Hilfe bei Fehlersuche nach Blitzschlag

Begonnen von MichaelO, 25 Mai 2016, 21:39:04

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Prof. Dr. Peter Henning

Ich bleibe dabei, dass

ZitatEs braucht ein Gesamtkonzept für mehrere tausend EUR

Unsinn ist - auch wenn zur Begründung eine gültige Norm zitiert wird. Schließlich habe ich nicht die Norm als "unsinnig" bezeichnet.

ZitatSoso, ja dann teile die Information doch mit uns

Gerne. Meine Vorlesungen können auch von Gasthörern besucht werden. Derzeit halte ich zwar nichts in dieser Richtung - aber das kann man ändern.

Zitatdaher kommt bei denen immer ein mehrfacher Schutz"wall", was man privat niemals machen wird

Mit Suppressordioden und einem Überspannungsableiter sind schon zwei Stufen realisiert. Billigsteckdosen aus dem Baumarkt haben meist nur Suppressordioden - hingegen ist mit einem der gasgefüllten Überspannungsableiter vor den Suppressordioden schon eine sehr gute Absicherung erreicht. Und mit etwas angewandter Physik kann man auch den Eintrittspunkt eines 1-Wire Netzes ins Haus als Funkenstrecke ausführen.

LG

pah

Wernieman

Ich meinte mit "mehrfachem Schutzwall" nicht nur eine Absicherung vom i2c, sondern des "Komplettsystemes". Habe mal bein einer Rechenzentrumssicherung mitgeholfen (Damals .. war die Studienzeit schön ;o) ) und war erstaunt, an welchen Stellen überall über Schutz nachgedacht wurde ...

Aber ich glaube, damit werden wir jetzt wirklich OT.

P.S.
Un es war Absicht, das in meinem ersten beitrag der "wall" in "" stand ... ;o)
- Bitte um Input für Output
- When there is a Shell, there is a Way
- Wann war Dein letztes Backup?

Wie man Fragen stellt: https://tty1.net/smart-questions_de.html

Prof. Dr. Peter Henning

Na, ganz OT ist das nicht. Klar muss man ein komplettes RZ auf diese Weise absichern (es lebe die Glasfaser ...).

Hier aber liegt die Gefahr an anderer Stelle: Es führt eine dünne, aber möglicherweise lange Leitung direkt ins Haus zur Eingangsstufe der empfindlichen Elektronik. Hohe Ströme über verhältnismäßig lange Zeit sind dabei nicht zu erwarten (die Leitung verdampft relativ schnell), es können aber auch dann hohe Spannungen auftreten, wenn der Blitz nicht direkt einschlägt.

Deshalb kann man durch die genannten Bauteile Gasableiter und Suppressordiode schon sehr viel gewinnen.

LG

pah

fiedel

#18
Mal wieder zur Praxis: Für die DSL- Leitung benutze ich sowas und in der Elektroeinspeisung einen Kombiableiter von Citel. An den Geräten dann ggf. noch Feinschutz als Steckadapter.
Der Bettermann ist ein professionelles Produkt, im Gegensatz zu diversen kleinen Zwischensteckern oder Schaltleisten mit Telefon- LAN- oder DSL- Schutz und enthält die von Peter genannten Gasableiter und Dioden. Dazu eine sehr robuste Platine. Lässt sich also ggf. reparieren. Den könnte man sicher auch für I2C und 1-Wire im Außenbereich nutzen. Mein sowieso schon schwaches DSL- Signal wird von dem Schutz allerdings noch etwas gedämpft. Deshalb habe ich ihn mit RJ45- Buchsen ausgestattet und kann bei Bedarf mit "Bypass" fahren.  ;)

Edit: Noch mehr Infos zum DSL- Schutz.
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

Prof. Dr. Peter Henning

#19
Prima, das CITEL-Teil hatte ich bisher nicht auf dem Radar. Mal sehen, lasse ich mir vielleicht einbauen.

Edit: Nein, natürlich nicht mir. Sondern meinem Anschlusskasten. Meine eigene Überspannung will ich behalten.

