HomeBot-Repository

Begonnen von Prof. Dr. Peter Henning, 10 Januar 2021, 10:30:27

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Prof. Dr. Peter Henning

Das System HomeBot bezeichnet sich selbst als "Fork" von FHEM: https://gl.petatech.eu/root/HomeBot/-/tree/master

Allerdings sind erstens die dort liegenden Dateien veraltet, und zweitens sind - entgegen der GPL - viele der vorgenommenen Veränderungen nicht offengelegt. Das missfällt mir, und ich werde dagegen vorgehen.

Offenbar ist der Betreiber des Repository unser Mitstreiter RichardCZ.

Ich will das zunächst offen diskutieren.

LG

pah


KölnSolar

Zitatund ich werde dagegen vorgehen.
Konkret ?
Scheint ja eine Eintagsfliege gewesen zu sein.  ;D Das repository sollte gelöscht werden.
Grüße Markus
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Benni

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 10 Januar 2021, 10:30:27
Allerdings sind erstens die dort liegenden Dateien veraltet, und zweitens sind - entgegen der GPL - viele der vorgenommenen Veränderungen nicht offengelegt. Das missfällt mir, und ich werde dagegen vorgehen.

Veraltet ist ja erst mal nur ein Problem für den Fork selbst.

Was genau meinst du denn, sei nicht offengelegt? Das ist doch, soweit ich das sehen kann, alles open source und somit komplett einsehbar.

gb#

Prof. Dr. Peter Henning

Schau Dir mal die GPL an - es reicht nicht,einfach nur ein paar Änderungen an der Datei zu machen und diese nicht zu dokumentieren.

LG

pah

Benni

Ah ok! Ich sehe:

Zitat
2. You may modify your copy or copies of the Program or any portion of it, thus forming a work based on the Program, and copy and distribute such modifications or work under the terms of Section 1 above, provided that you also meet all of these conditions:

a) You must cause the modified files to carry prominent notices stating that you changed the files and the date of any change.

[...]
https://www.gnu.org/licenses/old-licenses/gpl-2.0.html#SEC3

Prof. Dr. Peter Henning

Ich habe RichardCZ jetzt aufgefordert, alle Dateien, die meinen Namen enthalten, zu löschen und mir das zu bestätigen.

Sehn wir mal...

LG

pah

Christoph Morrison

Ich hab mir mal exemplarisch 36_Shelly in Homebot und in Rev 21943 angeguckt - das sind ein paar Reformatierungen gelaufen und hinter return-Statements wurde undef entfernt. Nur um mal die Dimension der Änderungen zu verdeutlichen, die Richard (automatisiert) vorgenommen hat. Alle Änderungen sind in den Commit-Logs dokumentiert (ob das für § 2 GPL ausreicht kann ich nicht beurteilen, IANAL).

Was genau hast du davon? Was ist dein Ziel?

Prof. Dr. Peter Henning

Das sind 2 Fragen, also 2 Antworten.

1. Meine Handlungen werden nicht davon bestimmt ob ich "etwas davon habe".

2. Mein Ziel ist ganz klar: Unter meinem Namen wird nichts publiziert, das nicht von mir stammt.

Die Frist läuft jedesfalls bald ab - bisher, ohne dass der Betreiber sich meldet. Sehn wir mal, ob ich dann richtig garstig werden muss.

LG

pah

yoda_gh

#8
Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, muss ich doch mal meinen Senf dazu geben:

Disclaimer: IANAL!!

Auch ich finde das, was RichardCZ hier macht, fragwürdig und darauf kann man ihn sicher geeignet hinweisen. So ein Fork sollte erst dann passieren, wenn man versucht hat, die entsprechenden Änderungen mit der FHEM-Community zu diskutieren und keine Einigung erzielt hat.

Aber ich sehe keine rechtlichen Vergehen hier, solange die Änderungen in den Commits dokumentiert sind (etwas anderes wäre es, wenn der "initial commit" bereits Änderungen beinhaltet, das wäre dann wohl ein Vergehen gegen GPLv2).

