Welche CUL und welche Antenne

Begonnen von bobby1000, 04 Dezember 2014, 10:37:09

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hermannk

Hallo Funk.Odyssey,

Zitat von: gero am 22 Februar 2015, 20:18:02
Es gibt viele Stellen, an denen man mit dem Sparen anfangen kann. Aber eine schlechte Antenne kann einem von Anfang an alles vermiesen. Ich verwende die 36cm Antenne von busware und decke damit mein komplettes Haus ab.

ich stimme da gero voll zu. Auch ich decke Homematic für das ganze Haus mit der ,,RP-SMA 868MHz +8dBi 36cm (+30,00EUR)" von busware.de ab. Aber du fragtest ja wegen einer Antenne für 433 MHz. Und hier decke ich sogar Haus und Garten mit der Aurel GP 433 ab.

Zitat von: Funk.Odyssey am 22 Februar 2015, 20:11:10433 Mhz RF Sender Empfänger Receiver Module Arduino Wireless Transmitter 3235 http://r.ebay.com/vhPTm5

Das ist eine ganz andere Technologie als CUL433 und Co. Zu China Sendern dieser Technologie habe ich gerade eine verblüffende Feststellung gemacht. Ich hatte 12 Sender gekauft (433.92 MHz) und wollte nachmessen, wie stark ihre Frequenzen voneinander abweichen. Alle 12 Sender sendeten auf 434.00 MHz statt auf der spezifizierten Frequenz von 433.92 MHz. Aber nehmen wir mal an, dass deine Sender / Empfänger gut gepaart sind und dass du nicht - wie ich - zu einem CUL senden willst. Besonders hat mich daran gewundert, dass die Quarze mit 13.560M (= 433.92 MHz / 32) beschriftet waren.

Zitat von: Funk.Odyssey am 22 Februar 2015, 20:11:10433MHz Antenne + U.FL auf SMA Adapterkabel http://r.ebay.com/RzT5Fe

Die sieht ähnlich aus, wie meine schlechteste Antenne. Die war um etwa 20 dB schlechter als die Aurel GP. 20 dB sind bei mir (und hier unterscheidet sich 433 MHz von 868 MHz) drei Wände und 15 m Raum oder 30 m freie Strecke.

Zitat von: Funk.Odyssey am 22 Februar 2015, 20:11:10
Ich schaffe es nicht, im Garten meine Mumbi-Outdoor Steckdose zu schalten. Im Haus klappt alles. Das dürften ungefähr 20m sein, die ich nur brauche.

20 m sind kein Auftrag. Das darf kein Problem machen.

Zitat von: Funk.Odyssey am 22 Februar 2015, 20:11:10
Ich würde mir notfalls die Aurel-Antenne holen. Wo hast du die gekauft? Ich finde nur ein paar Völker-Links ohne Screenshot.

Ich habe die Antenne an den CUL433 angeschlossen. Weil ich zunächst den CUL mit angelötetem Antennendraht gekauft hatte, durfte ich erst einmal eine SMA Buchse anlöten und den Gehäuseausschnitt im CUL vergrößern. Geiz ist geil aber es kostet viel Zeit und Geld. :(

Die Antenne habe ich bei Conrad gekauft, weil die mir gerade mit versandkostenfreier Lieferung gedroht hatten. Die gibt es zwar auch bei anderen Händlern, aber der Preis liegt immer bei 35 EUR. Dafür ist sie sehr wertig gefertigt.

Gruß

Hermann

Von-XS1-Nach-FHEM

ZitatAurel-Antenne

Wo habt Ihr denn die Antenne verbaut? Draußen am Haus oder im Haus platziert?

hermannk

#17
Hallo Von-XS1-Nach-FHEM,

Zitat von: Von-XS1-Nach-FHEM am 12 März 2015, 20:08:17
Wo habt Ihr denn die Antenne verbaut?

