Auf welches Pferd setzen oder welches Pferd läuft am längsten

Begonnen von Markus Hermann, 31 März 2021, 09:29:58

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Markus Hermann

Moin zusammen,

ich weiß die Frage wurde schon oft gestellt, welches System ist für mich das Richtige? Und ja ich habe auch schon viele (nicht alle) Beträge dazu gelesen.

Ich selbst habe FHEM schon seit ca. 12 Jahren im Einsatz, bin aber sicherlich noch lange kein Profi. Angefangen hat es mit einem CUL und ein paar FS20 Steckdosen, welche heute noch im Einsatz sind.
Es kamen dann immer mehr Homatic-Produkte dazu, von Tür-/Fensterkontakten über Schaltaktoren und Bewegungsmelder und verschiedene andere Sensoren.
Neben MilLight, Sonof (Tasmota), und einigen andere WLAN-Komponenten die per MQTT gesteuert werden, sieht meine Smarthome-Landschaft also recht durchwachsen aus.

Nun stell ich mir die Frage, wie geht es weiter? Was hat Zukunft. Erste Versuche mit Zigbee (Conbee2-Stick / Phoscon) sehen vielversprechend aus. Schmeiße ich nun nach und nach alles raus und setze auf das Zigbee-Pferd?

Viele Anbieter setzen auf Zigbee (IKEA, LIDL, ALDI ebenso). Das Funkprotokoll ist nicht so aufgebläht und das WLAN wird nicht belastet. Das eigenständige Routing (Meshing) ist auch ein Pluspunkt. (Pro Reichweite)

Zumal ich für meine Homatic-Komponeten ein Problem sehen, wenn mein HM-LAN-CFG mal das Zeitliche segnet. CCU (auch Pi-Basiert) kommt für mich nicht infrage.

FS20 soll eh ganz raus.

Hat Zigbee eine Zukunft? Die Hersteller-Allianz ist recht groß. Oder doch was ganz anderes?
Ich suche also ein System das ich die nächsten 12 Jahre nutzen kann, das preisliche attraktiv ist und stabil läuft.

Wie ist eure Meinung?

Gruß
Markus


PS: Falls das Anfänger-Forum falsch gewählt sein sollte, dann bitte gerne verschieben.



CUL/CUL-RFR/HM-LAN an Cubietruck

FS20/FHT/TFK/UTS/KS300/HM-SEC-SC/HMS100/HM-OU-CFM-PL/HM-RC-SEC3/

FLOORPLAN auf Android-Tablet und VDR

Beta-User

Zitat von: Markus Hermann am 31 März 2021, 09:29:58
Zumal ich für meine Homatic-Komponeten ein Problem sehen, wenn mein HM-LAN-CFG mal das Zeitliche segnet. CCU (auch Pi-Basiert) kommt für mich nicht infrage.
HM-"Classic" kann man auch mit einem HM-UART-Modul an einem USB-seriell-Adapter oder (notfalls) mit einem CUL betreiben. Würde also als erstes mal da ansetzen und (via VCCU) die Option einbauen, unkompliziert das IO zu wechseln oder zu ergänzen.

Zitat
Hat Zigbee eine Zukunft? Die Hersteller-Allianz ist recht groß. Oder doch was ganz anderes?
Ich suche also ein System das ich die nächsten 12 Jahre nutzen kann, das preisliche attraktiv ist und stabil läuft.

Wie ist eure Meinung?
ZigBee hat sicher eine Zukunft, allerdings bin ich im Moment nicht rundweg überzeugt, es gibt in meiner Installation einfach zu viele Komponenten, um die man sich hin und wieder aktiv kümmern muss (stromlos machen oder Knopf drücken), ohne dass ich bisher rausgefunden hätte, warum das so ist. Vermute ein firmware-Problem und/oder Probleme bei der "Umleitung", wenn mal eine Komponente nicht erreichbar sein sollte.

