LED Weihnachtsbaumkette dimmen

Begonnen von Spartacus, 25 Dezember 2017, 11:05:54

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Spartacus

Moin zusammen
hat jemand eine Idee, wie man eine handelsübliche LED Lichterkette dimmen kann?

Die Kette wird über ein Steckernetzteil (30V =) betrieben, aber die Birnchen sind einfach zu hell. Aktuell betreibe ich die Kette über ein regelbares Netzteil. Angenehme Helligkeiten erreicht man zwischen 25V und 28V.

Weiß jemand, ob man für so etwas einen LED Controller einsetzten kann, oder wie macht man das am Besten, ohne großartig zu basteln?

Frohe Weihnachten
Christian
Fhem-System: 1 x raspberry PI Typ B, 1 x enOcean PI Typ B | Enocean: PTM210, FMS61NP, FAM14, 2 x FSR14-4x, FTS14-EM | LaCrosse: 2 x TX29D über Jeelink V3 | 1-Wire: 2 x DS18B20 über DS9490R

CoolTux

Ohne basteln dürfte es schwer sein was zu finden.
Mir persönlich fällt da nur ein Widerstand ein, aber halt mit basteln.
Du musst nicht wissen wie es geht! Du musst nur wissen wo es steht, wie es geht.
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dev0

Muss man wirklich, 50 Minuten nach Fragestellung, eine Antwort abgeben, die mehr oder weniger geraten ist?
Um nicht völlig offtipc zu sein: "linear geregelte Spannungsversorgung" oder "PWM" könnten als Suchbegriffe helfen.

Spartacus

Hallo zusammen,
danke für Eure Antworten. Ich denke PWM ist ein guter Ansatz. Ich habe auch schon ein Netzteil gefunden (Meanwell HLG-40H-30), welches das unterstützt. Fehlt nur noch ein passender Controller, der sich in fhem einbinden lässt. Am Besten auf Basis von enocean oder zigbee. Das würde in meine bestehende Landschaft passen. Jemand einen Tipp, was man da nehmen könnte?

Danke und Gruß,
Christian
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tante ju

Zitat von: Spartacus am 25 Dezember 2017, 11:05:54
Moin zusammen
hat jemand eine Idee, wie man eine handelsübliche LED Lichterkette dimmen kann?

Die Kette wird über ein Steckernetzteil (30V =) betrieben, aber die Birnchen sind einfach zu hell. Aktuell betreibe ich die Kette über ein regelbares Netzteil. Angenehme Helligkeiten erreicht man zwischen 25V und 28V.

Weiß jemand, ob man für so etwas einen LED Controller einsetzten kann, oder wie macht man das am Besten, ohne großartig zu basteln?

Die Antwort ist nicht ganz so einfach, da technische Parameter unbekannt sind. Grundsätzlich ist bei LEDs die Lichtleistung nicht abhängig von der Spannung. Aber LEDs haben typischerweise auch keine Betriebsspannung von 30V. Da also nicht bekannt ist, wie die LED-Kette aufgebaut ist, kann man auch nicht sagen, wie Du sie ansteuern mußt, um sie zu dimmen.

Grundsätzlich werden LEDs über PWM gedimmt, nicht über Spannung oder Strom. Wenn aber zum Beispiel eine Konstantstromquelle eingebaut ist, die deine 30 Volt auf den nötigen Strom umsetzt, dann kann es sein, daß die nicht dimmbar ist. Es kann sein, daß der Effekt, den Du mit der Spannungsreduktion hast, ein Ergebnis des Grenzbetriebes ist und u.U. auch Bauteile zerstören kann. Sind einfach nur LEDs in Reihe geschaltet, dann kann man das sehr gut mit einer PWM-Versorgung dimmen. Im einfachsten Aufbau ein 555, ein FET, eine Schottky-Diode und zwei Kondensatoren und ein paar Widerstände.

