FHEM und Hue / Auswahl Präsenzmelder und Hardware

Begonnen von fhem4fame, 02 August 2017, 22:24:39

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fhem4fame

Liebe FHEM-Community,

unsere kleine Wohnung (~50 m²) wird gerade von Grund auf saniert und ich möchte mich an einige grundlegende ,,Smart Home"-Features herantasten.

Ausgangslage: Ein ausgewachsenes KNX- oder Loxone-System ist mir für das Umbauprojekt einerseits zu kostenintensiv und andererseits derzeit nicht notwendig, weil Beschattung (= ,,manuelle" Fensterläden, altes Haus) und Heizungssteuerung (wird größtenteils von TA UVR 16x2 übernommen) keine wirklichen Themen sind.

Wofür ich mich aber entschieden hätte, sind Philipps Hues, weil ich heutzutage schon gerne über eine klassische Lichtinstallation ,,ein Schalter pro Raum" hinausgehen würde. Mir aber gleichzeitig die DALI/DMX Varianten mit 24V Netzteilen im Verteiler und den damit verbundenen Problemen (PWM Dimmen, damit verbundenes Magnetfeld etc.pp.) zu aufwändig sind.

Idee: Die Hues in Wand- und Deckenleuchten würden also an Dauerstrom gehängt und nur über umgebaute UP-Piezo-Schalter gesteuert (PTM 215Z aus Hue Tap ausgebaut, in Gira Rahmen eingesetzt).

Konkretes Szenario: Ich möchte manche Dinge, die ich mit der Hue Bridge allein nicht abbilden kann gerne mit FHEM umsetzen. Dazu zählt eine einfache Alarmanlage, mit 3 Decken-Präsenzmeldern (abgehängte Decke). Das Licht soll zu blinken anfangen, wenn sich in der scharf gestellten Zeit etwas bewegt, eine Tasterkombination deaktiviert das Spektakel – so in etwa.

Außerdem würde ich ein- zweimal am Tag kontrollieren ob Stromausfall war, da in diesem Fall warmweiße Festbeleuchtung in der Wohnung herrschen wird (die Hues gehen durch den Dauerstrom an, wenn der Strom ein und aus geht, weil sie sich den Zustand nicht merken) und alles ausschalten – für die Fälle in denen man weg ist, aber nicht so lange um dafür extra den Strom abzustellen.

Möglicherweise würde ich auch einzelne Steckdoseneinsätze steuern wollen und Temperaturwerte von einigen PT1000 abfragen. Das wars dann aber fürs Erste.

Fragen, die ich mir nicht selbst beantworten konnte wären:

1. Welche Präsenzmelder sind für FHEM optimal geeignet und würden am besten gleich auch mit KNX/Loxone funktionieren, sollten Teile des Systems einmal eine ,,ausgewachsene" (wenn man das überhaupt sagen kann) Lösung erfordern?
Ich habe mir dazu folgende Liste durchgesehen: http://www.loxwiki.eu/pages/viewpage.action?pageId=360637
Wenn man KNX dabei haben will, bleiben quasi nur mehr KNX Melder über, da die auch mit Loxone und FHEM funktionieren würden, stimmt das?

Wie gehe ich bei der Auswahl am besten vor? Eine möglichst langfristig, funktionierende Lösung und ein verlässlicher Melder wären mir wichtig. Ich würde gern CAT7 hinlegen (das ich ohnehin für die Netzwerkinstalltion verwende), damit man auch in der Hinsicht flexibel ist.

2. Welche Server Hardware wählt man im Hinblick auf mein Szenario mit den Hues/Schaltern am besten? RaspBee?

3. Ist die Variante mit den Hues Taps eine gute Idee eurer Erfahrung nach? Der Vorteil der Lösung aus meiner Sicht ist, dass derzeit nur bei den Hue Taps alle 4 Schaltpunkte vollwertig von der Hue Bridge erkannt und belegt werden können. Da meine Freundin auszieht, wenn das Licht nicht geht, weil ich den FHEM-Server mit einem Kernel-Update abgeschossen habe, würde ich gerne nicht unbedingt davon abhängig sein, sondern die Hues nur zusätzlich mit FHEM ansteuern.

4. Gibt es sonst etwas, dass ich bei dem geplanten Setup beachten sollte? Notwendige Erweiterungen (Hardware), Verkabelung?

Würde mich über euer Feedback sehr freuen, da ich noch gar keine Erfahrung mit der Thematik gemacht habe. Vielen Dank für jede Hilfe!


fhem4fame

Ich fürchte ich habe die Frage zu sehr ausgeweitet.