Inzwischen decke ich beide Frequenzen mit Aurel GP Antennen ab. Der Empfang des CUNO868 (HM) wurde immer unzuverlässiger. Nachdem ich den CUNO durch einen CUL868 ersetzt hatte, lief FHEM wieder zuverlässig. Nun ist es atypisch, dass nach 9 Monaten ein Embeded Rechner (= CUNO) verschleisst. Ist er den Hitzetod gestorben? Oder hat die schwere busware.de Antenne, die ich ursprünglich eingesetzt hatte, die Platine geschädigt? Die Aurel Antennen sind durch Kabel angeschlossen, so dass sie den Steckverbinder kaum belasten. Also habe ich dem CUL868 direkt eine Aurel verpasst.

Die Antennen (433 MHz für SlowRF und 868 MHz für HM) stehen bei mir im Arbeitszimmer (unter den Dach). Zum weitesten Sensor im Außenbereich muss das Signal durch die Isolation, die Dachpfannen, 40 m freie Strecke und durch eine Hütte. Denn der Temperatursensor muss schließlich im Schatten sein. Im Außenbereich verwende ich derzeit ausschließlich 433 MHz OOK. Im Innenbereich befindet sich das Arbeitszimmer an einem Ende des Hauses, so dass das Signal durch vier Wände und durch eine Decke muss (20 m). Inzwischen erreiche ich nach sogfältigerer Ausrichtung der Antennen ein RSSI von -58 dB auf diese Entfernung (bei 433 MHz), HM kommmt immerhin noch auf -70 dB bis -80 dB.

Gruß

Hermann

xsasx

Hi hermannk!

Mich würde mal interessieren wie du die GP am CUL befestickt hast. Da die ja nur mit einem BNC Secker daher kommt. Hast du ein Adapter verwendet auf SMA oder wie machst das ?

LG

hermannk

Hallo xsasx,

du hast richtig vermutet. Es gibt preisgünstige Adapter BNC / SMA. Bei mir war das Problem vielmehr, dass ich (aus falschem Geiz heraus) eine eingelötete(!) Drahtantenne bestellt hatte und dass ich zur Montage der SMA-Buchse das Gehäuse ausfräsen musste.


Berndd

Zitat von: hermannk am 17 Februar 2015, 14:02:30
Hatte ich letztens noch ,,Ja" geantwortet, so antworte ich heute mit ,,Es kommt drauf an".

In Kürze: Die Antennen unterscheiden sich sehr deutlich in ihrer Leistungsfähigkeit. Die Antenne Aurel Ant. GP 433 (http://www.aurelwireless.com/wp-content/uploads/shortform/650200313G_sf.pdf) hat mit Abstand die besten Ergebnisse gebracht.

Ausführlicher: Ich habe hier zunächst ausschließlich die Situation im 433 MHz (OOK Modulation, WS2000) Band untersucht, glaube aber, dass sich die Ergebnisse auf das 868 MHz Band (HM, ...) übertragen lassen. Ich werde in Kürze die ,,RP-SMA 868MHz +8dBi 36cm (+30,00EUR)" mit der Aurel Ant. GP 868 vergleichen.

So lange die Hausautomatisierung der Freizeitbeschäftigung dient und eine Fehlfunktion keinen großen Schaden anrichten kann, reicht ein Drahtstück der richtigen Länge. Wenn jedoch Rauchmelder oder CO-Sensoren im System sind, sollte jeder gut überlegen, ob er sich eine fehlerhafte oder eine fehlende Übertragung leisten kann.

Der erste Einwand mag sein, dass fehlerhafte Übertragungen durch Prüfsummen verhindert werden. Fast, wie das angehängte Beispiel zeigt. Einer kam durch >:(.

Ich habe vier Antennen bemustert. Die drei von meinem letzten Eintrag und wie bereits geschrieben, die Aurel GP 433. In der angehängten Graphik sind die Antennenwechsel markiert:


  • ... 1: Draht, der von busware angelötet worden ist
  • 1 ... 2: λ/4 Strahler (China-Import Antenne, sehr billig)
  • 2 ... 3: Linx ANT-433-MHW λ/2 Dipol
  • 3 ...: Aurel Ant. GP 433

Da die RSSI-Werte und die Empfangsqualitäten stark schwanken, habe ich die Antennen jeweils zwei bis drei Tage beobachtet. Die Beobachtung des λ/4 Strahlers habe ich nach einem Tag abgebrochen.

