Intelligentes Messystem mit Optokopf auslesen?

Begonnen von Jackie, 30 April 2024, 08:14:34

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Jackie

Hallo,


gestern hat mein Netzanbieter Netze BW per Brief angekündigt, dass ich demnächst ein "intelligentes Messsystem", sprich: einen neuen Stromzähler bekommen werde.


Vor ca. 15 Monaten wurde bei uns eine PV Anlage installiert, und in dem Zug bereits der Zähler getauscht, und diesen, einen IskraMT691, lese ich bequem per Optokopf (OBIS) aus, und erhalte mehrmals pro Sekunde sehr exakte Werte die mir zeigen, ib ich gerade einspeise oder Netzstrom konsumiere.


Nun schreibt der Netze BW leider nicht, welcher Zählertyp zukünftig genau verbaut wird, daher interessiert mich ob ich davon ausgehen kann dass dieser genauso optisch ausgelesen werden kann, so dass ich an meinem Setup nichts ändern müsste, und einfach den Optokopf an den neuen Zähler pinnen kann (nachdem die genauen Informationen mal wieder freigeblinkt wurden per PIN), und welche Alternative Möglichkeiten zum Auslesen es denn gäbe.


Kann man pauschal sagen, dass alle intelligenten Messysteme auch eine optische Schnitstelle haben, oder hängt das vom Typ ab? Welche Modelle sind denn überhaupt verfügbar, gibt es da eine ÜBersicht?


Bin für alle Tipps sehr dankbar!
Raspi 3 mit FHEM, LWZ 304 Trend, Fronius Symo 10.0-3-M, Conbee II Stick, Optokoppler (USB, FTDI), diverse Ikea Tradfri Komponenten,...

isy

Hallo,
die gleiche Situation bei mir vor 2 Jahren. Mein Energieversorger konnte nicht sagen, ob der neue Zähler über eine optische D0 Schnittstelle verfügt.

Ich hatte mich daher entsprechend vorbereitet, unter anderem im Photovoltaik Forum mit anderen Anwendern ausgetauscht. Dort riet man mir, einen eigenen Zwischenzähler zu installieren,  weil es wohl häufig vorkomme, dass die neuen Zähler keine D0 SST mehr hätten.
Du kannst ja dort mal suchen.

Soweit hatte ich die Bestellung vorbereitet und die Montage geplant.

Der Energieversorger kam jedoch wieder mit einem D0 Zähler, das war dann einfach.

Viel Glück,
Helmut

Ein Weg wird erst zu einem Weg, wenn man ihn geht

KölnSolar

In der Regel haben alle "Smartmeter" auch eine vordere IR-Kundenschnittstelle, die per Lesekopf nutzbar ist. Unterschiedlich sind die nutzbaren Daten, Protokolle....

Ein iMSys ist nur ein um ein "Gateway" erweiterter "Smartmeter". Für das Gateway wird die hintere IR-Schnittstelle benutzt. Je nach Gateway lassen sich dort die Daten abgreifen. Beim Gateway wird der VNB sicherlich nicht auf mehrere unterschiedliche Geräte setzen. Deshalb würde ich mich mal darauf fokussieren.

Durch das Gatway hat der VNB Deine Daten quasi realtime verfügbar. Evtl. besteht die Möglichkeit von dort über API u. diesen aberwitzigen Umweg die Daten zu bekommen.

Grüße Markus
 
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Prof. Dr. Peter Henning

#3
Ich glaube, Du hast die Begriffe vertauscht - zumindest gilt das in ganz Baden-Württemberg genau andersherum.
da geht es begrifflich etwas durcheinander (auch bei mir, ich gebs zu). Siehe hier https://www.netze-bw.de/zaehler/stromzaehler/smart-meter

Das "Moderne Messsystem" kommt ohne Gateway aus, ist nur lokal über manuelle Ablesung oder die optische Kundenschnittstelle auslesbar.

Das "SmartMeter" hat dazu noch ein Gateway, das per Leitung mit dem Telekom-Hausanschluss verbunden wird. Oder, das funktioniert aber nicht immer, über eine fest verbaute SIM-Karte und GSM UMTS. Und noch ein Edit: Netze-BW behauptet, dass künftig die Datenübertragung auch per PowerLAN erfolgen solle.

Neben der Echtzeitauslesung durch das EVU haben die Dinger noch etwas Übles drin: Sie können nämlich durch das EVU gedrosselt werden. Und das "APZ-Feld", gegebenenfalls in einem Extra-Anschlusskasten, sowie das Leerrohr(!) zum Telekom-Anschluss muss vom Kunden gestellt werden. Ach ja, und das muss alles "separat plombierbar" sein, damit der böse Kunde nicht direkt auf die Daten zugreift oder die Drosselung unterbindet.

Edit: Den Brief von Netze BW habe ich auch bekommen und versuche, mich dagegen zu wehren, siehe hier: https://forum.fhem.de/index.php?msg=1312828
Wenn ich mir die Fotos ansehe
https://www.netze-bw.de/zaehler/stromzaehler/smart-meter
hat das Teil tatsächlich noch eine optische Schnittstelle, rechts oben. Und die sieht aus der  Entfernung zumindest so aus, als ob eine LED und eine Fotodiode nebeneinander verbaut sind. Allerdings hat das Teil nicht den Metallring rund um diese Schnittstelle, an dem bei den "nur modernen" Messeinrichtungen der Lesekopf magnetisch haftet.


LG

pah

Beta-User

Habe auch vor einiger Zeit diese "Tauschankündigung" (ebenfalls Netze BW) bekommen. Hier wurde dann aber jetzt (2024) in dem Zuge nur der mit der PV-Anlage 2023 installierte Zähler "aufgebohrt" mit einer UMTS-Schnittstelle. Der eigentliche Zähler (und damit die optische Schnittstelle) blieb unverändert erhalten.

Auch in diesem Detail: Begriffsverwirrung seitens des Netzbetreibers...

PS: Jetzt versuche ich grade an die Infos zu kommen, was über die "HAN"-Schnittstelle des GW abzugreifen ist. Die ist eigentlich dafür gedacht, dass man als Kunde sein "Smarthomesystem" füttern kann.... Bisher habe ich aber nur (standardmäßig?) Zugangscodes erhalten, um den Zähler im Portal des Netzbetreibers angezeigt zu bekommen, Auflösung: Tageswerte.
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: ZigBee2mqtt, MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | ZWave | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
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RalfRog

#5
Zitat von: Beta-User am 09 Mai 2024, 20:39:38was über die "HAN"-Schnittstelle des GW abzugreifen ist.

Ich hatte im Rahmen eines Piloten eine zeitlang ein iMSys  mit Gateway von Theben eingebaut gehabt.
Die Logindaten für die HAN Schnittstelle habe ich vom Messstellenbetreiber (RNG) erhalten. Mit der Software TRUDI von der PTB kannst du auf die Datensätze zugreifen.
Dort ist auch protokolliert wann und wieviele Datensätze an den Messstellenbetreiber übermittelt werden und welches Profil aktiv ist (z.B. 15 Minutenwerte).

Ich ergänze gleich mal die Links zur PTB.

Gruß Ralf

Edit:
Ich hatte mich mit @KölnSolar schon mal darüber unterhalten - da ist auch der Link dabei  https://forum.fhem.de/index.php?topic=135888.0

Habe gerade auch noch mal in meinen alten Daten nachgeschaut. Leisung und Energie wurden vom Gateway alle 15 Minuten erfasst (ich glaube intern wird das 2 Jahre gespeichert).
Aus der Anzahl der Werte hatte ich damals abgeleitet, dass die Energiewerte übermittelt wurden (kann natürlich am Piloteprojekt gelegen haben und die Leistung war uninteressant).
Beispieldaten des Log (Ablesewerte sind nochmal separat)
8746 01.12.2019 02:10 INFO SUCCESS Ein Selbsttest wurde durch SMGW ausgelöst.
8747 01.12.2019 02:11 INFO SUCCESS Selbsttest erfolgreich durchgeführt.
8748 01.12.2019 02:15 INFO SUCCESS Es wurden 20 Messwerte an den Marktteilnehmer für den Zeitraum 2019-11-30T21:15:01+01:00 bis 2019-12-01T02:15:00+01:00 übertragen.
8750 01.12.2019 03:15 INFO SUCCESS Es wurden 4 Messwerte an den Marktteilnehmer für den Zeitraum 2019-12-01T02:15:01+01:00 bis 2019-12-01T03:15:00+01:00 übertragen.
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HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder sowie Shelly 3EM, 1PM, PlugS und IT Schaltsteckdosen

Beta-User

Danke. Der Thread war auch schon auf meiner Merkliste, aber solange sich Netze BW nicht rührt, ist eh' wenig zu machen...
 
