FHEM- Domäne einrichten anstatt einer IP Addresse

Begonnen von Warlock_2016, 22 Januar 2017, 18:50:53

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Warlock_2016

Hallo Zusammen,

ich habe eine Anfängerfrage. Ich habe FHEM auf einem Rasberry PI laufen.  Hier rufe ich FHEM immer über die Webadresse im Browser auf.

kann man auch einfach mit einer Domäne arbeiten, anstatt "http://192.168.2.107:8083/fhem/ftui/"

http://fhem_home:8083/fhem/ftui/

Ich habe immer das Problem, dass wenn der Router bootet, dass dann der Rasberry eine andere IP Adresse zugewiesen wird.

Hast jemand einen tip?

Markus



Puschel74

#1
Abgesehen davon das mein Router selten neu bootet habe ich meinem Cubie (auf dem FHEM läuft) eine feste IP zugewiesen.
Auch haben meine RasPi eine feste IP sowie alle anderen Geräte im Netzwerk die so vorhanden sind.
Einzig Geräte von Bekannten die also nicht ständig in meinem Netzwerk eingeloggt sind bekommen idR eine neue IP je nachdem wielange der letzte Login zurück liegt (leasetime).
Das sind aber eher Linux-Grundlagen als das es FHEM-Anfängerfragen wären da es mit FHEM genau nichts zu tun hat.
Zotac BI323 als Server mit DBLog
CUNO für FHT80B, 3 HM-Lan per vCCU, RasPi mit CUL433 für Somfy-Rollo (F2F), RasPi mit I2C(LM75) (F2F), RasPi für Panstamp+Vegetronix +SONOS(F2F)
Ich beantworte keine Supportanfragen per PM! Bitte im Forum suchen oder einen Beitrag erstellen.

pandabear_de

Meine Fritzbox habe ich so eingestellt, dass gleiche IP Adressen vergeben werden. Meine FHEM rufe ich auch über die 'Domain' und nicht die IP Adresse auf.
Den Namen habe ich bei der Konfiguration meines Raspis definiert.

sudo raspi-config

dann die '7' für Advanced Options und dann A2 Hostname auswählen. Dort habe ich den gewünschten Namen definiert und den Raspi mit
sudo reboot
neu gestartet.

Danach konnte ich mit
http://DeinGewaehlterName:8083/fhem?
über den Browser auf FHEM zugreifen.

Hollo

Hostname ist hier der richtigere Begriff, eine Domäne ist eine andere Geschichte.
Gib Deinem Raspi wie beschrieben einen passenden Namen.
Standard ist raspberrypi meine ich, damit müsstest Du ihn jetzt schon unabhängig von der IP erreichen können.
Über die Netzwerkkonfiguration kannst Du statt wechselnder IP (DHCP) auch eine feste IP (static) vorgeben.
FHEM 6.x auf RPi 3B Buster
Protokolle: Homematic, Z-Wave, MQTT, Modbus
Temp/Feuchte: JeeLink-Clone und LGW mit LaCrosse/IT
sonstiges: Linux-Server, Dreambox, "RSS-Tablet"

Don Pedro

Zitat von: Hollo am 22 Januar 2017, 20:32:44
Hostname ist hier der richtigere Begriff, eine Domäne ist eine andere Geschichte.
Gib Deinem Raspi wie beschrieben einen passenden Namen.

So isses! Hostname heißt das Zauberwort. Mein fhem auf dem Raspi ist z. B. problemlos unter http://raspberry-pi-2:8083 erreichbar. Der Raspi muss auch noch nicht einmal eine statische IP-Adresse haben, sondern kann sich die sogar via DHCP holen. Es sei denn natürlich irgendein Dienst oder Device im Netz versucht mit einer statisch hintelegten Adresse auf den Raspi zuzugreifen und fällt dann auf die Schnautze. Man muss das natürlich schon überall konsistent einstellen.

