Wie digitales Stellglied Steuern?

Begonnen von Florian E., 16 Oktober 2016, 15:30:30

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SpenZerX

Ich habe den Durchfluss und die Vorlauftemperatur (Aussentemp. abhängig) so weit reduziert das die Heizung sehr träge reagiert - um Energie zu sparen. So sehe ich da keine Vorteile Digitale Stellglieder nur halb zu öffnen.

Vermutlich macht eine  Phasenabschnittssteuerung (alternativ PWM Steuerung) der Stellglieder in der Praxis erst Sinn wenn mit mehr Leistung gefahren wird. Aber ist das überhaupt möglich bei  "dehnen durch Heizen" - Stellgliedern? Erfolgt dann die Öffnung linear?



MFG

UweH

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 20 Oktober 2016, 11:52:19
Eben.
Ups...Ich hatte den gedanklichen Ansatz falsch interpretiert...sagt man das so? ;-)
Als Ausgleich habe ich das gleich mal getestet...einen thermischen Stellantrieb (Honeywell MT4) an einen Dimmer (Busch-Jäger 6593-102) gehängt.
Bei halber Spannung öffnet das Ventil immer noch voll. Bei 80V wurde das Ventil deutlich wärmer (umfangreichere Strom - und Temperaturmessungen spare ich mir jetzt) und blieb trotzdem offen. Man könnte diesen Test mit anderen Ventilen und Dimmern fortsetzen, aber ich denke, es wird nicht funktionieren.

Gruß
Uwe

Prof. Dr. Peter Henning

Also kann es eigentlich nicht sein, dass mit der eingesetzten elektrischen Leistung irgendetwas "gedehnt" wird. Was ist denn dann der Aktuator-Mechanismus ? Doch ein Motor ?

Wie verträgt sich die Messung mit der obigen Aussage, dass das Vential halb geöffnet ist, wenn man zwischndurch die Spannung wegnimmt ?

LG

pah

UweH

Da das Teil warm wird und keinerlei Geräusch aus dem Inneren kommt, gehe ich davon aus, dass es tatsächlich thermoelektrisch funktioniert.
Eine halbe Öffnung erreicht man m.E. nur mit einer seeeehr langen Taktung. Auf- und zufahren dauert ein paar Minuten...

Prof. Dr. Peter Henning

#19
Kann so nicht richtig sein.

Das Ventil kann nicht "heißer werden", wenn es mit bei geringerer effektiver Spannung (gedimmte Wechselspannung) angesteuert wird, als es mit 230 V "heiß wird".

Also wie bringt man ein solches Ventil dazu, halb offen zu sein ? Spannung nach der halben Fahrzeit wegnehmen ? Angeblich geht es dann langsam wieder zu. Mit anderen Worten: eine schnelle Taktung (sehr viel schneller als die Relaxationszeit des Systems) sollte das Ventil halb offen halten.

Natürlich ist "halb" hier nicht wörtlich zu nehmen - wahrscheinlich hat das dann eine sehr nichtlineare Spannungs-Öffnungs-Kennlinie. Das kann man aber durch entsprechende Software in den Griff bekommen.

LG

pah

Edit: Hier steht es. http://www.merten.de/uploads/tx_seqdownload/639125_Stellantrieb_230_DE.pdf

Ziel also wirklich: Heizelement so ansteuern, dass das Ventil nicht ganz auf geht

UweH

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 20 Oktober 2016, 17:50:30
Das Ventil kann nicht "heißer werden"
Heiß nicht, warm wird es. Die zunehmende Erwärmung ist also "betriebsbedingt"...ist aber deutlich fühlbar. Strom bei halber Spannung immer noch 10mA.
"Leider" ist mein Ventil hier noch unversehrt und fast neu, sonst hätte ich das Teil schon lange zerlegt ;-)

My-FHEM

Also der Ansatz das Stellglied bei Fußbodenheizung "halb" zu öffnen ist nicht zielführend. Für Fußbodenheizung sinnvoll
ist auf Grund der sehr langen Zeitkonstante des Bodens eine PWM mit langer Zykuszeit (ca. 15min bis 20min) die Auf/Zu Zeit
des Alpha Stellglieds beträgt mehrere Minuten.

Ich beitreibe meine Fußboden Heizung (acht Kreise) seit ca 6 Jahren mit PWM. Jetzt seit zwei Heizperioden mit dem     
PWMR/PWM Modul und dem integrierten PID Regeler welche dieses Modul bietet. Perfekt. Regelgenauigkeit ca. 0.1°, bei bedeckten Himmel.

Gruß

Prof. Dr. Peter Henning

Ich glaube ja gerne, dass das gut funktioniert. Aber
ZitatRegelgenauigkeit ca. 0.1°
halte ich für etwas gewagt- so genau sind die gängigen Thermometer nicht.

ZitatAlso der Ansatz das Stellglied bei Fußbodenheizung "halb" zu öffnen ist nicht zielführend.
Das ist eine unbegründete Stellungnahme aus dem Bauch heraus.

Die konstante halbe Öffnung hat nämlich den Effekt, weniger Zustandsänderungen der Ventile hervorzurufen. Das wird sich in der Regelung auf Grund der Zeitkonstante der Böden nicht bemerkbar machen -. aber  möglicherweise in der Lebensdauer.

LG

pah

My-FHEM

Die Lebensdauer der Stellglieder mag eine gewisse Bedeutung haben. Wie gesagt, ich betreibe diese Stellglider von Moehlenhoff seit ca. 6. Jahren in
der o.beschriebenen Weise mit 24V DC. Noch das Vorgänger Produkt vom Alpha 5. Bisher keine Ausfälle. Die Maximal Anzahl der Zustandsänderungen pro Tag beträgt 96. Mit dem PWMR Modul bedingt durch den Algo eher die Hälfte.

Ich messe die Temp. mit 1-Wire DS18b20 in 12 Bit Auflösung. Absolut kann der Fehler sicher etwas größer sein. Relativ auf den Messwert bezogen sind dies meine Messergebnisse.

Gruß

Prof. Dr. Peter Henning

DS18B20 hat eine Genauigkeit von 0,5 °C.

Genau diese 96 (oder halb so viele...) Zustandsänderungen sind eigentlich für ein solches System ziemlich viel.

LG

pah

My-FHEM

Warum sind 96 zu viel?

Wie gesagt mir ging es bei der Genauigkeit um die Regeldifferenz (definiertes Soll und festgestelltes IST) ob das absolut um 0.5° ungenau ist,
war nicht mein Punkt.

LG