Überwachung Warmwasserspeicher Vitocell 100-W

Begonnen von KernSani, 29 März 2020, 13:07:51

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Prof. Dr. Peter Henning

ZitatDurchfluss in einer Leitung so gut wie nicht vorhanden(Interpretation aus 3h Aufheizzeit; Soll: 10-15 min.)

Würde ich sagen, ein anderes Bild könnte die lange Aufheizzeit nicht erklären (auch bei einer Vermischung sollte das schneller gehen).

Anbei das heutige Bild meines WW-Systems, 300 l

LG

pah


fiedel

Interessante Fehlersuche hier!

Der VL sieht auch mir unrealistisch (falsche Meßstelle) oder fehlerträchtig aus:

Gibt es bei dir einen "Bypass", also eine Leitung zwischen VL und RL mit nem
komischen Ventil drin (sieht ähnlich wie ein Überdruckventil aus und ist auch eins)?
Angenommen dieser Bypass ist fehlerhafterweise offen, könnte dein VL so aussehen.

Gibt es bei dir noch einen Mischer? Der könnte auch defekt und offen sein. Falls dem
so ist, kannst du den Mischerhebel aus dem Antrieb ausklinken (federnder Antriebshebel)
und den Mischer erst mal zudrehen.

Frohes Osterfest!
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Prof. Dr. Peter Henning

Sicher ist die Fehlersuche interessant - aber sie sollte systematisch ablaufen, keinesfalls sollte man fünf verschiedene Dinge gleichzeitig probieren.

Warten wi rmal ab, was sein Sensor am Vorlauf WT sagt.

LG

pah

fiedel

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 10 April 2020, 13:06:45
aber sie sollte systematisch ablaufen, keinesfalls sollte man fünf verschiedene Dinge gleichzeitig probieren.
Das ist normalerweise genau meine Vorgehensweise und Ansicht. Aber es müssen ja neue Ideen her, damit
dem TE nicht langweilig wird...  ;)
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KernSani

#34
Danke für die rege Beteiligung :-)
Die VL Temperatur zum Speicher ist m. E. Korrekt gemessen. Habe den Sensor jetzt mal direkt am Speicher angebracht und es zeigt sich das selbe Bild. Und -wie gesagt - an der Anlage kann ich das ja auch sehen.
Der VL zum WT schwankt ohne großartige Entnahme im Gleichschritt mit dem WW VL. Allerdings habe ich meinen Sohn gerade in die Badewanne geschickt. Das Bild ist exakt das gleiche wie gestern, der VL des WT bleibt aber konstant hoch, RL des WT steigt ähnlich an, wie WW VL und RL. Das würde die Theorie von Fiedel stützen, dass es da eine Verbindung gibt, oder? Ich finde spontan aber nichts, wo ich da was tun könnte... Anbei mal ein Foto.
(https://uploads.tapatalk-cdn.com/20200410/09ea0ee21f617b19ee1a0c34d127d7cf.jpg)


Edit: Heute ist die Kurve wesentlich steiler als gestern, aber immer noch > 1h. Eigentlich einziger Unterschied:Ich habe die FBH ausgeschaltet.
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fiedel

Das sieht ja kompliziert aus... Da wäre es zuerst mal sinnvoll zu enträtseln, wie das alles zusammenspielt und ein Schema aufzumalen.
Wenn du verstehst wie das System funktioniert, hast du schon halb gewonnen. Was sind die großen schwarzen Kästen?
Mach doch ggf. noch mehr Fotos und schreib dran, welches weggehende Rohr wo hin geht und wo die Fernwärme anliegt.
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KernSani

So. nochmal ein paar Beobachtungen. Ich habe nun Sensoren am Vorlauf zum Wärmetauscher (also das, was von außen reinkommt) (VL 1), unmittelbar nach dem Wärmetauscher (VL 2), also noch vor der Pumpe und kurz vor dem Speicher (VL 3). Zwischen VL 2 und VL 3 gibt es einen Thermostat (STW) und die Pumpe.   
Die absoluten Temperaturen kann man nicht ernst nehmen, die Sensoren sind nur so auf die Schnelle hingedengelt, aber die Tendenz sollte stimmen.

Im Plot kann man schön erkennen, wie VL 1 steil nach oben geht, VL 2 und VL 3 parallel, aber flacher nachziehen. Ich habe noch ein Foto angehängt. Da hängt noch ein Mischer am Wärmetauscher. Ich vermute fast, der ist "schuld" an der Abflachung der Kurve ("flatten the curve, yeah :-)").

Interessant finde ich, dass - nachdem der Speicher wieder aufgeheizt ist - VL 2 parallel zu VL 1 fällt, VL 3 aber nach einem kurzen drop aber quasi konstant bleibt.

