OBI WLAN Steckdose/Zwischenstecker mit ESP8266

Begonnen von gloob, 30 Juli 2018, 13:16:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

sua

#135
Zitat von: Pfriemler am 24 August 2018, 08:48:05... zumindest nicht aus Tasmota...
Ja, mit "bei Obi" meine ich mit der Original-Hersteller-Software.

Deinen Post #121 hatte ich so verstande,
daß zwischen Anzug des Relais mit ca. 6,5V (lt. Datenblatt noch innerhalb der Spezifikation) und
(eingeschaltet-) Halten des Relais bei ca. 5V ggf. durch die Original-Obi-Software unterschieden wird.

Als Energie-Sparschaltung hätte ich da dann aber (lt. Relaisdatenblatt) mit so Werten von:
Anzug: ca. 4,x V
Halten: ca. 2,x V (die garantierte Haltespannung ist geschätzt (0,4 x U-Nenn), steht nicht im Datenblatt)
Rückfall: < 0,25 V
gerechnet ( + eben dann auch die High Senstivity Version des Relais).
Ich habe jetzt nur noch 2 Stück mit Tasmota, ich kann das leider auch nicht mehr mit dem Zusammenspiel der
Original-Obi-Software austesten ;-)

Wie schon gesagt, danke für Eure Arbeit und für die Schaltungs-Rückerstellung.

Pfriemler

Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr sicher mit der Transitorschaltung. Für mich hat das einen Fehler. Fakt ist: Wenn ich GPIO12 wegkonfiguriere, schaltet das Relais nicht mehr. In dieser Konfiguration hatte sich aber messbar nichts an dem GPIO getan. Jetzt ist die Dose wieder zu und ich mache sie deswegen nicht wieder auf.

Habe wie Papa Romeo zuvor den 300 Ohm neben den Glättungselkos abgeklemmt und parallel zum 68k im Netzteil zwei SMDs 240k und 1M gelötet (was die Kiste halt so her gab an alten Leiterplatten). Sekundär komme ich auf 5,1/5,0V (Relais off/on). Man könnte noch tiefer gehen, aber der CJ1117 ist nur für 1,3 V dropout spezifiziert - 4,6 wären also noch drin. Dann wird es aber schon mit dem Relais enger, wenn man da nicht auch noch was tut.
Leistungsmäßig habe ich jetzt 0,2-0,4W im Standby und 1,0-1,3W mit angezogenem Relais. Das ist (zusammen mit sleep 50) 0,6-0,8W bzw. 1,0-1,3W weniger als im Originalzustand. Jetzt reichts mir!
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

Papa Romeo

nicht verzagen...Papa fragen  ;) ;D...hier des Rätsel´s Lösung:

Muss euch leider enttäuschen...nicht´s mit ,,Haltespannung" vermindern und dgl.
Warum die das so kompliziert machen, steht wohl in den Sternen.

Wenn man GPIO12 ,,rauskonfiguriert" (der Port geht dann wohl in eine Art "Tristate-Zustand") steht an  GPIO12 ein Spannung >  0 an (gemessen 0,6 V --> Spannung an der Basis von Q1), ).  Dieses bewirkt, dass Q1 durchschaltet und das Gate von TG1 auf Masse gezogen wird. Das wiederrum heißt, dass, auch wenn an GPIO5 ein ,,HIGH" gelegt wird, das Relais niemals schalten wird. Legt man  an GPIO12 ein ,,LOW" an, stehen an der Basis von Q1 etwa 0,3 Volt an, damit sperrt der Transistor und am Gate von TG1 stehen durch den Spannungsteiler  R7 und R30 etwas über 1,6 Volt an. D.h. er steuert durch, sobald Q2 über GPIO5 angesteuert wird.

Um jetzt das Relais aber wieder abzuschalten reicht es nicht GPIO12 wieder auf ,,HIGH" zu legen.

Ein Thyristor kann nur ,,gelöscht"  werden, wenn man ihm die Betriebsspannung nimmt oder sein Haltestrom unterschritten wird. Das Zweitere erreicht man hier, indem man GPIO5 auf ,,LOW" legt und damit Q2 sperrt.

Daher denke ich, werden auch die Bezeichnungen ,,Relais On" und ,,Relais Off" herrühren.
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