Spartacus

Hallo,
besten Dank!
In Reihe sind sie sicherlich nicht geschaltet, sonst würde die ganze Kette ausfallen, wenn eine Diode kaputt ist. Das ist hier nicht der Fall, da in meiner Kette eine Diode defekt ist und der Rest leuchtet. Aber gut! Dann muss ich es halt so lassen. Ich dachte, es wäre simpler gewesen. Einfach nen Standard-Controller dran und gut! Dann bleibt es, wie es ist. Für 10 Tage/Jahr treibe ich hier keinen großen Aufwand. Vielleicht gibt es irgendwann dimmbare Lichterketten.

Danke Euch
Christian
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Otto123

Zitat von: tante ju am 25 Dezember 2017, 18:56:07
Grundsätzlich werden LEDs über PWM gedimmt, nicht über Spannung oder Strom.
Hi,

auch wenn das hier nicht hilft, würde ich das nicht so stehen lassen. Eigentlich kann man LEDs nur über Strom richtig "dimmen" - oder besser gesagt die Leuchtstärke beeinflussen, da die Strom/Spannungs Kennlinie stark nichtlinear ist. Die Strom / Leuchtstärke Kennlinie ist annähernd linear.
Allerdings sind die meisten LEDs als Ersatz für Lampen für bestimmte Spannungen dimensioniert und das meist primitiv mit einem Vorwiderstand. Diese Leuchtmittel kann man eigentlich nur noch mit PWM steuern (damit hat Tante_Ju wieder recht  ;D), weil wir damit unser Auge betrügen. Der Zusammenhang im Verhältnis ein/aus und der Leuchtstärke die wir glauben zu sehen ist wieder relativ linear.

Ich wollte damit auch erklären warum es fast unmöglich ist, ein Vorschaltgerät für LEDs welches nicht für dimmen vorgesehen ist einfach mal so zu dimmen.

Ich gehe auch mit der Annahme wie tante_ju das dort eine Konstromquelle verbaut ist. Ich habe Deckenleuchten (Panele) die werden mit Stromtreibern (350 mA 700 mA u.Ä.) gespeist und dort misst man dann auch etwa 30 Volt, wahrscheinlich sind da 8 9 oder 10 LEDs in Reihe. Du könntest also Strom messen und schauen ob Du nicht irgendwo ne Bauanleitung für ne steuerbare Stromquelle auf ESP oder Arduino Basis findest.

Oder Du holst nächstes Jahr ne Kette auf Basis WS2812  ;D

Schöne Feiertage noch
Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz


tante ju

Zitat von: Spartacus am 25 Dezember 2017, 19:05:51
In Reihe sind sie sicherlich nicht geschaltet, sonst würde die ganze Kette ausfallen, wenn eine Diode kaputt ist. Das ist hier nicht der Fall, da in meiner Kette eine Diode defekt ist und der Rest leuchtet. Aber gut! Dann muss ich es halt so lassen. Ich dachte, es wäre simpler gewesen. Einfach nen Standard-Controller dran und gut! Dann bleibt es, wie es ist. Für 10 Tage/Jahr treibe ich hier keinen großen Aufwand. Vielleicht gibt es irgendwann dimmbare Lichterketten.

Zitat von: Otto123 am 25 Dezember 2017, 19:33:39
auch wenn das hier nicht hilft, würde ich das nicht so stehen lassen. Eigentlich kann man LEDs nur über Strom richtig "dimmen" - oder besser gesagt die Leuchtstärke beeinflussen, da die Strom/Spannungs Kennlinie stark nichtlinear ist. Die Strom / Leuchtstärke Kennlinie ist annähernd linear.
Allerdings sind die meisten LEDs als Ersatz für Lampen für bestimmte Spannungen dimensioniert und das meist primitiv mit einem Vorwiderstand. Diese Leuchtmittel kann man eigentlich nur noch mit PWM steuern (damit hat Tante_Ju wieder recht  ;D), weil wir damit unser Auge betrügen. Der Zusammenhang im Verhältnis ein/aus und der Leuchtstärke die wir glauben zu sehen ist wieder relativ linear.