Man. ist die "solideste" Lösung (ohne externe Software) derzeit ZWave (HM-IP kenne ich nicht, CUL_HM ist ähnlich stabil). Ist zwar im Durchschnitt deutlich teurer als ZigBee, aber auf 12 Jahre gerechnet ist der Mehrpreis eher relativ...
Allerdings ist die Einarbeitung deutlich aufwändiger wie in ZigBee, da ist - ähnlich wie in CUL_HM - vieles möglich, und bei weitem nicht alles verständlich, und auch die effektive Funktionalität von Komponenten ist oftmals eine Überraschung... (das ist aber bei ZigBee auch nicht besser!)

Just my2ct.
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: ZigBee2mqtt, MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | ZWave | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
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KernSani

Kurz zum Thema Zigbee: Ich hatte auch immer Probleme, dass einzelne (insbesondere Aqara) Komponenten sich aus dem Netzwerk verabschiedet haben. Ich habe das immer auf die Billig-Chinateile bzw. den Eigenbau-Zigbee2MQTT-Stick geschoben. Seit ich vor ein paar Wochen ein zweites Zigbee-Netzwerk aufgebaut habe und jetzt in jedem Netzwerk nur noch ~30 Komponenten habe, fluppt es...
Bei neuen Komponenten setze ich auf Zigbee oder WLAN, ich sehe aber keine Notwendigkeit, Homematic oder auch viele 433-Komponenten aktiv abzulösen.
RasPi: RFXTRX, HM, zigbee2mqtt, mySensors, JeeLink, miLight, squeezbox, Alexa, Siri, ...

Otto123

Im Gegensatz zu HM Classic läuft Zigbee nicht "alleine" d.h. ist das Gateway aus geht kein Licht mehr an! Da sehe ich schon ein großes Manko. Weiß aber auch nicht ob es da wirklich was vergleichbares zu HM Classic gibt.
Ansonsten habe ich noch nicht so viele Komponenten von Zigbee und die bereiten bisher keine Probleme. Die Allianz sieht erstmal breit aus.

Also ich würde immer (Conbee2-Stick / Phoscon) auf einer separaten Kiste betreiben - die "nur" Strom hat :) Dann kann man wenigsten ein paar Verknüpfungen dort direkt machen und zuverlässig nutzen.
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
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Beta-User

Zitat von: Otto123 am 31 März 2021, 10:09:17
Also ich würde immer (Conbee2-Stick / Phoscon) auf einer separaten Kiste betreiben - die "nur" Strom hat :) Dann kann man wenigsten ein paar Verknüpfungen dort direkt machen und zuverlässig nutzen.
deconz läuft bei mir headless auf derselben Maschine wie FHEM, damit kann FHEM "jederzeit" auch den ZigBee-Teil nutzen (bzw. was davon erreichbar ist). Wäre m.E. auch mit debmatic (HM-IP) nicht anders.

ZWave kennt Optionen, Komponenten direkt miteinander "sprechen zu lassen", ganz so wie Direktverknüpfungen bzw. peerings in FS20 oder HM-Classic. Leider nicht alle, aber z.B. Taster=>Licht ist auch ohne Zentrale kein Problem. Leider ist der Markt ziemlich unübersichtlich hinsichtlich der Frage, welche Komponente was kann, und längst nicht alle kennen "Verknüpfungslogiken" (z.B. mit Helligkeitswerten; aber selbst sowas gibt es, wenn man die richtige Komponente findet...).
Ist da aber "durchsichtiger" wie in ZigBee (mAn), wenn es mal läuft. Mir kommt entgegen, dass ZWave direkt in FHEM abgebildet ist und der Zugang zum Mesh via USB-Dongle erfolgt => wie bei ZigBee/deconz muss nur der FHEM-Server laufen und die jeweilige Komponente erreichbar sein.

