Welche Hardwarelösung für Taster in 230 V Dosen (Bus Lösung)

tomix · 30 Juli 2022, 12:33:43

Hallo zusammen

Ich nutze aktuell für diverse Taster ESPs (Shelly, Sonoff) und somit das WLAN für die Verbindung. Läuft stabil ist aber nicht so toll. Nun suche ich ein Bussystem welches zusammen mit den 230 V Leitungen (Drähte in Rohren) verlegt werden kann. Die Bus Leitung sollte ich noch irgendwie nachträglich durch die Rohre bringen, solange der Bus irgend eine Form haben darf (also beliebige Abzweigungen).

Als Lösung habe ich eigentlich nur KNX gefunden. Gäbe es auch noch anderes? Was wäre für KNX minimal notwendig (für einige Taster)?
Also irgendwo eine KNX <-> Ethernet Router (FHEM kann weiterhin die Logik übernehmen) und was als Geber (für die Taster)?

Gruss
tomix

Guybrush · 30 Juli 2022, 13:28:29

KNX ist robust. Hab ich hier auch überall. Wenn du Leitungen noch ziehen kannst und willst, wäre das auch meine erste Wahl. KNX kannst du auch legen wie du willst. Die Leitunslänge sollte nur unter 100m sein und ganz wichtig - es darf kein Kreis geschlossen werden. also nicht 2 Stränge miteinander verbinden etc. Lässt sich aber auch als Laie gut beherrschen...

Taster gibt es hunderte. da musst du dir schon das nach deine. Geschmack/Bedarf raussuchen. Du kannst aber auch (grad im Aussenbereich) ganz normale Lichtschalter nehmen und dort einen Binäreingang ranklemmen und darüber dann schaltbefehle auf den bus senden. damit du das in FHEM reinbekommst, brauchst du ein KNX IP Gateway. Auf dem fhem server setzt du dann einfach knxd auf und fertig..

Gisbert · 30 Juli 2022, 13:43:31

ZitatIch nutze aktuell für diverse Taster ESPs (Shelly, Sonoff) und somit das WLAN für die Verbindung. Läuft stabil ist aber nicht so toll.

Was läuft denn daran nicht toll? Das müsstest du mal näher erklären. Bei mir läuft das qausi latenzfrei. Wenn ich eine Aktion starte, sei es ein Command in Fhem, ein Relais-Knopf in Tasmota oder ein Sprachbefehl, dann wird die Aktion sofort ausgeführt, da ist keine Gedenksekunde dazwischen, auch keine halbe.

Ich hab nix gegen Kabel - a cable is a cable - aber der Aufwand und die Kosten sind doch ne ganz andere Nummer.
Wenn man die Wlan-Möglichkeit nutzen will, dann braucht man bei vielen ESPs eine bessere Infrastruktur als eine Fritzbox (die ist bei 20 oder mehr ESPs leicht überfordert). Ich hab einen Router und 2 AP von Ubiquiti / UniFi (Kostenpunkt ca. 300 Eur) und bin hoch zufrieden.

Viele Grüße Gisbert

Guybrush · 30 Juli 2022, 15:57:27

die wlan ap von ubiquiti sind auch super. hab den long range hier verbaut la ersatz für fritzboy. der bringt mehr durchsatz als 4 fritzbox mit 2 repeatern im bridgemode... wlan von fritz ist richtig schlecht. verwundert auch nicht, bei den verbauten kabelantennen...

wlan mit vernünftiger hardware funktioniert eigentlich immer. niedrige latenzen, kein packetloss..

tomix · 30 Juli 2022, 18:43:46

Zitat von: Gisbert am 30 Juli 2022, 13:43:31
Was läuft denn daran nicht toll? Das müsstest du mal näher erklären.

Hinter jeden Taster muss ein Shelly, immerhin gibt es nun einen mit 4 Eingängen. Das ist teilweise ein echtes Platzproblem. Ist mal was muss man evtl. an das Ding ran (okay es war noch nie was, nutz die Dinger aber auch noch nicht so lange).

