Kaminfeuer überwachen

Begonnen von visionsurfer, 27 September 2016, 08:47:45

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Prof. Dr. Peter Henning

Dann sollte man das Teil ganz schnell vergessen...

LG

pah

Jo

Wiso vergessen? Die Info ob die Tür offen ist (und potentiel Holz nachgelegt wird) ist ja elementar um Fehlalarme zu vermeiden.

Es gibt schon kommerzielle Projekte um eine Reglung über Abgasmessung nachzurüsten:
http://www.lambdacheck.de/ bzw http://www.flammtronik.de/ (Lambdacheck scheint mir auch recht fair vom Preis zu sein hat aber leider keine digitale Schnittstelle)
http://ocontrol.de/ (Ist inzwischen sehr teuer, die haben die letzen Jahre den Preis ca. verdoppelt, hätte aber eine BT-Schnittstelle)

Wenn es nur ums Nachlegen geht bleibt aber ein Temperatursensor die günstigste Lösung....
Wenn man das ganze aufbohren will wäre die kombinierte Temperatur- Lambdamessung interessant weil damit auch eine Regelung der Luft umsetzbar ist, damit wäre es der maximale Komfort beim Holzheizen....

Otto123

Zitat von: ernst1024 am 28 September 2016, 16:25:03
Das ist ganz sicher ein Mikroschalter

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 28 September 2016, 16:07:48
Erstens glaube ich nicht, dass der 2. "Sensor" in dem Arduro-Teil ein Mikroschalter ist - das wäre denn doch zu trivial.
Sieht man auf den Bildern auf der Webseite ziemlich eindeutig!
Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 28 September 2016, 16:07:48
Die Sache mit der Lambda-Sonde muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Und zwar mit einem Gedanken in selbigem: Die Regelungen für existierende Kaminöfen werden immer strikter. Wenn man eine geregelte Verbrennung hat, könnte man diese beliebig umgehen.
Edit: hier haben wir doch alles beieinander:
http://luniks.net/lambda.php
Und hier noch einer:
http://ocontrol.de/
Die Argumente bezüglich der CO-Regelung in dem zweiten Link finde ich aus physikalischer Sicht sehr überzeugend.
Mein Plan ist also jetzt: In diesem Winter mal ein paar Daten zu sammeln: Temperaturen und CO-Gehalt. Sensorik dafür habe ich schon beschrieben.
Ich hatte mich da mit meinem Kaminbauer lange unterhalten. Die Meinung war: Lambasonde ist im Kamin mit Scheitholzverbrennung übers Ziel hinaus. Die Temperaturmessung ist ausreichend. Wichtig ist die Charakteristik des Ofens, die ist aber bekannt (ermittelbar).
Die Fehler beim manuellen Heizen enstehen während des Abbrandes durch falsche Luftzufuhr.
Die gröbsten Fehler aber werden beim Start des Feuers gemacht. Die sind bei Scheitholz kaum durch Steuerung/Regelung korrigierbar, aber signalisierbar.
Der Anstieg (Dynamik) der Temperatur ist entscheidend für sauberen Abbrand.
Ist der Start gelungen (entsprechende Kurve) wird die Luftzufuhr anhand relativ zum Spitzenwert ermittelter Schwellwerte gedrosselt.

Lambda Sonden sind eigentlich nur bei Pelletöfen sinnvoll.

Gruß Otto
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz

visionsurfer

Hi,

ich habe mittlerweile auch Antwort von Ofen Fuchs bekommen.

Die sagen das es für mich nicht geeignet ist. Aber eventuell haben die sich abschrecken lasse, weil ich gefragt habe, ob man die Daten für die Hausautomation irgendwie abgreifen kann. Also geht wohl nicht.
Schade.

Weil ich brauche wohl wirklich was "einfaches" zum nachrüsten. Alles andere übersteigt komplett mein aktuelles wissen. Oder ich brauche ein wirklich gutes Tutorial.

Also wie gesagt bei mir geht es wirklich nur drum ein Event zu bekommen "Holz nachlegen". Der Kamin ist bei mir eher "Deko", bzw. dient um es gemütlich zu haben. Er ist nicht auf heizen ausgelegt.

Grüße,
Visionsurfer

Papaloewe

#64
Ich gehe da lieber mal auf Nummer sicher und mache das mit diesen K-Typ Thermofühlern.

Dafür habe ich dieses Board mit 1-wire Output gefunden.
Leider ein wenig teuer, auch nicht in den einschlägigen Shops in China zu finden.
1-wire habe ich schon und daher finde es das am Einfachsten.

https://www.adafruit.com/product/1727
oder
http://www.exp-tech.de/adafruit-thermocouple-amplifier-with-1-wire-breakout-board-max31850k

Vielleicht geht das auch für den Holzkohlegrill, aber dann wohl erst im nächsten Frühling ;-)

MfG
Thomas

ernst1024

Zitat von: visionsurfer am 28 September 2016, 17:19:50

Weil ich brauche wohl wirklich was "einfaches" zum nachrüsten. Alles andere übersteigt komplett mein aktuelles wissen. Oder ich brauche ein wirklich gutes Tutorial.