Zitat von: KernSani am 31 März 2021, 10:00:48
Kurz zum Thema Zigbee: Ich hatte auch immer Probleme, dass einzelne (insbesondere Aqara) Komponenten sich aus dem Netzwerk verabschiedet haben.
Knöpfe drücken bezog sich auf Aqara-Material, für's "weghängen" sind aber auch meine "Tradfri"-Leuchtmittel "gut"...
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Otto123

Zitat von: Beta-User am 31 März 2021, 10:31:41
deconz läuft bei mir headless auf derselben Maschine wie FHEM, damit kann FHEM "jederzeit" auch den ZigBee-Teil nutzen (bzw. was davon erreichbar ist). Wäre m.E. auch mit debmatic (HM-IP) nicht anders.
Nach meiner Erfahrung ist es im täglichen Gebrauch ein noGo die Kiste zu booten. Danach geht ca. 15-30 min keine Verknüpfung über die Zentrale (sagt mein Bauch)
Also ich denke derzeit daran eine alten Pi als eine Art deconz Gateway zu etablieren. Derzeit läuft das auf einem odroid HC1 im Container ;)
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Zitat von: Otto123 am 31 März 2021, 19:20:47
Nach meiner Erfahrung ist es im täglichen Gebrauch ein noGo die Kiste zu booten. Danach geht ca. 15-30 min keine Verknüpfung über die Zentrale (sagt mein Bauch)
Also ich denke derzeit daran eine alten Pi als eine Art deconz Gateway zu etablieren. Derzeit läuft das auf einem odroid HC1 im Container ;)
Hmm, hatte bisher - außer diversen Threads, bei denen es um Reinitialisierung von HUEBridge ging (was mir aber eher nach einer Frage der Abhängigkeiten in systemd aussah)- keinen wirklichen Anlass, die Konstruktion grundsätzlich anzuzweifeln. Muss mir das mal näher ansehen, aber:
"Im täglichen Gebrauch" boote ich den FHEM-Server so gut wie nie, das beschränkt sich auf Kernel-updates und den Fall, dass sehr viele der verwendeten Services ein update hatten.

Werd's aber mal beobachten (vielleicht kann man simulieren: einfach den Dongle rausziehen, dann sollte sich deconz eigentlich neu initialisieren?).

Na jedenfalls _glaube_ ich, dass in meinem Fall die Angst vor dem Verlust von 15-30 Minuten geringer ist wie die vor Abhängigkeiten vom Netzwerk...
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Otto123

Zitat"Im täglichen Gebrauch"
das meinte ich nicht ich boote mein (Haupt - FHEM) System (also nicht FHEM an sich) manchmal viele Monate nicht. Aber ich habe das HUEBridge Device noch auf einer Testinstanz und auf der gleichen Kiste läuft das deConz Gateway. Also FHEM booten ist kein Problem, aber FHEM läuft und deConz (also das linux System) bootet ... sollte nicht passieren wenn es dunkel ist und die Frau die Küche benutzen will :)
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Otto123

Ich will hier eigentlich nicht "das Problem" diskutieren - aber nun hatte ich angefangen und will das mit meinem Bauchgefühl nochmal untermauern:
deconz container mal neu gestartet (vorher etwas gebastelt, d.h. das Gateway war für eine gute Stunde aus). Etwa nach 10 min ist schon lange alles wieder online, FHEM redet mit der deconz Bridge, es ist hell, alles scheint gut, ich kann Licht schalten.
Aber siehe Visualisierung Anhang1: Da fehlen im ersten Bild alle Kommunikationsverbindungen der Bewegungsmelder und einer Taste zum Gateway.
Wie gesagt, Licht kann ich über FHEM schalten, aber motion vom Sensor kommt da nicht an. Das kommt aber auch bei der Lampe nicht an (Verknüpfung über Phoscon) Jetzt ist es hell und es merkt keiner.
Ca 35 min nach dem Start ist das Bild wieder komplett, siehe Anhang zwei: jetzt kommt auch motion bei FHEM wieder an - und bestimmt auch bei der Lampe (es ist immer noch hell)

Gruß Otto
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