LG

pah

KölnSolar

@fiedel: das ist ja schon mal ein deutlich umfangreicherer Schutz, als von pah vorgeschlagen und geht in Richtung EN61643. Könntest Du bitte grob die Kosten nennen, damit die Leser diesbezüglich den Unterschied erkennen können.
Grüße, Markus
RPi3/2 buster/stretch-SamsungAV_E/N-RFXTRX-IT-RSL-NC5462-Oregon-CUL433-GT-TMBBQ-01e-CUL868-FS20-EMGZ-1W(GPIO)-DS18B20-CO2-USBRS232-USBRS422-Betty_Boop-EchoDot-OBIS(Easymeter-Q3/EMH-KW8)-PCA301(S'duino)-Deebot(mqtt2)-zigbee2mqtt

Prof. Dr. Peter Henning

@KölnSolar: Nicht locker lassen,  vielleicht kommen inklusive der vergoldeten Anschlussklemmen und dem Wochenendlohn für den Elektroinstallateur doch noch "mehrere hundert Euro" zusammen - das wars dann aber auch.

pah

fiedel

Hm, Preis ist schwer zu sagen. Ich hab das 2012 zum EK direkt bei Hagemeyer bestellt (ca. 300 EUR incl. MWST und 2 Ersatzmodule) und auch selbst eingebaut. Wenn im Kasten neben der Eingangssicherung noch Platz ist, reichen ein paar kurze dicke flexible Adern mit Endhülsen zum einbinden aus. Wenn das ein  Fachbetrieb macht, kommen sicher 400 - 500 EUR zusammen. Für Einbau vor dem Zähler müsste man sich ohnehin eine Genehmigung und einen autorisierten Betrieb holen. Ich hab es nach der Eingangssicherung eingeschleift. Wenn ein Modul auslöst, kommt diese wahrscheinlich mit.

Die Nummern sind:
CITEL 571583 DS133 VGS-230 für TNC- Netz (3er Gruppe Sockel + Module)
CITEL 571550 DS130 VGS-230 Ersatzmodul

Das System wurde übrigens damals im Elekroforum in der Luft zerrissen. Der Moderator Fentanyl hat aber gerne nichts als seine Meinung gelten lassen und den Leuten zu einer perfekten Schutzanlage wie im Rechenzentrum geraten.

Bevor ich allerdings so viel Geld für Überspannungsschutz in die Hand nehme, überlege ich doch noch mal ob die Versicherung nicht günstiger ist. Meine beiden Schutzgeräte waren für mich damals ein guter Mittelweg. Vor Allem weil meine "FHEM- Anlage" direkt auf dem Schaltschrank steht und somit direkt Grob- Mittel- und Feinschutz hat.

Bis heute hat keines der Schutzmodule ausgelöst und es gab keinen Blitz- oder Überspannungsschaden. Da der Ableiter kleinere Spitzen schluckt ohne auszulösen, weiß ich natürlich nicht ob es überhaupt schon welche gab.   
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

Prof. Dr. Peter Henning

#23
Das Ding scheint mir echt ein guter Kompromiss zu sein, danach habe ich schon lange gesucht.

LG

pah

UweH

Ohne eine Grundsatzdiskussion auslösen zu wollen...ich rate zu OBO. Beim Preis der Dinger schluckt man zwar erst einmal, aber der Effekt ist seinen Preis wert.

Gruß
Uwe

Prof. Dr. Peter Henning

Und der Effekt ist welcher ?

Hast Du eine Preisangabe ?

LG

pah

UweH

Das sagt OBO selbst über sich: http://obo-bettermann.com/think/tbs/de/ueberspannungsschutz2.php
So ungefähr ist der Preis: http://www.eltshop.de/OBO-Bettermann-UEberspannungsableiter-V20-C-3-NPE-280, wobei ich das Teil bei ebay auch für ca. 90 € gesehen habe.