Welchen Teil könnte ich präzisieren um sie vielleicht leichter beantwortbar zu machen? Am allerwichtigsten für meine Vorbereitung wäre die Auswahl eines möglichst flexiblen Präsenzmelders. Falls da jemand einen Rat hätte, wäre mir schon sehr geholfen.

Brice

Was genau meinst du mit Präsenzmelder?

Bei den meisten hier dürfte die Anwesenheitserkennung über das Modul PRESENCE (welche Mobiltelefone sind angemeldet, per WLAN, Bluetooth, LAN-Ping, etc) oder das Modul RESIDENTS erfolgen. Und dazu dann die gewünschten Automatisierungen, wie z.B.:

- WLan aus, wenn letztes Mobiltelefon aus dem WLan geht
- WLan an, wenn bei Betreten der Wohnung ein bekanntes Bluetoothgerät dedektiert ist
- schalte Radio beim Betreten vom Badezimmer auf meinen Lieblingssender, wenn Frau nicht anwesend, sonst eben der Lieblingssender von meiner Frau...
- etc.
FHEM auf RPi 4 4GB (Buster) | produktiv) CUL 868 für FS20 | S300TH | KS300 | Max!Cube als CUN 868 für TechemWZ | HM-MOD-RPI-PCB für HM | Z-Wave ZME_UZB1 | FRITZ!DECT 200 | HUE | Lightify | Echo Dot | WS3080

fhem4fame

#3
Ich bin auf der Suche nach einem Präsenzmelder der möglichst zukunftsfähig ist und z. B. auch mit anderen Systemen zusammenspielen würde, als 24V Variante z. B. dieser hier. Da ich drei Stück (einen pro Raum) fix in die Decke verbauen möchte, wäre ich einerseits gerne flexibel andererseits möchte ich mir das Leben nicht schwer machen und gerne einen verwenden, der erfahrungsgemäßg gut mit FHEM funktioniert. Ich möchte den Präsenzmelder nebenbei gerne auch als ,,Alarmanlage Light" verwenden – z. B. Licht beginnt zu blinken, wenn Bewegung in der ,,scharfgestellten" Zeit stattfindet.

Die zweite Geschichte ist eben, welche Hardware (Raspbee?) verwendet man am besten, wenn man intensiv mit Philips Hue zusammenarbeiten möchte. Und ob Hue Taps/Bridge und FHEM gut Seite an Seite miteinander können? Da ich die Dosen und Schläuche nächste Woche setze wollte ich VORHER nachfragen, welche Hardware empfehlenswert funktioniert ;)

Brice

Ok, da bin ich raus.

Sieht für mich aus wie ein Bewegungsmelder und die sind zur Anwesenheitserkennung mehr als heikel. Ich hoffe, du hast keine Haustieren. Oder bei offenen Fenstern Durchzug und sich bewegende Gardinen...
FHEM auf RPi 4 4GB (Buster) | produktiv) CUL 868 für FS20 | S300TH | KS300 | Max!Cube als CUN 868 für TechemWZ | HM-MOD-RPI-PCB für HM | Z-Wave ZME_UZB1 | FRITZ!DECT 200 | HUE | Lightify | Echo Dot | WS3080

FranzB94

#5
@fhem4fame
Zitat von: fhem4fame am 05 August 2017, 18:01:45
Die zweite Geschichte ist eben, welche Hardware (Raspbee?) verwendet man am besten...

Dieses Teil scheint noch garnicht im Angebot zu sein! Vielleicht meinst Du: https://www.raspberrypi.org/?

Ansonsten gibt es einen Präsenzmelder von ELV. Achtung! Der ist aus der IP-Serie von HomeMatic. https://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=60253

Gruß Franz

fhem4fame

Zitat von: Brice am 05 August 2017, 18:24:25
Sieht für mich aus wie ein Bewegungsmelder und die sind zur Anwesenheitserkennung mehr als heikel. Ich hoffe, du hast keine Haustieren. Oder bei offenen Fenstern Durchzug und sich bewegende Gardinen...

Also meines Wissens ist das bei KNX/Loxone etc. State-of-the-Art und grundsätzlich Standard für diverse Funktionen von Alarm über Musik, Licht etc. Wobei ich nochmals erwähnen möchte, dass ich die Präsenzmelder nicht in erster Linie für die Steuerung des Lichts im Alltag verwenden möchte, sondern für die Alarmfunktion. Haustiere haben wir keine.

Zitat von: FranzB94 am 05 August 2017, 19:32:08
@fhem4fame
Dieses Teil scheint noch garnicht im Angebot zu sein! Vielleicht meinst Du: https://www.raspberrypi.org/?