Zur Beurteilung des Ergebnisses muss man berücksichtigen, dass Empfangspegel oberhalb -70 dB sehr gut sind, unterhalb -100 dB ist nur noch selten ein Empfang möglich. Im Ergebnis sind jeweils 100 erfolgreiche Empfangspakete durch einen Punkt veranschaulicht. Daher sind bessere Leistungen bei Pegeln unterhalb -70 dB stärker zu wichten als bei höhere Pegeln.

So schneidet der λ/4 Strahler mit Abstand am schlechtesten ab. Der λ/2 Dipol und der richtig bemessene Draht liegen nahezu auf Augenhöhe wobei der Dipol tendenziell die Nase vorn hat. Die GP-Antenne liegt nicht nur weit vorn, sondern sie zeigt auch kleinere Schwankungen (durch rumlaufende Menschen ...).

Wer jetzt meint, dass er sich das Ding einfach mal nachbaut, der sollte mal in http://www.darc.de/uploads/media/VNWA_Groundplane_und_DVB-T_Antenne_rev_1.2_df1rn_2012_11_10.pdf reinschauen und sich fragen, ob er die Messmöglichkeiten für einen ordentlichen Abgleich der Winkel und der Drahtlängen hat. Dort heißt es (zur 868 MHz Version):

Bei der Betriebsfrequenz von 868 MHz (siehe Marker Nr. 9) zeigt sich eine Eingangsimpedanz von 50,22 Ω, ein SWR von 1,06 und ein Eingangsreflexionsfaktor von -32,02 dB. Das System zeigt eine sehr gute Anpassung.

Mein Fazit: Ich verwende die Antenne und kümmere mich um den Rest.

Hallo Herrmannk,
denke auch, HF-Basteln führt selten zur optimalen Lösung, wenn es nicht von starker Sachkenntnis getragen ist. Habe selber gerade mit fhem und RPi die ersten Steckdosen geschaltet und will von Grund auf ein neues System aufsetzen, eher zum Lernen als und aus Spass, aber zuverlässig. Insbesondere sehe ich die Empfangseigenschaften der Antenne als wesentlicher an, dass die Sensoren mit auch mit niedriger Feldstärke (=lange Batterielebensdauer) empfangen werden können. Die Sendeleistung des Billigstmoduls habe ich bei 12V-Speisung und łambda/2 Drahtantenne völlig ausreichend hinbekommen.

Ich möchte den cul selber bauen (habe gerade die Arduino-Welt entdeckt) aber die Aurel-Antennen benutzen. Meine Fragen:

  • Wäre es sinnvoll, unterschiedliche Antennen zum Senden und empfangen zu haben?
    Wie muss das Koaxialkabel für die Aurel-Antenne am cul angeschlossen werden, dass es möglichst wenig Verluste gibt?

Vielen Dank,
Bernd
Raspberry pi 1 rev. 2, Wheezy (Linux raspberrypi1 4.1.7+ #817 PREEMPT), FHEM 5.7, JeeLink clone thx Robin, nanoCUL433, Signalduino, BrennenstuhlSteckdosen, LaCrosse Sensoren. LÄUFT NICHT: Energiemessung - Revolt NC-5462, Bresser Erdfeuchtesensor

hermannk

Hallo Berndd,

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 09:50:17
Wäre es sinnvoll, unterschiedliche Antennen zum Senden und empfangen zu haben?

Technisch gesehen: Nein. Zwei "gute" Antennen koppeln bei richtiger Ausrichtung optimal. Wirtschaftlich gesehen, ist die Antenne am CUL wichtiger, da sie nur einmal benötigt wird. Vom Design her halte ich eine Aurel an einer Funksteckdose für suboptimal ;).

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 09:50:17
Wie muss das Koaxialkabel für die Aurel-Antenne am cul angeschlossen werden, dass es möglichst wenig Verluste gibt?

Sehr kurz vom Sender bis zum Anfang des mitgelieferten Koaxkabels (im Vergleich zur Wellenlänge). Ein SMA/BNC Adapter ist unvermeidbar.


