Hallo zusammen,
Zeit für ein kleines Update zum Stand der Dinge

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Vorab ein herzliches Dankeschön an alle, die mir auf die eine oder andere Weise Anregungen gegeben haben, besonders erwähnen möchte ich KölnSolar, der mich (und andere) wiederholt auf den Boden (der nicht nur physikalischen) Tatsachen zurückgeholt hat.
Kurzfassung:
Aus den kleinen Basteleien an der einen oder anderen Stelle ist zwischenzeitlich eine Vielzahl von teils größeren Baustellen im und an der "Hütte" hier geworden

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Bevor ich auf die Details eingehe, vielleicht ein paar allgemeine "Erkenntnisse" und (eigentlich selbstverständliche) Leitgedanken:
- Energie einzusparen ist immer die beste Variante. Man muss nicht erzeugen oder puffern, was man nicht verbraucht! Ergo habe ich ein paar der altbekannten Schwachstellen zwischenzeitlich intensiver untersucht und mit etwas Glaswolle und Bauschaum (zumindest vom Gefühl her) merkliche Effekte erzielt. Sich die Dichtungen an älteren Fenstern ggf. mal anzusehen und erforderlichenfalls mit Dämmstreifen zu ergänzen schadet auch nicht.
(OT: Was mich auch hier im Forum immer wieder irritiert, ist die Neigung mancher Menschen, "überschüssige" Energie dann z.B. in Kühlung zu stecken. Kann mich täuschen, aber vom Eindruck her wird da selten abgeckeckt, was alles über richtiges Lüften und/oder Beschattung möglich wäre, und Temperaturen im Bereich von 25 Grad im Innenbereich im Sommer finde ich auch noch nicht dramatisch.) Anders herum tut es hin und wieder auch ein Pulli.
- Energetische Erziehungsversuche bei Kindern sind mühsam bis frustrierend. Ich muss zugeben, zwischenzeitlich auch mal resigniert zu haben und das beständige Mahnen "mach die Türe (v.a. in den Keller runter) zu!" leid zu sein. Das Ergebnis sehe ich zum einen am letztjährigen Gasverbrauch, und zum anderen daran, dass die Türen in den jetzt eigenen Wohnungen derselben Personen plötzlich doch in der Regel geschlossen sind... (und das, obwohl deren Wohnungen in der Regel energetisch besser optimiert sind als unsere Hütte!). Also: dran bleiben, Leute! Es lohnt sich meistens doch irgendwann

