Haben andere Benutzer auch solche Qualitäts-Probleme mit Homematic-Aktoren, wie ich? Als ich vor über 2 Jahren beim Aufbau meines fhem-Systems ausschließlich auch Homematic gesetzt hatte, dachte ich: deutscher Hersteller, deutsche Qualität, es gibt einen Rückkanal usw., da kann man für die Dinger auch mehr ausgeben. Inzwischen gehen mir nach und nach Schaltaktoren kaputt, es gibt ein kurzes Blinken der Lampen und das war es. Oder sind sie gar nicht defekt, sondern kann man sie noch irgendwie "wiederherstellen"? Ich habe nun schon mehrere wieder durch die original Schalter ersetzt und setze inzwischen eher auf Yeelight Wlan Lampen, die lassen sich ja auch mit FHEM steuern. Zusätzlich und parallel auch noch über die Original Yeelight App, über Mi Home, und sogar über Google Home.
meistens trocknen die Kondensatoren aus ...
Im Wiki findest Du einige Hinweise unter den entsprechenden Geräten
Vielen Dank für den Hinweis, ich habe es dann wirklich auch gleich gefunden: https://wiki.fhem.de/wiki/HM-LC-Sw1PBU-FM_Unterputz-Schaltaktor_1-fach
da brauche ich die Dinger also nicht gleich entsorgen, sondern könnte eine Reparatur versuchen. Wobei ich das letzte Mal in meiner Kindheit und Jugend was mit einem Lötkolben gemacht habe und aktuell auch gar nicht technisch dafür ausgestattet bin...
Dass die Dinger nach gut 2 Jahren austrocknen, finde ich dennoch krass.
Die Kondensatoren sind Standardmodelle, müssten aber wohl etwas höhere Temperaturen vertragen, da es in den UP-Schaltaktoren und UP-Dimmern innen recht warm wird und die Wärme nicht wirklich aus dem Plastikgehäuse raus kommt.
Der Austausch ist eigentlich sehr einfach, da es sich um normale, bedrahtete Kondensatoren handelt. Wenn Du weißt, an welchem Ende der Lötkolben heiß wird und Zugriff auf einen anständigen Lötkolben hast, ist das in wenigen Minuten gemacht. Versuche aber Elektrolyt-Kondensatoren mit höherer Temperaturfestigkeit (105°C statt 85°C) als Ersatz zu bekommen, dann hält das länger.
Hi,
such mal im Forum nach C26, da findest Du noch verschiedene Tipps.
Ich würde den Kleinen nicht liebevoll entfernen sondern "vorsichtig" abreissen. Danach kann man die Beinchen einzel leicht auslöten. Es geht eng zu!
Gruß Otto
Vom reißen oder abzwicken würde ich abraten - die Gefahr, Lötbahnen abzureißen ist recht hoch. Ich weiß auch nicht, wieso es da eng sein soll... der Kondensator sitzt am Rande der Platine und man kommt da eigentlich gut ran, wenn man nicht gerade mit einem Klemptner-Lötkolben oder so was arbeitet.
Einfach mit dem Lötkolben an den vom Platinenrand weiter entfernteren Kontakt gehen und wenn das Zinn geschmolzen ist, den Kondensator nach außen biegen, damit sich der Kontakt aus dem Loch kommt. Dann den zweiten Kontakt aufheizen und den Kondensator raus ziehen. Anschließend die Löcher mit Entlötsaugpumpe oder Entlötlize säubern und dann den neuen Kondensator rein.
und immer an die richtige polung der elkos denken.
Könnte man das Ding auch problemlos mit einem Keramikkondensator ersetzen oder sollte man dann doch lieber weiterhin auf Elektrolytkondensatoren setzen?
Ob es übrigens der Kondensator ist, soll man mit einem Multimeter feststellen können:
Widerstandsmessung mit Multimeter:
- bei Schluss (kleiner Widerstand) : defekt
Ansonsten muss der Widerstandswert bei der Messung steigen (habe ich mir sagen lassen, bin aber auch kein Experte...).