Beste Grüße
Hermann

Berndd

Zitat von: hermannk am 12 Januar 2016, 11:43:00
Hallo Berndd,

Technisch gesehen: Nein. Zwei "gute" Antennen koppeln bei richtiger Ausrichtung optimal. Wirtschaftlich gesehen, ist die Antenne am CUL wichtiger, da sie nur einmal benötigt wird. Vom Design her halte ich eine Aurel an einer Funksteckdose für suboptimal ;).

Sehr kurz vom Sender bis zum Anfang des mitgelieferten Koaxkabels (im Vergleich zur Wellenlänge). Ein SMA/BNC Adapter ist unvermeidbar.


Beste Grüße
Hermann

Hallo Hermann, dank für die Antwort.

(1) Hintergrund: ich kann gut senden mit nem lambda/2 Draht (12V) aber beim Empfangsmodul wird eine entsprechende Spannungserhöhung kaum die Feldstärke erhöhen ;-), höchstens den Chip braten.
Und da ich an der Funksteckdose keine Aurel anschliessen möchte, wie Du schon richtig bemerktest, soll die Empfindlichkeit am Cul besonders hoch sein. Möglicher Weise hilft auch die räumliche Trennung von Sende-und Empfangsantenne (ist das eigentlich duplex?). Bevor ich Deinen Beitrag las, hatte ich mir einen horizontalen lambda/1 Draht vorgestellt für den Empfang vorgestellt.

(2) Für 34 cm (434MHz) wären dann die technisch erforderlichen 5...10 mm zum Anlöten (bin kein guter Löter - oder wird das mittlerweile geklemmt oder geschraubt?) einer Koaxbuchse an den Modul "sehr kurz" genug?

Und noch eine Frage ... gibt es eine Richtcharakterisitik von der Aurel? Bei mir würde sie im obersten Geschoss in der Nähe des Routers stehen. 

Ciao,
Bernd

   
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hermannk

Hallo Bernd,

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 22:22:57
(1) Hintergrund: ich kann gut senden mit nem lambda/2 Draht

Die "einfachen" Drähte sind lamda/4 und nicht lambda/2 Antennen. Denn sie sind eine Hälfte eines lambda/2 Dipols. Z.B. ist die Antenne des CUL433 17.9 cm lang. Das Problem des einfachen Drahts ist, dass er aus einer großen geerdeten Fläche herausschauen muss. Das sollte genau so aussehen, wie bei den guten alten Mittelwellen- / Langwellensendern mit ihren 100 m hohen Antennen, die auf der Erde stehen. Nur ist hier wegen der hohen Frequenzen alles viel kleiner. Die Erdoberfläche wird näherungsweise durch die Platine ersetzt. Zugegeben, so gut ist die Näherung nicht. Aber es klappt so einigermaßen. Die Aurel Groundplane Antenne verwendet die vier nach unten gerichteten Drähte als Ersatz für die Erdoberfläche. Zum einen funktioniert das viel besser als eine Platine und zum anderen lässt sich über den Winkel die Impedanz gut einstellen. Die muss nämlich 50 Ohm sein, damit nicht durch das Kabel zusätzliche Reflexionen (und damit Verluste) entstehen. Übrigens: Der Draht, der nach oben aus der Aurel 433 rausschaut, ist etwa 14.5 cm lang. Aber drinnen ist noch ein weiteres Stück.

Wenn du mir so weit gefolgt bist, ist auch die Abstrahlcharakteristik klar. Die Antenne sendet nicht in die Erdoberfläche rein, sondern in eine horizontale Scheibe. Das hört sich schlimmer an als es ist, denn die Richtwirkung ist nicht sehr stark ausgeprägt. Bei mir steht z.B. die Empfangsantenne im Obergeschoss. Das ist für die Geräte, die direkt darunter liegen schlecht. Aber die sind sehr nah dran. Weiter entfernte Geräte profitieren von der Richtwirkung. Die Antenne des Gerätes muss natürlich parallel zur Empfangsantenne ausgerichtet sein.

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 22:22:57
(12V) aber beim Empfangsmodul wird eine entsprechende Spannungserhöhung kaum die Feldstärke erhöhen ;-), höchstens den Chip braten.

