Suche System zur Strommessung im Sicherungskasten

Begonnen von sa1x, 20 September 2016, 19:57:10

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sa1x

Hallo

hoffe ihr könnt mir helfen. Würde gerne bei mir den gesamt Stromverbrauch meiner Wohnung überwachen und aufzeichnen. Leider kann ich nicht an den Stromzähler, Energie Ampel und sonstige Ferraris Zähler fallen also raus. Ich bräuchte etwas das man in den Sicherungskasten in der Wohnung einsetzt oder irgendwas um dort die aktuelle Last zu messen. Gibt es da eine Möglichkeit das zu realisieren?

Gruß
sa1x

satprofi

gruss
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beelink miniPC - Fhem 6.x CUL 868, FS20, NetIO230 CUL 433
HMLAN, HM-CC-RT-DN,Homematic Actoren,LD382A,Telegram

JoWiemann

Jörg Wiemann

Slave: RPi B+ mit 512 MB, COC (868 MHz), CUL V3 (433.92MHz SlowRF); FHEMduino, Aktuelles FHEM

Master: CubieTruck; Debian; Aktuelles FHEM

Sailor

Hallo sa1x

Hast du bereits Homematic bei dir im Haus?
Dann empfehle ich den HM-ES-TX-WM mit Ferarris - Sensor.

Dieser nutzt den bestehenden Zähler, der entsprechend kalibriert die Wirkleistung misst.

Vor Messeinrichtungen die nicht in der Stromschleife liegen, wie zB induktive Abnehmer, kann ich nur warnen.

Gruß
   Sailor
******************************
Man wird immer besser...

sa1x

Homematic wäre natürlich am besten aber Ferraris Sensor geht bei mir halt nicht. Der Zähler ist im Keller und hinter einem verplombten kasten versteckt :(

Die Modbus teile werde ich mir mal angucken, blöd ist bei denen halt die nötige Verkabelung und eventuell nötiger modbus Server.

Gibts da noch mehr? ;)

JoWiemann

Nun, gibt es auch als S0 und dann kannst Du vzlogger benutzen.

Grüße Jörg
Jörg Wiemann

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F.R.

Zitat von: Sailor am 20 September 2016, 21:04:51
Vor Messeinrichtungen die nicht in der Stromschleife liegen, wie zB induktive Abnehmer, kann ich nur warnen.

Rein interessehalber, warum rätst du von induktiven Stromwandler ab? Ist doch eigentlich ein recht gängiges Messprinzip...

Bartimaus

Zitat von: JoWiemann am 20 September 2016, 21:19:35
Nun, gibt es auch als S0 und dann kannst Du vzlogger benutzen.

Grüße Jörg

Oder einen 1wire-Zähler (DS2423 oder Alternative) an den S0 eines eigenen 3phasigen Stromzählers, der HINTER dem FI angeklemmt wird.
LG
B.


FHEM@AMD-Ryzen7-5700U@Debian-LXC (ProxmoxHOST), CUL1101,FS20,IT,DS18B20,DS2413(Heizungslogger),DS2423(Stromlogger)Homematic,HM-LAN,ZWave,MiniCULs,Shelly

Sailor

Hallo F.R.

Zitat von: F.R. am 21 September 2016, 08:07:25
Rein interessehalber, warum rätst du von induktiven Stromwandler ab? Ist doch eigentlich ein recht gängiges Messprinzip...

Das ist ganz einfach:

Um die Leistung zu ermitteln brauche ich 4 Messwerte pro Messung
a) Den Strom I - Diese schwankt je nach Verbrauch
b) Die Spannung U - Diese schwankt je nach Tageszeit und Last im Versorgungsnetz +/-10%
c) Phasenverschiebung φ zwischen U und I -  Dieser schwankt je nach Anzahl der induktiven bzw. kapazitiven Verbraucher im Heimnetz
d) Die Zeit seit der letzten Messung

Die Leistung kann jetzt nicht nur! mittels S=U*I ermittelt werden sondern mit P=U*I*cos(φ)
Dies ist die Wirkleistung die auch wirklich umgesetzt wurde.