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- Energie punktuell dann bereitzustellen, wenn sie gebraucht wird, ist in der Regel der (finanziell und energetisch) bessere Weg. Ein Durchlauferhitzer braucht zwar kurzfristig richtig Strom (der dann ggf. auch teuer ist), aber man heizt weder die falschen Räume und/oder Wände ständig mit Hilfe von günstigeren Energiequellen, noch braucht man aufwändige Puffersysteme. Wer also die Möglichkeit hat, sowas einzuplanen bzw. einzubauen, sollte darüber nachdenken. Entsprechendes gilt für Infrarotheizungen (auch wenn ich da bisher nicht auf aktuelle Erfahrungen zurückgreifen kann; aber meine Großeltern hatten sowas damals in den 70ern schon in ihrem Haus - da gab es keine Zentralheizung, so dass das die einzige Möglichkeit war, sich im Bad im Winter nicht den Arsch abzufrieren. Das war ok, Leute! Die hatten übrigens auch einen E-Radiator. So ein Heizkörper auf Rollen mit einem Stecker dran. Auch das Ding sorgte im Bedarfsfall für Behaglichkeit).
- Strom ist die universellste Energiequelle, die wir im Moment haben. (Relativ) einfach zu verteilen und zu allem zu gebrauchen. Den in möglichst großem Umfang selbst "herzustellen" ist daher die mAn. mittelfristig beste Option, selbst, wenn man heute noch nicht so genau weiß, wie man ihn ggf. morgen einsetzen will.
- Die Sonne scheint umsonst. Das auszunutzen ist eigentlich nie verkehrt. Ergo: Im Winter die Sonne auch mal reinlassen, und dann überlegen, wie man die Energie derselben dann sonst noch ins Haus holen kann...
OK, damit wären wir bei meinen Themen:
Ähnlich wie bei gvzdus (
siehe diesen Beitrag) hat mich das mit dem Balkonkraftwerk "angefixt".
Außerdem gibt es zwei Leerrohre für Solarthermie, die ich beim Umbau vor Jahren schon vorsorglich habe legen lassen.
In beiden Fällen bin ich in der Vergangenheit (aus unterschiedlichen Gründen) immer wieder vor der Realisierung von "mehr" zurückgeschreckt - jetzt habe ich beides angegangen. (Bitte mit der Bewertung bzgl. Thermie warten!)
Zum Thema PV: Wegen "überregulierter" Erfahrungen in der Vergangenheit hatte ich immer gezögert, da größer einzusteigen, zumal sich das (mindestens gefühlt) nie "gerechnet" hatte. Jetzt bin ich mit den Erfahrungen aus dem Balkonkraftwerk (auch was Dachausrichtung und -neigung angeht) nochmal hergegangen und habe das für mich durchdacht und neu kalkuliert, und siehe da: Selbst bei den eher nicht optimalen schlechten Voraussetzungen trägt sich das!
Aber nur, weil ich mehr oder weniger alles auf dem Dach selbst mache, das Ganze mit Mikrowechselrichtern lösen werde (Hoymiles HM-1500) und die Teile zum großen Teil direkt aus Fernost beschaffe...
Na ja, nachdem mein Konzept dann mal stand (2*3 HM-1500 iVm. je 2*3*4 PV-Modulen der 400Wp-Klasse, je zur Hälfte auf dem Ost- und Westdach), habe ich meinen lokalen Elektriker zu Rate gezogen. Der hat erst etwas verhalten reagiert und wollte zunächst mal das "Einheitenzertifikat" zum Wechselrichter haben. Offenbar kannte er diese Art des Aufbaus nicht. Bei unserem Vor-Ort-Termin ein paar Tage später war er aber dann schon recht entspannt und meinte sinngemäß, dass das wohl schon ein zum Dach passender Plan wäre, er würde es mit dem Netzbetreiber klären... Erstaunlich, nach meinen Vorerfahrungen mit einer anderen Fa. bei einer anderen (klassischen String-) PV-Anlage war ich richtiggehend platt, wie einfach das heutzutage zu sein scheint! Cool!!!
OT-Anmerkung: Die Anlage sieht deutlich anders aus als der "Vorschlag", den mir das Internet-Portal unserer Landesregierung gemacht hatte. Was da rauskam, war schlicht so nicht realisierbar, weil z.B. solche "Kleinigkeiten" wie Dachfenster, Gauben und Kamine nicht berücksichtigt waren. Außerdem scheinen die Leistungsdaten nicht mehr ganz taufrisch zu sein, jedenfalls verglichen zu dem, was man heutzutage an Modulen so erhalten könnte.
Klare Empfehlung daher: Wer kann, sollte sich zeitnah soviel PV-Leistung auf's Dach holen wie möglich! Und ggf. eben kreativ sein, auch wenn der Ekektriker von nebenan zunächst etwas skeptisch reagiert...
Die Teile liegen jedenfalls bis auf die PV-Module praktisch alle da bzw. sind zum Teil schon auf dem Dach verteilt, mit der Beschaffung der PV-Module werde ich bis Anfang nächsten Jahres warten. Zum einen fehlt noch das formale "go" vom Netzbetreiber, zum anderen entfällt dann voraussichtlich die MwSt. auf die Module... (das war nicht in der ursprünglichen Kalkulation drin, aber den Effekt darf man ja mitnehmen.)
Es gibt da aber noch so eine eher kleine Ecke, auf der das mit der PV nicht möglich ist, weil da der Dachständer des Stromversorgers und eine Strebe dazu ungeschickt in der Landschaft stehen und praktisch immer einen schmalen Schattenstreifen werfen

