Rolladensteuerung - welches Protokoll (kabel) bietet günstige Aktoren?

Begonnen von stonev, 28 Oktober 2015, 13:53:30

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stonev

Hallo,

im Neubau sollen ca. 15 Rolladenmotoren preiswert gesteuert werden (inkl. Zentralsteuerung).
Eine klassische Steuerung über Schaltereinsätze mit Zentralsteuerungseingängen kostet etwa um 60-70 Euro je Motor.

Ich hoffe das mit FEHM auf einem vorhandenen Raspi ggf. günstiger und flexibler mit wenig Verkabelungsaufwand realisieren zu können.
Dazu ist sicherlich ein BUS-Protokoll erforderlich, so dass ich mit einer Steuerleitung alle Motoren vom Raspi ansteuern kann. Zusätzlich natürlich ein Taster je Motor. Die 230V liegen am Rolladen bereits vor und sollen dort abgegriffen werden.
Der Bus soll kabelgebunden sein, da ich im Neubau noch alle Möglichkeiten habe.

Heißt:
Ich brauche dann einen Aktor, der an die Steuerleitung angeschlossen wird um ein Trennrelais für den Motor zu schalten.

Frage:
1.
Kann ich über FEHM eine Selbsthaltung von z. B. 180 Sekunden programmieren, oder muss diese Aufgabe zwingend der Aktor übernehmen?

2.
Ich habe Aktoren gesehen, die zwischen 50 und 100 Euro kosten. Da wäre der Spareffekt natürlich gleich wieder weg.
Welches kabelgebundene Bussystem bietet die günstigsten Aktoren ggf. auch als Selbstbaulösung?

3. Gibt es eine gute Seite wo ich mich zu diesem System dann weiter schlau lesen kann (insbesondere ggf. zu Selbstbaulösungen)?




Tobias

ich schwöre auf den Rolladenaktor von Homematic, funktioniert perfekt. Allerdings mit 60€/Stück auch nicht günstig
Maintainer: Text2Speech, TrashCal, MediaList

Meine Projekte: https://github.com/tobiasfaust
* PumpControl v2: allround Bewässerungssteuerung mit ESP und FHEM
* Ein Modbus RS485 zu MQTT Gateway für SolarWechselrichter

Wuppi68

die Rolladenaktoren von Homematic bekommt man schön günstiger :-) Bei 15 Stück kann man schon einmal bei einen Händler nach einem Sonderpreis fragen ...

ob die Rechnung dann noch für etwas BUS Artiges aufgeht vermag ich zu bezweifeln ...

Aktor: ~20€ (geschätzt)
Trennrelais: >10€ (VDE ...)
Einbauaufwand, Relais, Aktor (Schalter)
Buskabel verlegen (Arbeitslohn)
Busmaterial
Schalterdosen müssen auf jeden Fall gesetzt werden
FHEM unter Proxmox als VM

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
wenn Du Dir das zutraust, Du Dich mit Mikrokontrollern (Arduino etc.) auskennst und Du weißt welche Relais man für sowas nehmen sollte, dann kannst Du Dir theoretisch ein paar Homematic-Wired-Aktoren selbst bauen. Informationen dazu gibt's im Forum und im Wiki.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

stonev

Die Sache mit den Arduinos als Aktor gefällt   mir. Welches Protokoll nehm ich zwischen Raspi und Arduino am Besten?

Hat jemand sowas am Laufen und kann berichten? Zuverlässigkeit und Wartungsaufwand wären hier interessant.

@Wuppi68:
Wo bekomme ich denn einen Aktor für 20€?

Eigenleistung am Bau wird eh nicht gerechnet. Bleiben noch Kosten fürs Kabel, aber die fallen auch bei konventioneller Verdrahtung an.
Bei einer FEHM Lösung könnte ich aber noch ein paar Leuchten für ne Abwesenheitssimulation dran hängen. Das wär dann noch ein echter Mehrwert.


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Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: stonev am 28 Oktober 2015, 16:50:46
Die Sache mit den Arduinos als Aktor gefällt   mir. Welches Protokoll nehm ich zwischen Raspi und Arduino am Besten?
Wie gesagt: Homematic Wired.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

Wuppi68

die 20€ habe ich mal für Arduino o.ä. , mit Zubehör interpoliert :-)

also schätze ich grob daß Du pro Aktor vielleicht 10€ sparst also 150€ in Summe - bei 50€ für Homematic (verhandelt)

Dazu noch der Mehraufwand für die Entwicklung - Produktion - Test - Einbau (wenn es gut geht ist es 1h Stunde) also noch einmal 15h

Auf der Seite der Zentralen Steuerrung sollten die FHEM Welten ca. das gleiche Kosten.