Was mich wundert: Da hängt jetzt schon ein Netzwerk-Kabel daran, ich sehe aber nicht, dass die Fritte dem Ding eine IP-Adresse vergeben hätte. Dachte erst an einen Fehler beim Verkabeln, aber das war es nicht... (Mit 15 Minuten Auflösung kann ich den Tasmota nicht ersetzen...)
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RalfRog

#7
Das Ding holt sich keine Adresse.
Gedächtnis kram kram kram... ist schon lange her

Das hat(te) ne feste IP. Die bekommst du auch mitgeteilt.

Gruß Ralf

Das gabs als Daten für Trudi:
IP 192.168.137.2
Port 443
SMGW-ID  ETHE03geheim4023
Passwort A7zgeheimF7'
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Jackie

Aber allöe 15 Minuten ist schon echt wenig, derzeit hole ich quasi sekündlich Werte ab. Ich hoffe wirklich dass ich die optische Schnittstelle weiterverwenden kann, ich hab mich sehr dran gewöhnt die Daten bei Bedarf in Echtzeit zu sehen...
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RalfRog

Zitat von: Jackie am 09 Mai 2024, 21:54:33Ich hoffe wirklich dass ich die optische Schnittstelle weiterverwenden kann,
Ich wäre da mal zuversichtlich.

Wenn BW das "intelligentes Messsystem" so wie die Bundesnetzagentur als elektronischen Zähler mit Gateway versteht, bekommst du im besten Fall unter Beibehaltung des vorhandenen ISKRA einfach ein Gateway dazu. Bei meinen Eltern hatte die RNG (Rheinische Netzgesellschaft) das so gemacht.
Weiss natürlich nicht wieviel Aufwand BW betreibt um den Kunden das Leben schwer zu machen  ;)

Gruß Ralf
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Prof. Dr. Peter Henning

@RalfRog: Den Optimismus teile ich nicht. Wenn man sich die Fotos bei Netze-BW ansieht, ist das "Smartmeter" deutlich fetter als die bisher bei mir installierten "Modernen Messsysteme".

@Jackie:
Zitatderzeit hole ich quasi sekündlich Werte ab.
Das ist mit Sicherheit Overkill und erzeugt nur unnütze Last mit stark schwankenden Werten.

Bei meiner kommenden 2. PV-Anlage ist, weil eine Notstromversorgung mit manueller(!) Netztrennung dazugehört, ein weiteres Smartmeter dabei. Das werde ich aber über ModBus auslesen müssen (weil es damit schon mit dem Wechselrichter kommuniziert). Mit den Daten muss ich dann, wenn ich Überschussladen realisieren will, alle 5 Sekunden die Wallbox versorgen.

So, nachdem es hier im Endeffekt um dasselbe Thema geht, mache ich den anderen Thread mal zu.

LG

pah

KölnSolar

Um mal vielleicht etwas Klarheit in die Begrifflichkeiten zu bringen:
- Smartmeter, ist ein gesetzlich nicht definierter Begriff, wird aber "umgangssprachlich" für eine "Messeinrichtung" genutzt, die etwas intelligenter/smarter als ein alter Analogzähler ist
(daher in der Regel als Synonym für die modernen eHz(= elektronischer Haushaltszähler), aber auch, wie Du ja selber für Deinen zusätzlichen "Smartmeter" für Deine neue PV-Anlage für die Steuerung der PV-Batterie schreibst, für jedwede messenden elektronischen Geräte)

Im Gesetz sind nur folgende 3 Begriffe definiert:
- moderne Messeinrichtung
eine Messeinrichtung, die in tatsächlicher Hinsicht mindestens Elektrizitätsverbrauch und Nutzungszeit sowie spätestens, wenn eine Messung der eingespeisten Strommengen erforderlich ist, auch die Elektrizitätserzeugung widerspiegelt und über ein Smart-Meter-Gateway sicher in ein Kommunikationsnetz eingebunden werden kann
- intelligentes Messsystem
eine über ein Smart-Meter-Gateway in ein Kommunikationsnetz eingebundene moderne Messeinrichtung oder Messeinrichtung zur registrierenden Leistungsmessung zur Erfassung elektrischer Energie, die in tatsächlicher Hinsicht mindestens Stromverbrauch, -erzeugung und Nutzungszeit widerspiegelt
- Smart-Meter-Gateway: die Kommunikationseinheit eines intelligenten Messsystems, die ein oder mehrere moderne Messeinrichtungen ... zur Gewährleistung des Datenschutzes, der Datensicherheit und Interoperabilität ...sicher in ein Kommunikationsnetz einbinden kann und über Funktionalitäten zur Erfassung, Verarbeitung und Versendung von Daten verfügt,...

Und zu Deinem Clinch mit dem VNB: Du beziehst Dich in Deiner "Anlagendefinition" auf den Zähler und berücksichtigst Deine Altanlage nicht. Macht logisch Sinn und ich sehe das genauso, aber mit der gesetzlichen Begrifflichkeit "Betreibern von Anlagen" hat der VNB wohl leider recht.

(1) Grundzuständige Messstellenbetreiber haben, soweit dies nach § 30 wirtschaftlich vertretbar ist, Messstellen an ortsfesten Zählpunkten zu den in § 45 genannten Zeitpunkten mit intelligenten Messsystemen wie folgt auszustatten:
1.
...
2.
bei Betreibern von Anlagen mit einer installierten Leistung über 7 Kilowatt.

Grüße Markus
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Prof. Dr. Peter Henning

Njein. Ich habe eben keine Anlage mit mehr als 7 kW, bin also kein "Betreiber einer Anlage mit einer installierten Leistung von mehr als 7 kW".

Typisches Beispiel für einen semantisch miserablen Gesetzestext.

Die wollen übrigens wirklich den neuen Zähler austauschen, der für die neue Anlage eingebaut worden ist - nicht den für die Altanlage. Diese darf nicht über denselben Zähler laufen, wie die neue, weil ich noch bis Ende 2027 eine garantierte Einspeisevergütung von 49,3 Cent/kWh habe.

LG

pah

RalfRog

#13
Wir sind zwar nicht mehr ganz bei der ursprünglichen Frage von @Jackie (mein Optimismus galt der optischen Schnittstelle).

Ich habe mal ein Bild angehängt. Das zeigt aus dem Zuständigkeitsbereich der RNG einen ISKRA MT691 (mMe) mit einem PPC LTE Smartmeter Gateway. Zusammen dann "iMSys".

Anstelle des Ferraris-Zählers wurde die weiße Aufnahme eingebaut in der beide Teile Platz finden.
In Gänze ist das ein zweireihiger Zählerkasten (Mitte 70er Jahre) in dessen linkem Teil die Steuerung der Elektroheizung steckt.

Findet nicht bereits im Zusammenhang mit dem Aufbau einer PV-Anlage eine Erweiterung des Zählerkasten (zumindest bei Altanlagen) statt und man hat Platz genug?
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Prof. Dr. Peter Henning

ZitatFindet nicht bereits im Zusammenhang mit dem Aufbau einer PV-Anlage eine Erweiterung des Zählerkasten (zumindest bei Altanlagen) statt und man hat Platz genug?

Unser Zählerschrank ist schon ziemlich groß. Da hat neben dem 2. Zähler (2007) auch noch 2024 der neuerdings vorgeschriebene Überspannungsschutz sowie der Leitungsschutzschalter für die WallBox hineingepasst. Auch die Netztrennung bekommt man noch drin unter, ebenso den FI für die 2. PV-Anlage. Dann ist aber Schluss, mehr Fummelarbeit kann ich dem Elektriker nicht abverlangen.

LG

pah

KölnSolar

ZitatNjein. Ich habe eben keine Anlage mit mehr als 7 kW, bin also kein "Betreiber einer Anlage mit einer installierten Leistung von mehr als 7 kW".

Typisches Beispiel für einen semantisch miserablen Gesetzestext.
Ja doch, "Betreibern von Anlagen"
Und um es auf die Spitze zu treiben: zählen meine Anlagen auf anderen Gebäuden mit ?  :))  :))  :))

ZitatFindet nicht bereits im Zusammenhang mit dem Aufbau einer PV-Anlage eine Erweiterung des Zählerkasten (zumindest bei Altanlagen) statt und man hat Platz genug?
Klar, im Augenblick der Anmeldung. Aber wehe, wenn sich seit Zählerkastenmontage mal wieder die VDE geändert hat.  ;)
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Christoph Morrison

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 09 Mai 2024, 18:22:25Neben der Echtzeitauslesung durch das EVU haben die Dinger noch etwas Übles drin: Sie können nämlich durch das EVU gedrosselt werden.

Das haben nicht alle Smart Meter per se implementiert, in DE für "normalen" Haushaltsstrom zum Beispiel ist kein "remote off" und keine Lastdrosselung vorgesehen. Fun fact: Deshalb kommt das bei Blackout in Deutschland auch gar nicht vor, wohl aber in IT, AT und in Skandinavien, wo entsprechende Funktionen genutzt werden.