Wir haben diese Diskussion mit §2a in der GPL auch regelmäßig in der Firma. Die Anwälte beharren hier auch auf dem Wortlaut, aber aus der Praxis kommend muss man sagen, dass in Zeiten von git, SVN & Co. fast kein Mensch mehr diese Änderungshinweise im Header vornimmt, siehe dazu z.B. https://lwn.net/Articles/432012/ von 2011, in dem diskutiert wird, ob Red Hat aus eben diesem Grund gegen die GPL verstößt:

"There is an oft-ignored GPL clause about modifications to consider here as well: "You must cause the modified files to carry prominent notices stating that you changed the files and the date of any change." Red Hat may well be technically violating that clause, but it is hardly alone in that as it is pretty much completely ignored by everyone, without any real consequences. But this GPL requirement is of little interest to most. [...]."

Daher sehe ich keinen Anlass, hier irgendwelche Löschungen oder dergleichen zu verlangen. Letztlich sagt er ja in seinem README klar, was er da macht und sogar, dass man das FHEM-Projekt nicht dafür kontaktieren möge.

Christoph Morrison

Zitat von: yoda_gh am 19 Januar 2021, 12:09:30
So ein Fork sollte erst dann passieren, wenn man versucht hat, die entsprechenden Änderungen mit der FHEM-Community zu diskutieren und keine Einigung erzielt hat.

Richard hat mehrfach klar gesagt, dass er keinen Fork machen möchte und warum es Hobo gibt, z.B. hier und hier (wo es passenderweise auch um die GPL geht). Im Prinzip ist das eine Designstudie, an der er verdeutlichen möchte, was mit FHEM ginge, wenn man denn wollen würde, aber man wollte es hier im Forum nicht (so recht) hören.

Er hat versucht, Änderungen zu diskutieren und zum Ergebnis möchte ich auf ebenda verweisen. Ein Wort fand das andere.

Zitat von: yoda_gh am 19 Januar 2021, 12:09:30
Aber ich sehe keine rechtlichen Vergehen hier, solange die Änderungen in den Commits dokumentiert sind (etwas anderes wäre es, wenn der "initial commit" bereits Änderungen beinhaltet, das wäre dann wohl ein Vergehen gegen GPLv2).

Ich habe ihm einen PR geschickt, der mal bei 36_Shelly exemplarisch einen entsprechenden Disclaimer mit Verweis auf diese Diskussion und die Situation einfügt. Da ich bei Hobo keine Rechte habe in den master zu mergen, ist das alles, was ich tun kann auch wenn ich es eigentlich nicht will (nur vorneweg, falls sich jetzt jemand bemüßigt fühlt mir einen Brief von einem RA zukommen zu lassen, oder sowas). Ansonsten sehe ich das mit dem Commit-Log wie du - die Änderungen sind alle dokumentiert, wenn auch nicht in dem File an sich.

Meine 2 Cent:
Ich finde das hier alles enorm lächerlich, insbesondere in Anbetracht des Umfangs der Modifikationen die an den pah'schen Modulen vorgenommen wurden. Ich sag es noch mal ganz klar: Es wurden Whitespaces modifiziert und ein paar mal das Wort "undef" entfernt. Möglicherweise hat pah juristisch recht, ich bin auch kein Anwalt, aber das war's aus meiner Warte dann auch schon. Im Sinne der GPL/FSF ist es auch nicht.

Der Rest liegt bei Richard.

Prof. Dr. Peter Henning

#10
ZitatIch finde das hier alles enorm lächerlich
Deine Meinung. Meine ist eine andere.

Im Übrigen kann er Designstudien machen so viel er will - aber nicht diese öffentlich im Internet posten. Das macht einen wesentlichen Unterschied.

Ein Abmahnschreiben einer Anwaltskanzlei kostet mich jedenfalls keinen Cent - mal sehen, ob RichardCZ reagiert oder ob ich gezwungen bin, den Weg zu gehen.

LG

pah

yoda_gh

#11
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 19 Januar 2021, 14:55:52
Im Übrigen kann er Designstudien machen so viel er will - aber nicht diese öffentlich im Internet posten. Das macht einen wesentlichen Unterschied.

Doch, genau das ist die Idee der GPL.

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 19 Januar 2021, 14:55:52
Ein Abmahnschreiben einer Anwaltskanzlei kostet mich jedenfalls keinen Cent - mal sehen, ob RichardCZ reagiert oder ob ich gezwungen bin, den Weg zu gehen.

