HM-LC-Bl1PBU-FM defekt? (blinkt 1x kurz + 1x lang)

Begonnen von kennymc.c, 01 November 2019, 21:25:32

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kennymc.c

Ich musste heute feststellen, dass mein HM-LC-Bl1PBU-FM Rolladen Aktor keine Befehle mehr entgegennimmt und auch nicht auf drücken der Wippe reagiert. Beim Entfernen der Wippe ist mit dann die 1x kurz und 1x lang blinkenden Config LED aufgefallen. Leider habe ich bisher noch keine Erklärung für den Code gefunden. Weder in der BDA oder auf www.homematic-inside.de/faq/fehlercodes. Auch ein mehrfacher Werksreset brachte keine Besserung. Handelt es sich um einen Hardware Defekt?

Pfriemler

#1
Mit hoher Wahrscheinlichtkeit ist auch bei Dir C26 flöten gegangen.
https://wiki.fhem.de/w/index.php?title=HM-LC-Bl1PBU-FM_Funk-Rollladenaktor_f%C3%BCr_Markenschalter&action=edit&section=14

Austausch ist auf einfachem Bastlerniveau, vielfach diskutiert.

-Sw1-, -Dim1T- und -Bl1PBU-FM sind gleichermaßen betroffen, der betroffene Kondensator liegt jedesmal woanders.

Der Blinkcode entsteht, weil der Aktor fortwährend versucht neu zu starten, aber wegen zu schwacher Stromversorgung nicht weit kommt...

edit: Die Sachlage sieht anders aus, wenn der Reset inkl. Blinkcodes richtig funktioniert hat ...  :o
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

kennymc.c

#2
Die Blinkcodes beim Resetten funktionieren auf jeden Fall. Ich habe ihn jetzt mal länger vom Strom genommen und , dabei hatte ich nach dem Einschalten erstmal gar kein blinken aber kurz darauf ging es wieder weiter. Andere Geräte an der Steckdose haben auf jeden Fall keine Probleme.
Fhem hat anscheinend auch einen der letzten PowerOn korrekt erkannt, obwohl er davor schon resettet war.

Pfriemler

Kurz-lang hatte ich vor ein paar Tagen beim Dimmer auch. Dort war es genau der betreffende Kondensator. Und zur Wahrscheinlichkeit: Das gefühlt halbe Dutzend ähnlicher Meldungen aus dem letzten Jahr hatt ausnahmslos den defekten Kondensator als Ursache gefunden.
Meine Erklärung ist hier nachzulesen, in diesem Thread geht es um diesen Defekt am Dimmer.
Der Elko hat typisch 10µ, wenn er weniger als 2 hat, gehen die Probleme los.
Typisch ist auch ein frisches powerOn kurz vor dem Ausfall. Passt also alles. Manchmal reicht die Versorgung auch noch für die Resetprozedur, aber spätestens beim ersten Funk bricht er ein.
Dieser mein letzter Ausfall hatte sich gar nicht angekündigt - der Dimmer arbeitete Stunden zuvor noch problemlos lokal (ich steuere ihn selten per FHEM).

Hast Du Kapazitäten für eine Reparatur?


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kennymc.c

Zumindest optisch sieht der C26 noch ok aus. Hab jetzt als Ersatz noch einen alten Intertechno Schalter angeschlossen, der ohne Probleme funktioniert. Scheint also wirklich am HM Gerät zu liegen. Macht an anderen Steckdosen die selben Probleme ohne anschlossenen Motor. Die Garantie ist leider seit knapp 3 Jahren abgelaufen.

Zitat von: Pfriemler am 02 November 2019, 10:36:34Hast Du Kapazitäten für eine Reparatur?

Nicht wirklich. Bin auch, zumindest bei 230V, eher nicht so der Bastler. Das ganze soll dann ja auch wieder etwas länger halten.

Pfriemler

#5
Sorry für Pause.
Den Kondensatoren sieht man den Defekt von außen nicht an. "Dicke Backen" treten bei den kleinen nicht so auf. Klarheit verschafft nur eine Messung.