Zitat von: mumpitzstuff am 03 September 2018, 14:48:39
Ob es übrigens der Kondensator ist, soll man mit einem Multimeter feststellen können:
Widerstandsmessung mit Multimeter:
- bei Schluss (kleiner Widerstand) : defekt
Ansonsten muss der Widerstandswert bei der Messung steigen (habe ich mir sagen lassen, bin aber auch kein Experte...).
Das ginge im ausgebauten Zustand, falls das im Ganzen gelingen sollte :D
Wegschmeißen und Neuen einbauen ist sicherer als messen.
Den fraglichen Elko statt mit einem Elko durch einen Keramik entsprechender Größe zu ersetzen ist mittelfristig sogar eine sehr gute Idee.
Den dieser Elko ist als einziger hochbelastet und wird früher oder später (wenn man bessere Elkos verwendet) wieder ausfallen.
Die trockenen Elkos verlieren zuallererst ihre Kapazität. Die Idee mit dem Widerstandsmessbereich ist gar nicht doof. Aber bitte den ausgebauten Elko vorher kurzschließen und einen möglichst hohen Widerstandsbereich wählen - dann sieht man das besser. Allerdings zeigen auch die defekten Kondensatoren diese Reaktion, wenn auch start verändert. Kann man das mit einem gleich großen neuen Elko vergleichen, funktioniert das allerdings wieder.
Multimeter gibt es inzwischen mit vielen Zusatzfunktionen. Ich kann zum Unitech UT-139C raten etwa, kauft man für unter 40 Euro, außerdem hat Pollin gerade einen bluetoothfähigen Chinakracher für 30 Euro im Angebot (wenn auch mit Lieferfristen). Da findet man hinreichend brauchbare Funktionen, die man als angehender Bastler immer gebrauchen kann.
Jm2c.
wenn man auslösen muss kann man auch direkt für 20Cent nen neuen Elko reintraten ;-)
Messen kann man dann danach und ggfls. in die Krabbelkiste packen
Ich werde mich dann morgen auch mal dran machen den ausgefallenen Aktor zu reparieren. Hoffentlich klappt es und meine Frau gibt dann wieder Ruhe...
Zitat von: Wuppi68 am 03 September 2018, 22:38:10
wenn man auslösen muss kann man auch direkt für 20Cent nen neuen Elko reintraten ;-)
Sieht für mich so aus als ob da wieder eine saudumme Autokorrektur am Werk war.
auslösen = auslöten,
reintraten = ?
Ich trete jetzt mal amüsiert ins Bett ...
nochmal was ernstes: Die Reparaturen sind in der Regel ein voller Erfolg. Habe das selbst schon durch.
Hab da mal noch ein anderes Schadensbild ... Wahrscheinlich im Strommaximum ist eine Halogenbirne durchgebrannt und hat den Aktor mitgerissen
Frei nach einem bekannten Kultfilm:
"Du kuck ma, der R22 ..."
"jo der fehlt ganz".
Hat zwar jetzt nichts mit der "geplanten" Obszoleszenz der Homematics zu tun, dürfte aber so auch nicht passieren...
Nachtrag: wenn der bei Netzspannung fehlt, dürfte es noch weit mehr in der Elektronik zerlegt haben. Ich tippe auf Totalschaden.
Zitat von: DeepCore am 04 September 2018, 07:57:51
Hab da mal noch ein anderes Schadensbild ... Wahrscheinlich im Strommaximum ist eine Halogenbirne durchgebrannt und hat den Aktor mitgerissen
Sowas ist mir mit einem Dimmer auch mal passiert. Diesen habe ich dann aber zu ELV gesendet und er wurde ohne Probleme getauscht.
Gruß
Zitat von: Pfriemler am 03 September 2018, 23:46:25
Sieht für mich so aus als ob da wieder eine saudumme Autokorrektur am Werk war.
auslösen = auslöten,
reintraten = ?