BR

Don

Thorsten Pferdekaemper

Kommt es dabei nicht auch ein bisschen auf den Router an? Die FritzBox kann das (auch wenn es nicht ganz 100% zuverlässig funktioniert), aber können das alle Router?
Gruß,
Thorsten
FUIP

Hollo

Es muss in dem betreffenden Netzwerk zumindest eine funktionierende Namensauflösung (DNS) geben.
Ich bin erstmal von einer Fritte ausgegangen, da weit verbreitet.
Wobei ich gerade den Bereich Netzwerkumgebung mit den Diensten bei der Fritte alles andere als gut umgesetzt finde.   :-[


FHEM 6.x auf RPi 3B Buster
Protokolle: Homematic, Z-Wave, MQTT, Modbus
Temp/Feuchte: JeeLink-Clone und LGW mit LaCrosse/IT
sonstiges: Linux-Server, Dreambox, "RSS-Tablet"

Tedious

DNS *könnte* auch der Raspberry übernehmen - um die Verwirrung zu komplettieren ;)

Statische IPs sollte jeder Router unterstützen, das sind Grundlagen von Netzwerken. DHCP ist bequem, das wars denn aber auch. Alternativ einfach dem Client eine fixe IP in dem im Router eingestellten Adressraum verweisen, Router-IP als Gateway und primärer DNS. Sekundären auf bspw. Google setzen und denn passt das schon.
FHEM auf Proxmox-VM (Intel NUC) mit 4xMapleCUN (433,3x868) und Jeelink, HUE, MiLight, Max!, SonOff, Zigbee, Alexa, uvm...

Don Pedro

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 23 Januar 2017, 07:59:17
Kommt es dabei nicht auch ein bisschen auf den Router an? Die FritzBox kann das (auch wenn es nicht ganz 100% zuverlässig funktioniert), aber können das alle Router?

Die Aufgabe eines Routers im eigentlichen Sinne ist das Routen von IP-Paketen "in Richtung ihres Zielhosts" (deswegen heißt er Router). Das geschieht anhand von Routingtabellen die im Router hinterlegt sind. Ein Router dient also dazu zwei oder mehr Netzwerksegmente miteinander zu verbinden. Sonst macht ein Router erstmal nichts. In einem Heimnetz sind dies typischerweise immer zwei Netzwerksegmente, das interne Heimnetz und "das restliche Internet".

Hier sprechern wir von zwei Dingen anderer Natur:

  • Namensauflösung in eine IP-Adresse (DNS-Server) - Das ist ein Dienst der dafür sorgt, dass z. B. "forum.fhem.de" in die IP-Adresse 213.252.140.23 aufgelöst wird.
  • Verwaltung der Zuweisung von IP-Adressen (DHCP-Server) an Netzwerkgeräte, so dass IP-Adressen nicht doppelt vergeben sind - Erleichtert dem Admin die Arbeit, weil er "seine" IP-Adressen nicht mehr händisch verwalten muss. Im Heimnetz mit 3 PC's fast schon Overkill, sorgt aber dafür, dass auch der DAU seinen PC ins Netz bekommt ohne Dinge (eindeutige IP-Adressen, Gateway, Subnetzmaske, usw.) einstellen zu müssen von denen er keine Ahnung hat.

Der "typische" Heimrouter (Fritte oder Nicht-Fritte) ist aber weit mehr als ein schlichter Router. DNS- und DHCP-Server sind idR. vorhanden und dann kommen noch hinzu WLAN-Modul, UPnP-Server für Multimedia, VPN-Server, Samba für NAS-Funktionen (so nutzlos weil unperformant das auch sein mag), HTTP-Server für die Weboberfläche des Routers, SIP-Trunk für die Telefonanlage, DSL-Modem, Fax-Modem und einiges mehr. Also eine ELWMS (Eierlegende Wollmilch-Sau), die man deswegen für kleines Geld kaufen kann, weil die Dinger fast ausnahmslos unter Linux laufen und all die aufgelisteten Dienste von Haus aus dabei sind und nur konfiguriert werden müssen, der Hersteller also keinen monströsen Entwicklungsaufwand hat. Die Fritten unterstützen mittlerweile sogar LISP (wenn auch mit Einschränkungen), was man sonst nur in teuren Enterprise-Routern von Cisco findet...

Du kannst also mit guter Näherung davon ausgehen, dass DNS/DHCP von praktisch allem unterstützt wird, was sich Heimrouter schimpft (ELWMS macht sich nicht so gut im Verkaufsprospekt).

Thorsten Pferdekaemper

Das hast Du jetzt aber schööön erklärt.
'tschuldigung, dass ich bei meiner Begriffswahl etwas unsauber war. Mit "Router" meinte ich eben gerade diese "typischen Heimrouter".
Gruß,
   Thorsten
FUIP

betateilchen

Zitat von: Don Pedro am 28 Januar 2017, 22:22:45
Der "typische" Heimrouter (Fritte oder Nicht-Fritte) ist aber weit mehr als ein schlichter Router. DNS- und DHCP-Server sind idR. vorhanden

Der typische Heimrouter (egal ob Fritte oder nicht) hat keinen eigenen DNS Server, sondern nur einen Forwarder, der alle Anfragen für externe hosts an den DNS Servers des Internetproviders weiterleitet.