Also wie gesagt bei mir geht es wirklich nur drum ein Event zu bekommen "Holz nachlegen". Der Kamin ist bei mir eher "Deko", bzw. dient um es gemütlich zu haben. Er ist nicht auf heizen ausgelegt.

Grüße,
Visionsurfer

Also gut, hilft ja nix. Um einfach anzufangen bei überschaubaren Kosten würde ich dann auch mit einer Temperaturmessung am Ofenrohr beginnen. Von mir aus auch mit einem DS18B20, muss man halt schauen und der kostet ja auch nix.
Dazu würde ich einen ESP8266 als Mikrokontroller ensetzen. Das ist alles keine Hexerei und wenn du dich dazu entschließt dann kann man (zB. ich) dir hier auch helfen das umzusetzen.

An Kosten musst du ca 10-15 € rechnen.

Der schickt dann immer schön die Temperatur an dein fhem und du kannst schön im Plot verfolgen wie der Verlauf ist und daran dann festmachen wann es an der Zeit ist nachzulegen.
Gruß Ernst

Prof. Dr. Peter Henning

#66
ZitatSieht man auf den Bildern auf der Webseite ziemlich eindeutig!

Ich habe naiverweise geglaubt, dass die das nicht als "Sensor" bezeichnen - sondern auch die Zulufttemperatur messen.

ZitatIch hatte mich da mit meinem Kaminbauer lange unterhalten. Die Meinung war: Lambasonde ist im Kamin mit Scheitholzverbrennung übers Ziel hinaus.

Hm. Ein Kaminbauer als Verbrennungsfachmann ? Bei allem Respekt vor dem Praxiswissen dieses Kaminbauers möchte ich das doch in Zweifel ziehen. Ich werde auch nicht auf die teure und für andere Verbrenungsvorgänge gedachte Lambda-Sonde setzen - sondern versuchen, den CO-Gehalt zusammen mit der Temperatur zu messen.

ZitatDazu würde ich einen ESP8266 als Mikrokontroller ensetzen

Wieso das ? Ein Kabel reicht.

LG

pah

ernst1024

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 28 September 2016, 20:15:39


Hm. Ein Kaminbauer als Verbrennungsfachmann ? Bei allem Respekt vor dem Praxiswissen dieses Kaminbauers möchte ich das doch in Zweifel ziehen. Ich werde auch nicht auf die teure und für andere Verbrenungsvorgänge gedachte Lambda-Sonde setzen - sondern versuchen, den CO-Gehalt zusammen mit der Temperatur zu messen.

Wieso das ? Ein Kabel reicht.


Warum soll ein Kaminbauer nichts von Verbrennungsvorgängen verstehen? Schließlich muss er sicherstellen dass die Abgaswerte eingehalten werden.
also bei allem Respekt, aber manchmal ....

Außerdem wollen wir doch hoffen dass im Abgas kein CO enthalten ist. CO ist ein tödliches Gas, ein Produkt einer unvollständigen Verbrennung und fast immer ein Hinweis auf fehlende Verbrennungsluft.
Nicht umsonst überwacht der BZ die Einhaltung des Grenzwertes und bringt bei Überschreitung einen Warnhinweis mit der Bitte um Überprüfung der Feuerstätte innerhalb einer 6 Wochenfrist an und kommt zur Nachmessung.

Ja ein Kabel würde reichen aber er meinte auch was von wegen WAF und da ist ein kleiner ESP mit einem DS18B20 möglicherweise dezenter.
Gruß Ernst

pink99panther

Für die Messung im Ofenrohr ginge der ESP auch.
Bei ESPEasyPluginPlayground gibt es eine Erweiterung
für den MAX 6675 mit dem die entsprechenden Fühler
angeschlossen werden können.

Otto123

Zitat von: Prof. Dr. Peter Henning am 28 September 2016, 20:15:39
Hm. Ein Kaminbauer als Verbrennungsfachmann ? Bei allem Respekt vor dem Praxiswissen dieses Kaminbauers möchte ich das doch in Zweifel ziehen.
Er ist seit über 40 Jahren Ofenbaumeister, einer der führenden Fachleute der hiesigen Innung und hat die Abbrandregelung von Anfang an eingebaut und gemeinsam mit dem Hersteller getestet und optimiert. Der ist kein Kaminofenauspacker und -Aufsteller  :o der weiß warum Holz brennt. Der hat schon für sauberen Abbrand gesorgt da war die BImSchG noch in den Windeln.
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz

Prof. Dr. Peter Henning

#70
Zitat
Warum soll ein Kaminbauer nichts von Verbrennungsvorgängen verstehen? Schließlich muss er sicherstellen dass die Abgaswerte eingehalten werden.
also bei allem Respekt, aber manchmal ....

