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Gelöst: 1%-Regel

Begonnen von Neo, 15 Januar 2017, 11:36:07

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Neo

Die 1%-Regel ist natürlich eine ganz schöne Bremse, allerdings sicherlich sinnvoll um einer Verschmutzung des Funkbandes Einhalt zu gebieten. (Ich bin nicht sicher, aber der Begriff "Credits" hat was damit zu tun. Habe aber nirgends eine Definition/Beschreibung zu "Credits" gefunden.)

Wenn ich mein reines FS20-System nehme, also ohne FHEM, kann ich so oft auf die FB drücken wie ich will, da wird nicht gebremst. Max! geht über den Cube, da weiss ich nicht, ob da innerhalb der MAX! Firmware gebremst wird.

Generell habe ich daher Fragen

  • Ist das in jedem System herstellerseitig realisiert? Und wenn ja, wie machen die Hersteller das? Überprüft das eine Behörde bei der Genehmigung?
  • Auf wen ist das bezogen? Auf eine Person, auf einen Haushalt? Auf ein System alleine?
  • Wie wird das berechnet? Pro Minute, Stunde, Tag? Ich vermute pro Stunde, denn ein Befehl in einer Minute würde die Regel verletzen

Viele Grüße,
Neo

herrmannj

Moin,

schau https://de.wikipedia.org/wiki/Short_Range_Devices

Dort auch unter "weblinks" die "Schnittstellenbeschreibung SRD (PDF) Bundesnetzagentur". (es gibt mittlerweile eine neuere Fassung)

Geregelt ist das "Max. zulässige Tastverhältnis" AKA "Duty Cycle" AKA "1% Regel".

Max 1% pro Stunde (=36 Sekunden) darf *ein Sender* senden. Sinn und Zweck ist es einen Sender davon abzuhalten das Band in Beschlag zu nehmen. Andere sollen auch dürfen.

vg
joerg

Neo

Hallo Jörg,

vielen Dank für die Links, die ich gerade gelesen habe. Jedoch finde ich da keine befriedigende Antwort zu meinen Fragen, ausser der Antwort von Dir, dass pro Stunde berechnet wird, welches ich aus den Links allerdings auch nicht rauslesen konnte.

ZB. FS20. Wie weist der Hersteller nach, das sein System die 1%-Regel erfüllt? Der Nutzer kann ja wie wild auf den mehreren FBen rumdrücken wie er will. Vielleicht hat der Hersteller in jeder FB einen Time-Out, aber bestimmt nicht über mehrere FB hinweg.

Oder nehmen wir den Max! Cube mit der Original-Software unter Windows. Dort kann ich (anscheinend) Wochenprofile ohne Limit auf die Thermostate hochladen. Hatte nie ein Problem damit. Aber wenn man das über FHEM macht, wird man ausgebremst, so einige Beiträger von Nutzern, die "weekProfile" einsetzten.

Wenn ich nun als End-User mehrere Systeme habe, bin denn nun ich verantwortlich, dass ich nicht mehr als 1% nutze? Und wer bin ICH? Bin ich 1 System, bin ich eine Einzelperson, bin ich ein Haushalt?

Viele Grüße,
Neo

frank

ZitatWenn ich nun als End-User mehrere Systeme habe, bin denn nun ich verantwortlich, dass ich nicht mehr als 1% nutze? Und wer bin ICH? Bin ich 1 System, bin ich eine Einzelperson, bin ich ein Haushalt?
genauer lesen =>

ZitatMax 1% pro Stunde (=36 Sekunden) darf *ein Sender* senden.

also jedes funkmodul, dass senden kann.
FHEM: 6.0(SVN) => Pi3(buster)
IO: CUL433|CUL868|HMLAN|HMUSB2|HMUART
CUL_HM: CC-TC|CC-VD|SEC-SD|SEC-SC|SEC-RHS|Sw1PBU-FM|Sw1-FM|Dim1TPBU-FM|Dim1T-FM|ES-PMSw1-Pl
IT: ITZ500|ITT1500|ITR1500|GRR3500
WebUI [HMdeviceTools.js (hm.js)]: https://forum.fhem.de/index.php/topic,106959.0.html

