Absoluter Anfänger - Automatisierung - Empfehlungen

Begonnen von chemistry, 30 Oktober 2013, 10:09:07

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chemistry

Hallo Zusammen!
Bin nach langer Recherche im Netz letztendlich hier bei euch in diesem Forum gelandet - toll, dass es so was gibt!

Zu meiner Verteidigung - ich habe die Anfänger Pdf's gelesen und auch einige Threads hier im Forum - würde aber trotzdem gerne meine Situation beschreiben und gerne eure Meinung hören, wie ihr das ganze angehen würdet.

Ich (samt Familie) haben uns eine 125qm Wohnung gekauft - Baubeginn Mitte November. Das ganze ist eine Gartenwohnung - also Eben-Erdig.
Ich möchte zumindest teilweise eine automatisierung des Objekts vornehmen.
Vorrangig geht es mir mal um Beschattung/Einbruchsschutz - also würde ich gerne die Raffstores automatisieren, welche vor alle Fenster kommen werden und elektrisch ausgestattet sein werden.

Da ich relativ viel selber machen kann, plane ich das ganze Objekt mit Netzwerkkabeln zu überziehen - denn sie sind vergleichsweise günstig (im Vergleich zu 3poligen 220V Stromkabeln) und haben 8 Adern, über die man dann gleich theoretisch mehrere Dinge schalten könnte.
Funk ist eher keine Option für mich denke ich - außer man überzeugt mich vom Gegenteil, was denn dafür sprechen würde...

Ich würde gerne diese Raffstores einerseits über "normale Schalter" in den Schlafzimmern steuern (brauche da keine Fernbedienung) - andererseits im Wohnzimmer (da sind 4 Raffstores) über einen "Multifunktionsschalter" bzw. zusätzlich über ein Smartphone/tablet oder eventuell einen Unterputz-Troucscreen Monitor...(über diesen natürlich dann alle im Haus steuerbar).
Das ganze sollte auch irgendwie dem Sonnenstand entsprechend automatisch laufen bzw. bei starkem Wind müssen die ja hochfahren bzw. dürfen nicht runterfahren...(so ein Sensor ist da sowieso Standardmäßg dabei).

Das wäre die Grundvorraussetzung, was ich in erster Linier mal automatisieren möchte. Eventuell möchte ich dann noch gewisse andere Dinge steuern - aber das ist dann die Kür und auch abhängig von den entstehenden Kosten.

Ich denke ich könnte mir vorstellen, dass ich das ganze über einen Raspberry Pi laufen lasse (eventuell einen 2ten als Backup - gibts da Lösungen für das Thema?)

1.) Was wären denn die notwendigen "Installationen"? (Aktoren, "Server", sonst noch was?)
2.)Wohin sollten die Netzwerkkabkel vom Pi aus gehen (auch hinsichtlich Punkt 4) - oder geht das mit Netzwerkkabeln gar nicht?
3.) Welches Produkt sollte ich da nehmen? Homematic?(hab ich mir schon angesehen)
4.) Wie schaut die Schaltung in dem Fall tatsächlich aus (also ich meine da wo muss der Aktor sitzen? Beim Wippschalter? Davor oder danach? Oder beim Raffstore selbst?)

Vielleicht habt ihr da den einen oder anderen Tipp, was der gängigere Weg wäre. Grundsätzlich bin ich technikaffin - kann auch ein wenig proggen und bereit da Zeit zu investieren. Aber zu Beginn wäre die helfende Hand nicht schlecht :)

Also in diesem Sinne VIELEN DANK für eure Mühen,
Dank euch, chemistry

PS: ich spiele mit dem Gedanken, mir mal das Grundsetup (also einen RPi, einen Aktor + (was brauch ich noch?) zu kaufen. Gibts eigentlich eine Möglichkeit, wie man damit einen Rolladen "simulieren" kann... Will quasi vorab mal Trockentraining machen bevor es richtig losgeht...