Von 230V reden wir da nicht. Der Kondenstator hat nur Spannungen um 12V auszuhalten, er liegt sozusagen "hinter" dem eigentlichen Netzteil.
Der Aktor ist leicht zu öffnen (drei Rastnasen am Gehäuse) und anschließend kann man die Leistungsplatine, die nur über einen Steckverbinder mit der Logikplatine (die dann auch die Tasterkontakte enthält) verbunden ist, einfach abziehen und kommt von allen Seiten leicht an den Kondensator heran. Ein einfacher elektroniktauglicher Lötkolben (kleine Rundspitze, ca 30W ungeregelt) genügt für solche Arbeiten. Allerdings sollte man schon ein paar Dutzend Lötstellen geübt haben, damit man den Aktor nicht ruiniert. Dann weiß man eventuell auch schon, wie man ein zweibeiniges Bauteil durch abwechselndes Erwärmen der Lötstellen "herauswackelt". Rabiatere Naturen knipsen den Elko schon mal ab (ist ja dann eh kaputt) und löten die Reste manuell aus, aber ich bin kein Freund solcher Methoden, zumal man sich dann auch einer Diagnosemöglichkeit beraubt.
Zumindest ein Multimeter mit Kondensatormessfunktion kann noch am eingebauten Kondensator Klarheit bringen, wenngleich die Werte nicht korrekt sein werden, aber zumindest in der Größenordnung stimmen sollten.

Und gerade vom Alter her passt das ebenfalls wieder auf den Serienfehler.

Sonst schau doch mal in die "Löthilfen", ob Du einen User in der Nähe hast. Anderenfalls hilft da wirklich jeder mittelbegabte Elektroniker weiter. Und Größe und Bauform finden sich in jedem halbwegs sortierten Bastlerlager. Für den Neukauf empfehle ich aber klar auf Angaben wie "ESR" und erhöhte Temperaturfestigkeit (105°) zu achten.
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kennymc.c

Ich war in den vergangenen Wochen jetzt bei 2 Repair Cafés und dort wurden unter anderem auch alle Kondensator geprüft. Scheinen noch alle in Ordnung zu sein. Auf Empfehlung sollte sich das ganze mal jemand mit einem Oszilloskop anschauen. Sowas hatte dort aber keiner. Macht das noch Sinn sich darum zu kümmern? Gibt es noch andere Möglichkeiten für das seltsame Verhalten?

Pfriemler

tja ... hohe Wahrscheinlichkeit heißt in diesem Fall dann wohl mal die Ausnahme von der Regel und damit kein Kondendator. Repaircafes, soso. Bei uns warste nich - aber wir hätten auch kein Oszi gehabt. Allerdings würde das bestenfalls das Funktionieren der Stromversorgung bestätigen. Auch dass die Resetprozedur nach Handbuch verlief, ist jetzt wieder plausibel.

Ich hätte noch einen Verdacht, muss aber erst mal recherchieren.
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frank

FHEM: 6.0(SVN) => Pi3(buster)
IO: CUL433|CUL868|HMLAN|HMUSB2|HMUART
CUL_HM: CC-TC|CC-VD|SEC-SD|SEC-SC|SEC-RHS|Sw1PBU-FM|Sw1-FM|Dim1TPBU-FM|Dim1T-FM|ES-PMSw1-Pl
IT: ITZ500|ITT1500|ITR1500|GRR3500
WebUI [HMdeviceTools.js (hm.js)]: https://forum.fhem.de/index.php/topic,106959.0.html

Pfriemler

1x kurz, 1x lang kann je nach Interpretation auch andersherum sein. Das sind laut BA "Sendelimit erreicht" oder laut FAQ "Transceiver kann nicht initialisiert werden". Letzteres wäre dann also ein Boot-Fehler, bei dem der Aktor m.W. nicht mehr in den Regelbetrieb geht und demzufolge auch lokal nicht bedient werden kann. Ursache könnte ein Wackelkontakt/kalte Lötstelle am Funkmodul sein (sowas hatte ich ernstlich mal an der 12-Tasten-FB, dort führte die sporadisch ausbleibende Rückmeldung des Funkmoduls aber zu einem Totalabsturz, ständig musste ich die Batterien rausnehmen bis ich irgendwann das Problem erkannte und erfolgreich behob), aber auch ein Firmwarefehler.

Ein List ist immer interessant und auch oft hilfreich, vor allem wenn es sogar noch powerOns nach dem Fehler gab.