Das mag sich natürlich in Zukunft auch in DE ändern; die "Spitzenglättung" ja auch angeblich nur eine VT als ich entsprechende Tickets schon in einem Softwareprojekt auf dem JIRA-Board hatte. Aber VT haben heute ja auch nur eine Lebensdauer von so sechs Monaten etwa bis sie sich als zutreffend herausstellen ;-)

Prof. Dr. Peter Henning

#17
ZitatJa doch, "Betreibern von Anlagen"
Und um es auf die Spitze zu treiben: zählen meine Anlagen auf anderen Gebäuden mit ?
Ne, eben nicht. Nur abgesehen davon, dass es sich bei der zweiten Anlage um ein separates Gebäude handelt, bezieht sich der Gesetzestext klar auf Anlagen, die über _einen_ Zähler laufen. Mies formuliert ist es trotzdem.

Zitat von: Christoph Morrison am 10 Mai 2024, 13:49:39DE für "normalen" Haushaltsstrom zum Beispiel ist kein "remote off" und keine Lastdrosselung vorgesehen
"Normaler Haushalsstrom" beinhaltet bei uns aber eine Wallbox, und die müssen seit dem 1.1.2024 drosselbar sein.

Ich mache Netze-BW gar nicht, die Bundesnetzagentur nur teilweise für dieses Chaos verantwortlich. Der Fisch stinkt, wie immer, vom Kopf her. Sprich aufseiten der beteiligten Ministerien.

Ich will ein Kernkraftwerk, basta.

LG

pah

Christoph Morrison

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 10 Mai 2024, 14:42:08"Normaler Haushalsstrom" beinhaltet bei uns aber eine Wallbox, und die müssen seit dem 1.1.2024 drosselbar sein.

Da muss aber nur die Wallbox die erwähnte "Spitzenglättung" können, deine restlichen Verbraucher (bis auf eine WP) dürfen davon nicht betroffen sein. Die Drosselung wird über die Wallbox realisiert, nicht über einen "Smart Meter", der ja zwischen HV und Übergabepunkt sitzt und nicht exklusiv die Wallbox regelt. IdR hat die Wallbox einen wie auch immer gearteten Input, häufig eine einfache Kontaktschnittstelle, welche die Drosselung einschaltet (die ist ja binär zu 4,xkW und volle Düse). Ausgelöst wird der Input idR durch einen Rundsteuerempfänger, wie bei einer WP. Der bekommt sein Signal wie anno tobak über's Stromnetz. Natürlich gibt es auch technologisch fortgeschrittenere Lösungen. Die werden z.B. in öffentliche Ladesäulen implementiert, die eh direkt an der Cloud der Hersteller hängen (btdt).

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 10 Mai 2024, 14:42:08Ich mache Netze-BW gar nicht, die Bundesnetzagentur nur teilweise für dieses Chaos verantwortlich. Der Fisch stinkt, wie immer, vom Kopf her. Sprich aufseiten der beteiligten Ministerien.

Die Forderung nach Spitzenglättung kam aus der Energiewirtschaft, die sehr genau weiß, dass die Pläne gewisser Parteien entweder gar nicht oder nicht wirtschaftlich umgesetzt werden können. Wenn morgen alle elektrisch fahren und heizen, fährt und heizt bald gar keiner mehr.

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 10 Mai 2024, 14:42:08Ich will ein Kernkraftwerk, basta.

Ich will viele Kernkraftwerke und zu Hause eine Insel mit PV/ST, Ölheizung mit 5kL-Tank, Diesel-Stromerzeuger für die Frequenz, Brunnen mit Trinkwasserqualität und Betriebswasser aus einer Regenzisterne. ;-) Eisspeicher finde ich auch "cool".

Prof. Dr. Peter Henning

Oh, meine WB hat die Drosselschnittstelle auch - aber ich werde den Teufel tun und Netze-BW diese öffnen.

OT Zum Thema KKW: Ich habe auf dem letzten Landesparteitag meiner politischen Heimat einen Antrag von André Thess, Johannes Baare und mir eingebracht, zum Einleiten einer Mitgliederentscheidung auf Bundesebene zum Stopp des Rückbaus. Zeitgleich wurde das in allen Landesverbänden und allen Kreisverbänden diskutiert. Ist leider mit knapper Mehrheit abgelehnt worden, jetzt auf dem Bundesparteitag erneut...Klare Formulierung aus dem BMBF, offiziell Regierungslinie: Wir wollen keine alten KKW, sondern eine Sondergesetzgebung zur "Erforschung der Kernfusion". Bah.

LG

pah

Beta-User

Zitat von: RalfRog am 09 Mai 2024, 21:17:51Das hat(te) ne feste IP. Die bekommst du auch mitgeteilt.
Thx für den Hinweis.

Ad "Zählerwechsel": Nach dem ersten Schreiben kam dann (Monate später...) ein zweites mit der Terminankündigung und dem Hinweis, dass die Montage "ohne Unterbrechung der Stromversorgung" erfolgen werde. "Fetter" wurde der Zähler dann, weil dieses GW vor den eigentlichen Zäher montiert wurde.

Wir werden also dann irgendwann schon sehen, ob irgendwas "getauscht" wird und was genau passiert....
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RalfRog

#21
Zitat von: Beta-User am 09 Mai 2024, 20:39:38..."aufgebohrt" mit einer UMTS-Schnittstelle...

Ist zwar nicht entscheidend (Hauptsache es funktioniert), aber UMTS ist doch abgeschaltet ::)

Offenbar verbaut BW auch Anbindungen per Mobilfunk - wofür die dann bei PAH Zugang zum Telefonkabel haben wollen?

Da hat die RNG bei uns ja nen eleganten Einbau realisiert. Montageplatte (19x39cm) mit Zähler und GW passt auf den Zählerplatz.
Mit so großen Dingern wie auf dem Foto von PAH allerdings unmöglich  >:( 
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KölnSolar

ZitatDa hat die RNG bei uns ja nen eleganten Einbau realisiert. Montageplatte (19x39cm) mit Zähler und GW passt auf den Zählerplatz.
War aber vermutlich nur in der Testphase. Das Gateway kommt normalerweise in den RfZ oder APZ. Das ist dann noch "unsichtbarer". Zumindest gehen ohne und/oder LSS bzw. Spannungsversorgung des RfZ keine Zähleranträge bei der Rheinenergie durch. Was die aktuell als iMSys machen, weiß ich (noch) nicht.

Schwank am Rande: Ich war damals zu einem 3. MSB wg. diesem Kram gegangen. 3.MSB insolvent. Gateway überträgt nicht(weil ich das LAN-Kabel abgestöpselt hatte). Kündigung des Vertrags wg. Insolvenz. Rheinenergie wird Grundzuständiger. Standen 3 Mal vor der Tür. Diverse Mails. Und seit nem halben Jahr bewegt sich rein gar nichts mehr. Ich bin zufrieden, denn ich hab die hintere Schnittstelle abgegriffen und bekomme tolle Detaildaten über den optischen Lesekopf und OBIS in FHEM.  8)

Daher auch schon einmal unser Diskurs zur HAN-Schnittstelle. Macht natürlich erst Sinn mich weitergehend damit zu beschäftigen, wenn ich eine habe.  ;)

Grüße
Markus
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Otto123

#23
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 09 Mai 2024, 18:22:25Und die sieht aus der  Entfernung zumindest so aus, als ob eine LED und eine Fotodiode nebeneinander verbaut sind. Allerdings hat das Teil nicht den Metallring rund um diese Schnittstelle, an dem bei den "nur modernen" Messeinrichtungen der Lesekopf magnetisch haftet.
Hat mein neuer Zähler (Lackmann) auch nicht - der ist aber lediglich nicht sichtbar. Magnetisch haften tut der Lesekopf trotzdem, der Metallring ist also unter dem Plastikgehäuse. Die zwei Nasen im Abstand unter den LEDs dienen zur Positionierung und eventuell als Absturzverhinderung.

Gruß Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
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Christoph Morrison

Wie bei Otto sieht's bei unserem Dummteil von Landis & Gyr auch aus.

Der alte easymeter konnte Spannung, Frequenz und auf drei Phasen bidirektional Last ausgeben - der neue nur noch Zählerstand. Und das obwohl easymeter wohl von den Stadtwerken gefördert wird (sitzen in hier umme Ecke). Ein Gebrauchtmodell wollten sie mir auch nicht verkaufen und über eBay bekommt man nur mit Glück das richtige Modell.

Shelly 3EM Plus hat's gelöst, sollen sie mich doch mal Götz von Berlichingen.

Otto123

Zitat von: Christoph Morrison am 10 Mai 2024, 22:38:49der neue nur noch Zählerstand.
Man kann bei meinem beim Messstellenbetreiber eine Pin anfordern, damit bekommt man dann wesentlich mehr Werte. Allerdings haben die derzeit Bearbeitungszeiten für eine Email von 6-12 Wochen.
Per default kommt nur der Zählerstand (aus Datenschutzgründen) die weiteren Daten nur mit Pin.
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
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RalfRog

#26
Zitat von: KölnSolar am 10 Mai 2024, 20:24:44War aber vermutlich nur in der Testphase. Das Gateway kommt normalerweise in den RfZ oder APZ. Das ist dann noch "unsichtbarer". Zumindest gehen ohne und/oder LSS bzw. Spannungsversorgung des RfZ keine Zähleranträge bei der Rheinenergie durch. Was die aktuell als iMSys machen, weiß ich (noch) nicht.

