Bauliche Voraussetzungen für FHEM schaffen. Was ist zu beachten?

Begonnen von GustavHansel, 21 Februar 2016, 20:50:22

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GustavHansel

Servus,
ich baue gerade und möchte meinem Haus etwas SmartHome-Technologie spendieren. Auf der Software-Seite habe ich mittlerweile ein gutes Gefühl bzw. bin zuversichtlich, die gewünschten Punkte auch umsetzen zu können (Erfahrungen mit diversen Programmiersprachen und Linux-Distributionen vorhanden).

Anders sieht es bei der Hardware/Verkabelung aus. Insbesondere interessiert mich, welche baulichen Voraussetzungen ich bzw. der Elektriker schaffen muss, um das gewünschte umzusetzen.

Ich versuche mal, meine Fragen etwas zu strukturieren.

Technikraum

Im Technikraum soll sich der Server befinden auf dem ich das FHEM installiere. Möglicherweise ein Rasperry. Im Technikraum würden auch alle benötigten Datenleitungen zusammenlaufen. Hier gibt es keine Frage, mehr eine Beschreibung des Settings :).

Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen in verschiedenen Räumen

In diesem Punkt bin ich mit der Recherche am weitesten. Hoffe, das Konzept klingt auch plausibel:

Hier schwebt mir eine Lösung auf Basis von Arduino vor, den ich ins FHEM einbinde. Arduino würde ich im Technikraum platzieren. Als Verkabelung zwischen Arduino und den verschiedenen Sensoren denke ich momentan an 4-adrige Telefonkabel, weil diese recht preiswert sind. Verkabelung erfolgt sternförmig zu jedem Sensor.

Hat jemand eine Idee, wie ich die Sensoren "schön" im Zimmer platziere? Gibt es eine Art "Dummy" Unterputzdose mit entsprechender Öffnung für den Feuchtigkeitssensor? Temperatursensoren kann man wohl auch ohne zu große Ungenauigkeiten in einer Unterputzdose mit Abdeckung hinter einer Tapete verschwinden lassen. Mit der Feuchtigkeitsmessung geht das wohl nicht.

Rollläden

Die Rolläden sind bereits inkl. Motoren installiert. Neben jeder Rolllade soll es Schalter zum Hoch- und Runterfahren geben. Zusätzlich möchte ich dies auch automatisieren. Ist dieser parallele Betrieb möglich?

Was benötige ich hierfür für Hardware?

Lichtszenen

Im Wohnzimmer wird es einerseits Deckenlampen geben, die über herkömmliche Lichtschalter an- und ausgeschaltet werden. Zusätzlich gibt es Stehlampen, die an normalen Steckdosen hängen.

Jetzt stelle ich mir vor, dass ich zusätzlich noch ein paar frei programmierbare Schalter installiere, die dann bestimmte Lichtszenen aktivieren.

Was brauche ich dafür, insbesondere an Verkabelung? Muss ich bei den Lampen auf etwas bestimmtes achten?

Heizung

Heizungssysteme erfassen heutzutage eine Menge Daten. Lassen sich diese Zeitreihen in der Regel unproblematisch auslesen oder muss ich darauf beim Kauf speziell achten (Mein Heizungsbauer verbaut, glaube ich, viel Viessmann)?

Besten Dank und schönen Abend

GustavHansel

Schönen guten Abend!

Leider gab es auf meine Frage keine Antwort...klar, jeder bringt sich hier freiwillig ein und es besteht selbstverständlich kein Anspruch auf Antworten.

Mich würde denoch interessieren, woran es lag.

Falsches Forum?
Falsche Fragen?
Falsche Informationen?

Danke und viele Grüße :)

Otto123

Hallo,

naja ich kann sagen, ich habe es zu dem Zeitpunkt nicht gelesen und irgendwann ist es weg...

Viel konkretes habe ich nicht:
Zu den Kabeln, die sind eigentlich das billigste, wenn Du konsequent sein willst, ziehst Du alles zentral in den Technikraum, dort kannst Du dann alles machen, egal mit welcher Technik.
4 adrige Telefonkabel sind billig, aber ich glaube ein cat5e Kabel ist nicht teurer. Spare nicht am Kabel, am Ende ist es immer zu wenig.

Zu den Rolläden:
Ich habe überall Homematic Schalter dran, manchmal mit, manchmal ohne Betätigung. "Parrallel" Betrieb geht auf alle Fälle.
Licht:
Auch die Lichtsteuerung kann man zum Teil so machen, wobei wenn Du alles Zentral ziehst kannst Du die Aktoren in den Schaltschrank stecken und die Lichtschalter sind "Fernbedienungen" Wenn Du im "System" bleibst geht immer alles autark und mit FHEM. Das ist wichtig!

Heizung
Normalerweise ein System in sich und ein weites Feld, das ist schwierig. Die Heizung sollte erstmal an sich laufen. Ob Du dann Schnittstellen hast zum Eingreifen oder Messen hängt davon ab was Du da wirklich willst. Da will ich Dir nicht all zuviel sagen...