Ich hoffe, du redest nicht vom CC1101. Der kann das nicht ab.

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 22:22:57
Möglicher Weise hilft auch die räumliche Trennung von Sende-und Empfangsantenne (ist das eigentlich duplex?).

Antennen funktionieren immer duplex. Und eine "gute" Sendeantenne ist immer auch eine "gute" Empfangsantenne.

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 22:22:57
Bevor ich Deinen Beitrag las, hatte ich mir einen horizontalen lambda/1 Draht vorgestellt für den Empfang vorgestellt.

Da stimmt gar nichts: Die Impedanz ist falsch, die Abstrahlcharakteristik ist falsch, die Polarisation ist falsch. Ach ja, die Polarisation hatte ich vergessen. Der vertikale Antennendraht erzeugt ein vertikal polarisiertes E-Feld, dass theoretisch von der horizontalen Antenne nicht empfangen werden kann. In der Praxis gibt es durch Reflexionen doch noch eine Kopplung.

Zitat von: Berndd am 12 Januar 2016, 22:22:57
(2) Für 34 cm (434MHz) wären dann die technisch erforderlichen 5...10 mm zum Anlöten (bin kein guter Löter - oder wird das mittlerweile geklemmt oder geschraubt?) einer Koaxbuchse an den Modul "sehr kurz" genug?

Und noch eine Frage ... gibt es eine Richtcharakterisitik von der Aurel? Bei mir würde sie im obersten Geschoss in der Nähe des Routers stehen. 

Ja, 5 bis 10 mm sind okay. Auch bei 15 mm bricht die Welt noch nicht zusammen. Nur: jeder mm erhöht die Reflexionen.

Ach ja, eines hatte ich noch vergessen. Es gibt symmetrische und asymmetrische Antennen. Der lambda/2 Dipol ist symmetrisch in dem Sinne, dass der eine Draht zu jedem Zeitpunkt genau mit der anderen Polarität gespeist wird. Bekommt der eine Draht als +100mV, dann bekommt der andere -100mV. Symmetrische Antennen haben üblicherweise ein Flachbandkabel. Sie sind in der Hausautomatisierung eher unüblich. Groundplaneantennen sind asymmetrisch. D.h., der eine Eingang ist "Masse", der andere Eingang hat das Signal. Die Masse liegt an der Abschirmung, so dass das Kabel nach außen nicht abstrahlt. Mit anderen Worten: Das Kabel wirkt daher nicht als Antenne.

Die Sache mit der Symmetrie ist der Grund, weshalb man einen CUL868 nicht mit 433 MHz betreiben kann. Der CC1101 hätte damit keine Probleme. Aber: Sein Ausgang ist symmetrisch. Damit er an eine asymmetrische Antenne angepasst werden kann, braucht man einen Balun (= balanced/unbalanced). Da der nur in einen engen Frequenzbereich funktioniert, funktioniert der CUL868 bei 433 MHz (fast) nicht.

Ich hoffe, dass ich weiterhelfen konnte.

Beste Grüße

Hermann

Berndd

Hallo Hermann,
nun ist wirklich alles klar - und zusätzlich bin ich total beeindruckt ... da hatte ich offensichtlich an verschiedenen Stellen falsche Informationen aufgeschnappt. Es bleibt jedenfalls bei Aurel zum Senden und Empfangen, falls es der normal lambda/4 (jetzt richtig!) - Draht nicht machen sollte. Bisher hatte ich zum Empfangen von Signalen einen JeeLinkCul und der hat mit nem kurzen Draht im OG den Sensor aus dem Keller gut empfangen. Ich fand es beachtlich.

Gute Nacht,
Bernd   
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Berndd

Hallo Hermann,
habe gerade gefunden, wo ich meine Info her hatte:
ZitatBei längeren Antennen wird die Abstrahlung mehr und mehr zylinderähnlich also mit horizontaler Richtwirkung (und in die Richtung ist das Signal dann stärker, daher der Antennen"gewinn"). Das hat auch Nachteile, speziell wenn man auch "nach oben" funken will. Wenn man eine Lambda Antenne (36 Zentimeter) in einem mehretagigen Haus verwenden will, muss man diese daher in der Regel waagerecht/horizontal ausrichten, da alles was in Richtung der Spitze (und dem Fuss) der Antenne liegt schlecht Empfangen wird.
Aus: http://www.fhemwiki.de/wiki/CUL , finde ich übrigens sehr hilfreich.