Die Wirkleistung kann man schon gar nicht unter der Annahme, dass die Spannung U immer konstant 230V ist, berechnen!

Unter der Voraussetzung, dass das Messintervall sehr, sehr viel kleiner ist als die Schaltzyklen der Verbraucher im Haus, kann man mittels der Zeit zwischen den Leistungemessungen bzw. - Berechnungen die umgesetzte elektrische Energie mittels W=U*I*cos(φ)*Δt berechnen.

Und das geht eben nur, wenn man sich vernuenftig in die Schleife legt.

Bei 3 Phasen wird die Formel sogar noch ein wenig komplizierter (√3-Faktor).
Dann muss man sogar die genaue Phasenverschiebung untereinander beachten...

Gruß
    Sailor
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Man wird immer besser...

MarkusAutomaticus

Hallo Sailor,

danke für die detaillierte Beschreibung!
Ich denke, du sprichst auch ein "Grundübel" im Smarthome Bereich an.

Der Anwender möchte möglichst komfortabel einen Messwert zur Anzeige und/oder Weiterverarbeitung bringen.
Die Hersteller wollen verkaufen und kommen diesem Kundenwunsch logischerweise gerne nach.

Dabei kommen dann so Dinge, wie die z-Wave Wetterstation heraus, die zwar Unmengen an Zahlenmaterial liefert,
welche aber zumindest teilweise auf physikalisch fragwürdigen Messungen beruhen:

Das Teil hat ein schwarzes Gehäuse, gewinnt seine Energie aus einem Photovoltaikmodul und misst unter anderem
Temperatur und Windgeschwindigkeit.

Um nun die Windgeschwindikeit messen zu können, muss das Teil exponiert mit möglichst viel Abstand von (schattenspendenden) Wänden stehen. Diese Lage ist auch für die Energiegewinnung optimal.

Ein schwarzes Gehäuse, welches voll der Sonne ausgesetzt ist, wird aber niemals zu vernünftigen Temperaturmessungen führen.

Aber das ist dem Anwender egal Hauptsache, er hat einen Plot mit vielen bunten Kurven  8)

Gruß
Markus
FHEM 5.8 |intel NUC Core i3: Ubuntu 22.04 | z-Wave: Aeon Labs USB Stick | Jeelink (v3c): LaCrosse-Sensoren | DuoFern Stick: Rademacher Gurtwickler | Philips Hue Bridge | CUNX: HomeMatic, EnOcean-Pigator

F.R.

Hallo Sailor,
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das leuchtet mir sehr ein :)
Gruß Florian

R1F800

Zitat von: Sailor am 21 September 2016, 08:26:27
Hallo F.R.

Das ist ganz einfach:

Um die Leistung zu ermitteln brauche ich 4 Messwerte pro Messung
a) Den Strom I - Diese schwankt je nach Verbrauch
b) Die Spannung U - Diese schwankt je nach Tageszeit und Last im Versorgungsnetz +/-10%
c) Phasenverschiebung φ zwischen U und I -  Dieser schwankt je nach Anzahl der induktiven bzw. kapazitiven Verbraucher im Heimnetz
d) Die Zeit seit der letzten Messung

Die Leistung kann jetzt nicht nur! mittels S=U*I ermittelt werden sondern mit P=U*I*cos(φ)
Dies ist die Wirkleistung die auch wirklich umgesetzt wurde.

Die Wirkleistung kann man schon gar nicht unter der Annahme, dass die Spannung U immer konstant 230V ist, berechnen!

Unter der Voraussetzung, dass das Messintervall sehr, sehr viel kleiner ist als die Schaltzyklen der Verbraucher im Haus, kann man mittels der Zeit zwischen den Leistungemessungen bzw. - Berechnungen die umgesetzte elektrische Energie mittels W=U*I*cos(φ)*Δt berechnen.

Und das geht eben nur, wenn man sich vernuenftig in die Schleife legt.