Man schaue mal in die Meisterprüfungsverordnung für Ofen- und Luftheizungsbauer. Viel Praxiswissen über Verbrennungsvorgänge, über das ich nicht im Entferntesten verfüge - deshalb habe ich hohen Respekt vor Ofenbaumeistern. Aber Einzelheiten der Verbrennungsphysik gehören da nicht so sehr zum Plan.

ZitatDer hat schon für sauberen Abbrand gesorgt da war die BImSchG noch in den Windeln.

Na gut, haben wir also den Top-Fachmann erwischt - glauben werde ich ihm trotzdem nicht.

ZitatAußerdem wollen wir doch hoffen dass im Abgas kein CO enthalten ist.

Selbstverständlich ist es das - und die Hoffnung kann sich nur darauf beziehen, dass der Grenzwert von aktuell 4 g/m³ eingehalten wird. Bei Kaminöfen ist das keineswegs gewährleistet, wenn der Betreiber die Luftzufuhr manuell reguliert. Im Abgas ist also IMMER CO - und wenn dann noch der Abgasweg undicht ist, kommt es relativ häufig zu Todesfällen. Siehe hier

http://www.og-lenne-ruhr.de/tipps-und-infos/brandschutz/60-gefahr-einer-kohlenmonoxidvergiftung-durch-kaminofen-oder-andere-verbrennungsoefen.html

LG

pah

Edit: Zur Erläuterung, was diese 4 g/m³ bedeuten: 4 g CO sind bei einem Molekulargewicht von 28 amu etwa 1/7 mol, somit bei einer Temperatur von 120 °C  etwa 4,6 Liter Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgas, oder 0,46%

Jo

@pah Hast du du schon eine CO-Sonde im gefunden die mit den Einsatzbedingungen klar kommt? Ich hab bisher nur Sonden gefunden die bis 50°C spezifiziert sind, ich hab zwar einen Wasserführenden Kamin und damit relativ geringe Abgastemperaturen aber die 50°C reichen bei weitem nicht.

Ich hab mich die letzte Zeit relativ intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt da wir im Winter ausschließlich mit Holz heizen und ich da gerne den Komfort etwas erhöhen würde (also Luftregelung + Nachlegesignal). Bei dem was ich bisher recherchiert habe reicht die Temperatur nicht aus um die Luft sinnvoll zu regeln, das würde nur funktionieren wenn immer das gleiche Bedingungen herschen (Holzmenge, Scheitgröße, Feuchtigkeit, Luftdruck, Lufttemperatur, Kaminzug,...) und damit eine vordefinierte Temperaturkurve abgefahren werden kann, bei Abweichungen einer der Parameter wird die "richtige" Temperaturkurve anders aussehen.
Als reines Nachlegesignal wird Temperatur+Türkontakt aber sicher reichen...

Aus meiner Sicht bleibt für eine echte Regelung nur eine O2 oder CO Messung.
- Die CO Messung scheint für micht die bessere Reglgröße zu sein, allerdings habe ich noch nichts bezahlbares an Sonden gefunden.
- Die O2 Messung hat für micht den Vorteil das es da Großseriensonden gibt die mit Abgas klar kommen, zwar nicht ganz ideal für feste Brennstoffe aber gut umsetzbar.

Bin noch über das hier gestolpert: http://www.breitband-lambda.de/produkte.html das Teil hat ne dokumentierte RS232 Schnittstelle, wäre also gut einzubinden.

Viele Grüße
Johannes

Papaloewe

Zitat von: pink99panther am 28 September 2016, 22:14:57
Für die Messung im Ofenrohr ginge der ESP auch.
Bei ESPEasyPluginPlayground gibt es eine Erweiterung
für den MAX 6675 mit dem die entsprechenden Fühler
angeschlossen werden können.

Danke für den Hinweis pink99panther.

Hast du auch noch den konkreten Link für mich?
Es reicht mir die Abgastemperatur zu überwachen. Damit möchte ich die Schwelle zum Holz nachlegen erkennen und ob überhaupt der Ofen brennt, zum Verriegeln des Dunstabzugs in der Küche.
Ja, ich weiß, heute ist das so vorgeschrieben, aber war es damals nocht nicht.  ::)

Gruß
Thomas

Prof. Dr. Peter Henning


Omega-5

RaspberryPi2, nanoCUL, 3x DS18B20, FS20: 4x Funk-Schalter ST-4, LaCrosseGW,
HomeMatic: HMLAN, HM-WDS10-TH-O, HM_MYS_RelaisBoard,
I2C: HYT221 über modifiziertes Modul I2_I2C_SHT21.pm (Q&D),