Homematic Aktore ist erst einmal éinbauen und wohlfühlen ... die Grundfunktion funktioniert auch ohne FHEM im manuellen Betrieb.
FHEM unter Proxmox als VM

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
auch wenn ich beim Thema "selbst basteln" eingestiegen bin: Ich denke, dass man an anderen Stellen effektiver sparen kann. D.h. ich würde mir niemals Aktoren oder anderen Kram selbst bauen, nur weil ich damit ein bisschen Geld spare. Ich mache das nur, wenn es das, was ich will, einfach nicht gibt.
Wenn man allerdings Spaß am basteln hat, dann ist das was anderes.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

stonev

Der Spass anm Basteln steht auch bei mir im Vordergrund :)

Hast Du denn solche Aktoren in Betrieb?

Ich habe heute Abend einiges gelesen, aber so ein paar Fragen wollen nicht so recht geklärt werden. Dabei geht es natürlich um die Verbindung per HM wired...

- Im Wiki steht zu HMW: "Die Integration von HMW in FHEM ist noch nicht fertig und daher auch noch nicht komplett... " - Ist das ein Problem?
- welches Modul nehme ich am Besten, um RS485 am RPI verfügbar zu machen? Am liebsten über das GPIO. Geht sowas hier
- für den Arduino auf der Gegenseite brauche ich vermutlich dann noch sowas hier: RS485 TTL Adapter
- RS485 ist ja erst mal nur die Übertragungstechnik. Wie bringe ich dem Arduino das HMW Protokoll bei? Gibt es das irgenwo eine Library?
- Am Rande: welcher Arduino ist besser geeignet: nano oder pro micro? Letzterer hat USB im Prozessor integriert und schenkt sich den USB Chip. Braucht er deswegen gf. auch weniger Strom?

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
ich habe inzwischen an der Integration gearbeitet, schau Dir dazu mal den Homematic-Wired-Thread ab diesem Posting an: http://forum.fhem.de/index.php/topic,10607.msg314680.html#msg314680.
Zum Eigenbau von Devices ist das hier interessant: http://forum.fhem.de/index.php/topic,22952.0.html.
Außerdem im Wiki: http://www.fhemwiki.de/wiki/HomeMatic_Wired. Insbesondere die Liste am Ende, davon den z.B. den ersten Eintrag. Es gibt auch Rolloaktoren, glaube ich.
Ich selbst werde mir bestimmt keinen normalen Rollladenaktor basteln, da ich den einfach kaufen kann. Ich bin aber momentan an einem dreifach-Rollladenaktor für Gleichstromantrieb mit Polwechselschaltung dran.
Gruß,
   Thorsten

FUIP

stonev

Würdest Du denn sagen, das "nachgebaute" HMW Protokoll funktioniert stressfrei, oder werden da einmal in der Woche manuelle Eingriffe nötig? Der Thread lässt darauf schließen, dass immer noch Probleme da sind. Allerdings werden in einem Forum immer nur Probleme geschildert. Keiner schreibt, wenn´s gut läuft.

Ich würde das gerne einmal einrichten und dann vergessen können. Wenn HMW dafür nicht das Richtige sein sollte, was könnte man dann nehmen? Einen Mischbetrieb mit HM Produkten bräuchte ich nicht.

Welches (bestenfalls offene) stressfreie Bus-Protokoll eignet sich ggf. ansonsten noch zur Kommunikation zw. FHEM und Arduino?
1-Wire?

Tobias

Du hast konträre Anforderungen. Entweder stressfrei oder günstig. Aus Erfahrung ist 1wire nicht komplett stressfrei, hm schon. Aber teurer. Eine bastellösung ist in den wenigsten Fällen stressfrei.
Fs20 ist günstig, aber kein rückkanal.
Positive Erfahrungen habe ich bei bastellosungen mit panstamps gemacht, solange die funkstrecke sauber abgedeckt ist.

