Homematic Schaltaktoren defekt, kaum ist die Garantie vorbei

Begonnen von aisberg, 01 September 2018, 23:18:02

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aisberg

Haben andere Benutzer auch solche Qualitäts-Probleme mit Homematic-Aktoren, wie ich? Als ich vor über 2 Jahren beim Aufbau meines fhem-Systems ausschließlich auch Homematic gesetzt hatte, dachte ich: deutscher Hersteller, deutsche Qualität, es gibt einen Rückkanal usw., da kann man für die Dinger auch mehr ausgeben. Inzwischen gehen mir nach und nach Schaltaktoren kaputt, es gibt ein kurzes Blinken der Lampen und das war es. Oder sind sie gar nicht defekt, sondern kann man sie noch irgendwie "wiederherstellen"? Ich habe nun schon mehrere wieder durch die original Schalter ersetzt und setze inzwischen eher auf Yeelight Wlan Lampen, die lassen sich ja auch mit FHEM steuern. Zusätzlich und parallel auch noch über die Original Yeelight App, über Mi Home, und sogar über Google Home.

Wuppi68

meistens trocknen die Kondensatoren aus ...

Im Wiki findest Du einige Hinweise unter den entsprechenden Geräten
FHEM unter Proxmox als VM

aisberg

Vielen Dank für den Hinweis, ich habe es dann wirklich auch gleich gefunden: https://wiki.fhem.de/wiki/HM-LC-Sw1PBU-FM_Unterputz-Schaltaktor_1-fach
da brauche ich die Dinger also nicht gleich entsorgen, sondern könnte eine Reparatur versuchen. Wobei ich das letzte Mal in meiner Kindheit und Jugend was mit einem Lötkolben gemacht habe und aktuell auch gar nicht technisch dafür ausgestattet bin...

Dass die Dinger nach gut 2 Jahren austrocknen, finde ich dennoch krass.

reibuehl

Die Kondensatoren sind Standardmodelle, müssten aber wohl etwas höhere Temperaturen vertragen, da es in den UP-Schaltaktoren und UP-Dimmern innen recht warm wird und die Wärme nicht wirklich aus dem Plastikgehäuse raus kommt.

Der Austausch ist eigentlich sehr einfach, da es sich um normale, bedrahtete Kondensatoren handelt. Wenn Du weißt, an welchem Ende der Lötkolben heiß wird und Zugriff auf einen anständigen Lötkolben hast, ist das in wenigen Minuten gemacht. Versuche aber Elektrolyt-Kondensatoren mit höherer Temperaturfestigkeit (105°C statt 85°C) als Ersatz zu bekommen, dann hält das länger.
Reiner.

Otto123

Hi,

such mal im Forum nach C26, da findest Du noch verschiedene Tipps.
Ich würde den Kleinen nicht liebevoll entfernen sondern "vorsichtig" abreissen. Danach kann man die Beinchen einzel leicht auslöten. Es geht eng zu!

Gruß Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz

reibuehl

Vom reißen oder abzwicken würde ich abraten - die Gefahr, Lötbahnen abzureißen ist recht hoch. Ich weiß auch nicht, wieso es da eng sein soll... der Kondensator sitzt am Rande der Platine und man kommt da eigentlich gut ran, wenn man nicht gerade mit einem Klemptner-Lötkolben oder so was arbeitet.

Einfach mit dem Lötkolben an den vom Platinenrand weiter entfernteren Kontakt gehen und wenn das Zinn geschmolzen ist, den Kondensator nach außen biegen, damit sich der Kontakt aus dem Loch kommt. Dann den zweiten Kontakt aufheizen und den Kondensator raus ziehen. Anschließend die Löcher mit Entlötsaugpumpe oder Entlötlize säubern und dann den neuen Kondensator rein.
Reiner.

frank

FHEM: 6.0(SVN) => Pi3(buster)
IO: CUL433|CUL868|HMLAN|HMUSB2|HMUART
CUL_HM: CC-TC|CC-VD|SEC-SD|SEC-SC|SEC-RHS|Sw1PBU-FM|Sw1-FM|Dim1TPBU-FM|Dim1T-FM|ES-PMSw1-Pl
IT: ITZ500|ITT1500|ITR1500|GRR3500
WebUI [HMdeviceTools.js (hm.js)]: https://forum.fhem.de/index.php/topic,106959.0.html

mumpitzstuff

Könnte man das Ding auch problemlos mit einem Keramikkondensator ersetzen oder sollte man dann doch lieber weiterhin auf Elektrolytkondensatoren setzen?