. Für diesen Bereich liegt jetzt ein Röhrenkollektor im Dachgeschoss - wenn man die zwei Röhren wegläßt, bei denen halt einfach was im Weg steht, funktioniert das trotzdem noch, übrig bleiben dann etwas mehr als 5,5m² Kollektorfläche mit (steiler) Ost-Ausrichtung. Wieder mal nicht ganz optimal, aber es sollte deutlich ausreichen, um das Brauchwasser für (künftig nur noch) 2 Personen heiß zu bekommen und die Therme im Sommer mehr oder weniger komplett ausgeschaltet lassen zu können. Vielleicht reicht es sogar etwas Heizung in den Übergangsmonaten, mal schauen. Auch das "rechnet" sich nur, weil ich mehr oder weniger alles selber mache. Mit etwas Glück gibt es evtl. eine Förderung aus unserem gemeinsamen Staatshaushalt, einkalkuliert habe ich das nicht, und ohne braucht es ca. 22 Jahre, bis der Teil ggf. amortisiert ist (verglichen mit einer Lösung via Durchlauferhitzern! Und der Annahme von mittelfristig eher wieder moderateren Preisen für Gas und Strom). (Mit Förderung kommt man übrigens auch bestenfalls auf Zeiten im Bereich der 15 Jahre - falls man keine größeren Reparaturen hat...).
Alles, was an "warmem Wasser" von der Anlage runterkommt, kommt erst mal in einen reinen Pufferspeicher (400l, zwei Wärmetauscher, die Steuerung der Solarthermieanlage (RESOL Delta BX; wirft ihre Daten via "vbus" aus und sollte in FHEM zu integrieren sein) kann den autonom befüllen!). So hat dass man wassertechnisch drei Kreise (Puffer, Heizung, Brauchwasser). Und das hat m.E. gleich mehrere Vorteile: Einfacher wartbar, weniger anfällig für Korrission, Verkalkung und Legionellen, höher erhitzbar (95°...) und (v.a.) relativ flexibel bei der Frage, wofür man die im Puffer vorhandene Energie nutzt. Stellt sich nur die Frage, wie man die Energie wieder AUS dem Speicher holt. Da hat der Lieferant der Solarthermieanlage ein Stichwort in den Raum geworfen, das ich bis dato nie gehört hatte: Frischwasserstation. Kann man für relativ viel Geld kaufen. Meine Idee: kann man mit einiger Bastelei und einem Microkontroller vielleicht selber bauen? Ergo habe ich mal 2 (Platten-) Wärmetauscher in Fernost bestellt (ca. 1m² Fläche), eine PWM-Hocheffizienzpumpe, ein paar elektrisch Dreiwege-Ventile und Flow-Sensoren und sonst diverses Kleizeug.
Die Idee: je einen (umschaltbaren Teil-) Kreis für Heizung und Brauchwasser, der mit der PWM-Pumpe mit der passenden Menge Heißwasser aus dem Puffer durchströmt wird, um am Ende eben entweder Warmwasser oder Heizungswasser mit der passenden Vorlauftemperatur zu haben. Mal sehen, ob das alles so klappt wie gedacht, der Puffer kommt leider erst Mitte Dez., dann sehen wir weiter, aber ja, das ist der große Haken an der reinen Puffer-Lösung

. Bis dato gehe ich davon aus, dass das ein lösbares Problem darstellt, mal schauen, ob ich damit richtig liege

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Soviel für's erste zum Stand der Dinge, bin mal auf eure Rückmeldungen gespannt. Falls jemand (zum Teil) was ähnliches (v.a. in Richtung Eigenbau-Frischwasserstation) schon mal gemacht hat, bin ich selbstredend für Anregungen und/oder Code-Bausteine dankbar. Letzteres soll möglichst auf einem Microkontroller laufen, Favorit wäre STM32, notfalls aber auch ein ESP32.
EDIT: Typos beseitigt