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Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: stonev am 29 Oktober 2015, 16:35:43Würdest Du denn sagen, das "nachgebaute" HMW Protokoll funktioniert stressfrei, oder werden da einmal in der Woche manuelle Eingriffe nötig?
Meinst Du jetzt die Geräte oder die FHEM-Integration? Na egal, bei beidem wird's noch nicht so ganz perfekt sein, aber von manuellen Eingriffen weiß ich nichts. Ich habe aber den Eindruck, dass es inzwischen schon recht stabil ist. Ich setze für mein aktuelles Renovierungsprojekt voll auf HM-Wired, inklusive Eigenbauten.

ZitatDer Thread lässt darauf schließen, dass immer noch Probleme da sind. Allerdings werden in einem Forum immer nur Probleme geschildert. Keiner schreibt, wenn´s gut läuft.
Genau. Außerdem wird Dir eq-3 keine Liste ihrer offenen Punkte geben. Schau doch mal zum Vergleich in ein Homematic-Forum. Und bei den Nachbauten können wir wenigstens selbst eingreifen...

ZitatIch würde das gerne einmal einrichten und dann vergessen können. Wenn HMW dafür nicht das Richtige sein sollte, was könnte man dann nehmen? Einen Mischbetrieb mit HM Produkten bräuchte ich nicht.
Wie gesagt, ich habe für mich entschieden, dass es das richtige ist. Mach doch mal einen Thread im Homematic-Bereich auf und Frage dort nach Erfahrungen.
Zum Thema Mischbetrieb: Warum nicht, Du hast doch FHEM.

Zitat
Welches (bestenfalls offene) stressfreie Bus-Protokoll eignet sich ggf. ansonsten noch zur Kommunikation zw. FHEM und Arduino?
1-Wire?
Schau mal hier: http://forum.fhem.de/index.php/topic,39919.0/topicseen.html
D.h. so richtig viel kommt bei der Frage nicht rum. Inwiefern die so genannten "offenen" Protokolle wirklich offen (i.S.v. "nachbaubar") sind ist mir nicht so ganz klar. Da verwende ich lieber Homematic-Wired, das irgendwie halb-offen ist. Es gab mal einen Artikel, der HS485 offengelegt hat, was ein Vorläufer davon ist. D.h. so ganz geheim ist es nicht. Außerdem ist es schon sehr einfach, das ganze zu sniffen.
Man braucht dazu nur einen Arduino und einen Max487 oder sowas ähnliches.
Gruß,
   Thorsten
FUIP

stonev

@Tobias:
Bastellösung (der Begrif ist schon recht negativ belegt) stehen nicht immer im Gegensatz zu stressfrei.

@Thorsten:
Ich werde das HMW mal probieren. Hab ja noch nen RPI und nen Uno zum spielen hier liegen.

Wie hast Du die TTL Wandlung realisiert? Ich würde zwei Max485CPA nehmen, dazu am Anfang UND am Ende des Busses je ein 120R zw. A und B.
Des weiteren am Anfang UND am Ende jeweils ein 390R gegen +5V und GND (von A ein 390R nach +5V geht und von B ein 390R gegen Masse). (Quelle)

Für später:
Welchen Arduino würdest Du als Slave bevorzugen: den Mini Pro, den Nano oder den Micro?
Im Hinblick auf die Stromaufnahme tendiere ich zum Mini Pro.

Thorsten Pferdekaemper

Zitat von: stonev am 01 November 2015, 09:14:54Wie hast Du die TTL Wandlung realisiert? Ich würde zwei Max485CPA nehmen,
Ich bin gerade nicht daheim, aber ich glaube, dass ich Max487 genommen habe.

Zitat
dazu am Anfang UND am Ende des Busses je ein 120R zw. A und B.
Des weiteren am Anfang UND am Ende jeweils ein 390R gegen +5V und GND (von A ein 390R nach +5V geht und von B ein 390R gegen Masse). (Quelle)
Nein, das ist für Homematic Wired nicht so gut. Die Datenrate ist nicht so hoch, dass man echte Abschlusswiderstände braucht. Man braucht eher sowas wie Pullups/downs. Hier steht wie's richtig geht:
http://homematic-forum.de/forum/viewtopic.php?f=31&t=15128&p=119896

Zitat
Für später:
Welchen Arduino würdest Du als Slave bevorzugen: den Mini Pro, den Nano oder den Micro?
Im Hinblick auf die Stromaufnahme tendiere ich zum Mini Pro.
Das ist wohl Geschmacksache. Mein "Liebling" ist der Nano.
Gruß,
   Thorsten
FUIP