Hallo Zusammen,
ich dachte es ist höflich, mich (kurz) vorzustellen, bevor ich anfange dumme Fragen zu stellen

Nein, ich bin naturlich fleißiger Wiki/Commandref/etc Leser, aber es ist leider vieles nicht immer so ausführlich dokumentiert und da mein System vor allem auf Tasmota/Arduino Geräten basiert und nicht so sehr auf HM/IT, bewege ich mich nicht so sehr auf "bestellter Erde", sondern muss wohl mehr Vorarbeit leisten.
Zu FHEM bin ich gekommen weil der deutlich jüngere, gute Freund eines Bekannten, dem ich hohe Kompetenz unterstelle es mir empfohlen hat, ursprünglich hatte ich den Einsatz von OpenHAB geplant. Aber ich habe es mir angeschaut und sehe ein paar Gründe, warum FHEM für mich die richtige Wahl ist.
1) Es hat vielleicht nicht die meisten Installationen, aber vielleicht die meisten umfangreichen, echten, langjährigen Produktivsysteme im Einsatz. Ich brauche kein System, das sich irgendwelche Hipster auf eine Raspi packen, um damit 2 HUEs zu steuern und das Hausmautomatisierung zu nennen.
2) Es wird getragen von einem Verein. Klingt zwar altmodisch, aber "Meister" und "Geselle" klingt auch so, das klappt aber. Es gibt hier ein paar sehr erprobte Strukturen, die vielleicht nicht immer fancy klingen, aber funktionieren.
3) Irgendwie lief FHEM von Anfang an besser, ich kam mit dem Aufbau des Systems viel schneller voran als bei openHAB. Ich spreche hier aber noch von der Home-Automatisierbarkeit, noch nicht von der Automatisierung.
4) FHEM ist echt schlank. BrokerIO hat pro MQTT device, also jeweils (!) einen Prozess aufgemacht der 20 MB Speicher Speicher reserviert hat...
Die ersten Schwierigkeiten habe ich auch schon erfahren. Die teilweise bizarren Syntaxunterschiede zwischen den Modulen, vor allem bei Trennzeichen. Leider nicht immer gut dokumentierte Module und set-up Fehler die durch "blocking" Funktionen das System einfieren lassen. Aber wem erzähl ich das...
Das GUI ist mir zweirangig, wenn die Automatisierung so läuft wie ich möchte ist es eigentlich nur noch ein debug interface. Mal schauen ob ich soweit komme.
Aber man lernt ja. Momentan steuere (genauer, regele) ich noch nichts kritisches.
Ich wohne in einem Haus(-halt) mit 4 Personen und dem "Hauselfen" Alexa. Ich arbeite IT-nah, bin aber mehr auf der Projekt-seite.
Ich habe zwei Raspi 3b, einen schwarzen als Backend (Node-Red, Influxdb, Mosquitto und der reverse-proxy nach draußen) und einen weißen, für Grafana und Fhem. Ich nenne sie Yin und Yang. Die Last und der Speicherbedarf verteilen sich so ganz gut, auch wenn Yin durch influxdb etwas mehr zu tun hat.
Dazu gesellen sich derzeit 39 (physische) Tasmota-Geräte, das ist aber noch im Aufbau, ein paar alte 433 MHz Rolladenschalter, dazu Heizung/ Klima von Daikin, ein kleiner Stall an Echo's, eine Yamaha Stereoanlage, eine Fritzbox, einen raspbee und ähnlicher Kleinkram. Da viele der Tasmotas sowohl Sensoren als auch Aktoren sind, überlege ich diese noch nach Aufgabe als seperate MQTT devices weiter zu trennen. Ich hatte auch überlegt über Dummy devices eine Art Abstraktionsschicht einzuführen. Davon bin ich allerdings abgekommen, da mein Setup auf der logischen Seite ja ziemlich homogen ist. So extrahiert ein einzelnes expandJSON den Stream aller 39 Tamotas durch filterung des devicenames.
Ich habe schon das residents modul eingerichtet incl. geofancy via reverse proxy und prosody als XMPP/Jabber, also messaging server; derzeit läuft er local, bzw im VPN, das ich remote vom Handy nutze.
Erste Automatisierungen der Rolläden und einzelner Lichter habe ich über Notifies und Ats erledigt, merke aber, dass das zwar logisch sehr sauber aufgesetzt werden kann, es aber wahlweise sehr schnell unübersichtlich und/oder schwer zu warten werden kann, je nach dem an welche Paradigmen man sich hält.
Ich habe über Yaahm nachgedacht aber irgendwie keinen Einstieg gefunden. Momentan arbeite ich an der Integration von residents und meinen Bewegungsmeldern mit dem Homezone Modul. ich glaube, dass mir das schon viel dessen liefert, was ich haben möchte. Ein Haus, das darauf reagiert, wie es bewohnt wird. Vielleicht kann ich das als "taktische" Ebene aufbauen, und irgendwan Yaahm als Strategische Ebene einfügen, wenn ich es durchblickt habe.
Bei dem Zusammenwirken von FHEM und Tasmota scheine ich bis auf ganz grundlegende Funktionen noch Basis-Arbeit zu machen, oder viele behalten ihr Wissen für sich... Es hat wohl einen Grund warum auf der Tasmota Homepage FHEM nicht als unterstütztes Home-Automation-System erwähnt wird, schade eigentlich.
So habe ich als eine erste Fingerübung ein in einer Tasmota Dose implementiertes Thermostat (an der Dose hängt ein Temperatursensor), bei dem ich über FHEM nur die Ziel-Temperatur einstellen brauche und die Regelung selber im Gerät läuft. Außerdem merkt sich die Dose die Einstellungen bei Stromausfall und regelt damit im Zweifel auch ohne WLAN/FHEM weiter. Und Alexa kann es über FHEM auch ansteuern. Da gibt es also Potential.
Grüße,
Niko