Ob es übrigens der Kondensator ist, soll man mit einem Multimeter feststellen können:

Widerstandsmessung mit Multimeter:
- bei Schluss (kleiner Widerstand) : defekt

Ansonsten muss der Widerstandswert bei der Messung steigen (habe ich mir sagen lassen, bin aber auch kein Experte...).

Otto123

Zitat von: mumpitzstuff am 03 September 2018, 14:48:39
Ob es übrigens der Kondensator ist, soll man mit einem Multimeter feststellen können:

Widerstandsmessung mit Multimeter:
- bei Schluss (kleiner Widerstand) : defekt

Ansonsten muss der Widerstandswert bei der Messung steigen (habe ich mir sagen lassen, bin aber auch kein Experte...).
Das ginge im ausgebauten Zustand, falls das im Ganzen gelingen sollte  :D
Wegschmeißen und Neuen einbauen ist sicherer als messen.
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Pfriemler

Den fraglichen Elko statt mit einem Elko durch einen Keramik entsprechender Größe zu ersetzen ist mittelfristig sogar eine sehr gute Idee.
Den dieser Elko ist als einziger hochbelastet und wird früher oder später (wenn man bessere Elkos verwendet) wieder ausfallen.

Die trockenen Elkos verlieren zuallererst ihre Kapazität. Die Idee mit dem Widerstandsmessbereich ist gar nicht doof. Aber bitte den ausgebauten Elko vorher kurzschließen und einen möglichst hohen Widerstandsbereich wählen - dann sieht man das besser. Allerdings zeigen auch die defekten Kondensatoren diese Reaktion, wenn auch start verändert. Kann man das mit einem gleich großen neuen Elko vergleichen, funktioniert das allerdings wieder.
Multimeter gibt es inzwischen mit vielen Zusatzfunktionen. Ich kann zum Unitech UT-139C raten etwa, kauft man für unter 40 Euro, außerdem hat Pollin gerade einen bluetoothfähigen Chinakracher für 30 Euro im Angebot (wenn auch mit Lieferfristen). Da findet man hinreichend brauchbare Funktionen, die man als angehender Bastler immer gebrauchen kann.

Jm2c.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

Wuppi68

wenn man auslösen muss kann man auch direkt für 20Cent nen neuen Elko reintraten ;-)

Messen kann man dann danach und ggfls. in die Krabbelkiste packen
FHEM unter Proxmox als VM

mumpitzstuff

Ich werde mich dann morgen auch mal dran machen den ausgefallenen Aktor zu reparieren. Hoffentlich klappt es und meine Frau gibt dann wieder Ruhe...

Pfriemler

Zitat von: Wuppi68 am 03 September 2018, 22:38:10
wenn man auslösen muss kann man auch direkt für 20Cent nen neuen Elko reintraten ;-)

Sieht für mich so aus als ob da wieder eine saudumme Autokorrektur am Werk war.
auslösen = auslöten,
reintraten = ?
Ich trete jetzt mal amüsiert ins Bett ... 

nochmal was ernstes: Die Reparaturen sind in der Regel ein voller Erfolg. Habe das selbst schon durch.
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DeepCore

Hab da mal noch ein anderes Schadensbild ... Wahrscheinlich im Strommaximum ist eine Halogenbirne durchgebrannt und hat den Aktor mitgerissen

Pfriemler

#14
Frei nach einem bekannten Kultfilm:
"Du kuck ma, der R22 ..."
"jo der fehlt ganz".
Hat zwar jetzt nichts mit der "geplanten" Obszoleszenz der Homematics zu tun, dürfte aber so auch nicht passieren...

Nachtrag: wenn der bei Netzspannung fehlt, dürfte es noch weit mehr in der Elektronik zerlegt haben. Ich tippe auf Totalschaden.
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