zu Evakuierungen klaglos. Und wenn dann die die Katastrophe nicht eingetroffen ist sind alle froh, dass sie noch einmal davon gekommen sind.

Und die Verhältnisse. Wir sind Katastrophen nicht gewöhnt. Also wachsen wir auch nicht mit einer den Verhältnissen angepassten Aufmerksamkeit auf. Die Katastrophe wird erst akzeptiert, wenn sie Realität geworden ist.

In Japan sind Katastrophenübungen im Falle von Erdbeben wöchentliche Routine. In Deutschland werden Kinder auf nichts vorbereitet. Wer kennt den die Signale der Sirene? Wer hat eine App installiert? Und dann fragt doch mal rum. Wer schaltet das Radio ein?

Also, die Verhältnisse ändern sich. Also muss sich das Verhalten anpassen. Ansonsten: Survival of the fittest.

Grüße Jörg

PS: Ich liebe die Ahrtal Dörfer. Aber sie sind für Verhältnisse gebaut, die in Zukunft eventuell häufiger nicht mehr passen werden. Wenn ich mit die Ahr vor Augen führe, dann wird sie sehr häufig vor Besiedelungen in ein enges Korsett gequetscht. Und das gilt für viele Taldörfer die ich bisher durchwandert habe. Wie gesagt. Alles sehr romantisch und ich liebe es.
Jörg Wiemann

Slave: RPi B+ mit 512 MB, COC (868 MHz), CUL V3 (433.92MHz SlowRF); FHEMduino, Aktuelles FHEM

Master: CubieTruck; Debian; Aktuelles FHEM

Christoph Morrison

Zitat von: frober am 08 August 2021, 19:32:53
Heute nutzen viele das Inet, soziale Medien etc. um Fake News hinterher zu rennen.
Ich kenne viele, die nicht mehr richtig informiert sind, die schauen Netflix, YouTube usw.
"Keiner" kümmert sich um die realen Gegebenheiten.

Meinst du mit "realen Gegenbeheiten" das was im meatspace geschieht oder was von "offiziellen" Medien berichtet wird (egal wo es geschieht)? Die erwähnten Fake News lassen ein bisschen auf letzteres schließen, aber für eine ordentliche Antwort müsstest du da präziser sein.

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 19:52:54
Könntest du ein fiktives lebensrettendes Szenario - inkl. Konfiguration  - beschreiben, in dem deine Lösung zum Einsatz gekommen ist? Die Beschreibung hier [1] "Dokuthread: Bevölkerungsschutzwarnungen (vergleichbar Nina-App)" setzt einiges an Vorkenntnissen voraus, bspw. . Man kann kaum erwarten, dass ein potenzieller Anwender sich in die FHEM-Doku vertieft, um zu verstehen, was unter in [1] 17 Mal verwendeten Begriff "reading" zu verstehen ist.

FHEM und das NINA-Modul sind ziemlich wahrscheinlich auch nicht der Weg um die breite Masse zu versorgen, also braucht die breite Masse auch kein Fachwissen über Readings oder Intern(e|al)s. Und jeder der FHEM einsetzt wird schnell wissen, um was es sich dabei handelt, spätestens wenn er in irgendein Device schaut und über den Begriff stolpert.

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 19:52:54
Damit die vielen menschliche Opfer nicht umsonst sind, damit verlässlichere Prognosen für die Zukunft möglich sind, halte ich es für zielführend, für jede zu Tode gekommene Person Szenarien durchzuspielen, um zu klären: Wie könnte DIESE PERSON gewarnt werden? Dabei müsste so ein Benachrichtigungskanal ermittelt werden, über den ein vertrauenswürdiger (s. Sack Reiß!!!) Katastrophenalarm DIESE Person erreicht hätte.

Wie willst du das machen?

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 19:52:54
Ich bin fest davon überzeigt, dass die Opfer der Hochwasserkatastrophe kein bisschen weniger öffentliche Aufmerksamkeit und genauso aufwendige muniziöse Ermittlungen der ZIVILGESELLSCHAFT verdient haben, als die Opfer des über die Ukraine abgeschossenes Flugzeugs MH17.

Guter Punkt. Alleine fehlt mir der Glauben daran, dass das jemand mit ausreichenden Ressourcen genug tangiert um solche Ermittlungen zu tätigen, denn man kann daraus kaum politisches Kapital schlagen. Ich schaue da in Richtung Loveparade in Duisburg, wo die Schäden an Menschen und Material zwar deutlich niedriger waren, aber auch keine höhere Gewalt im Spiel war.

Zitat von: pantomime am 08 August 2021, 19:52:54
Ich persönlich bin ziemlich skeptisch gegenüber der von den Politikern anvisierten neuen bürokratischen Strukturen im Katastrophenschutz.

Zurecht würde ich sagen. Wir hatten ja z.B. mal ein Sirenennetz, das aber absolut mutwillig und mit Ansage abgebaut wurde (sog. Friedensdividende). Wir hatten auch mal notstormversorge Telephone. Wir werden mehr in Eigenverantwortung übernehmen müssen.

Dazu auch mal die Aufforderung an euch, euch für mind. die empfohlenen 14 Tage selbst versorgen zu können.

betateilchen

Grundsätzlich halte ich persönlich alle Warnsysteme, die auf internetbasierter Informationsverteilung beruhen, für einen Holzweg im "digitalen Entwicklungshilfegebiet" Deutschland.

Zitat von: Christoph Morrison am 09 August 2021, 10:44:53
Wir hatten ja z.B. mal ein Sirenennetz

Ich stamme noch aus der Generation, die in der Schule gelernt hat, was die verschiedenen Sirenensignale bedeuten und "wenn die Sirene heult, mach das Radio an."

Zitat von: Christoph Morrison am 09 August 2021, 10:44:53
Wir hatten auch mal notstormversorge Telephone. Wir werden mehr in Eigenverantwortung übernehmen müssen.

FFOB/ZB  8)

Zitat von: Christoph Morrison am 09 August 2021, 10:44:53
Dazu auch mal die Aufforderung an euch, euch für mind. die empfohlenen 14 Tage selbst versorgen[/url] zu können.

Das ist bei mir schon lange gegeben (sogar für 4 Wochen) und in meiner Corona-Quarantäne Anfang Mai diesen Jahres war ich sehr froh um diese Vorbereitung. Es braucht nicht immer eine Naturkatastrophe, um von Selbstversorgung zu profitieren.
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Formuliere die Aufgabe möglichst einfach und
setze die Lösung richtig um - dann wird es auch funktionieren.
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Lesen gefährdet die Unwissenheit!