OskarSchoe

Also ich bin ja auch ziemlich neu hier und mache meine ersten Schritte. Allerdings: Wenn ich nicht völlig falsch liege, ist die eigentliche Idee von fhem die Hausautomation per Funk. Das Ganze zu "Verkabeln" ist wahrscheinlich auch nicht zukunftsträchtig. Vorteil von fhem ist es dann ja, dass ich mit (eventuell verschiedenen) CUL die unterschiedlichen Frequenzbereiche und Herstellerstandards miteinender unter einem "Dach" verbandeln kann. Sicher besteht die Möglichkeit alles mit arduino zu verknüpfen und dann dort Verkabelung ranzuhängen, aber meines Erachtens ist das nicht das Ziel des ganzen.

Ich habe jetzt 2 CUL am laufen (für 433 und 868 MHz) und diverse Geräte aus den Programmen von FS20, HM und HomeEasy. Und das ohne das unterschiedliche Oberflächen- oder Bedienungs-Geraffel der Hersteller, die ja auch jeder nur ihren eigenen Hardwaresenf abbilden wollen.

Joachim

Moin chemistry,

ZitatIch (samt Familie) haben uns eine 125qm Wohnung gekauft - Baubeginn Mitte November. Das ganze ist eine Gartenwohnung - also Eben-Erdig.
Dann streiche mal sämtliche Freizeit, bis November ist nicht mehr lange hin.

Beim Neubau auf Kabelgebunden zu setzen, ist eine super Idee. dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B.
- KNX (benötigt spezielles KNX-Kabel)
- HomematicWired (Cat-Kabel sollte reichen)
- 1-Wire (Cat-Kabel reicht)
- und sicher noch einige mehr

Lastenhaft erstellen, was soll alles von Anfang an gehen, was will man sich eventuell offenhalten.
In die Materie einlesen, eigene Fähigkeiten klären (Gefahr der Selbstüberschätzung)
Dem Kabeldesigner (Elektriker) klarmachen, dass alle 230V Leitungen in 5- Adrig in Rohr auszuführen sind, und in der zentralen Verteilung auf einem Rangierverteiler ankommen (Auch die Schalterleitungen und die Lampenleitungen).
Zentrale Verteilung sehr groß dimensionieren, hier findet später die Steuerung statt.
Zeichnung machen, wo Sensoren oder Aktoren benötigt werden.
Netzwekleitung ebenfalls zu einem zentralen Patchfeld führen, 2 Leitungen pro Netzwerkdose, sowie zu geplanten Sensoren oder Aktoren.

So, das war ein Kurzer Einstieg, sonst wird der Post zu lang.

Gruß Joachim


FHEM aktuellste Version auf FB 7570 und 7390 mit Zebradem Toolbox Freetz
FHEM auf Raspberry
1-Wire mit LinkUSBi und Rs-Pi ds2482-800  1-Wire-9 Board; Max mit Cube, HMLAN
div. 1-Wire Sensoren; MAX-Thermostaten; Homematic-Komponenten, Zehnder KWL über RS-232

Puschel74

Hallo,

das ist mir gleich ins Auge gesprungen und kann ich so leider nicht stehen lassen:

Zitatdenn sie sind vergleichsweise günstig (im Vergleich zu 3poligen 220V Stromkabeln) und haben 8 Adern, über die man dann gleich theoretisch mehrere Dinge schalten könnte.

Netzwerkkabel, egal ob Cat.5 oder Cat.6 oder was auch immer, sind NICHT! dazu gedacht 230V zu transportieren.
Den dazu reicht die Basisisolierung (die um die einzelnen Adern) nicht aus.
Also Finger weg davon.
Im Fehlerfall wird dir das ganze Kabel und die Wohnung abbrennen und die Versicherung wird dir keinen Cent bezahlen.