Ich trete jetzt mal amüsiert ins Bett ...
nochmal was ernstes: Die Reparaturen sind in der Regel ein voller Erfolg. Habe das selbst schon durch.
reintraten --> reinbraten
aber wirklich blöde Rechtschreibkorrekttur - trifft mich immer wieder
Habe den Elko heute ausgetauscht und jetzt gehts wieder. War für mich als nicht Löt Experte schwierig das Ding raus zu löten und die Löcher soweit frei zu bekommen, so das ich den neuen Elko anlöten konnte. Ich würde empfehlen das jemanden aus dem Freundeskreismachen zu lassen, wenn man selbst wenig Ahnung davon hat.
https://www.reichelt.de/elko-radial-10-f-63-v-rm-2-5-105-c-5000-h-20-eb-a-10u-63-p228699.html?&trstct=pos_0 (https://www.reichelt.de/elko-radial-10-f-63-v-rm-2-5-105-c-5000-h-20-eb-a-10u-63-p228699.html?&trstct=pos_0)
Damit habe ich den Elko ersetzt, mal sehen wie lange das damit hält.
Besorge dir einen Entlötkolben...damit pumpst du zwei-/dreimal und das Ding ist ausgelötet...
Bspw. den hier:
https://www.amazon.de/Lamex-ZD211-Entl%C3%B6tsauger-L%C3%B6tsauger-Entl%C3%B6tpumpe/dp/B00DW7B96W
Zitat von: mumpitzstuff am 04 September 2018, 22:29:17
War für mich als nicht Löt Experte schwierig das Ding raus zu löten und die Löcher soweit frei zu bekommen, so das ich den neuen Elko anlöten konnte.
Daher der Tipp von Otto123, das Ding abknipsen und in dem damit gewonnen Platz dann erst die Löcher frei machen. Jede andere Methode - auch Entlötkolben - hat den Nachteil, dass insbesondere bei zweilagigen Platinen die obere Leiterbahn abgerissen wird, weil man das Lötzinn unter dem Bauteil manchmal nicht herausbekommt.
Gruß
Uwe
die Elkos bekomme ich auch so "relativ" einfach raus ....
beide Lötstellen gleichzeitig heiß machen bis der Elko wackelbar ist und dann mit Gefühl rausziehen
sollte das Loch dann noch zu sein, ein wenig Lötzinn dazu und dann die Hand auf die Tischplatte stucken, sodass das Lötzinn auch auf dem Tisch landet und das Loch dann frei ist. Alternativ kann man auch eine Nadel - wo kein Zinn dran haftet - durch das heiße Loch schieben
Zitat von: Wuppi68 am 05 September 2018, 10:07:56
die Elkos bekomme ich auch so "relativ" einfach raus ....
beide Lötstellen gleichzeitig heiß machen bis der Elko wackelbar ist und dann mit Gefühl rausziehen
sollte das Loch dann noch zu sein, ein wenig Lötzinn dazu und dann die Hand auf die Tischplatte stucken, sodass das Lötzinn auch auf dem Tisch landet und das Loch dann frei ist. Alternativ kann man auch eine Nadel - wo kein Zinn dran haftet - durch das heiße Loch schieben
Mann könnte aber auch einfach so eine manuelle Klick-Saugpumpe für 1,50€ benutzen ... funzt doch super.
Wird das jetzt hier der Löttippthread? ;D
Als ich angefangen habe, war es die Lötkolben-über-beide-Anschlüsse-Methode. Die zugeklebten Lötaugen habe ich mit Lötkolben und einer passenden (entschärften) Kanüle durchstochen. Irgendwann habe ich diese Klick-schnipss-Pumpe entdeckt. Deren Spitzen (im Idealfall aus einem teflon-ähnlichen Material) sind aber meist viel zu dick und bedürfen einiger Feilarbeit für heutige Zwecke, dann funktionieren sie wirklich leidlich und haben ein für den Gelegenheitslöter optimales Preis-Leistungs-Verhältnis, im Gegensatz zur teuren Entlötlitze, mit der man m.E. nur Vorarbeit leisten kann. Die Heißmachen-und-Aufstoßen-Methode klappt nur bei kleinen Baugruppen, die nicht zu empfindlich sind.