Keine Ahnung seit wann die RfZ/APZ gefordert werden  ???  Weder bei meinen Eltern noch bei mir stand die Forderung im Raum - vielleicht weil es um eine unveränderte Altanlage (Nachtspeicherheizung) geht und nicht um einen Zählerantrag wg. Änderung/Erweiterung aufgrund Einbau PV-Anlage.
Der Einbau für den regulären Betrieb (wie auf dem Foto #13) erfolgte 2021 einige Monate nach dem Ende des Piloten vermutlich aufgrund der Vorgabe stufenweise alles >6000KWh (die Heizung liegt tlw. bis zu 10000kWh) mit iMSys auszurüsten.

Fun Fact am Rande aus dem Bereich der RNG:
Habe mir heute abend die Sache bei einem Bekannten angeschaut, der seit 14 Tagen seine PV-Anlage in Betrieb hat. Aufgrund seines Stromverbrauchs im Haushalt hatte er schon ein iMSys mit Einrichtungszähler. Vor 10 Tagen wurde sein Zähler gegen einen Zweirichtungszähler getauscht und dabei das Gateway ausgebaut :o .
Süffisanter Kommentar des Technikers: die RNG hat noch keine zertifizierten Gateways für den Betrieb mit Zweirichtungszähler.

Gruß Ralf
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Prof. Dr. Peter Henning

#27
Die fetten Zweirichtungszähler bei mir im Schrank kommen aus osteuropäischen Ländern (Apator aus Polen, Iskra aus Slowenien)- deutsche Firmen können so etwas offenbar nicht mehr wirtschaftlich fertigen. Laut den vorliegenden Datenblättern haben sie beide außer der optischen Schnittstelle nach DIN 62056-21 eine RS485-Schnittstelle.

Bei dem Iskra-Zähler steht dazu, es sei eine "LMN"-Schnittstelle gemäß FNN LH (Anführungszeichen Original), und er sei über diese Schnittstelle zum Smartmeter erweiterbar. Wär ja schön, wenn die einfach ein Gateway davorsetzen würden.

Der Zählerschrank ist allerdings aus solidem Metall, und der Handy-Empfang bei uns im Keller suboptimal. Und damit stellt sich die Frage, wie die Kommunikation mit Netze-BW erfolgen soll. Laut VDE muss der APZ dann außerhalb, rechts unterhalb des Zählerschrankes liegen und ist vom Hauseigentümer zu stellen (mindestens 30 cm hoch). Und wenn es per GSM nicht geht, muss eben ne Leitung zum Hausanschluss der Telekom. In eigenem Leerrohr.

LG

pah

P.S.: Die Ablesung per HomeMatic IP Sensoren (natürlich beide mit PIN!) funktioniert übrigens hervorragend. Nachdem ich mit Hilfe eines anderen Users herausgefunden habe, dass ein Teil der Daten als "Metadaten" in HMIP-Gateway abgelegt werden, sehe ich bei mir keinen Bedarf mehr, auch noch die RS485-Schnittstelle abzugreifen.

P.P.S.: FNN LH ist einfach das, was sich der VDE dabei gedacht hat: https://www.vde.com/resource/blob/950874/e5e6719bc5aa56d206dc0aa187984d71/fnn-flyer-info-kundenschnittstelle-zaehler-2015-07-data.pdf

P.P.P.S.:
ZitatKeine Ahnung seit wann die RfZ/APZ gefordert werden
Offenbar in der Pipeline seit 2015 (siehe VDE oben), effektiv für neue Zählerschränke seit 2017.


Christoph Morrison

Zitat von: Otto123 am 10 Mai 2024, 23:33:03
Zitat von: Christoph Morrison am 10 Mai 2024, 22:38:49der neue nur noch Zählerstand.
Man kann bei meinem beim Messstellenbetreiber eine Pin anfordern, damit bekommt man dann wesentlich mehr Werte.

Ja, ich fordere den alle paar Monate mal wieder beim MSB an, leider fühlt sich niemand zuständig, nicht mal derjenige, der das Postfach "pinanforderung@lokale-stadtwerke.de" liest. Wie gesagt, mit dem Angriff Shellies kam das in Ordnung.

Jackie

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 11 Mai 2024, 10:19:02Der Zählerschrank ist allerdings aus solidem Metall, und der Handy-Empfang bei uns im Keller suboptimal. Und damit stellt sich die Frage, wie die Kommunikation mit Netze-BW erfolgen soll. Laut VDE muss der APZ dann außerhalb, rechts unterhalb des Zählerschrankes liegen und ist vom Hauseigentümer zu stellen (mindestens 30 cm hoch). Und wenn es per GSM nicht geht, muss eben ne Leitung zum Hausanschluss der Telekom. In eigenem Leerrohr.



Das kann ja wohl nur ein Scherz sein, heisst das wirklich, dass wenn der Netzbetreiber die Kommunikation nicht auf die Reihe bekommt ich den Kommunikationskanal stellen muss, auch wenn ich das Ganze eigentlich gar nicht will? Was ist denn das für ein abstruses Rechtsverständnis?
Raspi 3 mit FHEM, LWZ 304 Trend, Fronius Symo 10.0-3-M, Conbee II Stick, Optokoppler (USB, FTDI), diverse Ikea Tradfri Komponenten,...

Prof. Dr. Peter Henning

#30
Zitat von: Jackie am 12 Mai 2024, 21:10:27Was ist denn das für ein abstruses Rechtsverständnis?
Die gesetzliche Lage ist leider so, dass bei Umbauten am Zählerschrank der Bestandsschutz erlischt und die aktuellen VDE-Regeln eingehalten werden müssen. Auch wenn diese sich erst vorgestern geändert haben. Dafür steht der Elektriker gerade - sonst verliert er seinen Eintrag in die Liste der anerkannten Unternehmen.

Mehr dazu hier: https://www.zaehlerschrank24.de/faq/article/was-ist-ein-apz/

Über die Tatsache, dass man in Deutschland nicht einmal einen im Baumarkt gekauften Wandschalter selbst einbauen darf, ohne seinen Versicherungsschutz zu gefährden, habe ich schon 2016 in den "SmartHome Hacks" gelästert. Es gibt aber noch mehr Beispiele dafür, dass Berufsverbände in Deutschland Vorschriften durchgesetzt haben, die für die betreffenden "Fachleute" eine Lizenz zum Gelddrucken sind - und vorwiegend ein Ärgernis für die Kunden: Legionellenprüfung, hydraulischer Abgleich, Feuerstättenschau, Brandschutz, Energieberatung, etc.

Merke: der deutsche Bürokrat steht dem deutschen Bürger grundsätzlich misstrauisch gegenüber.

LG

pah

RalfRog

Müsste @Jackie nicht aus der Nummer "Umbau" schon raus sein (Antrag, Genehmigung und damit Anforderung was eventuell zusätzlich rein muss, RfZ und/oder ApZ).
Ist der Zählerschrank nicht schon vor 15 Monaten "abgenommen" und ein zur PV-Anlage passender Zähler in den akzeptierten Zählerschrank eingebaut worden  :o

Jetzt soll lediglich die Bestandsanlage zum einem iMSys ergänzt werden mit Gateway und vielleicht nochmal neuem Zähler  ::)

Anmerkung :
Das Connexa von Theben bei mir hatte die Möglichkeit eine externe Antenne für den Mobilfunk zu verwenden.

Aufgrund dieses Threads hab ich mal ein wenig bei Hager gesurft und geschaut wie die Schränke nach VDE-AR-N 4100:2019-04 aussehen müssen. Spannend und verrückt  :-X
FHEM auf Proxmox VM Bookworm (Futro S740) - nanoCUL, HM-MOD-RPI-PCB und MAX!Cube über LAN
HM- Fensterkontakte, UP-Schalter, Bewegungsmelder und ein Rauchmelder sowie Shelly 3EM, 1PM, PlugS und IT Schaltsteckdosen

KölnSolar

Ist sicherlich ein Streitfall. Eine "Abnahme" ist das ja nicht gewesen. Tatsache ist nur, dass der Elektriker einen Zählerantrag in 2022 gestellt hat und nun ein Zählerschrank vorliegt, der nicht den VDE-Anforderungen entspricht.

@pah
Die Apator-Zähler werden auch im Rheinenergie-Gebiet als "moderne Messeinrichtungen" eingebaut. Ob die dann auch bei einem iMSys herhalten werden ist noch unbekannt.
Ohne Pin konnte ich einem Apator testweise per IR u. OBIS-Modul die Zählerstände entlocken. Leistungsdaten/Phase leider nicht. :'(


Grüße Markus   
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

JoWiemann

#33
Zitat von: Christoph Morrison am 10 Mai 2024, 13:49:39
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 09 Mai 2024, 18:22:25Neben der Echtzeitauslesung durch das EVU haben die Dinger noch etwas Übles drin: Sie können nämlich durch das EVU gedrosselt werden.