Bei 3 Phasen wird die Formel sogar noch ein wenig komplizierter (√3-Faktor).
Dann muss man sogar die genaue Phasenverschiebung untereinander beachten...

Gruß
    Sailor

Hi.
Gibt es inzwischen in die Richtung Wandlermessung etwas, was für FHEM integrierbar wäre?
Die neuen Zählertafeln, bei denen eben nicht bei 44A Dauerstrom aufhören sind inzwischen auch auf Wandlermessung. Zumindest dann wenn man einen Zweirichtungszähler bekommt.
Mein PV Bauer baut mir zwar so einen Technik Bunte Bildchen System (SMA Sunny Home Manager) ein, dies will ich aber nicht als Datenquelle nutzen. Proprietärer Kram ....

Ein Wandlermessgerät, was via RS485 auszulesen ist wäre das gewünschte Ziel ...

Jemand eine Idee?
Summende Grüße
Ingo

Tedious

Frage mich warum noch keiner den Shelly 3EM in den Raum geworfen hat. Per Modul an FHEM anbindbar, und an der richtigen Stelle platziert misst er ganz passabel die 3 Phasen (incl. Einspeisung). Kann auch schalten, falls jemand eine Wallbox ansteuern will.
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...

Beta-User

#13
Zitat von: Tedious am 25 April 2022, 17:07:30
Frage mich warum noch keiner den Shelly 3EM in den Raum geworfen hat.
...vielleicht, weil der Thread hier bereits ziemlich "angemodert" war, bevor er wiederbelebt wurde...?!?

Vielleicht auch, weil viele, die eine PV haben, auch einfach eine "moderne Messeinrichtung" eingebaut haben, die mit OBIS auszulesen geht? (Oder neuerdings Tasmota+passendem Lesekopf?)

Ansonsten gibt es noch ein paar ZWave-Modelle (die aber afaik nicht für zwei-Wege-Messung geeignet sind), und neuerdings diverses ZigBee-"Gruscht" aus Fernost, das deutlich günstiger ist als der Shelly, aber vermutlich auch nicht für zwei-Wege-Messung geeignet (aber dafür jedenfalls lt. Beschreibung auch teilweise direkt höhere Lasten (bis zu 3-phasig) schalten kann).
Server: HP-elitedesk@Debian 12, aktuelles FHEM@ConfigDB | CUL_HM (VCCU) | MQTT2: ZigBee2mqtt, MiLight@ESP-GW, BT@OpenMQTTGw | ZWave | SIGNALduino | MapleCUN | RHASSPY
svn: u.a Weekday-&RandomTimer, Twilight,  div. attrTemplate-files, MySensors

R1F800

Zitat von: Beta-User am 25 April 2022, 17:18:00
Vielleicht auch, weil viele, die eine PV haben, auch einfach eine "moderne Messeinrichtung" eingebaut haben, die mit OBIS auszulesen geht? (Oder neuerdings Tasmota+passendem Lesekopf?)

Nun, ob ich die Daten aus meinem mir noch nicht bekannten Zweirichtungszähler bekomme kann ich nicht sagen.
Das Thema ist aktuell einfach die Dauerlast, so dass der Zähler definitiv als Wandlermessstelle ausgestaltet werden muss. Die EDL21 / 40 haben nur 44A Dauerlast...

Klar kann ich den Sunny Home Manager crap abfragen. Die Daten liegen in diesen Büchsen vor ... Ich hätte aber gerne lieber eine redundante sichere Zählmethode. Die meisten E-Zähler wie Eltako, SIEMENS, Finder, und Hager scheinen alle nur Einrichtungszähler zu sein.

Eltako DSZ14DRS-3*80A MID (direkt) Eltako DSZ14WDRS 3*5A (Wandler)
finder 7E.46.8.400.0002 (direkt) oder 7E.56.8.400.0000 (Wandler)
Siemens 7KT PAC1600 5A (Wandler)
Hager TE332 
Summende Grüße
Ingo