Junkers Heizung mit TA211E in FHEM / Anbindung

Begonnen von tante ju, 30 Dezember 2015, 02:41:09

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tante ju

Hallo,

Nachdem mein FHEM sukzessive die Kontrolle über das Haus bekommt, bin ich nun dabei, die Heizung anzubinden. Wie im Topic erwähnt, ist es eine Junkers Brennwert... (Therme/kessel/brenner?), die unter anderem mit dem TA211E Regler ausgestattet ist.

Die Standard-Methode wäre anscheinend über die 1-2-4 Anschlüsse, aber dazu müsste ich den vorhandenen Regler abklemmen. Das möchte ich aber nicht, weswegen ich ST2 am TA211 mit den Signalen 1-3-4 nehme. So bleibt die Heizung voll funktionsfähig, auch wenn das angeschlossene Gerät oder gar FHEM nicht verfügbar ist.

Leider ist über diese Schnittstelle nicht so viel Dokumentation zu bekommen, weswegen hier ziemlich viel Trial&Error angesagt war. 1 und 4 sind einfach, weil das +24V und GND sind. Über 3 wird zum Beispiel eine Raumsteuerung TW2 angeschlossen. Im offenen Zustand liegen hier knapp unter 5V an.

Habe nun eine Schaltung aufgebaut, welche über MySensors (und MQTT) mit FHEM verknüpft ist und weitestgehend die verschiedenen Signalmöglichkeiten an 3 zur Verfügung stellt. Das war gar nicht so einfach, weil anscheinend hier eine Umschaltung stattfindet. Die verschiedenen Modi der Raumsteuerung finden in unterschiedlichen Widerstandsbereichen statt. Sobald der Regler einen Wert in einem Bereich erkennt, scheint intern eine Umschaltung stattzufinden, welche sich in leicht verändertem Innenwiderstand spiegelt. Da ich den Widerstand zwischen 3 und 4 mittels PWM, Tiefpass, Spannungsteiler, Transistor usw. einstellen lasse, war das ein ziemliches Gefrickel. Kaum sind Werte ermittelt um den Transistor im linearen Bereich zu betreiben, führt eine Umschaltung wieder weit hinaus aus der linearität ... Aber das erste Modul läuft nun ganz ok. Für eine neue Version warte ich noch auf einige Bauteile.

Bis dahin bietet das Modul folgende Schnittstellen zu FHEM:
Anschluß für 4 Temperatursensoren DS18b20 für Vorlauf, Rücklauf, Warmwasser und Reserve. Die Werte werden übermittelt.
Spannungsmessung zwischen 3 und 4
Strommessung des 3-4 Signals über Shunt
Einstellung des Widerstandes in den drei Kennfeldern Frostschutz, Automatikbetrieb, Tag/Nacht


Nun müsste ich die gewonnen Werte und andere in FHEM, z.B. über die Ventilstellungen der Heizungen, so weit verknüpfen, um innerhalb der entsprechenden Kennfelder einen passenden Widerstand einzustellen, welcher in die Vorlauftemperaturregelung einfließt. Der TA211 hat ja auch noch einen Außenfühler und momentan bin ich mir nicht ganz im Klaren über die Abhängigkeiten.

Gibt es hier Experten, die ein wenig Licht in die Regelung des TA211 o.ä. bringen können oder Mitstreiter, die dieses Modul/Regelung mit entwickeln wollen?

Beta-User

Zitat von: tante ju am 30 Dezember 2015, 02:41:09
Gibt es hier Experten, die ein wenig Licht in die Regelung des TA211 o.ä. bringen können oder Mitstreiter, die dieses Modul/Regelung mit entwickeln wollen?

Hallo tante ju,

bin zwar kein Experte, habe aber ähnliches Equipment und denselben Wunsch, nämlich der Therme einige "Schwachpunkte" mit Hilfe einer FHEM-Steuerung auszutreiben; das fängt mit der Synchronisierung der Uhrzeit für den Heizbetrieb an...

Nachdem die 2. Fassung der Junkers-Mysensors-Schnittstelle hier https://forum.fhem.de/index.php/topic,47114.0.html von der elektrischen Seite beschrieben ist, sollte es in diesem Thread m.E. darum gehen, was die Therme überhaupt an Steuerungsinformationen erhalten soll.