Temperatur und Feuchte
Ich habe die Wandthermostate von Homematic, die liefern Daten und sind auch zur Bedienung / Anzeige.
Im Boden und in der Decke habe ich 1wire Temperatursensoren verbaut und bis heute nicht wirklich angeschlossen - aber das ist mein Thema  :-X

Sensoren in der Wand hinter der Tapete würde ich nicht machen! Die gehören nicht an Außenwände und brauchen Luft.

Gruß und viel Erfolg
Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz

jhs

Hallo,
ich würde mich nicht zu den Experten von Fhem zählen, aber seit ein paar Jahren setze ich Fhem ein, mit grössteteils HomeMatic (HM) und ein paar exotischen "Anbauten" für 3xOCR-Technik für Zählerablesen, "SenseHat" für Raspi (Luftdruck messen) usw.

Nun, was ich zu Deinen Fragen sagen kann (meine Meinung/Erfahrung bisher):
ZitatTechnik-Raum
evtl. schon mal an eine USV denke, wenn wichtige Gerätefunktionen auch eine kurze Stromunterbrechung überstehen sollen.
Ob ein RASPI ausreicht hängt sicherlich davon ab, mit welchen Aufgaben man die Hausautomation "belädt". Sicher gut, wenn man bei Bedarf ein Upgrade fahren kann. Bei mir läuft eine ältere ASUS-eeeBox mit SSD + eine 2.te Fhem-Instanz  für o.g. OCR-Jobs, räumlich entfernt aus Verkabelungsgründen. Der Test "alles auf einem Raspi" scheiterte bei mir aus Performancegründen.

Ich würde trotz aller Möglichkeiten mit WLAN und PowerLAN immer wenn möglich Leerrohr mit Zugdraht + LAN-Kabel verlegen. Beim Neubau hat man noch diese Möglichkeit, später wird's schwierig.

ZitatTemperatur- und Feuchtigkeitsmessungen in verschiedenen Räumen
habe ich mit dem Standard HM-Modul , einheitlich für innen (n-mal) und 1x aussen.
  http://www.elv.de/homematic-hm-wds10-th-o-funk-temperatur-luftfeuchtesensor-oth.html
Möglichkeit , die Sensoren zu tarnen wirst Du vielleicht finden, aber die Raumklimafaktorenmessung hinter der Schrankwand oder hinter dem Vorhang montieren, das bringt wohl nicht so gute Ergebnisse. Die Sensoren messen dann auch, aber nicht das Raumklima.

ZitatRollläden
ich habe folgendes dem HM Programm eingesetzt
http://www.elv.de/rollladen-homematic-smart-home.html , speziel 076800 Funk-Rollladenaktor 1fach, Aufputzmontage (mod mit EIN/AUS-Schalter)
und damit problemlos parallel kombinierbar mit den Standardschaltern zur manuellen oder ... Rolladensteuerung.

ZitatLichtszenen
Bei Dimmen etc. habe ich keine Erfahrung, beim Schalten habe ich auch HM gewählt, unter anderm:
- UP-Dose: http://www.elv.de/homematic-funk-schaltaktor-2fach-unterputzmontage-1.html
- Steckdose: http://www.elv.de/homematic-funk-schaltaktor-1fach-mit-leistungsmessung-zwischenstecker.html
(davon gibts auch noch andere Varianten). Bei dieser Variante der Steckdosenschalter kann man dann auch noch per Fhem nebenbei den Leistungsbedarf ermitteln (Lampe kaputt ?)

ZitatHeizung
Für die verschiedenen Heizungssysteme haben die tollen Fhem-Entwickler wohl schon für die meisten bekannten Marken Intergrationsmöglichkeiten in Fhem gebaut, nach dem Stand nach, was gerade schon möglich ist.
Meine Erfahrung, mit der ich gut gefahren bin: wichtgig ist eine saubere Trennung der Verantwortlichkeiten

  • auf der einen Seite die Wärmeerzeugung:  der Zentralheizungsanlage mit deren autarker Steurung auf der einen Seite (ohne Eingriffe seitens Fhem,
    Fhem ist nur als "Beobachter" =Abgreifen von Anlagenwerten tätig, z.B. für Check auf Störung etc.
  • und auf der anderen Seite die Wärmeverteilung, d.h. die Steuerung der Heizkörperventile (HomeMatic) durch Fhem (Raumklima)
Sonst hätte ich schon viele Diskussionen gehabt, wer zuständig ist bei Störungen. Da hat man schnell den Schwarzen Peter.
Der Heizungsservice muss wissen, dass die Funktion der Heizungsanlage (Bereich Wärmererzeugung) sein Part ist und dass ihm "Fhem nicht ins Handwerk pfuscht".  (Das ist _nicht_ gegen Fhem gemeint, aber es ist sonst schwierig im Falle des Falles  zu argumentieren, das Fhem nichts [falsches] gemacht hat)
Wärmeverteilung mit Wohlfühlklima kann dann  Sache von Fhem sein.