Und mit den Prüfen der Kondis ist das so eine Sache: Ich habe nur ein Messgerät, was auch in eingebautem Zustand halbwegs plausible Werte liefert...
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Pfriemler

Für die Statistik:
Der Rolladenaktor wurde mir auf mein per PM unterbreitetes Angebot zugesendet und ich habe ihn heute detailliert geprüft.
Achtung: Ich habe einen Trenntrafo und kann daher "unter Spannung" arbeiten. Nicht nachmachen, außer man weiß genau was man tut!
(Dass der Rolladenaktor im Vergleich zum bauähnlichen Sw2 intern N und GND verbunden hat, wäre hier ansonsten von Vorteil).

Für alle Freunde der Elektronik:

  • Prüfung Primärelko eingebaut: ca 4,5 µF. Es handelt sich ja um zwei 2,2er mit einer Drossel dazwischen. Das geht also in Ordnung.
  • C26 gemessen: eingebaut 8,5 statt 10 µ. Das ist grenzwertig, aber eigentlich noch in Ordnung.
  • Die Spannung an C26 beträgt ca 11,8V und sackt kurze Zeit nach dem Start auf 11,5V
Soweit so gut. Wie geht es also der Prozessorversorgung?
  • Die Spannung hinter dem Linearregler IC1 sackt nach kurzer Zeit auf 1,8V ab.
Nanu?
Testweise ohne Primärspannung von extern an +UB 10V eingespeist (nicht mehr als 12V, sonst leitet D24).
  • Der Aktor arbeitet völlig normal. Startet, Relais lassen sich schalten. 3,3V bleiben stabil
  • Stromaufnahme anfangs wenige mA, steigert sich dann auf 25 mA.
Zurück an die Netzversorgung:
  • Aktor startet nicht, Spannung hinter IC1 bricht auf 1,8V ein.
  • Mikroprozessorplatine abgebaut, Ersatzlast 50 mA am Schaltregler. Oszillografische Feinkontrolle an +UB zeigt kräftige Einbrüche, bis unter 5V. Die Regelung arbeitet sehr unregelmäßig (starker Frequenzjitter).
Das sollte den Linearregler eigentlich nicht beeindrucken, Reserve wäre genug da. Aber die Spannungsschwankungen an C26 kommen mir doch ziemlich hoch vor. Der Jitter könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass der Schaltregler ständig startet und stoppt. Jedenfalls ist die Glättung an dieser Stelle so gar nicht das, was man bei der Last und bei der Schaltfrequenz (ca 20 kHz) erwarten sollte.
  • C26 auslöten und detailliert testen: Die Messung mit dem Kapazitätsmessgerät ergibt 8,5 µF - wie im eingebauten Zustand
  • Eine Messung mit einem Bauteilprüfer (dieses kleine geniale 20-Euro-Teil mit dem LCD-Grafikdisplay auf Arduino-Basis) liefert 10µF bei einem Serienwiderstand von 15 Ohm, 7,5% Verlust
So, das ist etwa Faktor 10 zuviel. Also mal einen meiner speziellen ESR-Kondensatoren 10µ/50V für diese Reparaturen gemessen: 9,8 µF bei ca 1Ohm, 0.7% Verlust. Eingelötet - und der Aktor spielt und schaltet und funkt, als sei nie etwas gewesen.
Abschließende oszillografische Kontrolle: Primär <5% Schwankungen, sekundar weniger als 0,5V mit zwei aktiven Relais.

Und die Moral von der Geschicht': trau auch nahezu korrekter Kapazität nicht! Die Repaircafes haben sich alle Mühe gegeben, aber das konnte man mit einfachen Mitteln kaum finden.

Summa: Und wieder einmal war es der C26.



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kennymc.c

Der Schalter ist heute wieder bei mir angekommen und ich kann auch bestätigen, das er wieder funktioniert. Danke nochmal an Pfriemler für die Hilfe :)

usaum

#12
Hallo, bei mir blinkte die LED des Rolladenaktor 1x kurz, 1x lang und noch einmal kurz (kurz, lang, kurz) und das Ganze wiederholte sich ständig, auch nach Reset und Spannungslosigkeit. Es war besagter C26. Ein kleiner Elko, 10uF 25V. Jetzt läuft alles wieder rund. Danke an das Forum! Ps: Ich erwähne dies, da diese Led Blinkkombination bislang noch keine Erwähnung fand, auch nicht bei der elv-code Übersicht.

maci

Gibt es dieses besagten Kondensator bei anderen Aktoren auch?
Also nicht nur bei Rolladen- oder Lichtschalter.