rudolfkoenig

Ich habe die 1% Regel in culfw eingebaut, ohne Gesetzestext zu lesen, nur aus Hoerensagen. Was ich seitdem gelernt habe: wenn man ListenBeforeTalk kann, dann kann man die 1% ignorieren. Das ist fuer RFR implementiert, fuer FS20 ist auf meiner TODO-Liste (ganz unten). Fuer FHT ist LBT nicht anwendbar, da kann man nicht warten. Fuer welche Einheit das 1% anzuwenden ist, ist mAn nicht exakt spezifiziert, culfw verwendet 15Minuten, da mAn das Blockieren fuer 3.6s bei einer Stunde zu viel ist. Die Definition von Sendeeinheit ist auch nicht genau spezifiziert: falls damit ein CUL gemeint waere, dann koennte man ein FHEM System mit genuegend Sender auch mit 100% Belegung legal betreiben, was auch nicht Sinn der Verordnung ist. Und dass ELV sich nicht an die Regel haelt: wo kein Klaeger, da kein Richter. Ich gehe davon aus, dass man diesen Regel bei der FTZ oder sonstwo nicht (immer?) prueft, da es aufwendig ist.

frank

bei homematic stellen die gateways bei erreichen des sendekontingents das senden ein (overload). das gateway weiss zu jeder zeit, wieviel in der letzten stunde gesendet worden ist. sobald wieder etwas "luft" vorhanden ist, kann wieder dementsprechend etwas gesendet werden.

die anderen devices verhalten sich wohl genau so. denn zumindestens beim aktor mit leistungsmessung kann man es manchmal beobachten (led anzeige), da dieser je nach konfiguration und eingangssignal sehr "gesprächig" werden kann.
FHEM: 6.0(SVN) => Pi3(buster)
IO: CUL433|CUL868|HMLAN|HMUSB2|HMUART
CUL_HM: CC-TC|CC-VD|SEC-SD|SEC-SC|SEC-RHS|Sw1PBU-FM|Sw1-FM|Dim1TPBU-FM|Dim1T-FM|ES-PMSw1-Pl
IT: ITZ500|ITT1500|ITR1500|GRR3500
WebUI [HMdeviceTools.js (hm.js)]: https://forum.fhem.de/index.php/topic,106959.0.html

herrmannj

Yepp. Die Regel ist auch sinnvoll: mit 100kb erzählt ein Sender in 36 Sekunden komplette Bücher. Wie die Hersteller das in der Praxis machen steht auf einem anderen Blatt...

Lbt hebelt Duty Cycle aus habe ich auch schon gehört,  bin mir aber eher unsicher ob es stimmt.

Vg
Jörg

Neo

Vielen Dank Euch Allen, ich habe viel verstanden!

Ich hoffe, dass mich keiner falsch verstanden hat. Ich finde die Regel gut, denn sonst wird der Frequenzbereich "zugemüllt", dann hat keiner was davon!

1. Jedoch scheint es keine wirkliche Vorschrift zu geben, wie eine "Einheit", auf die die Regel angewendet wird, definiert wird. Nochmal, eine Einheit könnte sein:

  • alles was zu einem Haushalt gehört (aber wie definiert sich Haushalt :-)),
  • ein Komplettsystem, z.B. FHEM,
  • ein Hersteller-System, z.B. FS20,
  • ein Sender, zB. 1 culfw, 1 FS20-Fernbedienung.
2. Und es scheint keine Berechnungsvorschrift zu geben, wie man es misst. Ausser das es ein Quotient aus Senden und Pause ist. Auch hier kann man sich mehreres vorstellen:

  • gemessen innerhalb der letzten vollen Stunde,
  • gemessen mit anderen vollen Zeitintervallen (Minuten, Tage),
  • anwenden des "fließenden Mittelwertes" der obigen Zeitintervalle,
  • irgendein zu definierender Filter.
Meines Erachtens basiert die Regel auf einfache Systeme von früher, ist aber bei heutigen komplexeren Systemen nicht mehr verständlich anwendbar. Die Regel sollte vom Gesetzgeber detaillierter definiert werden und auch solche Umständen wie Initialisierung/Konfiguration eines Systems, die bekanntlich "mehr" brauchen, Rechnung tragen.

Viele Grüße,
Neo