Zentral im Keller ein Gateway wäre mir lieber und dann wäre es eben ein Kabel. Für die Storenattraktoren muss ich schon ein AP mehr aufstellen, die WLAN Abdeckung ist nun also auch kein Problem mehr.

Gruss
tomix

MarkusN · 30 Juli 2022, 20:39:48

Ich hatte ähnliche Probleme wie Du. Relativ viele Sonoffs/Shellys mit tasmota, dazu einige selbstgebaute Lösungen mit d1 minis o.ä. ESP chips. Habe bei mir Zuhause ein stabiles Netzwerk (UniFi für WiFi, Mikrotik für routing/switching) und trotzdem viele Probleme mit den kleinen ESPs gehabt.

Habe nun ungefähr 3/4 dieser Geräte mit KNX ersetzt und würde es jederzeit wieder tun.

Für ein minimales Setup brauchst Du ein KNX Netzteil (640mA reichen in deinem Fall mehr als aus), dazu ein KNX IP Interface (hier eventuell die Mehrkosten für einen KNX IP Router in Kauf nehmen, dafür sparst du Dir bei der Anbindung an FHEM ggf den KNXD der noch dazwischen hängt), und welche Taster Du auch immer verwenden willst. Leitungslänge darf glaube ich sogar 1000m lang sein, und von der Topologie bist Du auch relativ frei, lediglich einen Ring darfst Du nicht bauen, wie schon erwähnt wurde. Anstatt von Tastern kannst Du neben den REG Binäreingängen auch UP Tasterschnittstellen nehmen (im prinzip mini Binäreingänge) und daran klassiche Taster anschliesen.

Je nachdem wie weit Du gehen willst (und was die Verkabelung vor Ort angeht) kannst Du auch Aktorik auf KNX umstellen. Auch hier gibt es UP Aktoren die über den Bus mit Spannung versorgt werden. Besonders bei Jalousien sinnvoll.

tomix · 30 Juli 2022, 23:48:47

Zitat von: MarkusN am 30 Juli 2022, 20:39:48
Anstatt von Tastern kannst Du neben den REG Binäreingängen auch UP Tasterschnittstellen nehmen (im prinzip mini Binäreingänge) und daran klassiche Taster anschliesen.

Was gibt es an UP Tasterschnittstellen und wie gross sind die? Die bestehenden schönen Feller Taster will ich nicht auch noch ersetzen.

Zitat von: MarkusN am 30 Juli 2022, 20:39:48
Für ein minimales Setup brauchst Du ein KNX Netzteil (640mA reichen in deinem Fall mehr als aus), dazu ein KNX IP Interface (hier eventuell die Mehrkosten für einen KNX IP Router in Kauf nehmen

Somit wäre dies bei mir im Minimum ein 640 mA Netzteil (CONTROLtronic ca. 60.-) und ein IP Router (KNX IP Interface secure (IPI.1.8.2) ca. 110.-) sowie ein Tasterschnittstelle (Gira 111800 Uni Tasterschnittst. 2-Fach KNX ca. 70.-) und Kabel um mal etwas rumspielen zu können.

Gruss
tomix

Guybrush · 31 Juli 2022, 15:22:22

zb von ABB us/u 2.1 (gibts als 2, 4 und kanal). das ist ca 4x4x1cm groß. passt also problemlos in eine (tiefe) up dose. bei den flachen wirds vermutlich auch gehen, wenn auch fummelig.

das knx 1000m leitungslänge erlaubt, halte ich für eine falsche info. knx läuft mit 28-32v. bei 1000m Leitungslänge kämen grschätzt nicht mal mehr 15v an... im grundsatz hängt die leitungslänge von der mindestspannung am abgang ab. solang du da 28v+ hast ist alles gut. wenn man dickere kabel nehmen würde, würden also vermutlich auch etwas mehr als 100m gehen. das wird man im privaten haus aber nicht haben. jedenfalls dann nicht, wenn mans als stern oder baum verkabelt. nur wenn alles in reihe gelegt würde, was untypisch wäre, dann käme man schnell zu dem limit. dafür gibts dann zwar auch wieder lösungen, was dann aber deutlich ins geld ginge