Das ist nach Lektüre der Threads, die es hierzu u.a. hier im forum gibt, alles andere als einfach, da
a) abhängig von den bauphysikalischen Grundlagen des Gebäudes an sich
b) abhängig vom vorhandenen Mess- und Regelungsequipment
c) abhängig von Glaubenssätzen und individuellen Zielvorstellungen.
Ein ganz ordentliches Kompendium der Bandbreite ist hier zu finden: https://forum.fhem.de/index.php/topic,31373.0.html
Interessant fand ich v.a. die Beiträge von elektrolurch und die Idee, eine Art "Abstraktionsschicht" zu bilden, mit deren Hilfe dann die "eigentlichen" Kommandos an die Heizung ermittelt werden.

Daher wäre mein Ansatz jetzt, im Prinzip Vorgaben für einen Raumtemperaturfühler ("Eigenbau-Fake-TW2") zu ermitteln und nicht direkt z.B. nur einen Widerstandswert zu bilden und an die Steuerungsnode zu schicken; dieses dann wieder in Aktionen (=Widerstandswerte) umzusetzen, soll Aufgabe der Node sein. Damit gäbe es dann "Aus" (=Frostschutz), "Nacht", "Tag" und "Automatik", die letzten drei verbunden mit der Option, eine Soll-Temperaturabweichung vom jeweiligen Standardtemperaturwert in °C mitzugeben (also z.B. "Tagmodus mit Erhöhung um 2,2°C ". Persönlich würde ich das gerne noch ergänzen um die Vorgabe der Pumpenstufe (I-III) der Heizungspumpe, aber das ist sehr speziell...

Mein Objekt ist ein Einfamilienhaus aus Mitte der 50er, neuen Fenstern (und seitdem an sich für's Heizen eher überdimensionierter Therme), schlechter Isolation und einem Flachdachanbau mit großen Südfenstern, im Wohnbereich gibt's einen Kaminofen für abends und das WE. Ergo kühlt es recht schnell aus, der Anbau heizt sich bei Sonne aber auch im Winter recht ordentlich auf, das Wohnzimmer bei Ofenbetrieb sowieso. Außer in einigen (nur wenig genutzen) Nebenräumen habe ich HM-RT's verbaut, Status der Fenster und Türen ist ebenfalls bekannt. Die Prio liegt auf Komfort (soweit die Kosten im Rahmen sind), das Nutzungsverhalten ist mäßig variabel und eher durch Ferienzeiten getriggert.
"Glaubensmäßig" hänge ich der Theorie an, dass es besser ist, die Gastherme auf niedrigem Stand möglichst lange "an" zu halten, daher ärgert es mich, dass das Ding ohne Not alle paar Minuten angeht, nur um den Rücklauf zu prüfen. (Daher schalte ich die Heizungspumpe seit längerem automatisiert immer auf den niedrigst-möglichen Level, wenn nicht gerade Warmwasser gebraucht wird; der Speicher ist klein, 127l oder so).

Erste Gedankenansätze/Module, die hilfreich sein können:
- HCS -> könnte (evtl. über einen Dummy und weitere Prüfungen) den Frostschutzmodus aktivieren und das lästige Prüfen des Rücklaufs unterbinden (?)
- Valves -> könnte Infos über den aktuellen Heizbedarf liefern und DIE Regelgröße werden
(- Heating Control -> ich bin eigentlich ganz zufrieden mit den RT's und Anwesenheitserkennung plane ich auch nicht, daher eher für mich nicht)
- PID20 (noch keine wirkliche Idee, ob und ggf. wie das einzusetzen ist; es scheint eine Option zu sein, um das Einschwingverhalten von angestrebten Temperaturänderungen zu optimieren und ein Überschwingen zu verhindern).

Richtig cool wäre es natürlich, wenn man die nähere "Zukunft" mit berücksichtigen könnte, also baldige Sonneneinstrahlung, Nachtabsenkung usw.. Aber das ist vermutlich was für Version 2.0... 8)

Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: ZigBee2mqtt, MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | ZWave | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files, MySensors