Ist es möglich ein Smarthome so zu realisieren?

Begonnen von ihjase, 13 November 2016, 07:47:50

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ihjase

Hallo, ich bin komplett neu auf dem gebeit des Raspberry Pi. Ich habe mir die Tage einen Pi 2 gekauft um mich in das Thema einzuarbeiten.

Ich möchte nach Möglichkeit mein Haus mit dem Pi als Steuereinheit in ein Smarthome umbauen. Ich habe mich durch verschiedene Anbieter im Bereich Smarthome gestöber und bin irgendwann bei FHEM und Raspberry Pi gelandet. Ich habe noch ca.4 Wochen Zeit bis die Umbauarbeiten anfangen. Gewünscht wären von meiner Seite aus,

+ Steuerung der Heizung mit Stellventilen, in Abhängigkeit der eingestelltem Temperatur am Thermostat. Je Zimmer ein Thermostat.
+Steuerung der Rolllädenmotore. Ein Schalter je Zimmer + eine Zentrale Steuerung aller Rollläden (zusätzlich zum Tablet) + eine Zeitfunktion, die die Rollläden zu bestimmten Zeiten öffnet / schließt
+ Steuerung des Lichtes im Wohn-, Esszimmer und Küche.
+ Realisierung einer Alarmanlage
+ Zusätzlich ein Tablet (am besten kabelgebunden in der Wand) als Zentrale Bedieneinheit die alle oben genannten Sachen visualisiert und steuern kann.
- eine Anbindung an ein Smartphone oder eine App brauche ich nicht.


Das wäre das Projekt. Nun zu meiner Frage, ist es möglich soetwas mit dem Pi 3 umzusetzen? Es gibt ja bei FHEM bereits einige Dokumentationen und in Foren findet man auch Projekte die sich zum Teil integrieren ließen. Gibt es jemand im Raum Saarland der mir diesem Projekt zur Hand gehen könnte?

Vielen Dank

CoolTux

Prinzipiell ist das alles möglich.
Aber 4 Wochen ist bisschen ambitioniert findest Du nicht? Immer hin fängst Du komplett bei Null an was Wissen an geht.
Da solltest Du schnell machen. Einen guten Überblick gibt Dir das Einsteiger PDF. Findest Du in diesem Forumsbereich ganz oben angepinnt.

Was heißt Umbauten? Elektrik auch? Dann kann man KNX legen lassen, ansonsten Funk. Homematic ist hier zu empfehlen. Lichtschalter und Thermostate ist mit Homematic kein Problem.
Du musst nicht wissen wie es geht! Du musst nur wissen wo es steht, wie es geht.
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https://www.cooltux.net

Prof. Dr. Peter Henning

#2
Das Problem ist hierbei nicht der Raspberry Pi - mit dem geht das natürlich.

Sondern das Drumherum:
- Kabel oder Funk ?
- Welche Heizkörperstellglieder ? Welche Thermostate ? Wie viele ?
- Welche Aktoren und Tastensensoren für das Licht ? Wie viele ?
- Welche Aktoren und Tastensensoren für die Rolläden ?
- Anbindung ans Tablet (übrigens dasselbe, wie die Anbindung an ein Smartphone...) - welches ?

Welches System also ?

Wie sieht es mit a.) dem Budget und b.) den eigenen Kenntnissen aus ?

"Zur Hand gehen" ist übrigens nett gesagt, weil weder zu a.) noch zu b.) Informationen vorliegen.

LG

pah

Edit: Um das mal zu quantifizieren: Wir reden hier über ein paar hundert Stunden Arbeit bei ausgeprägten Fachkenntnissen, plus ein paar tausend Euro an Hardware.

FranzB94

Hi ihjase !
Zitat von: ihjase am 13 November 2016, 07:47:50
... Ich habe mir die Tage einen Pi 2 gekauft um mich in das Thema einzuarbeiten.

... Nun zu meiner Frage, ist es möglich soetwas mit dem Pi 3 umzusetzen?

