Hallo Comby,
weisst Du für was die weißen Handregler genutzt werden? Wenn damit der Volumenstrom eingestellt und damit ein hydraulischer Abgleich hergestellt wird, würde ich an dieser Stelle nicht ins System eingreifen. Ein Eingreifen hätte folgende negative Auswirkungen:
1. Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Je länger ein Leitungsstrang ist, je mehr Rohrbiegungen er aufweist und je größer das Volumen der angebundenen Heizflächen ist, desto größer ist sein Fließwiderstand in Abhängigkeit vom Volumenstrom. Wasser nimmt jedoch immer den Weg des geringsten Widerstandes. Dadurch werden pumpennahe Wohnungen oder Räume mit Wärme überversorgt, weiter entfernte aber unterversorgt. Damit das nicht passiert, wird mit begrenzbaren Thermostatventielen oder begrenzbaren Rücklaufverschraubungen die durch die einzelnen Heizkreise durchströmende Wassermenge begrenzt, so dass alle Heizkreise den tatsächlich benötigten Volumenstrom für die Erreichung der Raumtemperatur erhalten.
2. Mehrverbrauch durch Überversorgung: Um die unterversorgten Bereiche dennoch ausreichend zu beheizen, müsste die Vorlauftemperatur erhöht werden. Alle anderen Bereiche werden dadurch mit Wärme überversorgt. Überversorgung führt aber zu unnötigem Mehrverbrauch, und darüber hinaus vermindert die erhöhte Rücklauftemperatur gegebenenfalls die Brennwertnutzung.
3. Geräuschbelästigungen: Durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten in den Leitungen entstehen störende Strömungsgeräusche an pumpennahen Thermostatventilen, die den Wohnkomfort beinträchtigen.
Ich würde als erstes von einem Heizungsfachbetrieb klären lassen, ob über die manuellen Handregler ein hydraulischer Abgleich gemacht wurde. Wenn ja, sehe ich wenig Möglichkeiten einzugreifen.
Moderne Fußbodenheizungen haben einen elektrischen Stellantrieb im Vorlauf und eine Rücklaufverschraubung im Rücklauf. Über letzteres stellt man den hydraulischen Abgleich her. Die Stellantriebe sind mit Raumregelthermostaten gekoppelt, die bei erreichen der gewünschten Temperatur den Heizkreis schließen. Stellantriebe und Raumregelthermostate fehlen bei dir.
Idealer Weise müsstest Du einen modernen Heizkreisverteiler nachrüsten. Ich habe das gerade machen lassen, je einen 6- bzw. 7-fach Heizkreisverteiler mit Stellantrieb und Rücklaufverschraubung. Kosten mit Monteurstunden, spülen der Anlage und hydraulischem Abgleich rund 1200€. Das wäre auf Dauer sicher der effektivere Ansatz, wobei bei dir wahrscheinlich das Problem besteht, dass Du keine Raumregelgeräte hast, die im Heizkreisverteiler zusammen laufen.
Alternativ könntest Du in die Seite des Heizkreises, wo bei Dir kein Handregler sitzt jeweils ein 230V Stellantrieb einbauen. Die Stellantriebe könntest Du alle auf einer FS20-Steckdose bündeln. Wenn Du dann einen Wohnraum als Referenzraum nimmst und dort die Temperatur misst, könntest Du mit dem entsprechenden FS20-Sender bei erreichen der "Wohlfühltemperatur" die Stellantriebe zufahren. Einzige Voraussetzung wäre, dass Du eine 230V Versorgung in deinen Heizkreisverteilerkasten verlegt bekommst.