Herman dagegen:
ZitatDie Antenne sendet nicht in die Erdoberfläche rein, sondern in eine horizontale Scheibe. Das hört sich schlimmer an als es ist, denn die Richtwirkung ist nicht sehr stark ausgeprägt. Bei mir steht z.B. die Empfangsantenne im Obergeschoss. Das ist für die Geräte, die direkt darunter liegen schlecht. Aber die sind sehr nah dran. Weiter entfernte Geräte profitieren von der Richtwirkung.

Ich verstehe es so im Falle einer Antenne wesentlich grösser als lambda/4:
(1) Wiki - Lange Antenne --> Zylindrische Abstrahlung - Horizontale Anordnung
(2) Hermann --> Abstahlung in einer Ebene normal zur Achse - Vertikale Anordnung

Beides stimmt nur überein, falls die Höhe des Zylinders nach (1) gegen null geht.
Sicherlich ist das Haarspalterei, wenn sich daraus aber verschiedene Schlussfolgerungen für die Positionierung der Antenne ergeben, ist es nicht auch für den Laien nicht ganz unwesentlich. Vielleicht editierst Du das Wiki etwas ...

Gute Nacht,
Bernd
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noxx

Hallo,

als neuling versuche ich auch gerade mein System zu optimieren und
würde gerne die  Aurel GP 433 ausprobieren.

Ich benötige Empfang meiner Wetterstationssensoren, die
a) relativ weit weg stehen vom FHEM Server (ca 50m)
b) sie Sicht dorthin durch die Aussenmauer (60cm) stark gebremst
wird. zur Not, könnte ich die Antenne aber auf dem Dachboden plazieren,
da würden nur die Ziegel dämpfen

Als Empfänger und Sender habe ich diese im Einsatz: Superheterodyne 3400RF (am SIGNAduino und Raspi 2)
http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__26864__433MHz_Superheterodyne_3400_RF_Transmitter_and_Receiver.html

Kann ich das 2,5m Koax Kabel direkt an die Beine vom Empfänger löten?



hermannk

Hallo Bernd,

Zitat von: Berndd am 13 Januar 2016, 00:35:52
Hallo Hermann,
habe gerade gefunden, wo ich meine Info her hatte:Aus: http://www.fhemwiki.de/wiki/CUL , finde ich übrigens sehr hilfreich.

um ein Gefühl für die Vorgänge in langen Dipolen zu bekommen, wirf mal einen Blick auf https://de.wikipedia.org/wiki/Dipolantenne#Ganzwellendipole und die nebenstehende Abbildung. Eine "zylindrische" Abstrahlungscharakteristik vermag ich da nicht zu sehen. Grundsätzlich haben alle Dipole unabhängig von ihrer Länge einen Knoten in Richtung ihrer Achse. D.h., sie senden nicht in Drahtrichtung. Ich finde die Formulierung in http://www.fhemwiki.de/wiki/CUL daher missverständlich. Ein Dipol kann nur dann ein Gerät erreichen, wenn er das Gerät nicht anschaut. Wenn der Dipol das Gerät mit seiner Breitseite anschaut, ist ein Empfang möglich. Die Darstellungen gelten für ein Freifeld. In einem Haus wird die Richtwirkung durch Beugung, Reflexion und Brechung so gestört, dass auch ein Dipol keinen vollständig blinden Fleck mehr hat.

Was in dem FHEM-Artikel gänzlich untergeht, ist die Impedanzanpassung. Ohne sie gibt es viel Refelxion und wenig Sendung. Alle Transmitter, die ich kenne, egal ob CUL oder aus der Bucht haben einen Balun, der einen asymmetrischen 50Ω Ausgang erzeugt. Die Antenne muss dazu passen. Ein λ/4-Draht mit ausreichender Massefläche ist geeignet, die Aurel Antenne ist perfekt angepasst. Die 36 cm Antenne von busware.de ist mitnichten ein 36cm langer, überteuerter Draht im schicken Design. Da ist eine Impedanzanpassung drin.