Ich wollte damit auch erklären warum es fast unmöglich ist, ein Vorschaltgerät für LEDs welches nicht für dimmen vorgesehen ist einfach mal so zu dimmen.

Ich gehe auch mit der Annahme wie tante_ju das dort eine Konstromquelle verbaut ist. Ich habe Deckenleuchten (Panele) die werden mit Stromtreibern (350 mA 700 mA u.Ä.) gespeist und dort misst man dann auch etwa 30 Volt, wahrscheinlich sind da 8 9 oder 10 LEDs in Reihe. Du könntest also Strom messen und schauen ob Du nicht irgendwo ne Bauanleitung für ne steuerbare Stromquelle auf ESP oder Arduino Basis findest.

Oder Du holst nächstes Jahr ne Kette auf Basis WS2812  ;D

Ich habe versucht, nicht zu sehr Details zu beleuchten. Das birgt immer ein gewisses Risiko.

Aber Fazit ist: Wenn man weiß, wie die LED Kette aufgebaut ist, kann man sie in aller Regel auch ziemlich einfach dimmen (entsprechende Bauteile/Möglichkeiten vorausgesetzt). Üblicherweise ist über PWM einfacher zu realisieren, dank Arduino, als über Strom. Meine jüngsten Erfahrungen mit "dimmbaren" LEDs sagen mir aber auch, daß es besser ist, sowas selber zu bauen/umzubauen, als sich auf die Angabe "dimmbar" zu verlassen.

Ok, in meinem Fall wollte ich einen Deckenfluter mit R7s Leuchtmittel auf LED umrüsten. Das China-Leuchtmittel, zwar dimmbar, ging aber nur als "bengalisch" durch. Ein (3 mal so teures) Leuchtmittel von Osram/LEDvantage wollte zum Verrecken nicht sauber mit dem Dimmer zusammenarbeiten. Etliche Messungen später war dann klar, wie ich den Dimmer umbauen muß, damit es erstmal geht (nachzünden des TRIAC). Neuer Dimmer mit FHEM/MySensor-Anbindung ist schon gezeichnet und hoffentlich habe ich bald Zeit dafür.

Zurück zur Lichterkette:
Die 30V könnten auch Maximalspannung der Stromquelle sein, die bei Anschluß der LEDs massiv runtergehen. Das würde die einzelne defekte erklären. Das Problem bei einer Dämmung über den Strom ist, daß häufig auch die Leuchtfarbe abhängig vom Strom ist. Ok, es wird aus einer weißen LED niemals grün rauskommen, aber das Weiß kann sich durchaus verändern, wenn man den Strom verändert. Hinter die Stromquelle eine PWM-Schatung zu bauen, empfiehlt sich auch nicht wirklich, wenn man die Stromquelle nicht im Detail kennt. Das jeweilige Einpegeln des Stroms könnte die LEDs schnell altern lassen. Aber es sollte relativ gut möglich sein, sobald man die eingeregelte Spannung kennt, eine entsprechende PWM-Schaltung zu bauen.

Ob sich das ganze wirtschaftlich lohnt, oder nicht einfach ein Widerstand parallel (zur Energievernichtung) ausreicht, kommt auf die Anforderungen an.

Aber auf keinen Fall würde ich mich darauf verlassen, daß eine "dimmbare" Lichterkette wirklich mit dem gerade vorhandenen Dimmer zusammenarbeitet.

Die WS2812 Lichterkette (gibt es die?) wäre aber sicher die beste aller Möglichkeiten. Ich würde dann Geren Bezugsquelle wissen und auch ein paar kaufen! :)


Spartacus

Hallo zusammen,
danke für eure ausführlichen Schilderungen. Ich denke, es lohnt sich nicht wirklich hier Zeit zu investieren. Ich lasse es wie es ist Die WS2812 Licherkette ist sicherlich eine alternative, aber mit 50 Birnchen sicherlich keine Alternative zur aktuellen kette mit 300 Lämpchen. Warten wir mal ab,was es da in den nächsten Jahren geben wird...

Aller Besten Dank,
Christian
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