Ansonsten gibt es einen Präsenzmelder von ELV. Achtung! Der ist aus der IP-Serie von HomeMatic. https://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=60253

Gruß Franz

Also Raspee erweitert nach meinem Verständnis den Raspberry um ein ZigBee-Modul um etwa mit Hue-Leuchtmitteln direkt kommunizieren zu können. Da wäre meine Frage ob jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat und wie gut das in Verbindung mit den Standardkomponenten von Hue (Tap/Bridge) funktioniert.

Der ELV Präsenzmelder scheint Batteriebetrieben zu sein. Suchen würde ich eine Lösung die mit FHEM einfach koppelbar ist, mir aber die grundsätzliche Flexibilität erlaubt auch mit anderen Systemen zu funktionieren. Also z. B. 24V Standard – wobei mir da etwas das Hintergrundwissen fehlt.

justme1968

entweder raspbee oder hue bridge. beides ist normalerweise nicht sinnvoll.

die bridge ist aktuell was tap und fhem integration angeht besser.

es gibt von gira, busch jäger und anderen schon zigbee taster die direkt die leuchtmittel steuern können. auch unterputz anktoren die das auch herkömmliche lampen zigbee fähig machen.

wenn du die lampen direkt steuerst hast du den vorteil das es schnell geht und fhem unabhängig ist.

wenn du über fhem gehst kannst du über das desired internal direkt auf das wieder einschalten mach einem stromausfall reagieren und alles aus machen. hat leider den nachteil das die zigbee taster gepollt werden müssen und das ist langsam. geht auch nur mit tastern die die bridge 'sieht'. der vorteil ist das man den zustand vor stromausfall wieder herstellen kann. also abends z.b. auch wieder einschalten statt nur aus.

am besten ist es eigentlich den stromausfall direkt zu erkennen. z.b. über eine usv. leider brauchst du pro phase eine und die reaktionszeit ist zu langsam für kurze ausfälle.

wie gut präsensmelder in deinem fall funktionieren kann dir vermutlich niemand vorher sagen. ich denke mit handy erkennung über den wlan accesspoint oder bluetooth (eventuell mit tag am schlüsselbund) bist du besser dran.
hue, tradfri, alexa-fhem, homebridge-fhem, LightScene, readingsGroup, ...

https://github.com/sponsors/justme-1968

fhem4fame

Danke, das hilft mir schon etwas weiter!

Mir ist es aus WAF-Gründen ziemlich wichtig, dass sich das Licht weiter normal steuern lässt, auch wenn ich den FHEM-Server mal abschießen sollte. Insofern würde ich gerne auf Hue Taps + Bridge setzen und nur Zusatzfunktionen mit FHEM lösen. Die ZigBee-Taster von GIRA und Busch Jäger kenne ich, allerdings haben die, zumindest nach meinem Informationsstand, den Nachteil, dass man nicht alle Tastpunkte frei belegen kann wie beim Tap. Pro Schalter eine Leuchtgruppe, der Rest kann (scheinbar) ,,nur" für Szenarien/Dimmen verwendet werden. Deshalb würde ich derzeit die Umbaulösung vorziehen.

Zu FHEM/Bridge zusammenfassend: Zusatzfunktionen sollte ich also besser lösen in dem ich die FHEM via HTTP mit der Bridge kommunizieren lasse, habe ich dich da richtig verstanden? Also der Anleitung im Wiki folgend. Zumindest wenn ich das Licht lieber auch unabhängig von FHEM steuern können möchte.

Zum Thema Stromausfall: Das klingt interessant und du hast das wohl selbst so gelöst, oder? Ich glaube aber nicht, dass ich mich als blutiger Anfänger darüber traue das gesamte Licht von meinen FHEM-Fähigkeiten abhängig zu machen. Ich werde also eher schauen ob ich vielleicht eine gute Schmalspurlösung über HTTP hinbekomme.

Zu den Präsenzmeldern: Ich habe mich da scheinbar schlecht ausgedrückt, meine Frage bezieht sich weniger darauf ob der Melder selbst dann gut funktioniert oder nicht, sondern eher darauf welche Technik sich mit möglichst wenig Hacks mit FHEM verwenden lässt. Vielleicht einmal konkret gefragt: Würde sich z. B. ein ABB/Busch-Präsenzmelder KNX mit FHEM auslesen lassen? Der würde im Fall der Fälle nämlich auch mit KNX/Loxone funktionieren und damit alle Möglichkeiten für ein wachsendes System offenhalten.