Grüße

P.S.: Bitte nicht falsch verstehen aber als gelernter Elektriker (ich konnte mein Hobby zum Beruf machen) stehen mir die Haare zu Berge wenn ich solche Gedankenspielereien lese.
Zotac BI323 als Server mit DBLog
CUNO für FHT80B, 3 HM-Lan per vCCU, RasPi mit CUL433 für Somfy-Rollo (F2F), RasPi mit I2C(LM75) (F2F), RasPi für Panstamp+Vegetronix +SONOS(F2F)
Ich beantworte keine Supportanfragen per PM! Bitte im Forum suchen oder einen Beitrag erstellen.

chemistry

Zitat von: Puschel74 am 30 Oktober 2013, 19:04:23

Netzwerkkabel, egal ob Cat.5 oder Cat.6 oder was auch immer, sind NICHT! dazu gedacht 230V zu transportieren.
Den dazu reicht die Basisisolierung (die um die einzelnen Adern) nicht aus.
Also Finger weg davon.
Im Fehlerfall wird dir das ganze Kabel und die Wohnung abbrennen und die Versicherung wird dir keinen Cent bezahlen.

So war das auch nicht gemeint. Man kann Schalter/Taster aber auch mit 12/24V schalten und im Verteilerkasten dann die zugehörigen Relais verbauen. Das spart Kupfer ...
So war das gemeint.

Danke allen anderen - ich werde mich mal etwas weiter einlesen in die Matierie und dann vorstellen, welche Schlüsse ich gezogen habe :)

Puschel74

Hallo,

ZitatSo war das auch nicht gemeint. Man kann Schalter/Taster aber auch mit 12/24V schalten und im Verteilerkasten dann die zugehörigen Relais verbauen.

So hab ich das auch nicht heraus gelesen.

12/24V sind natürlich was ganz anderes.
Das würde ich auch über Netzwerkkabel schicken - eben wegen der 8 Adern.

Aber bei Strom hebe ich lieber einmal zu oft den Finger als zu wenig.
Mit 230V kann das nämlich ganz schön daneben gehen wenn man nicht aufpasst.

Und wie Joachim schon geschrieben hat
ZitatDann streiche mal sämtliche Freizeit, bis November ist nicht mehr lange hin.
wird aber auch deine Familie ein paar Abstriche machen müssen was deine Zeit anbelangt.

ZitatLastenheft erstellen, was soll alles von Anfang an gehen, was will man sich eventuell offenhalten.
Änderung vorgenommen
Und auch für den Elektriker - damit er weiß was wohin verlegt werden soll.
Lieber zuviel als zuwenig. Zuwenig musste schon so mancher später schmerzlich feststellen.

ZitatZentrale Verteilung sehr groß dimensionieren, hier findet später die Steuerung statt.
Stimmt.
Wobei ich eher auf 2 Zentrale Verteilungen setzen würde.
Eine für alles mit 230 V und eine für die Steuerung.
Beide nebeneinander um die Verdrahtung so kurz wie möglich halten zu können und noch Platz für etwaige zukünftige Eventualitäten.
Man(n) weiß ja nie was der Spieltrieb noch so mit sich bringen wird - glaube mir.

Sobald FHEM läuft und die ersten Sensoren ihre Werte melden und sich das Logfile zu füllen beginnt und die ersten Plots ihre Kurven für den ersten gesamten Monat anzeigen beginnen deine Hände zu schwitzen und du willst mehr  :o

Aber freie Leitungen kannst du nie genug haben. Und wenn es auch nur Leerrohre sind (wenn das noch geht).
Dann aber gleich 25-er Rohre legen lassen und du kannst später immer noch einziehen was du willst.
Am besten den Elektriker bitten gleich einen 1,5 qmm als Vorspann ein zu ziehen.
Dann brauchst du dir später nicht noch eine Einziehfeder kaufen und kannst dir sicher sein das die Leerrohre auch wirklich in Ordnung sind wenn du sie brauchst.

ZitatBeim Neubau auf Kabelgebunden zu setzen, ist eine super Idee.
Stimmt.
Speziell für 230V.
Sensoren oder Aktoren kann man zur Not später auch noch per Funk ansprechen aber Leistung lässt sich per Funk noch nicht wirklich rentabel übertragen.

So. Das mal soweit meine 2cent dazu.

Grüße
Zotac BI323 als Server mit DBLog
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