Und praktische Erfahrung: Wenn bei zwei fast identischen Verteilungen mit ähnlichen Lastfällen im gleichen Netz mit wenigen Metern Abstand bei Blitzeinschlag der OBO auslöst und der ... nicht, dann fällt bei der nächsten Verteilung die Wahl unweigerlich auf OBO.

Gruß
Uwe





MichaelO

Moin,
erstmal danke für alle Hinweise und sorry - ich wollte mit meiner Frage keine Grundsatzdiskussion zum Thema Blitzschutz anstoßen. Mein 1-wire läuft wieder, die Sensoren scheinen es überlebt zu haben. Wenn meine Versuche mit dem ESP-8266 irgendwann mal beendet sind, entkopple ich den 1-wire Bus vielleicht so vom Pi, mal sehen.

Insgesamt denke ich, dass ich das Risiko eingehen werde, dass etwas durch ein Gewitter beschädigt wird, als dass ich die doch recht aufwändigen und nicht gerade günstigen Hilfsmittel installiere. In all den vielen Jahren meines irdischen Daseins war dieses Gewitter das erste seiner Art, welches für Schäden in meinem Haus gesorgt hat. Eingeschlagen ist ein Blitz rund 100m in ein Haus neben uns. Darüber hinaus scheint die Masse der Schäden über die DSL-Leitung gekommen zu sein (Kontakte des DSL-Kabels om Steckerkopf verbrannt, nahezu alle an die DSL-Leitung im Dorf angeschlossenen Geräre defekt). Bei mir war der Router und der dahinterliegende Switch tot, sowie ein Pi und eben der 1-wire Bus. Switch und Router hingen dabei netzseitig an der "geschützten" Dose einer APC-USV. Durch den Einschlag hat es im Garten die Elektronik eines Schwenktor-Antriebs komplett zerlegt und sogar das Kabel von einem Reed-Endschalter abgebrannt (und diesen gesprengt). Alles reparabel und günstiger als Versuche, das alles mit Schutzschaltungen abzusichern.

Trotzdem nochmal danke
Michael

fiedel

Das wird durch den Klimawandel aber immer häufiger und heftiger. Irgendwann moag die Versicherung net mehr...  ;)
FeatureLevel: 6.1 auf Wyse N03D ; Deb. 11 ; Perl: v5.14.2 ; IO: HM-MOD-RPI-PCB + VCCU|CUL 868 V 1.66|LinkUSBi |TEK603
HM: SEC-SCO|SCI-3-FM|LC-SW4-PCB|ES-PMSW1-PL|RC-4-2|SEN-MDIR-O|SEC-WDS-2
CUL: HMS100TF|FS20 S4A-2 ; OWDevice: DS18S20|DS2401|DS2406|DS2423

MichaelO

#29
Zitat von: fiedel am 30 Mai 2016, 14:28:38
Das wird durch den Klimawandel aber immer häufiger und heftiger. Irgendwann moag die Versicherung net mehr...  ;)

Das ist korrekt. Ich sage aber mal so... hätte ich zu Beginn des Gewitters einfach (wie man es mal gelernt hat) die Kabel (hier insbesondere das DSL-Kabel) ausgesteckt, dann wäre wohl nicht wirklich was passiert. Und bei einem direkten Einschlag hilft eh alles nix, weil das 100 Jahre alte Haus keinen Blitzableiter hat.

Ich hab die Tage mal rum gesucht und dabei den "AS3935 lightning detection Chip" gefunden. Vielleicht könnte man den in fhem einbinden und dann im Bedarfsfall die DSL-Leitung per Relais trennen. Dabei stellt sich mir die Frage, ob man das VDSL-Signal dabei nicht zu sehr schwächt und ob im Ernstfall die Entfernung der Kontakte nicht zu klein ist, um Schutz zu bieten. Aber das Geht zu sehr in Richtung Off-Topic...

Nachtrag: Hab übersehen, dass der Überspannungsschutz TD-2D-V für die Datenleitung gar nicht mal so teuer ist. Den werde ich mir mal genauer ansehen und ggf. installieren. Scheint ja auch VDSL-tauglich zu sein. Danke für den Hinweis!