Und wenn die Ideen hier wirklich diskutiert wurden, dann kann ich absolut nichts verwerfliches an seinem Vorgehen finden. Dann sehe ich hier im Gegenteil ein sinnvolles Engagement und das mit einem Anwaltsschreiben zu "bestrafen", ist für mich absolut verfehlt. Solltest Du diesen Schritt ernstlich erwägen, dann überlege Dir bitte künftig, was Du als Open Source freigeben möchtest.

Prof. Dr. Peter Henning

ZitatDoch, genau das ist die Idee der GPL.
Nur wenn die Bedingungen eingehalten werden.
Zitatüberlege Dir bitte künftig, was Du als Open Source freigeben möchtest.
Halt die Luft an. Das mache ich mit Sicherheit schon länger als Du.

pah

zap

Zitat von: yoda_gh am 19 Januar 2021, 17:02:55
Doch, genau das ist die Idee der GPL.

Und wenn die Ideen hier wirklich diskutiert wurden, dann kann ich absolut nichts verwerfliches an seinem Vorgehen finden. Dann sehe ich hier im Gegenteil ein sinnvolles Engagement und das mit einem Anwaltsschreiben zu "bestrafen", ist für mich absolut verfehlt. Solltest Du diesen Schritt ernstlich erwägen, dann überlege Dir bitte künftig, was Du als Open Source freigeben möchtest.

Naja, Diskussion würde ich das nicht nennen. Er kam, sah, und verkündete sein Perl-Evangelium. Viele hier, die in ihrer Freizeit an FHEM mitarbeiten, wurden verunglimpft, nur weil ihr Programmierstil nicht seinen Idealvorstellungen entsprach.

Insofern wäre es besser gewesen, er hätte Patches bereitgestellt. Die hätte dann jeder Modulautor prüfen und übernehmen können.

Mir ist homebot egal, da bei meinen Modulen sowieso eine völlig veralteter Stand übernommen wurde. Wer das so nutzt, ist selbst schuld. Geschenkt.
2xCCU3, Fenster, Rollläden, Themostate, Stromzähler, Steckdosen ...)
Entwicklung: FHEM auf AMD NUC (Ubuntu)
Produktiv inzwischen auf Home Assistant gewechselt.
Maintainer: FULLY, Meteohub, HMCCU, AndroidDB

betateilchen

Grundsätzlich kann ich pah verstehen und vielleicht hat er - rein formal betrachtet - sogar Recht.


  • Aber ist das Thema wirklich einen Rechtsstreit wert?
  • Sind wir (sowohl die Entwickler als auch die Anwender) nicht alle mehr oder weniger "zum Spaß" hier, um ein Hobby auszuüben?
  • Wäre ein offen ausgetragener Streit im Sinne des ansonsten doch inzwischen recht guten Image von FHEM dienlich?
  • Würden wir nicht eine Art "Schadenfreude" in anderen Communities, die sich mit dem Thema Hausautomation beschäftigen, hervorrufen (und das sogar zu Recht?)

Man kann das Vorgehen von homebot unschön finden und dagegen Sturm laufen.
Man kann aber auch als Gemeinschaft von Entwicklern einfach "Größe" zeigen, die Situation zur Kenntnis nehmen und sagen "naja, egal. Homebot wird FHEM nicht umbringen."

Ja, Lizenzen (auch GPL) sind grundsätzlich dazu gedacht, eingehalten zu werden.
Aber wir reden hier nicht von den Genfer Konventionen und ein möglicher Verstoß gegen die GPL ist nicht als Kriegsverbrechen zu werten.

Am Ende meiner Gedanken noch eine ganz persönliche Betrachtung: vor 10 Jahren hätte ich wahrscheinlich auch so wie pah reagiert und gehandelt. Aber inzwischen bin ich in solchen "Kleinigkeiten" sehr viel ruhiger geworden und es lebt sich dadurch sehr viel entspannter.
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Formuliere die Aufgabe möglichst einfach und
setze die Lösung richtig um - dann wird es auch funktionieren.
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Lesen gefährdet die Unwissenheit!