Das haben nicht alle Smart Meter per se implementiert, in DE für "normalen" Haushaltsstrom zum Beispiel ist kein "remote off" und keine Lastdrosselung vorgesehen. Fun fact: Deshalb kommt das bei Blackout in Deutschland auch gar nicht vor, wohl aber in IT, AT und in Skandinavien, wo entsprechende Funktionen genutzt werden.

Das mag sich natürlich in Zukunft auch in DE ändern; die "Spitzenglättung" ja auch angeblich nur eine VT als ich entsprechende Tickets schon in einem Softwareprojekt auf dem JIRA-Board hatte. Aber VT haben heute ja auch nur eine Lebensdauer von so sechs Monaten etwa bis sie sich als zutreffend herausstellen ;-)

Hallo,

da ich bei einem Netzbetreiber arbeite und seit 2013 den Smart-Meter-Rollout begleite, anbei mal ein par Fakten:

- die technische Richtlinie für Moderne Messeinrichtungen sieht keinerlei technische Möglichkeit für eine Lastregelung vor.

- Moderne Messeinrichtungen unterscheiden sich in Standard == keine Möglichkeit ein Smart-Meter-Gateway anzuschließen und in Basis == Smart-Meter-Gateway kann gekoppelt werden.

Die einschlägigen technischen Richtlinien des BSI / BNetzA / BDEW / VDI definieren eine Steuerbarkeit basierend auf dem EEG §9 und EnWG §14a inklusive der rechtsverbindlichen Festlegungen der BNetzA für die Niederspannung (230V/380V), also für den Endkundenbereich.

Die Steuerbarkeit wird durch die zu steuernde Verbrauchseinrichtung / Erzeugungseinrichtung hergestellt.

Über das Smart-Meter-Gateway wird über den CLS Kanal vom Netzbetreiber / Marktpartner / Mehrwertdienstleister ein Steuerbefehl an eine Steuerbox gesendet. Die Steuerbox leitet dann die Anforderung an die steuerbare Verbrauchs- / Erzeugungsrichtung weiter. In Zukunft wird diese Funktion auch im Smart-Meter-Gateway oder der zu steuernden Verbrauchs-/Erzeugungseinrichtung integriert sein. Steuerboxen können kaskadiert werden.

Aktuell haben Steuerboxen zwei Wechsel- und zwei Wischerkontakte. Dies wurde in der ersten Spezifikation so gefordert, da hierdurch ein Rundsteuerempfänger eins zu eins hätte ersetzt werden können. ( echt bescheuert, aber so haben die Marktpartner / Netzbetreiber damals argumentiert). In Zukunft werden die Protokolle KNX und EEBUS unterstützt werden.

§14a EnWG definiert eindeutig, welche Geräte unter steuerbare Verbrauchseinrichtung fallen. Seid 01.01.2024 werden alle entsprechenden Geräte in den Anwendungsfall migriert bzw. Neuanmeldungen entsprechend zugeordnet. Im Gegenzug erhält der Netzanschlussnutzer ein vermindertes Netzendgeld in Rechnung gestellt.

Grundsätzlich sind erhebliche Hürden definiert, bevor der Netzbetreiber steuernd eingreifen darf. Ist er, auf Grund seines mangelnden Netzausbaus, dazu gezwungen, greifen automatisch zwingend einzuhaltenden Regeln. Der steuernde Eingriff muss der BNetzA gemeldet werden. Er ist pro Tag zeitlich begrenzt. Und er führt dazu, dass der Netzbetreiber binnen zwei Jahren den Engpass beseitigen muss.

Bei Marktpartnern (Lieferanten / Direktvermarktern) und bei Mehrwertdienstleistern ( Gebäudeservice usw.) gelten diese Regeln nicht, da hier privatrechtlicher Vertrag zwischen Anbieter und Netzanschlussnehmer / -nutzer geschlossen wird. Hier hat Steuerung auch Vorrang gegenüber dem Eingriff durch den Netzbetreiber.

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

Slave: RPi B+ mit 512 MB, COC (868 MHz), CUL V3 (433.92MHz SlowRF); FHEMduino, Aktuelles FHEM

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RalfRog

Hallo Jörg
interessant die Fakten aus "erster Hand.
Während meines Piloten hatte die RNG den Rundsteuerempfänger tatsächlich vorübergehend durch ein CLS Kistchen (Größe wie SMGW) ersetzt.

Da der Thread von @Jackie schon "gekapert" ist.
Gibt es aus der Praxis Hinweise/Erfahrungen inwieweit nachträglich RfZ Felder und ApZ Bereiche eingefordert werden bzw. auch ob der ApZ Bereich inkl. Verkabelung zum "Telefonverteiler" tatsächlich genutzt wird.
Wie gesagt bei mir hat die RNG in die Bestandsanlage eine (Ende 70er-Jahre Schrank) eine Montageplatte (steckbar, eHz Zähler) mit dem ISKRA & GW eingesetzt.

Gruß Ralf
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JoWiemann

Hallo,

die aktuell immer noch gültigen technischen Anschlussbedingungen Niederspannung des FNN weisen tatsächlich noch ein Leerrohr zum ApZ und ein entsprechendes RfZ Feld aus. Das ist aber wirklich nicht kompatibel mit den technischen Richtlinien des BSI zur sicheren Kommunikation des SMG mit dem Smart-Meter-Gateway-Admin.

In der Regel setzen die MSB (gMSB == grundzuständiger Messstellenbetreiber als Grundaufgabe des DSO bzw wMSB == wettbewerblicher Messstellenbetreiber), diese sind für die Messaufgabe und die Technik zuständig, auf PowerLine oder Mobilfunk. In Zukunft wird es wohl eher ein Leerrohr für eine entsprechende Antenne werden.

Die TAB können je Netzbetreiber variieren. Also einfach mal rein schauen.

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

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Prof. Dr. Peter Henning

Genau die TAB mit Leerrohr sind bei Netze-BW auch noch gültig. Obwohl sie das wohl derzeit nicht forcieren.

Mal sehen, was sie mir auf meine letzte Mail antworten.

Das mit der Steuerbox ist auch wieder so ein Haken. Denn zu meiner neuen PV-Anlage wird nicht nur ein Speicher gehören, sondern insbesondere auch eine (manuelle) Netztrennung https://enwitec.eu/produkt/enwitec-manuelle-netzumschaltung-fronius-symo-gen24-plus-allpolig-3ph-230-400v-10016117/

Wenn ich die Altanlage in 2028 umrüste und mit der neuen verbinde, soll das System einen richtig fetten Speicher haben, so dass ich einen ganzen Tag lang bei vollem Verbrauch unabhängig sein kann.

Ich kann also von Netze-BW verlangen, dass sie die Steuerboxen nicht ansteuern, wenn ich vom Netz getrennt bin. Mal sehen, wie sich das realisieren lässt...

LG

pah

Prof. Dr. Peter Henning

#37
@JoWiemann:
ZitatIn Zukunft werden die Protokolle KNX und eBUS unterstützt werden.

Wirklich, eBUS, so wie dieser hier https://wiki.fhem.de/wiki/EBUS ??

Das ist das inzwischen total veraltete Bussystem, für das ich vor 10 Jahren die erste Ankopplung an FHEM realisiert habe. Würde mich ehrlich gesagt nicht wundern...

Ich vermute aber, Du meinst EEBUS https://www.eebus.org/. Wenn ich dort lese "Devices equipped with EEBUS have an integrated EEBUS software driver that communicates with the other devices and systems via TCP/IP in the LAN (e.g. Ethernet, WIFI). No further hardware components are required apart from the standard IP technology." heißt das, dass diese Steuerung über mein Hausnetz läuft. Na prima, da freuen wir uns doch.

LG

pah


JoWiemann

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Mai 2024, 15:42:16@JoWiemann:
ZitatIn Zukunft werden die Protokolle KNX und eBUS unterstützt werden.

Ich vermute aber, Du meinst EEBUS https://www.eebus.org/. Wenn ich dort lese "Devices equipped with EEBUS have an integrated EEBUS software driver that communicates with the other devices and systems via TCP/IP in the LAN (e.g. Ethernet, WIFI). No further hardware components are required apart from the standard IP technology." heißt das, dass diese Steuerung über mein Hausnetz läuft. Na prima, da freuen wir uns doch.


Hallo pah,

danke für den Hinweis. Ich meinte EEBUS.

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

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JoWiemann

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Mai 2024, 15:42:16Ich kann also von Netze-BW verlangen, dass sie die Steuerboxen nicht ansteuern, wenn ich vom Netz getrennt bin. Mal sehen, wie sich das realisieren lässt...

Theoretisch könnte der Netzbetreiber, bei negativer Netzlast, von Dir verlangen das Netz durch Einspeisung zu stabilisieren. Jedenfalls solange Du Netzanschlussnehmer bist. Du kannst all dem gesetzlichen Zwang nur durch Inselbetrieb entgehen.