Warum hast du denn dann einen PasPi 2 gekauft?

ihjase

#4
Eerstmal vielen Dank für die schnellen und präzisen Antworten.


Zitat von: CoolTux am 13 November 2016, 07:56:03
Prinzipiell ist das alles möglich.
Aber 4 Wochen ist bisschen ambitioniert findest Du nicht? Immer hin fängst Du komplett bei Null an was Wissen an geht.
Da solltest Du schnell machen. Einen guten Überblick gibt Dir das Einsteiger PDF. Findest Du in diesem Forumsbereich ganz oben angepinnt.

Was heißt Umbauten? Elektrik auch? Dann kann man KNX legen lassen, ansonsten Funk. Homematic ist hier zu empfehlen. Lichtschalter und Thermostate ist mit Homematic kein Problem.


Nachdem ich Prof. Dr. Peter Henning´s Beitrag gelesen habe, muss ich sagen, dass sich das nahezu unmachbar anhört in den 4 Wochen. Vorallem, da mir jegliche Vorkenntnisse fehlen was programmieren oder ähnliches angeht.
Ich werde mir das Einsteiger PDF anschauen.

Umbauten heißt in dem Fall, Hzg und Elektrik werden neugemacht. Von KNX bin ich aber aus Kostengründen abgekommen, auch weil ich in dem Bereich keine Kenntnisse habe und es im nachhinein nicht selbstständig ändern kann. Im Moment schwanke ich zwischen Loxone und Busch-free@home. Da man die beiden auch später noch ohne kostenpflichtige Programme ändern kann.



Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 November 2016, 08:11:42
Das Problem ist hierbei nicht der Raspberry Pi - mit dem geht das natürlich.

Sondern das Drumherum:
- Kabel oder Funk ?
- Welche Heizkörperstellglieder ? Welche Thermostate ? Wie viele ?
- Welche Aktoren und Tastensensoren für das Licht ? Wie viele ?
- Welche Aktoren und Tastensensoren für die Rolläden ?
- Anbindung ans Tablet (übrigens dasselbe, wie die Anbindung an ein Smartphone...) - welches ?

Welches System also ?

Wie sieht es mit a.) dem Budget und b.) den eigenen Kenntnissen aus ?

"Zur Hand gehen" ist übrigens nett gesagt, weil weder zu a.) noch zu b.) Informationen vorliegen.

LG

pah

Edit: Um das mal zu quantifizieren: Wir reden hier über ein paar hundert Stunden Arbeit bei ausgeprägten Fachkenntnissen, plus ein paar tausend Euro an Hardware.


- am liebsten Kabel, da ich die Elektrik eh neu mache und von Funk daher nicht zwingend erfoderlich ist
- es sind 7 Heizkörperstellglieder und 5 Thermostate
- es sind 10 Schalter und 8 Aktoren für das Licht
- welche Aktoren oder Sensoren kann ich noch nicht sagen, da das noch nicht feststeht
- mit Tablet dachte ich an ein festinstalliertes in der Wand welches mit Bus oder Ethernet verbunden ist (sofern das machbar ist)

- als Systeme kommen derzeit Loxone und Busch-free@home infrage (wobei ich bei Busch-free@home noch nicht weiß ob es mit Rapsberry Pi realisierbar ist)


Nunja meine Kenntnisse sind nicht vorhanden was programmieren oder ähnliches angeht. Insofern habe ich mich auch deutlich im Umfang des Projektes vertan. Ich ging davon aus, dass man das in ein paar Tagen hinbekommt, sprich max. 50 Std sofern man sich in dem Gebiet auskennt. Also wäre wenn überhaupt jemand notwendig der mich berät und das ganze Umsetzt, was den Rahmen bei weitem überschreiten dürfte.
Das Budget fürs Material ist da, allerdings ist das begrenzt weshalb ich von KNX absehe.



Zitat von: FranzB94 am 13 November 2016, 08:55:41
Hi ihjase !
Warum hast du denn dann einen PasPi 2 gekauft?


