HM-Sen-DB-PCB an Ritto 6130

Begonnen von Charlieman, 02 Januar 2019, 02:55:32

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Charlieman

Hallo,

zu Weihnachten bekam ich einen HM-Sen-DB-PCB Klingelsignalsensor geschenkt. Ich hab ihn zusammengebaut, getestet bzw. in FHEM eingebunden. Nun ist ein solches Teil sinnfrei, wenn man es nicht an die Klingel anbinden kann.

Ich lebe in einer Mietwohnung und habe in der Etage eine Ritto 6130 und keine Ahnung, wie man die zwei verbinden kann. Ich weiß auch nicht, welche Hausanlage verbaut ist. Ich vermute eine 6170. Verschaltpläne habe ich von der Ritto Web-Site. Die geben aber keine Informationen (Spannungswert o.ä.), die mir weiterhelfen könnten.

Hat jemand einen Tipp für mich? Oder hat so etwas ggf. schon mal gemacht? Bin für jede Hilfe dankbar!

Gruß, Charlieman

Pfriemler

Ach, ich liebe sie wieder, die Brüder von Ritto/Siedle und Co. Über Jahrzehnte ein unübersichtliches Portfolio mit diversen Schnittstellenfamilien gezüchtet und widersprüchliche Infos ohne Ende.
Mir ist es in 20 Minuten nicht gelungen, halbwegs brauchbare Infos zu den Klemmen 1, 2 und 3 zu bekommen. Die meisten Universalschaltpläne zu externen Interfaces arbeiten mit zweistelligen Klemmenbezeichnungen.

Vielleicht hat ja jemand anderes mehr Glück.

Ohne weitere Infos würden mich jetzt Gleich- und Wechelspannungswerte gemessen von D nach 1, 2 und 3 interessieren - jeweils in Ruhe und bei gedrückter Klingel. Also 12 Messwerte.
Viellleicht ließe sich daraus was orakeln. Ist ein Messgerät und das nötige Know-How damit vorhanden?
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

Charlieman

Hallo und Danke

Für die schnelle Antwort. Ja, Messgerät (Multimeter) vorhanden. Hab jetzt mal ein paar Hausaufgaben gemacht und das Ganze ,ausgependelt' ;-) Gleich voraus. Ich komme nicht an die RITTO Anlage selbst. Die ist im Klingelkasten drin und der ist abgesperrt. Ich gehe aber weiterhin von einer 6170 aus und hab noch ein paar Info's (RITTO_Archiv_6170_Dossier) gefunden. Hilft ja vielleicht.

Zuerst: Versorgt wird die RITTO hier im Haus von einen Netzgerät 6371/04 (Bild). Hab mal bei Google nachgesehen: Stromversorgung AC230V 50Hz +6 bis 10 Prozent, Leistungsaufnahme max. 27A, Betriebsspannung DC12V 0,4A bzw. DC24V 0,4A

Ich kann also von DC (Gleichstrom) ausgehen. Grenzt das Ganze schon etwas ein. So, nun zu den Werten:

Ruhe, also ohne gedrückten Taster bzw. in der zweiten Zeile mit gedrücktem Taster
D zu 1 = 0V, D zu 2 = 23,4V, D zu 3 = 23V
D zu 1 = -15V, D zu 2 = 0V, D zu 3 = 10V
* Gemessen wurde immer von D nach 1,2,3. Damit auch Angabe von Minus

Also, so wie ich das sehe, wäre wohl der Anschluss 1 und D richtig.

@Pfriemler: Siehst Du das genauso und würdest Du einen Vorschaltwiderstand empfehlen? Hab mal versucht das nachzurechnen. Leider fehlt mir der Wert Betriebsstrom (mA) der max. 400mA sein kann.

Gruß Charlieman

Pfriemler

#3
Da der Sen-DB ja auf Batteriespeisung setzt, brauchen wir wirklich nur ein Signal. Die Anlage lässt Du in Ruhe, der Zugang zum 6130 reicht selbstredend.

Umgerechnet auf 1 als Bezug interpretiere ich die Werte so (Ruhe / Klingelknopf gedrückt):
1 zu 2: 23,4V / 15V
1 zu 3: 23V / 25V
1 zu D: 0V / 15V
Damit sehe ich 1 und D auch Kandidat für eine Signalgebung.

Der Eingang des Sen-Db ist auf 5-12V spezifiziert. Beim Tasterbetrieb zwischen "Push Button" (Mitte) und "Input" (Eingang) arbeitet er bereits bei 3V. Der Eingang selbst ist aber sehr hochohmig - hinter einem "Sicherungswiderstand" 1 Ohm liegt eine Kondensatorkombi 10/100nF, die bis 50 Volt verträgt. Vermutlich soll bei einem Durchschlag der Kondensatoren infolge Überspannung dann sich der Sicherungswiderstand "opfern". Dahinter folgt ein 100kOhm/100kOhm-Spannungsteiler, in dessen Mitte eine Transistorbasis hängt, der dann einen µP-Port gegen GND zieht, was eine Eingangsspannung ab einem Volt etwa erfordert. Das ist alles sehr unempfindlich. Bei 12V fließen gerade mal rechnerisch 0,113 mA in den Eingang, bei 25 V wären es 0,243 mA. Das belastet nur den ersten der beiden 100ks mit nicht einmal 6 mW - 100 mW könnte der mindestens ab.
Wenn Du sichergehen willst, schalte einen Widerstand ab 10 bis idealerweise 100 kOhm zwischen D und der Eingangsklemme. 1 kommt direkt an GND. So schützt Du auch die Anlage, denn ein Quasi-Kurzschluss durch einen durchgeknallten Kondensator im Sen-DB löst den Sicherungswiderstand u.U. nicht sicher aus (bei Strombegrenzung durch das Netzteil wären das maximal 400mW - da müsste der Besucher schon sehr lange den Knopf drücken bis der durchbrennt - vorher aber würde Deine Klingel nicht mehr funktionieren). Die Verzögerungszeit durch den zusätzlichen R und den Eingangs-C des Sen-DB liegt bei einer Zehntelsekunde, dürfte also keine Rolle spielen, wenn der gewöhnliche Besucher normal beherzt den Knopf betätigt.
Für einen ersten Test kannst Du den Sensor getrost direkt anklemmen. Bei Falschpolung passiert nichts. Schiebeschalter richtig setzen (Logiklevel +).

edit: Eingangsbezeichnungen auf dem Gehäuse gefunden.
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Charlieman

Hallo Pfriemler,

hab das mal so angeschlossen und geht. ;D Danke nochmals für Deine detaillierte Ausführung.
Das mit dem Widerstand werde ich mir überlegen. Hängt ein bisschen davon ab, was ich meiner Teile-Kiste finde. :-\

Für mich ist damit alles klar.

Gruß Charlieman