Grüße Jörg

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

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Prof. Dr. Peter Henning

Zitat von: JoWiemann am 13 Mai 2024, 16:03:04Du kannst all dem gesetzlichen Zwang nur durch Inselbetrieb entgehen.
Das ist auch das Ziel.

Ich habe mich aus genau dem Grund gegen die automatische Umschaltung auf Inselbetrieb entschieden. Inzwischen kommt noch etwas dazu, nämlich die zunehmende Instabilität des Netzes gegenüber Ausfällen im Sekundenbereich. Sehr interessanter Artikel dazu in der gestrigen Zeitung. Ich habe keine Ahnung, ob das noch hinter einer Bezahlschranke ist, dennoch mal der Link: https://www.welt.de/wirtschaft/article251457862/Energiewende-70-Prozent-der-Unternehmen-laut-Studie-von-Stromausfaellen-betroffen.html.

LG

pah

Prof. Dr. Peter Henning

Zitat von: JoWiemann am 13 Mai 2024, 16:03:04Theoretisch könnte der Netzbetreiber, bei negativer Netzlast, von Dir verlangen das Netz durch Einspeisung zu stabilisieren
Sehr gerne. Mein Preis sind 48 EURO je kWh, da ich die Bereitstellung der Anlage privat vorfinanziert habe.

LG

pah

JoWiemann

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Mai 2024, 16:48:42Inzwischen kommt noch etwas dazu, nämlich die zunehmende Instabilität des Netzes gegenüber Ausfällen im Sekundenbereich. Sehr interessanter Artikel dazu in der gestrigen Zeitung. Ich habe keine Ahnung, ob das noch hinter einer Bezahlschranke ist, dennoch mal der Link: https://www.welt.de/wirtschaft/article251457862/Energiewende-70-Prozent-der-Unternehmen-laut-Studie-von-Stromausfaellen-betroffen.html

Hallo pah,

die sehen wir im 110kv Netz in unserer Netzleitstelle auch. Da müssen wir dann die ÜNB in die Verantwortung nehmen. Grundsätzlich sind die ÜNB für die Frequenz und wir als VNB für die Spannung zuständig. Aber alles können wir auch nicht abfangen.

Grüße Jörg

Jörg Wiemann

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Prof. Dr. Peter Henning

Hi Jörg, kannst Du mal eine Wiki-Seite anlegen mit einer Tabelle des ganzen Abkürzungsdschungels?

LG

pah

Christoph Morrison

Zitat von: Christoph Morrison am 11 Mai 2024, 13:22:05Ja, ich fordere den alle paar Monate mal wieder beim MSB an, leider fühlt sich niemand zuständig, nicht mal derjenige, der das Postfach "pinanforderung@lokale-stadtwerke.de" liest. Wie gesagt, mit dem Angriff Shellies kam das in Ordnung.

Wie durch ein Wunder kamen heute zwölf Antworten mit Anleitungen auf zwölf E-Mails aus den letzten zwei Jahren. Ich bin gespannt, ob ich morgen auch 12 Pin-Briefe bekomme und welcher dann funktioniert. Danke, MSB Stadtwerke Gütersloh.

Otto123

Zitat von: Otto123 am 10 Mai 2024, 23:33:03Man kann bei meinem beim Messstellenbetreiber eine Pin anfordern, damit bekommt man dann wesentlich mehr Werte. Allerdings haben die derzeit Bearbeitungszeiten für eine Email von 6-12 Wochen.
Ich muss mich revidieren. Ohne Emailbestätigung kam nach ca. 3 Wochen einfach der Brief mit der Pin  ;D 
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
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Prof. Dr. Peter Henning

#46
So, ich habe jetzt mein SmartMeter. Auf das zweite "Moderne Messsystem" wurde ein GSM-Gateway aufgeklemmt. Von einem Herrn, der ebenso nett wie inkompetent war:

1. Versuch: "Haben Sie hier Handy-Empfang?". Messung: Signalstärke reicht nicht aus. Hat ihn nicht gehindert, das Ding auf den Zähler draufzusetzen.

2. Versuch: Externe Antenne oberhalb des Zählerkastens, Antennenkabel durch eine vorhandene Öffnung oben in den Zählerkasten einführen. Sehr professionell mit einem Stück Draht, den er von unten hinter dem Zähler durchführt, in den Antennenstecker der externen Antenne einhakt und daran zieht. Und zieht. Und zerrt, bis der Stecker abreißt. Der steckt jetzt noch irgendwo hinter dem Zähler - und ich hoffe nur, dass er dabei nicht noch irgendwelche Schäden angerichtet hat.

3. Versuch, nach Rücksprache mit seinem Chef: Externe Antenne. Jetzt Antennenkabel vorne unter dem Zähler herausgeführt, locker mit ein paar Kabelbindern im Zählerkasten verlegt. Dann zwischen Tür und Wandung des Zählerkastens durchgefädelt und die externe Antenne locker oben auf den Zählerkasten gelegt. Siehe Foto, sonst glaubt es mir keiner...

Natürlich habe ich das jetzt nachgebessert, mit einem ordentlichen Schlitz in der Wandung des Zählerschrankes, einem Schutz für das dünne Kabel und einer vorschriftsmäßigen Befestigung der externen Antenne. Und das Ding funktioniert auch, ich kann die korrekten Daten im Kundenportal abrufen.

LG

pah

P.S.: Es kamen jetzt zwei PIN-Briefe, um das neue IMSys in mein Kundenportal aufzunehmen. Mit der ersten PIN wird nur die Richtung als Einspeisezähler hinzugefügt. Mit der zweiten PIN werden beide Richtungen als Zähler hinzugefügt. Kann mir auch keiner erklären, warum das doppelt versandt wurde...

Beta-User

...immer wieder lustig, der Trupp...

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 18 November 2024, 21:03:59Kann mir auch keiner erklären, warum das doppelt versandt wurde...
Hatte mich auch gewundert, aber für den Fall, dass die Hütte vermietet ist, macht ein Zugang nur für den Einspeiseteil Sinn. Und für die Frage, ob/wann ggf. vermietet wird, darf sich der Netzbetreiber wohl hierzulande nicht interessieren. Jedenfalls erkläre ich mir das so...
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FHEMGerd

Ich versuche mal mit hoffentlich sachdienlichen Hinweisen bzw. der Schilderung meiner Erfahrungen diesbezüglich beizutragen  :)

Mein Messstellenbetreiber (Pfalzwerke Netz) hat mir im Juli angekündigt meinen eHZ von EMH (in der Nomenklatur des Messstellen Betriebsgesetzes eine moderne Messeinrichtung) gegen eine moderne Messeinrichtung zu tauschen. Ich habe extra das Schreiben nochmal angeschaut, begründet wurde das (wörtlich) durch das im September 2016 (!) in Kraft getretene Messstellenbetriebsgesetz.

Ich war verwirrt - war doch bereits 2017 im Zuge der Installation einer PV Anlage mit Überschusseinspeisung, also nach in Krafttreten des Messtellbetriebsgesetzes mein Einrichtungszähler (auch schon eine moderne Messeinrichtung) gegen einen Zweirichtungszähler getauscht worden. Nach meinen Recherchen habe ich mir diesen erneuten Tausch nach nur 8 Jahren so erklärt, dass exakt dann die Eichzeit von modernen Messeinrichtungen abgelaufen ist (Analoge Zähler sind 20 Jahre geeicht, echten Fortschritt nenne ich das, vlt. auch gute Lobbyarbeit der Hersteller).

Mitte August hat dann ein Subunternehmer eines Subunternehmers den Plan meines Messtellenbetreibers in die Tat umgesetzt. Ich habe der Aktion persönlich beigewohnt - unspektakulär, und wieder ein eHZ von EMH. Mein IR Lesekopf, und das OBIS Modul von FHEM kamen auch auf Anhieb mit der neuen modernen Messeinrichtung klar. Es kam aber nicht mehr - wie vorher - die aktuelle Leistung, und die Zählerstände nur auf ganze kWh genau  :o

Ein Anruf bei meinem Messtellenbetreiber lieferte die Erklärung: ich benötige eine Pin (ich bin 100% sicher, dass ich bei dem vorherigen keine brauchte) um "den erweiterten Datensatz" freizuschalten. Und das sei aus Datenschutzgründen so. Und das könne schon 6 Wochen dauern mit der Pin, weil der Zähler ja schließlich in drölfundneunzich Systemen des Messstellenbetreibers erstmal eingepflegt werden muss. Und telefonisch ginge das gar nicht mit der Pin, wegen, ja sicher, wegen dem Datenschutz. Da könnte ja jeder anrufen. Kurzum, es hat genau 6 Wochen gedauert bis die Pin dann per unverschlüsselter Mail kam. Ganz großer Datenschutz, klar.
Also, Pin per "Lichttaster" eingemorst - und jetzt kommen auch wieder die Leistung und die exakten Zählerstände.