Beste Grüße

Hermann

Prof. Dr. Peter Henning

Dem kann ich mich nicht so ganz anschließen.

Bei den hier verwendeten Frequenzen ist die Dämpfung im Antennenkabel ein wichtiger Faktor. Es bringt also gar keine Verbesserung, wenn man eine Groundplane-Antenne (also einen Lambda/4-Strahler mit künstlicher Erde), die einen Antennengewinn (in horizontaler Richtung) von ca. 2,2 dBi aufweist, mit einem Kabel von 2m Länge anschließt (typische Kabel haben eine Dämpfung von ca. 1,5 dB/m).

Auch ist die Impedanzanpassung ist bei diesen Kabellängen eher unkritisch, zumal die Sendeschaltungen in den gängigen Transceivern eher eine induktive Fehlanpassung liefern. Wichtig ist nur, im Ankopplungspunkt einen Strombauch zu haben (also Lambda/4, 3 Lambda/4 etc.). Insofern ist die Frage, ob man einfach einen Draht verwendet oder eine wunderschöne gekaufte Groundplane reine Geschmacksfrage.

Bei einer kritischen Empfangssituation also: Langen Draht (5/4 Lambda, Verkürzungsfaktor ca. 0,955) direkt an den Transceiver anlöten und polarisationsgetreu ausrichten.

LG

pah

hermannk

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Januar 2016, 08:29:53
Es bringt also gar keine Verbesserung, wenn man eine Groundplane-Antenne (also einen Lambda/4-Strahler mit künstlicher Erde), die einen Antennengewinn (in horizontaler Richtung) von ca. 2,2 dBi aufweist, mit einem Kabel von 2m Länge anschließt (typische Kabel haben eine Dämpfung von ca. 1,5 dB/m).

Die Aurel Antenne hat ein RG58 Kabel von 2,5 m Länge. Das hat bei 433 MHz (siehe Frage) eine Dämpfung von 1 dB. Was ist ein übliches Kabel? Über welche Frequenz reden wir hier?

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Januar 2016, 08:29:53
Auch ist die Impedanzanpassung ist bei diesen Kabellängen eher unkritisch, zumal die Sendeschaltungen in den gängigen Transceivern eher eine induktive Fehlanpassung liefern.

Und wieder stellt sich die Frage: Was ist gängig? Hier ist ein spezieller Empfänger angegeben (siehe Frage) und für ihn ist 50Ω spezifiziert. Und bei Kabellängen, die wesentlich länger als die Wellenlänge sind (wie hier), muss die Impedanz angepasst werden.

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Januar 2016, 08:29:53
Wichtig ist nur, im Ankopplungspunkt einen Strombauch zu haben (also Lambda/4, 3 Lambda/4 etc.).

Das ist eine der Anforderungen für asymmetrische Antennenausgänge.

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 13 Januar 2016, 08:29:53
Insofern ist die Frage, ob man einfach einen Draht verwendet oder eine wunderschöne gekaufte Groundplane reine Geschmacksfrage.

Bei einer kritischen Empfangssituation also: Langen Draht (5/4 Lambda, Verkürzungsfaktor ca. 0,955) direkt an den Transceiver anlöten und polarisationsgetreu ausrichten.

Bei einem direkt auf die Platine gelöteten 5/4λ Draht gibt es kein Anschlusskabel. Aber damit ist die Impedanzanpassung zwischen Empfänger und Antenne noch nicht gegeben. Dazu:

ZitatDaher finden sich 5/4-λ-Dipole als einfache Richtantennen, besonders in der Ausführung als Groundplane-Antenne mit 5/8-λ Länge. Allerdings ist eine Impedanzanpassung unbedingt erforderlich.
(siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Dipolantenne#Richtdiagramm)

Kurzum: In der schwierigen Empfangssituation sollte man sehr sorgfältig an das Problem rangehen und Richtwirkung, Impedanzen, Kabelverluste... beachten. Das Gesamtsystem ist (wie immer) nicht leistungsfähiger als die schwächste Komponente.