Hole den Fred nochmal vor, hier Messungen an einem anderen SCo, den ich defekt aufgekauft habe. Dieser SCo zeigt ein etwas abweichendes Verhalten: Er erkennt bei Kälte nur noch offen, nicht mehr closed.
Vielleicht helfen die Zusammenhänge auch mal jemandem, der selber Probleme hat.
Es gestaltet sich hier etwas anders als von mir im vorigen Beitrag beschrieben, aber ich habe inzwischen auch bessere Technik :-)
Das erste Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt aus dem Schaltplan rund um die Reflexlichtschranke. In kurzen Pulsen wird der Empfangsbereich über Pin 12 des µP angesteuert, die linke Empfangsdiode in PS1 wird über den Teiler R3+R7 bestromt, gleichzeitig T1 angesteuert. Die Signalverläufe an MP7 und MP8 sind proportional, klassischer Emitterfolger/Impedanzwandler. Die blauen Kurven zeigen MP8, was der µP über Pin17 misst und auswertet. (Die Beschriftung der Bilder ist falsch, aber ich bin zu faul das zu ändern)
Im normalen Offen-Fall stellt sich eine Spannung von >1,5V recht zügig ein.
Die Sendediode der Reflexlichtschranke wird über Pin13, R4, T2, R9 angesteuert. Den Spannungsabfall an MP9 zeigen die violetten Kurven. Man sieht, die Sendediode wird etwas später als die Empfangsdiode aktiviert. Im ersten Screenshot ändert sich die Signalform am Empfangsteil nicht - offenbar kommt kein Licht reflektiert zurück.
Im zweiten Shot ist die Reflexlichtschranke abgedeckt. Das Licht der Sendediode steuert die Empfangsdiode durch, die Empfangskurve bekommt einen sichtbaren Knick. Die Differenz wie gezeigt reicht für einen "geschlossen"-Erkennung aus.
Im dritten und vierten Shot sehen wir den gut tiefgekühlten Sensor. Die Empfangskurve ist deutlich verschliffener und erreicht bei weitem nicht die 1,5V im Normalzustand (siehe die Cursorlinien in allen Bildern). Solche Signale wären auch zu erwarten, wenn der Empfangssensor extrem fremdbelichtet wird. Trotzdem ändert sich auch hier bei Abdeckung die Signalform signifikant, jedoch erkennt der Sensor weiterhin auf "offen". Im Laufe der Wiedererwärmung steigt der Pegel an MP7 langsam weiter. Der so abgedeckte Sensor wechselt spontan auf "geschlossen", wenn der Beginn des Signals (also während der Fremdlichterkennung) lange genug über 1,3 Volt liegt.
Leider habe ich bislang noch nicht herausbekommen, was die Probleme verursacht. Die Bauteile und Lötstellen scheinen eigentlich alle intakt, die Pulse aus Pin12 sind stets sauber und haben volle Amplitude. Etwas in und um die Empfangsdiode und R7 sorgt für das auffällige Verschleifen. Möglicherweise handelt es sich um zusätzliche Stromleitung infolge von Feuchtigkeit. Es fällt deutlich auf, dass der Pegel an MP8 nach der Entnahme aus dem Tiefkühlfach schon niedriger ist, im Laufe der ersten Erwärmung aber regelrecht absackt (wenn die Platine "betaut"). Dazu passt, dass es Spuren von Batterieflüssigkeit an den Kontakten gibt. Nach genügend Erwärmung und Abtrocknung (die hier im offenen Zustand sehr viel schneller ging als im geschlossenen) arbeitet alles wieder normal.
Fällt noch jemandem was auf, habe ich evtl. was übersehen?
Leider bekomme ich mit meinen Mitteln das Funkmodul nicht ab und kann all die Bauteile rund um den Sensor daher nicht direkt erreichen. Was ich sehe, sieht normal aus. Ich werde trotzdem den Sensor einmal waschen und trocknen und dann sehen, ob sich die Feuchtigkeitsempfindlichkeit ändert.
NACHTRAG: Eine Waschung und Trocknung mit Isopropanol hat keine Änderung gebracht. Allerdings hat sich der Verdacht eine Feuchteempfindlichkeit bestätigt: die testweise heftig angehauchte Sensorplatine zeigt sofort wieder den absackenden Pegel und der Sensor wird wie gehabt "daueroffen". Kalt ist er dabei ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe jetzt einmal Klarlack auf den entsprechenden Bereich aufgetragen und teste morgen, ob es eine Besserung zeigt.