Als das Schreiben mit dem Zählertausch im Briefkasten lag dachte ich ja erst, ich solle eine intelligente Messeinrichtung bekommen. Was mich erstaunt hat, weil mein Verbrauch weiter unter 6000 kWh/a liegt. Und ich - von wegen Datenschutz und so - außerdem der Meinung bin, dass Lastprofile meinen Netzbetreiber einfach rein gar nichts angehen, zumindest solange ich keinen dynamischen Tarif habe.

Gute Überleitung: Ein Bekannter bemüht sich quasi freiwillig um eine intelligente Messeinrichtung, weil er gerne einen dynamischen Stromtarif von Octopus Energy möchte. Um nachts mit günstigem Strom das e-Auto zu laden. Wenn ich es richtig verstanden habe wird damit Octopus Energy zu seinem Messstellenbetreiber und wird ggf. eine intelligente Messeinrichtung einbauen. Die waren jetzt so schlau, und haben ihn gebeten erstmal einen 5G Speedtest per Handy und App zu machen. Was darauf hindeutet, dass in dem Gateway eine SIM Karte sein wird. Bin gespannt ob er auch so eine elegante Installation mit externer Antenne bekommt  ;D

Schöne Grüße - Gerd

Prof. Dr. Peter Henning

Das passt doch alles in das Bild, das Deutschland im Herbst 2024 bietet.

Ich schreibe gerade einen Antrag für den nächsten Landesparteitag meines Vereins, mit dem Titel "Die Energiewende ist gescheitert".

LG

pah

JoWiemann

Zitat von: FHEMGerd am 28 November 2024, 21:10:27Ich war verwirrt - war doch bereits 2017 im Zuge der Installation einer PV Anlage mit Überschusseinspeisung, also nach in Krafttreten des Messtellbetriebsgesetzes mein Einrichtungszähler (auch schon eine moderne Messeinrichtung) gegen einen Zweirichtungszähler getauscht worden. Nach meinen Recherchen habe ich mir diesen erneuten Tausch nach nur 8 Jahren so erklärt, dass exakt dann die Eichzeit von modernen Messeinrichtungen abgelaufen ist (Analoge Zähler sind 20 Jahre geeicht, echten Fortschritt nenne ich das, vlt. auch gute Lobbyarbeit der Hersteller).
Die erste Eichperiode ist von den Eichämtern und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) nach langer Diskussion festgeschrieben worden. Die modernen Messeinrichtungen (mME) wurden zwar ausgiebig getestet und zum Teil reverse engineered, es konnte hierbei allerdings keine klare Aussage über die Messverlässlichkeit in hunderten unterschiedlichen Einbausituationen auf der Zeitachse erzielt werden. Zukünftige mME Generationen werden sicherlich auch wieder, wie Ferrris Zähler, durch Eichlose ein Eichverlängerung bekommen. ( https://www.bdew.de/media/documents/Stn_20230714_BDEW-_StN_MessEG_MessEV_final.pdf )

Zitat von: FHEMGerd am 28 November 2024, 21:10:27Ein Anruf bei meinem Messtellenbetreiber lieferte die Erklärung: ich benötige eine Pin (ich bin 100% sicher, dass ich bei dem vorherigen keine brauchte) um "den erweiterten Datensatz" freizuschalten. Und das sei aus Datenschutzgründen so. Und das könne schon 6 Wochen dauern mit der Pin, weil der Zähler ja schließlich in drölfundneunzich Systemen des Messstellenbetreibers erstmal eingepflegt werden muss. Und telefonisch ginge das gar nicht mit der Pin, wegen, ja sicher, wegen dem Datenschutz. Da könnte ja jeder anrufen. Kurzum, es hat genau 6 Wochen gedauert bis die Pin dann per unverschlüsselter Mail kam. Ganz großer Datenschutz, klar.
Die PIN ist damals von den Verbraucherverbänden gefordert worden. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass Vermieter keinen Zugriff auf die Daten bekommen. Als Grundlage dienten damals zunehmende Fälle, wo Vermietungsgesellschaften Abtastköpfe auf Zähler montiert hatten. Der einfache Prozess der Übermittlung, auch von den Verbraucherverbänden gefordert, ist allerdings nicht optimal.

Zitat von: FHEMGerd am 28 November 2024, 21:10:27Also, Pin per "Lichttaster" eingemorst - und jetzt kommen auch wieder die Leistung und die exakten Zählerstände.
Die optische Schnittstelle mag ja vielen antiquiert erscheinen. Sie ist aber eine bisher nicht geknackte Schnittstelle und dient somit dem Schutz des Netzanschlussnehmers und seiner Daten.

Zitat von: FHEMGerd am 28 November 2024, 21:10:27Als das Schreiben mit dem Zählertausch im Briefkasten lag dachte ich ja erst, ich solle eine intelligente Messeinrichtung bekommen. Was mich erstaunt hat, weil mein Verbrauch weiter unter 6000 kWh/a liegt. Und ich - von wegen Datenschutz und so - außerdem der Meinung bin, dass Lastprofile meinen Netzbetreiber einfach rein gar nichts angehen, zumindest solange ich keinen dynamischen Tarif habe.
Zum einen wird mME und iMSys häufig synonym oder Fehlerhaft verwendet. Zum anderen interessiert den Netzbetreiber zunehmend der Lastverlauf um einen sicheren Netzbetrieb gewährleisten zu können. Bis vor wenigen Jahren war das Niederspannungsnetz, als reines Ausspeisenetz, nicht wirklich relevant für die Netzsicherheit. Es spielte sich alles eher ab der Mittelspannung aufwärts ab. Mit der exponentiellen Zunahme von Erzeugern und Last intensiven Verbrauchern ist das Niederspannungsnetz zunehmend in Gefahr zu kollabieren. Um dies zu vermeiden werden aktuell die Vorgaben aus den Festlegungen der BNetzA zum §14a und §14c des EnWG, sowie des §9 EEG umgesetzt. Nur so, und das ist wirklich Physik, kann der Netzbetrieb in der bisherigen Qualität gewährleistet werden.
Ach ja, ein dynamischer Tarif gesteuert über Netzendgelte dient wirklich dem Netz. Ein dynamischer Tarif zur Optimierung des Strompreises ohne Rücksicht auf das Netz dient dem Einzelnen und nicht dem Netz. Es halt physikalisch vergleichbar dem Spinnennetz. Reißt ein Faden und kann er schnell wiederhergestellt werden ist alles fein. Reißen mehrere Fäden, dann schlecht. Das Netz kollabiert und Spinne ist ohne Nahrung.

Zitat von: FHEMGerd am 28 November 2024, 21:10:27Gute Überleitung: Ein Bekannter bemüht sich quasi freiwillig um eine intelligente Messeinrichtung, weil er gerne einen dynamischen Stromtarif von Octopus Energy möchte. Um nachts mit günstigem Strom das e-Auto zu laden. Wenn ich es richtig verstanden habe wird damit Octopus Energy zu seinem Messstellenbetreiber und wird ggf. eine intelligente Messeinrichtung einbauen. Die waren jetzt so schlau, und haben ihn gebeten erstmal einen 5G Speedtest per Handy und App zu machen. Was darauf hindeutet, dass in dem Gateway eine SIM Karte sein wird. Bin gespannt ob er auch so eine elegante Installation mit externer Antenne bekommt  ;D
Sagen wir mal so, es sind nicht alle Leuchten im Handwerk, was eigentlich, bis auf wenige Ausnahmen für alle Berufszweige gilt.

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

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Beta-User

#51
Kleine Anekdote aus aktuellem Anlass:

Wir haben hier die Verkabelung geändert, der Dachträger soll "frühestens KW 47/2025" abgebaut werden. Wegen weiterer Baumaßnahmen haben wir also einen neuen Zählerschrank im Keller installiert - selbstredend jetzt nach neuestem Standard, gestern wurde umgeklemmt, Strom kommt nicht mehr aus dem Kraftwerk, sondern aus der Erde :P .
Daher paßte jetzt der "alte" digitale Zähler nicht mehr (Installation Januar 2023). Heute morgen ein Telefonat mit dem Netzbetreiber zwecks Übermittlung des neuen PIN für die optische Schnittstelle. Geht nur postalisch (Datenschutz), aber - und das ist der Punkt - ich mußte da schon recht genau erklären, was ich eigentlich haben wollte. Ansonsten hätte ich nämlich nochmal die PINs für das iMSys erhalten (dauert angeblich 2 Wochen...), und nicht die PIN für die mME (da ging zum Glück der Druckauftrag gleich raus)...
Das irgendwann zwischendrin installierte iMSys werkelt übrigens weiter, nur jetzt halt an einem anderen Ort, und solange der HAN-Port nicht den Tasmota-SML-ESP ersetzen kann, braucht man halt auch die PIN. Muss mich mal mit Trudi beschäftigen, aber das ist - jedenfalls in Teilen - eine andere Geschichte. Die "Bedienungsanleitung" dazu liest sich jedenfalls schon mal grausam...
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KölnSolar