Schönen Gruss und viel Erfolg beim Bau und Aufbau Deines Fhem-Systems

Gruss jhs

Deudi

HM Unterputzaktoren: Geht ohne Verrenkungen nur dann, wenn dir der Elektriker in die Dose immer auch den blauen Draht reinlegt. Ist bei mir so, da je Raum alles von Dose zu Dose durchgeschleift ist.

TechnikRaum/USV: Ich habe mir in einigen Räumen zusätzlich je eine Steckdose setzen lassen, die raumunabhängig direkt zur Unterverteilung verkabelt ist. Hiermit habe ich mir dann ein USV-Stromnetz aufgebaut. Somit habe ich eine große USV im Keller und kann in diversen Räumen Geräte daran anschließen. Das war im Nachhinein gesehen meine beste Idee im Haus überhaupt.
Gigabyte Brix, Ubuntu 16.04.3 LTS, Homematic, Z-Wave, EnOcean, Shelly@MQTT, SIGNALduino, JeeLink DAVIS-Sketch

Sailor

Hallo Gustav

Zitat von: GustavHansel am 21 Februar 2016, 20:50:22
Technikraum

Im Technikraum soll sich der Server befinden auf dem ich das FHEM installiere. Möglicherweise ein Rasperry. Im Technikraum würden auch alle benötigten Datenleitungen zusammenlaufen. Hier gibt es keine Frage, mehr eine Beschreibung des Settings :).

Eine Empfehlung habe ich dennoch für dich: https://forum.fhem.de/index.php/topic,27480.msg203681.html#msg203681


Zitat von: GustavHansel am 21 Februar 2016, 20:50:22
Heizung
Heizungssysteme erfassen heutzutage eine Menge Daten. Lassen sich diese Zeitreihen in der Regel unproblematisch auslesen oder muss ich darauf beim Kauf speziell achten (Mein Heizungsbauer verbaut, glaube ich, viel Viessmann)?

Von Buderus gibt es das KM50, KM200 oder KM300 Modul, was man dann mit dem 73_km200.pm - Modul mit fhem verbinden kann.
Wiki http://www.fhemwiki.de/wiki/Buderus_Web_Gateway
Forum https://forum.fhem.de/index.php/topic,25540.msg

Gruss
    Sailor
******************************
Man wird immer besser...

FHEM-User22

Hallo Otto,

Zitat von: Otto123 am 16 März 2016, 22:24:39
Zu den Kabeln, die sind eigentlich das billigste, wenn Du konsequent sein willst, ziehst Du alles zentral in den Technikraum, dort kannst Du dann alles machen, egal mit welcher Technik.
4 adrige Telefonkabel sind billig, aber ich glaube ein cat5e Kabel ist nicht teurer. Spare nicht am Kabel, am Ende ist es immer zu wenig.

Aus meiner Sicht zu den Kabeln, als vormals Elektiker 15 Jahre und anschließend "Bastler" seit 20 Jahren.

Bei Kabeln verlegst Du mindestens immer eins zu wenig. Egal was Du planst. Also mit Leerrohren nicht sparen.
Und wenn möglich (Lage des Raumes und Kosten), *alle* Kabel sternförmig in den Hausanschlußraum führen, nichts weiterschleifen, und keine Abzweigdosen. Damit kannst Du später im Hausanschlußraum alles so klemmen wie Du willst und alle Aktoren im Verteiler plazieren. So kannst Du auch Steckdosen schalten (und wenn Du 5-adriges Kabel verlegt hast, hast Du bei 2 nebeneinanderliegenden Steckdosen (immer 2 Einbaudosen, keine Doppelsteckdosen) eine schaltbar und eine Dauerstrom, oder oder oder.

Also immer schön flexibel bleiben.  ;)

Grüße
FHEM auf Raspberry Pi und Proxmox und... und.... und....

Tedious

Genau, dem schließe ich mich an. Empfehle auch ein Cat5e Netwerkkabel in die Räume zu ziehen, das ermöglicht deutlich mehr als "nur" ein Telefonkabel. Ist auch nicht teuer, muss auch kein geschirmtes F/UTP sein. Leerrohre sind immer eine gute Idee!

Denk dran in jeden Raum mindestens zwei Netzwerkkabel Cat6 zu ziehen, grade was Streaming, Netzwerk/Datenübertragung etc. angeht ist es sinnvoll wenigstens eine beschaltbare Netzwerkdose im Raum zu haben - ein Switch ist im Fall der Fälle schnell angeschlossen falls es mehr Ports sein müssen. Das Patchpanel für den Keller/Technikraum kostet fast nichts, und bietet Dir später völlige Flexibilität bei den Beschaltungen.

Ach ja - sinnig ist es auch selektiv Steckdosen mit 5V/USB Port zu verbauen. Grade im Hinbilick auf WLan-CULs, die kannst Du denn einfach einstecken ;)
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...