Und wenn die Fritte ein schlichter Router wäre, hätte die Welt eine ganze Menge Probleme weniger.
-----------------------
Formuliere die Aufgabe möglichst einfach und
setze die Lösung richtig um - dann wird es auch funktionieren.
-----------------------
Lesen gefährdet die Unwissenheit!

Don Pedro

Zitat von: betateilchen am 28 Januar 2017, 23:08:19
Der typische Heimrouter (egal ob Fritte oder nicht) hat keinen eigenen DNS Server, sondern nur einen Forwarder, der alle Anfragen für externe hosts an den DNS Servers des Internetproviders weiterleitet.

Und wenn die Fritte ein schlichter Router wäre, hätte die Welt eine ganze Menge Probleme weniger.

Das ist nicht ganz korrekt, es ist nicht nur ein Forwarder. Anfragen für externe(!) Hosts werden immer an den nächsthöheren bzw. nächstnäheren DNS weitergeleitet, auch von "echten" DNS-Servern. Man kann aber auch den Rechnern im internen Netz einen Namen geben und die Fritte löst die dann in eine lokale IP-Adressen auf:


C:\>ping raspberry-pi-2

Ping wird ausgeführt für raspberry-pi-2.fritz.box [192.168.178.35] mit 32 Bytes Daten:
Antwort von 192.168.178.35: Bytes=32 Zeit<1ms TTL=64


BR

Don

Thorsten Pferdekaemper

Hi,
Zitat von: betateilchen am 28 Januar 2017, 23:08:19
Der typische Heimrouter (egal ob Fritte oder nicht) hat keinen eigenen DNS Server, sondern nur einen Forwarder, der alle Anfragen für externe hosts an den DNS Servers des Internetproviders weiterleitet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine FritzBox lokale Namen auflöst. Siehe Don Pedros "ping". Das geht bei mir auch und ich kann auch im Browser das hier eingeben: http://kellerassel/ und sehe dann mein TabletUI. Ich wüsste nicht, welches Gerät in meinem Netzwerk dafür sorgt, dass das geht und ich denke auch nicht, dass es irgendeinen DNS-Server im externen Netzt gibt, der das macht. ...also wie könnte das gehen, wenn nicht über die FritzBox?
Oder ist das vielleicht nur ein Problem der Begrifflichkeit? Ist das möglicherweise kein "Domain Name Server", sondern nur ein "Name Server"?
Gruß,
   Thorsten




FUIP

Don Pedro

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 29 Januar 2017, 10:48:33
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine FritzBox lokale Namen auflöst.

Natürlich, wer soll das auch sonst tun? Man macht sich normalerweise nicht die Mühe Namen händisch auf allen Maschinen in die hosts einzutragen und im Heimnetz läuft normalerweise auch kein WINS (in Firmennetzen mittlerweile häufig auch nicht mehr).

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 29 Januar 2017, 10:48:33
und ich denke auch nicht, dass es irgendeinen DNS-Server im externen Netzt gibt, der das macht.

Nee, auch das nicht. Sonst müsstes du davon ausgehen, dass irgendwer in dein lokales Netz eingebrochen ist...  :P

Zitat von: Thorsten Pferdekaemper am 29 Januar 2017, 10:48:33
Oder ist das vielleicht nur ein Problem der Begrifflichkeit? Ist das möglicherweise kein "Domain Name Server", sondern nur ein "Name Server"?

Kommt drauf an was du als "domain" definieren willst. Unter Windoze mit einem Active Directory (also klassische Firmeninstallation) ist damit etwas anderes gemeint als im Inet. Hier sprechen wir aber natürlich über letzteres. Dein lokales Netz hat idR. einen privaten IP-Adressbereich (sonst geht NAT nicht), klassisch 192.168.x.y (https://de.wikipedia.org/wiki/Private_IP-Adresse) und der Bereich ist damit deine "Domain". Und nur ein lokaler DNS Dienst kann hier eine Namensauflösung leisten. Die Domain hat genauso einen Namen, Fritten vergeben hier automatisch "Fritz.box" - das geht so lang gut wie sich die IANA nicht entschließt eine neue TLD "box" zu definieren, ansonsten hätte AVM ein plötzliches Problem... :D