ZitatMuss mich mal mit Trudi beschäftigen,
Trudi is ne Einbahnstraße, so meine Einschätzung. Max. für Smarthomeless User aber bestimmt nicht für FHEM.
HAN/CLS sind da schon spannender. Nach meinem bisherigen Verständnis aber auch nicht standardisiert, sonst würde PCC doch kaum eine Liste mit kompatiblen Endgeräten veröffentlichen.  :-\

Zur "Standardisierung" der Schnittstellen weiß JoWiemann bestimmt mehr.  ;) 
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Beta-User

Zitat von: KölnSolar am 29 November 2024, 16:06:52Trudi is ne Einbahnstraße, so meine Einschätzung.
In die Richtung hatte ich auch schon interpretiert, was mir bisher so "beim Vorbeigehen" in Erinnerung geblieben war. "Trudi" hätte ich erst mal hergenommen, um einen ersten "live"-Eindruck zu gewinnen und ggf. dafür zu sorgen, dass das Ding überhaupt im eigenen Netz ankommt, ohne dass man jedes Mal den LAN-Adapter manuell konfigurieren müßte; aber schon das scheint gar nicht vorgesehen zu sein?!? Na ja, das ist hier OT, und wir sprechen uns ggf. im passenden Thread dazu nochmal, aber bis auf weiteres gehe ich mal davon aus, dass ich besser bei Tasmota bleibe und ggf. "nur" dafür sorge, dass das Ding mal auf LAN umgestellt wird... Aber bis dahin sind hier noch ein paar andere, wichtigere Baustellen fertig zu stellen (im engeren Sinne des Wortes).
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: ZigBee2mqtt, MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | ZWave | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files, MySensors

FHEMGerd

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 29 November 2024, 11:22:44Das passt doch alles in das Bild, das Deutschland im Herbst 2024 bietet.
Ich schreibe gerade einen Antrag für den nächsten Landesparteitag meines Vereins, mit dem Titel "Die Energiewende ist gescheitert".
Mein Beitrag sollte nicht politisch sein - ist ja hier in 1. Linie ein Technik Forum.

Man kann die Energiewende als bisher ungeschickt angegangen, m. E. sogar als von maßgeblichen Akteuren als blockiert ansehen.
Aber warum möchtest Du sie unbedingt per Parteitagsbeschluss als gescheitert erklären ?
Ich hoffe doch, in dem Antrag sind auch Vorschläge enthalten wie es besser gehen kann.

Zitat von: JoWiemann am 29 November 2024, 15:17:26Die erste Eichperiode ist von den Eichämtern und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) nach langer Diskussion festgeschrieben worden. Die modernen Messeinrichtungen (mME) wurden zwar ausgiebig getestet und zum Teil reverse engineered, es konnte hierbei allerdings keine klare Aussage über die Messverlässlichkeit in hunderten unterschiedlichen Einbausituationen auf der Zeitachse erzielt werden. Zukünftige mME Generationen werden sicherlich auch wieder, wie Ferrris Zähler, durch Eichlose ein Eichverlängerung bekommen. ( https://www.bdew.de/media/documents/Stn_20230714_BDEW-_StN_MessEG_MessEV_final.pdf )
Danke für die Erklärung, Du hast Dich mit der Sache beschäftigt. Bestenfalls könnte man sagen, hier hat ein fein austarierter Interessensausgleich stattgefunden. Zwischen den Stromversorgern, die auf gar keinen Fall was verschenken wollen und den Verbrauchern, die nicht zuviel zahlen wollen. Wegen einer Zählerdrift, von der ich nicht weiß wie groß die nach 8 Jahren maximal sein kann. Der lachende Dritte sind auf jeden Fall die Zählerhersteller. Den Elektroschrott werden wir auch irgendwie los, das wird sozialisiert. Man hätte auch eine (vorm Verbraucher geschützte) Justiermöglichkeit ins EHZ Lastenheft reinschreiben können. Und ja, dann wäre die Kiste wieder 21,5 Cent teuerer geworden - dafür hätte man sie vlt. 20 statt 8 Jahre verwenden können. Mir kommt's so vor, als müßte an wirklich  a l l e  Eventualitäten gedacht werden und wir stehen uns am Ende irgendwie selbst im Weg.

Zitat von: JoWiemann am 29 November 2024, 15:17:26Die PIN ist damals von den Verbraucherverbänden gefordert worden. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass Vermieter keinen Zugriff auf die Daten bekommen. Als Grundlage dienten damals zunehmende Fälle, wo Vermietungsgesellschaften Abtastköpfe auf Zähler montiert hatten. Der einfache Prozess der Übermittlung, auch von den Verbraucherverbänden gefordert, ist allerdings nicht optimal.
Ich sehe das ein mit der Pin. Lastgänge sind durchaus sensible Daten und die sollten geschützt werden. Dass jetzt bei meinem EFH ein böser Hacker, der unbefugt an diese Daten will erstmal einen veritablen Einbruch begehen muß könnte mein Meßstellenbetreiber wissen. Muss er aber nicht. Verstehe ich. Es hätte auch der freundliche Monteur sehen können, als er den Zähler montiert hat und er hätte mir die Pin kurzerhand geben können. Er hatte sie aber nach eigener Aussage gar nicht. Warum ein seriöses Unternehmen zum Abschreiben einer 4-stelligen Nummer auf einen Zettel 6 Wochen braucht - und nach eigener Aussage diese Frist auch vom Gesetzgeber eingeräumt bekommt - das erschließt sich mir beim besten Willen nicht.

Zitat von: JoWiemann am 29 November 2024, 15:17:26Die optische Schnittstelle mag ja vielen antiquiert erscheinen. Sie ist aber eine bisher nicht geknackte Schnittstelle und dient somit dem Schutz des Netzanschlussnehmers und seiner Daten.
Mir fehlt jetzt die Fantasie, wie diese Schnittstelle an sich ein Einfallstor sein könnte. Das Angriffsziel ist ja wenn die Pin. Wer die und Zugang zur "modernen Messeinrichtung" hat wird das mit dem Lichttasten auch hinbekommen. Vlt. willst Du es mir erklären.

Zitat von: JoWiemann am 29 November 2024, 15:17:26Zum einen wird mME und iMSys häufig synonym oder Fehlerhaft verwendet. Zum anderen interessiert den Netzbetreiber zunehmend der Lastverlauf um einen sicheren Netzbetrieb gewährleisten zu können. Bis vor wenigen Jahren war das Niederspannungsnetz, als reines Ausspeisenetz, nicht wirklich relevant für die Netzsicherheit. Es spielte sich alles eher ab der Mittelspannung aufwärts ab. Mit der exponentiellen Zunahme von Erzeugern und Last intensiven Verbrauchern ist das Niederspannungsnetz zunehmend in Gefahr zu kollabieren. Um dies zu vermeiden werden aktuell die Vorgaben aus den Festlegungen der BNetzA zum §14a und §14c des EnWG, sowie des §9 EEG umgesetzt. Nur so, und das ist wirklich Physik, kann der Netzbetrieb in der bisherigen Qualität gewährleistet werden.
Ach ja, ein dynamischer Tarif gesteuert über Netzendgelte dient wirklich dem Netz. Ein dynamischer Tarif zur Optimierung des Strompreises ohne Rücksicht auf das Netz dient dem Einzelnen und nicht dem Netz. Es halt physikalisch vergleichbar dem Spinnennetz. Reißt ein Faden und kann er schnell wiederhergestellt werden ist alles fein. Reißen mehrere Fäden, dann schlecht. Das Netz kollabiert und Spinne ist ohne Nahrung.
Da hast Du mit allem recht.
Ich würde mich gerne netzdienlich verhalten - wenn ich davon auch was habe.
Dabei hilft m. E. eine iMSys so wie sie bisher ausgeführt ist - für sich genommen - rein gar nichts.

Schöne Grüße, Gerd

Prof. Dr. Peter Henning

Zitat von: FHEMGerd am 29 November 2024, 22:40:00Aber warum möchtest Du sie unbedingt per Parteitagsbeschluss als gescheitert erklären ?
Sehr witzig, gescheitert ist sie von alleine ;D  ;D
- Im Sommer verschenken wir die mit teuren Subventionen produzierte Solareenergie, zahlen sogar drauf.
- Im Winter haben wir einen Energiemix, der zu den miesesten in ganz Europa gehört: https://app.electricitymaps.com/map/24h
- Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat im September 2024 zum ersten Mal seriös ausgerechnet, was der Spaß kosten soll.
  500 Milliarden € pro Jahr, und bis 2045 13,3 Billionen Euro. Siehe https://www.bundestag.de/resource/blob/1019134/59b54bba98e93b9fecf43013668d86b3/WD-5-135-24-pdf.pdf

In dem Antrag werden tatsächlich Vorschläge gemacht, wie es besser werden kann. Aber das gehört nun wirklich nicht hierher.

LG

pah