Pfriemler

#138
Ein Thyristor? Da wäre ich doch im Leben nich drauf gekommen - aber genau das ist das bistabile Element was mir in der Schaltung gefehlt hatte.  8)
Zum Steuern reichen damit Impulse vom ESP.
- offen/ hi halten R21 und R22 die beiden Transitoren leitend.
- Ein L-Impuls an "Relais On" zündet den Thyristor.
- Ein L-Impuls an "Relais Off" unterbricht den Relaisstrom und löscht damit auch den Thyristor.
Die Schaltung funktioniert unter Tasmota auch, weil "Relais On" via GPIO12 auf L gehalten wird und man dann mit "Relais On" via GPIO5 auf L/H einfach statisch schalten kann (wobei der GPIO5 eben aktiv pulldown auf L betreiben muss, wenn das Relais ausgeschaltet sein soll). Der Thyrister läuft nur sinnlos mit.
Blöd halt, dass über TG1 und Q2 eben allein schon 1V abfallen. Man könnte jedenfalls noch viel wegtun oder brücken - den Relaisstrom muss Q2 ja sowieso allein tragen. Entfernt man R21,R7,R,30,Q1 und brückt den Thyristor, könnte man GPIO12 auf "none" stellen - R22 und Q3 und die Ansteuerung über R20 reichen aus. Einfach auslöten is aber nich - die Bauteile sind teilweise gut festgeklebt, den R12 (300Ohm) habe ich nicht abbekommen.

Man könnte noch bemängeln, dass die rote LED im Auszustand mit 3,2-1,7V Sperrspannung betrieben wird, aber das ist wohl gänzlich unbedenklich. Selbst im Durchbruch dürfte über R1 keine Bedrohung für den ESP entstehen.

Ich vergaß gestern noch: Im Netzteil fehlt übrigens noch ein Bauteil. Ein blauer vergossener Klotz ohne Beschriftung (bei mir, Kondensator?) verbindet Sekundär-Minus und Primär-Minus. Der Sekundärteil ist jedenfalls nicht vollständig potentialgetrennt. Mein Spannungsprüfer piept und ein Multimeter zeigt 100V gegen PE. Da fass ich nich an.

BTW: Deine Schaltpläne sind nicht wirklich schön (edit: im Sinne von modern, Symbole und Schrift wirken eher etwas "altbacken", aber die Anordnung der Elemente ist super), aber sehr funktionell und bestens lesbar. Womit zeichnest Du die? Ich suche noch immer was. Fritzing überzeugt mich auch nicht.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

sua

#139
Zitat von: Papa Romeo am 25 August 2018, 14:43:13
nicht verzagen...Papa fragen  ;) ;D...hier des Rätsel´s Lösung:
Muss euch leider enttäuschen...nicht´s mit ,,Haltespannung" vermindern und dgl.
Warum die das so kompliziert machen, steht wohl in den Sternen...

Ein Thyristor?!

Das liest sich dann ja doch so, daß die Obi-Software das monostabiles Relais quasi bistabil ansteuert!
1.) Kurzer Impuls an "Relais On" = Relais zieht an (und bleibt trotz Impuls-Ansteuerung angezogen)
2.) Kurzer Impuls an "Relais Off" = Relais fällt ab (und bleibt abgefallen bis wieder 1.) )
...

Ach Mist, ich sehe gerade, ich bin wegen "zu schön schreiben" viel zu langsam :-( , einfach bei dem Post vorher weiterlesen...


Papa Romeo

..du wirst es nicht glauben...ich zeichne das alles mit dem Programm mit dem ich meine Platinen erstelle(SPrint Layout). Strich für Strich. Ist zwar umständlich, aber hab ich mir schon so angewöhnt. Hab zwar das SPlan auch, aber bis ich da die Teile immer such, hab ich´s auch gezeichnet und auch in der Größe wie ich´s brauch.
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

Papa Romeo

..ach ja das "blaue Teil" CY1. Hab ich mit Absicht weggelassen um Verwirrungen vorzubeugen, da er für die Funktion der Schaltung überhaupt keine Bedeutung hat und nur EMV-technisch wirksam ist. Es ist ein spezieller, sogenannter Y-Kondesator.
Dieser Kondensator zwischen Primärmasse und Sekundärmasse ist ein kapazitiver Kurzschluss für Comon-Mode Ströme. Die Kapazität beträgt ein
paar nF ( hier z.B 2.2nF) und ist damit ausreichend groß, um für die Kapazität der Sekundärseite gegenüber Masse (im pF-Bereich) einen wirksamen Kurzschluss zu bilden. Findest in jedem Schaltnetzteil das "entstört" ist oder sein soll.
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

SCMP77

Hallo,

vielen DankPapa Romeo, da kann man jetzt etwa verstehen, warum das Netzteil auf 6,5V eingestellt ist, und zwar um die Spannung, die über Thyristor und Transistor auszugleichen. In Wirklichkeit dürften da aber weniger als 1,5V abfallen.

Man kann nur den Kopf schütteln. Warum soviel Bauteile verbraten, wenn es mit einem simplen Transistor getan wäre?

Ich werde die Spannung nach Deinem Vorschlag reduzieren und dann noch den Thyristor überbrücken. Dann braucht man nur noch mit GPIO 5 schalten.