Der Verkäufer meinte die Bedienung wäre die gleiche und der 2er sei billiger zum testen bzw. mal schauen ob das was wird in der Zeit.


UweH

Wenn Du zwischen Loxone und Busch schwankst, dann schwanke in Richtung Loxone. Ich habe in den letzten Monaten ein Projekt mit der Loxone und deren Extensions + KNX-Aktoren/Binäreingängen realisiert und kann es nur empfehlen. Plus den Tablets an der Wand mit der Loxone Weboberfläche ergibt das die fast perfekte Steuerung, wenn man den Einarbeitungsaufwand in FHEM vermeiden will. Die Loxone und deren Peripherie ist zwar auch nicht selbsterklärend und intuitiv, aber trotzdem auch ohne umfangreiche Fachkenntnisse beherrschbar. Billig ist keines der Systeme, auch FHEM in der Gesamtheit nicht.
Sehr positiv bei der Loxone fand ich die Anbindung von 1-Wire.

Gruß
Uwe

Prof. Dr. Peter Henning

Loxone hat aber hohe Anfangsinvestitionen.

Ich rate deshalb zunächst, beim Ausbau prophylaktisch zu allen Heizkörpern, Rolladenkästen, Schalterdosen Leerrohre ziehen zu lassen, und zwar vom Ort der geplanten Zentrale aus. Wenn das nicht geht, oder zu teuer ist ==> schon erledigt, es sollte eine Funklösung sein.

LG

pah

ihjase

Ich werde mich morgen von einem Händler zwecks Loxone beraten lassen. Dann entscheide ich ob es eingebaut wird oder nur mit Leerrohren vorbereitet wird.
Vielen Dank für die Antworten.

Oern

Hallo zusammen.

Vielleicht ist Homematic Wired eine alternative für dich?
Bin gerade dabei das bei mir zu installieren. Gerade in Verbindung mit FHEM finde ich das eine sehr gute Einstiegsmöglichkeit. Wenn später dann dennoch Loxone entweder aufgrund von Programmier- oder Visualisierungsmöglichkeiten gewünscht ist, lassen sich beide Systeme auch zusammen bringen.

Ich bin auch Fan von Loxone, habe mich allerdings von der Höhe der Anschaffungskosten abschrecken lassen.

Kommst du mit 8 Aktoren aus, oder soll nicht noch die ein oder andere Steckdose geschaltet werden? Ich habe fast jede zweite Steckdose direkt in die Verteilung gezogen um sie später auf einen Aktor legen zu können. Kann man natürlich auch mit Funkaktoren nachrüsten.
Grüße

J.

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
hier ist mein Senf dazu...

Zitat von: ihjase am 13 November 2016, 07:47:50
Ich habe mich durch verschiedene Anbieter im Bereich Smarthome gestöber und bin irgendwann bei FHEM und Raspberry Pi gelandet.
Meiner Meinung nach ist die Server-Hardware die fast am wenigsten wichtige Entscheidung. Das ist der Teil, den man später recht einfach ändern kann. (Wenn wir mal davon ausgehen, dass FHEM im Einsatz ist.)

Zitat
Ich habe noch ca.4 Wochen Zeit bis die Umbauarbeiten anfangen.
Du hast also etwa 4 Wochen für die Planung. Das könnte machbar sein, meiner Meinung nach. ...oder musst Du auch noch arbeiten? SCNR.

Zu Deinen Wünschen sage ich jetzt mal, wie ich das gemacht habe. Ob das für Dich das Richtige ist kann ich nicht sagen.

Zitat
+ Steuerung der Heizung mit Stellventilen, in Abhängigkeit der eingestelltem Temperatur am Thermostat. Je Zimmer ein Thermostat.
Homematic (Funk). Einfach und flexibel. Außerdem gibt's viele, die sich da auskennen.