Hat irgendwer noch Ideen, was ich noch messen könnte?

@pah: Offtopic: ich habe an deinem Plot gesehen, dass die Zirkulationspumpe nur zu den typischen "Gebrauchszeiten" morgens und mittags (vermutlich auch abends) läuft... Bewährt sich das auch in home-office-Zeiten?



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Prof. Dr. Peter Henning

Es gibt in dem System zwei Arten des Wärmetransports: Durch Wärmeleitung und durch die Strömung des warmen Wassers. Die Wärmeleitung können wir vernachlässigen. Dann kann man sich das wie ein Widerstandsnetzwerk vorstellen: Temperaturdifferenz zwischen zwei Messstellen = Widerstand dazwischen.

Damit ist m.E. klar, dass das Problem zwischen VL2 und VL3 liegt. Bis der Thermostat zumacht (=Zacken nach unten ?) sollte diese Differenz nahe bei Null liegen, VL3 fällt aber viel schneller.

Kann es sein, dass dieser Thermostat irgendwie hängt ?

LG

pah

HomeOffice heißt bei mir, dass ich extrem viel arbeite und mein Tagesablauf sich kaum vom normalen unterscheidet.

fiedel

#38
Also ich könnte mir auch den Mischer vorstellen (Test durch ausklinken und zudrehen, also kein zumischen von Rücklaufwasser in den Vorlauf) oder die geregelte Pumpe läuft mit zu wenig Drehzahl.
Siehst du am Display der Pumpe mit wieviel Prozent sie angesteuert wird, oder aktuell läuft?

Edit:
Ein Thermostat arbeitet in Heizungsanlagen anders als beim Auto meist "nur" als Sicherheitsthermostat.
Der soll also nichts regeln, sondern nur bei überhöhter Vorlauftemp. zumachen um die Anlage zu schützen.
Ich vermute mal so ist es auch bei dir und das Teil ist immer offen.

Frage: Liegt die Ladepumpe wirklich im Vorlauf vom Tauscher zum Speicher? Normalerweise sollte sie im Rücklauf
liegen um nicht thermisch so hoch belastet zu werden. Z.B. bei Thermosolar- Anlagen ist das immer so. Dann
würden deine Meßstellen VL2 und VL3 im Rücklauf liegen!? Andererseits ergibt dann ein Sicherh.Therm. dort
keinen Sinn.
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KernSani

Frohe Ostern zusammen. Danke für die Hinweise. Gerade habe ich mich nochmal eingehend mit dem Handbuch meiner Steuerung auseinandergesetzt und die Funktion ,,SLP EIN in Abhängigkeit der Rücklauftemperatur" aktiviert. Ich muss das jetzt mal beobachten, aber ich vermute dass damit das Abfallen der VL Temp. bei WW-Anforderung verhindert wird...
Zur Pumpe: Ja, die hängt im VL. Ich kann an der Pumpe verschiedene Konstant- u. Proportionaldruckprofile einstellen. Im Betrieb zeigt sie mir dann auch die Fördermenge und -höhe an. Kann ich ermitteln, wie diese sein sollten?


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fiedel

#40
Zitat von: KernSani am 12 April 2020, 10:03:39
Zur Pumpe: Ja, die hängt im VL. Ich kann an der Pumpe verschiedene Konstant- u. Proportionaldruckprofile einstellen. Im Betrieb zeigt sie mir dann auch die Fördermenge und -höhe an. Kann ich ermitteln, wie diese sein sollten?
Ebenso Frohe Ostern!
Das mit der Pumpe ist immer ein bisschen "kommt drauf an": Du müsstest VL und RL am Speicher messen und die Pumpe so einstellen, dass sich eine möglichst große Spreizung ergibt, bei gleichzeitig möglichst hoher VL- Temp. Es muß also viel Energie hin zum Speicher, aber möglichst langsam durch den Speicher fließen, sodass viel Energie in das Speicherwasser übergehen kann.
Aus meiner Sicht würde ich ein Konstantprogramm wählen und die Leistung so lange erhöhen, bis die VL- Temp nicht mehr steigt und der RL zu steigen beginnt (immer über längere Zeit betrachtet - keine Spitzen verwerten) und dann wieder etwas runterregeln bis die Spreizung maximal wird, aber die VL- Temp nicht abfällt.

Allerdings sollte die VL- Temp auch nicht weit über 70°C kommen, weil sonst vermehrt Kalk im Speicher ausfallen kann. Da kommt dann wieder dein Mischer in´s Spiel, der bei sehr hoher Fernwärmetemp. abregeln sollte.
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