Viele Grüße
     SCMP77
Raspberry Pi 3 Model B mit Rasbian, SolvisMax, AVM DECT 200, Sonoff mit Tasmota geflasht

Papa Romeo

...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

tndx

Hallo Leute,

ist echt echt faszinierend Euch beim Fachsimpeln zuzusehen, aber leider habe ich späthestens beim Thyristor den Anschluss verloren :) Was ist denn jetzt der aktuelle Stand und wie setze ich das am elegantesten um? Bzw. wie muss ich meine HM-Firmware anpassen, damit der gemoddete Zwischenstecker auch zuverlässig funktioniert? Im Moment sind die beiden Pins (RELAY_ON/RELAY_OFF) dauerhaft HIGH und werden für den für den jeweiligen Schaltvorgang jeweils für 100 ms auf LOW gesetzt (RELAY_ON für An / RELAY_OFF für Aus).

Papa Romeo

Hallo tndx,

bei HM muss ich passen. Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Hardware is meins, Software...na ja geht so, aber nicht alles....sorry :-\
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

tndx

Hi Papa Romeo,

ich muss nur wissen, wann ich welchen Pin auf HIGH bzw. LOW setzen muss nach dem Mod :) Und zwar nicht die Pinbezeichnung vom ESP, sondern die Bezeichnungen auf der Platine (RELAY_ON/RELAY_OFF).

Papa Romeo

...schau dir mal die Antwort #133 an. Auf dem Schaltplan des WLAN-Moduls siehst du die Zuordnung.

RELAY_OFF --> GPIO5
RELAY_ON  --> GPIO12

auf dem Schaltplan von Antwort #137 steht´s auch nochmal

Gruß

Papa Romeo
...die richtige Lötspitzentemperatur prüft man zwischen Daumen und Zeigefinger.
...überlasse niemals etwas einer Software, das du hardwaremässig erreichen kannst.
...unvorsichtige Elektriker werden schnell zu leitenden Angestellten.
und...never change a running System...no Updates if not necessary

tndx

Zitat von: Papa Romeo am 25 August 2018, 22:38:41
RELAY_OFF --> GPIO5
RELAY_ON  --> GPIO12

OK, das ist nun klar.

Wenn ich jetzt aber wie SCMP77 vorgehe:

Zitat von: SCMP77 am 25 August 2018, 19:33:48
Ich werde die Spannung nach Deinem Vorschlag reduzieren und dann noch den Thyristor überbrücken. Dann braucht man nur noch mit GPIO 5 schalten.

Dann kann GPIO12/RELAY_ON immer auf LOW bleiben und ich toggle indem ich GPIO5/RELAY_OFF 100ms von HIGH auf LOW ziehe?

Desweiteren bin ich mir nicht ganz sicher, was genau jetzt zu dem Mod gehört:
1. 220 kOhm Widerstand parallel zu R10 einlöten ???
UND
2. Den Thyristor überbrücken ???

Wie kriegt man 2. am einfachsten hin?

Danke im Voraus!

Pfriemler

#149
Langsam. Nochmal.
1. 220k reduziert die Ausgangsspannung von 6,5 auf 5,1V, etwa. Das bewirkt eine Reduzierung der Leistungsaufnahme.
2. Allein brücken des Thyristors geht natürlich auch  :D. Damit bekommt das Relais aber mehr Spannung - und zieht damit eingeschaltet mehr Leistung. Kontraproduktiv.
Sinn macht 2. nur, wenn man ähnlich 1. die Spannung weiter senkt auf 4,6 Volt. Niedriger würde ich wegen des Linearreglers CJT1117 für den ESP (3.3-Volt-Bereich) nicht gehen. Alternativ könnte man den gegen einen echten low-drop tauschen, ich habe da ein paar kleine mit m.W. 0,5V in der Tüte. Das wäre Mod  3)

Zitat von: tndx am 25 August 2018, 23:31:06
Dann kann GPIO12/RELAY_ON immer auf LOW bleiben und ich toggle indem ich GPIO5/RELAY_OFF 100ms von HIGH auf LOW ziehe?
Desweiteren bin ich mir nicht ganz sicher, was genau jetzt zu dem Mod gehört:
1. 220 kOhm Widerstand parallel zu R10 einlöten ???
UND
2. Den Thyristor überbrücken ???
Wie kriegt man 2. am einfachsten hin?
Danke im Voraus!
0.: Nein. GPIO12 dauerhaft auf L ist richtig. Lässt Du GPIO5 offen, ist das Relais angezogen, ziehst Du ihn auf L, fällt es ab. Beides dauerhaft, nicht nur Impuls.
1. Ja. Aber das legt die Bistab-Schaltung lahm, deswegen 0.
2. Draht parallel? Oder wenn das zu fipselig ist: von der Diode direkt zu (edit) Q2. Schaue auf Foto in #111: Diode auf der Seite wo "TG1" steht zum rechten schwarzen Dreibeiner auf die Seite wo nur ein Pin ist und wo Q2 steht. (Die Dioden sind ja inzwischen obsolet).
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."