Mess-/Qualitätsunterschiede zwischen Funk-Temperatursensoren?

Begonnen von FHEMAN, 19 November 2014, 13:49:29

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FHEMAN

Hallo zusammen,

ich habe mir folgende Sensoren zur Auswertung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit zugelegt:

  • Funk-Temperatur-/Luftfeuchtesensor OTH  (HM-WDS10-TH-O)
  • Funkwandthermostat (HM-TC-IT-WM-W-EU)

Die Temperaturen weichen um etwa 0,3°C ab, was in Ordnung geht, denke ich.
Die Luffeuchtigkeit jedoch weicht um 7-11% ab, daher meine Fragen:

  • Ist diese Abweichung im Rahmen?
  • Sollte ich diese via Offset verstellen oder sind die Prozentangaben eh nur schwammig?
  • Wie kann ich einen gültigen Referenzwert ermitteln?
  • Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen diesen und anderen, teureren Homematic Sensoren (bspw. HM-WDS40-TH-I-2)?
Ich will den Wandthermostat nicht zur Heizungssteuerung verwenden, ich habe den aufgrund des günstigeren Preises im Vgl. zu gekauft.

Falls jemand Erfahrung hat mit diesen Komponenten..  ich würde mich über Infos freuen.

Viele Grüße
Ron
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Herr 3x

Hi,

erstmal die Frage wie du gemessen hast:
Lagen die Sensoren unmittelbar nebeneinander? (Die Feuchtigkeit kann lokal unterschiedlich sein, insbesondere bei Temperaturunterschieden, darum auch "relative Feuchte")
Hatten die einen Tag Zeit sich zu aklimatisieren? (Im Gehäuse kann durchaus Feuchtigkeit aus oder in die verwendeten Materialien wandern)
Hast du die Sensoren vor der Messung nicht angefasst?  (Die Finger können ganz gut dampfen)

Ansonsten zeigen die Sensoren durchaus unterschiedliche Werte an, da die verbauten preiswerten Sensoren prinzipbedingt nicht sehr genau sind. Für den Heimgebrauch reicht es aber.

Ach ja: Du solltest besser den Taupunkt mit "dewpoint" berechnen lassen, der ist maßgeblich für die Schimmelgefahr.

Herr 3x

Joachim

ZitatWie kann ich einen gültigen Referenzwert ermitteln?
für die Luftfeuchte so:
http://www.humidorbau.de/info/hygrometer-kalibrieren.html

Gruß Joachim
FHEM aktuellste Version auf FB 7570 und 7390 mit Zebradem Toolbox Freetz
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1-Wire mit LinkUSBi und Rs-Pi ds2482-800  1-Wire-9 Board; Max mit Cube, HMLAN
div. 1-Wire Sensoren; MAX-Thermostaten; Homematic-Komponenten, Zehnder KWL über RS-232

juliar

Meiner Meinung nach ist der Außensensor schrott. Sorry wenn ich das so krass sage. Habe versucht ihn für eine Kellerlüfter-Steuerung zu verwenden, das Ding aber mittlerweile entnervt zurückgesendet und Gott sei Dank mein Geld auch nach fast einem Jahr zurückbekommen. Auch ein Austauschgerät brachte keine Veränderung.

Der Sensor ist sehr sehr träge. Wenn Du den Sensor z.B. von draußen (10 Grad) reinholst (21 Grad) hat es bei mir über eine Stunde gedauert bis die Temperatur zumindest ungefähr wieder korrekt angezeigt wurde. Nach dieser langen Zeit stimmt die Temperatur dann auch ungefähr mit dem Innensensor HM-WDS-IT überein.

Aber das größte Problem war meiner Meinung nach die ungenaue Luftfeuchtigkeit. Während den Innensensor HM-WDS-IT immer ungefähr den Wert anderer Geräte im Raum anzeigt, weicht der Außensensor hiervon teilweise über 10% ab. Und das nachdem sich die Temperatur angeglichen hat und auch Stunden später noch. Ein Korrekturfaktor bringt leider nicht viel, denn die Abweichung variert bei mir zwischen 0% und 14%. Da kann man keine Regel dran fest machen.

Mein Fazit: Außensensor taugt nichts, daher habe ich jetzt drinnen und draussen (geschützt) den Innensensor HM-WDS-IT im Einsatz. Mal gucken wie lange der hält. Am besten waren die Ergebnisse meiner Meinung nach mit dem HM-TC-IT-WM-W-EU. Der reagiert sehr schnell und zeigt realistische Werte an. Zwei Geräte zeigen auch exakt identisch an. Für meine Lüftung aber nicht zu verwenden, da der Sensor nicht unter 0 Grad geht. :-(

Schönen Gruß
Julia

fiedel

Zitat von: juliar am 19 November 2014, 23:25:11
Der Sensor ist sehr sehr träge. Wenn Du den Sensor z.B. von draußen (10 Grad) reinholst (21 Grad) hat es bei mir über eine Stunde gedauert bis die Temperatur zumindest ungefähr wieder korrekt angezeigt wurde. Nach dieser langen Zeit stimmt die Temperatur dann auch ungefähr mit dem Innensensor HM-WDS-IT überein.

Das ist nicht ungewöhnlich, da der Sensor eine Menge dickes Plastik (Gehäuse) um sich herum hat, welches erst durchwärmt werden muss. Auch Feuchtigkeit hält sich darin physikalisch bedingt länger, bzw. sammelt sich vermehrt an, wenn der Sensor vom Kalten ins Warme kommt. Bist du Brillenträgerin? Dann weißt du was ich meine.  ;D  Diese Feuchtigkeit muss auch erst wider herauskommen und erzeugt dabei Verdunstungskälte, was den Angleichungsprozess zusätzlich verlängert.

Gruß

Frank
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

Herr 3x

Hi,

das wundert mich, dass der Außensensor so schlecht arbeitet. Ich habe zwei in Benutzung: 1x für Außen und 1x für die Dusche.
Insbesondere beim Sensor für die Dusche ist schnelles ansprechen wichtig, da damit die Lüftung geschaltet wird. Das läuft bei mir zuverlässig seit einem Jahr, die Ansprechverzögerung entspricht ungefähr den Sendeintervallen. Die Werte für den Taupunkt korrelieren auch gut mit denen vom HM-TC-IT-WM-W-EU im gleichen Raum. Ein paar Prozent Abweichung der rel. Feuchte habe ich, aber das ist mir nicht so wichtig.

Herr 3x

FHEMAN

Hallo zusammen,

Zitat von: Herr 3x am 19 November 2014, 15:30:52
erstmal die Frage wie du gemessen hast:
Ja, die Sensoren lagen eine Nacht und ein Tag direkt nebeneinander. Ich habe als Testsetting das Bad gewählt, da hier die Luftfeuchtigkeit so schön schwankt.
Ich habe gestern festgestellt, dass im Bereich um die 60% die Werte nicht mehr so stark voneinander abweichen. Das macht sich erst ab ca. 70% bemerkbar.
Dank des Artikels von Joachim weiß ich nun auch, warum. Ich werde die Kalibrierung mittels "Wasserlappenmethode" einmal checken heute Abend.

Ich möchte klären, ob einer der beiden Sensoren über die Maßen falsch misst. Ein paar Prozent wären mir ja egal.

Hier einmal zwei Graphen zum Vergleich:

Gruß
Ron
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