Zitat
+Steuerung der Rolllädenmotore. Ein Schalter je Zimmer + eine Zentrale Steuerung aller Rollläden (zusätzlich zum Tablet) + eine Zeitfunktion, die die Rollläden zu bestimmten Zeiten öffnet / schließt
Homematic Wired, wenn Du von den Rollläden aus jeweils ein Kabel in einen zentralen Schaltkasten legen kannst. ...genauso von den Schaltern (bzw. Tastern aus).

Zitat
+ Steuerung des Lichtes im Wohn-, Esszimmer und Küche.
Homematic Wired. Dazu von jeder Lampe ein Kabel in den Schaltkasten.

Zitat
+ Zusätzlich ein Tablet (am besten kabelgebunden in der Wand) als Zentrale Bedieneinheit die alle oben genannten Sachen visualisiert und steuern kann.
Mit TabletUI, aber ich hab's nicht an die Wand geschraubt.

Zitat
- eine Anbindung an ein Smartphone oder eine App brauche ich nicht.
Dem TabletUI ist's im Prinzip egal, ob Du es per Tablet, Smartphone oder PC aufrufst.

Zitat
Das wäre das Projekt. Nun zu meiner Frage, ist es möglich soetwas mit dem Pi 3 umzusetzen?
Ich mache das mit einem Pi1. Von wegen Pi3 bin ich momentan ein bisschen skeptisch, da das Teil anscheinend manchmal ein kleines Temperaturproblem hat. Ich habe meinen Pi in einem Hutschienengehäuse im Schaltschrank im Keller. Da wäre es unschön, wenn das Ding zu stark heizt. Der Pi2 scheint kühler zu bleiben.

Zitat
Gibt es jemand im Raum Saarland der mir diesem Projekt zur Hand gehen könnte?
Meine Zeit in Bexbach ist vorbei...

Zitat von: Oern am 15 November 2016, 08:00:10
Vielleicht ist Homematic Wired eine alternative für dich?
Bei HM-Wired muss man meiner Meinung nach zwei Dinge beachten, die man u.U. erst beim Einbau bemerkt (und dann ist es zu spät):
1. Man braucht Platz im Schaltschrank/-kasten. Dazu sollte man vorher planen, was da rein muss. Außerdem mindestens 30% Puffer lassen. Ich habe für eine kleine Dachgeschosswohnung 3 Kästen mit je 4 Reihen, aber das ist vielleicht übertrieben.
2. Bei HMW läuft es oft auf die 12/7er heraus. Dabei muss man aber beachten, dass die nur eine eingehende Leitung haben. D.h. alles, was daran hängt, hängt an einer Sicherung. Das passt elektrisch ganz gut, da die Dinger in Summe 16A können/dürfen. Allerdings bedeutet das in der Regel auch, dass man für jeden Raum mindestens ein Gerät braucht, auch wenn man weniger schalten will. (Es gibt auch kleinere Aktoren, aber zwei Ausgänge reichen dann auch normalerweise nicht.)


Zitat
Ich habe fast jede zweite Steckdose direkt in die Verteilung gezogen um sie später auf einen Aktor legen zu können.
Ich habe meine Steckdosen in Gruppen eingeteilt, die jeweils mit 5 Adern versorgt werden (3 Phasen, 1N, 1PE). Angeschlossen ist erst einmal nur die braune Phase, die anderen werden nur durchgeschleift (alle Dosen sind tief). Wenn ich jetzt eine Steckdose schaltbar machen will, dann muss ich nur genau diese Dose umbauen.

Gruß,
  Thorsten
FUIP

Prof. Dr. Peter Henning

Ich rate eher dazu, für unterschiedliche Zwecke auch unterschiedliche Raspberrys aufzusetzen - das ist nun wirklich kein Kostenfaktor. Damit aber kann man Frontend (Tablet-Versorgung, Spracherkennung etc.), Dienste mit Firewall-Crossing (Wetter, Telegram etc.) vom eigentlichen Backend trennen. Mit FHEM2FHEM geht das problemlos, und erhöht sowohl die Betriebssicherheit, als auch die Sicherheit gegen Angriffe massiv. Nachstehend ein Bild aus dem SmartHome Hacks-Buch:

LG

pah