Weil Lötkolben und Pumpe zusammen auf der Lötstelle selten Platz haben, macht richtig Spaß dann doch nur ein Entlötkolben mit Motorpumpe (gab/gibts auch als Handvariante mit Blasebalgaufsatz). Ich habe so einen 120-Euro-Chinaböller zusammen mit der Lötstation (die auch gut läuft, bloß völlig idiotisch und nicht abschaltbar zu oft und unmotiviert in den 200-Grad-Sparmodus wechselt) und mich hinterher gefragt, warum ich das nicht schon eher gemacht habe. Erst damit gelingt es mir auch halbwegs, doppelseitig verlötete Bauteile mit minimaler Beschädigung zu entfernen. Zuguterletzt ist auch die Temperatur entscheidend: gerade ältere Geräte reagieren schnell mit Leiterbahnablösung und -riß, und dann sind wieder Drahtbrücken angesagt.
Zum Thema zurück: Nicht umsonst wird Löten üben empfohlen. Wer sich einen Lötkolben kauft, um damit seine Homematic-Aktoren zu reparieren, erleidet schnell Schiffbruch. Lieber gleich noch eine Lochrasterplatte dazukaufen und erst mal dort üben. Wer schon mal 50 Lötungen hinbekommen hat, kriegt jeden Bausatz heil zusammen und auch wieder partiell auseinander. Unverzichtbar - für mich - ist zusätzliches Kolophonium (was es selten einschlägig zu kaufen gibt, eher in Apotheken oder im Musiker-Zubehör - Geiger "wachsen" damit ihre Bögen ;D - nein, gerade der gegenteilige Effekt ist gewünscht). Pollin etwa hat ein 50g-Döschen für unter 2 Euro, das reicht ewig. Gerade etwas stärker korrodierte Drähte bekommt man mit dem in jedem Elektroniklot enthaltenen Flußmittel allein selten flott. Und auch das Entlöten klappt deutlich besser, wenn man den Lötkolben kurz vorher ins Flußmittel hält.
Nur für sehr spezielle Sachen braucht man sowas wie "Flutschi (https://www.reichelt.de/flussmittelgel-flutschi-fl-22-no-clean-5-ml-edsyn-fl-22-p32673.html)", etwa beim Nachlöten von SMD-Bauteilen.
Sehr lesenswert im übrigen: https://www.mikrocontroller.net/articles/Löten (https://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6ten). Dort findet man auch Ottos Methode wieder ...
und noch 'n Nachtrag: Spart nicht am Lötkolben - irgendeine Temperaturregelung ist Pflicht, finde ich, gibt's aber auch für schmale Taler (<30 Euro). Hände weg von irgendwelchen Löteinsteiger-Sets. Mit dem dort meist enthaltenen Lötwasser, -fett oder -honig kann man Dachrinnen und Wasserrohre reparieren, aber die haben auf einer Platine nie was verloren.
Nach Pfriemlers Ausführungen kann ich nur nochmal so einen Entlötkolben wie von mir verlinkt empfehlen...der ist zwischen Motorpumpe und Blasebalg...kostet ca. 10 EUR und ist vor allem an der Spitze vollständig aus Metall...
Man spart sich den Lötkolben und hat eine Hand frei. Die Spitze aus Metall franzt nicht aus wie bei den Plastikdingern und kommt komplett über den Pin, bis das Lötzinn flüssig wird, dann einmal gepumpt und das Ganze ist oft schon fertig...
Mit Entlötlitze usw. bin ich nie warm geworden..
Zitat von: connormcl am 05 September 2018, 22:19:27
Nach Pfriemlers Ausführungen kann ich nur nochmal so einen Entlötkolben wie von mir verlinkt empfehlen...der ist zwischen Motorpumpe und
Den hatte ich komplett ignoriert, aber das sieht wirklich gut aus, das Ding.
Ich habe jetzt noch eine (Ent-)Löt-"Pinzette" (https://www.pollin.de/p/loet-entloetpinzette-daytools-lp-48-840218) im Zulauf und erhoffe mir davon besseres SMD-Bauteil-Recycling. Wäre für Elkos auch etwas eleganter als eine querliegende normale Lötkolbenspitze...