Ich habe zb. einen Hutschienen Schaltaktor der sich nur noch lokal schalten lässt und keine Rückmeldung mehr gibt. Nimmt auch nichts an aus Fhem.
Immer nur Missing Ack.

Fhem auf Dell Thinclient, Fhem auf Raspebrry Pi4,
UniPi Vers. 1.1 mit Raspberry Pi3, 1wire USB Adapter mit OWX
Netatmo Wetterstation + Regenmesser + Netatmo Thermostat
Homematic mit HMLan

Pfriemler

#14
Zitat von: usaum am 12 Oktober 2020, 08:33:00
Ps: Ich erwähne dies, da diese Led Blinkkombination bislang noch keine Erwähnung fand, auch nicht bei der elv-code Übersicht.
Das ist auch kein Fehlercode. Wie viele Blinker jeweils kommen, hängt von der Laufzeit bei Restkapazität bis zum Zusammenbruch/Reset ab. Die Zahl der Blinker ist also variabel je nach Zustand.

Zitat von: maci am 13 Oktober 2020, 11:50:12
Gibt es dieses besagten Kondensator bei anderen Aktoren auch? ... Ich habe zb. einen Hutschienen Schaltaktor der sich nur noch lokal schalten lässt und keine Rückmeldung mehr gibt. Nimmt auch nichts an aus Fhem. Immer nur Missing Ack.
Einen solchen Kondensator gibt es praktisch in jedem Aktor, aber er sitzt sehr unterschiedlich zu den übrigen Bauteilen und wird daher selten thermisch gestresst wie in den Wandaktoren. Bei den Hutschienenaktoren hat eQ3 eigentlich alles richtig gemacht diesbezüglich.
a) Charakteristisch für das Problem sind aber spontane (Selbst-)Reboots. Reboots werden in der Regel durch ein aktualisiertes powerOn-Reading angezeigt.
Hier scheint der Aktor aber aus FHEM nicht zu reagieren. MISSING ACK zeigt nur ausbleibende Antwort vom Aktor.
b) Entscheidend ist, ob der Aktor bei lokalem Schalten stabil bleibt (lässt sich immer an- und ausschalten und bleibt dann so). Wenn ja, spricht das gegen einen Kondensatordefekt
c) Ganz wichtig: Zeigt FHEM immer den aktuellen Status des Aktors? Wenn hier gar keine Reaktion erfolgt, ist die Funkstrecke mglw. gestört. Das braucht nichts damit zu tun haben, ob der Aktor sich steuern lässt.
d) Auch wichtig: Als Reaktion auf eine Statusänderung versucht FHEM u.U. (--> autoReadReg) weitere Infos vom Aktor zu erfragen. Insbesondere wenn dieser nicht reagiert, liegt im Zusammenhang mit einer fehlenden Steuerbarkeit der Verdacht nahe, dass der Aktor das Pairing verloren hat. Das kann durch zweimaliges langes (>4s) Betätigen der Taste am Aktor schnell passiert sein, Klassiker: Dimmversuch bei einem Dimmaktor. In diesem Fall broadcastet er seinen Status weiterhin, und da er FHEM noch bekannt ist, wird dort der Status aktualisiert --> c). Dann einfach nochmal "drüberpairen". Kein Reset zuvor, aber unbedingt "clear msgEvents" auf der Gerätedefinition (falls es Kanäle gibt, sonst im einzigen Kanal) zuvor senden, damit der Befehlscache leer ist.

Ich interpretiere den Post so, als dass auch keine Statusaktualisierung erfolgt. Funkmodulausfälle sind aber extrem selten. Hat sich im Zusammenhang mit dem Fehler noch irgendwas in der Nähe des Aktors geändert? Wurde ein Homematic-Interface versetzt oder entfernt? Von wann stammen die letzten Daten? Wie sind die rssi-Werte zuvor gewesen?`



"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."