HM-LC-SW2-FM defekt: Sicherung? Schaltplan?

Begonnen von FilliFairy, 26 November 2014, 21:49:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

FilliFairy

Hallo,

einer meiner HM-LC-SW2-FM scheint bei einem Stromausfall Schaden genommen zu haben.

Das Device ist per Funk nicht mehr zu erreichen und reagiert auf S1 und S2 Betätigung nicht mehr.

Sichtprüfung nach Entfernen des Gehäuses lieferte keinen offensichtlichen Übeltäter. Eine Schmelzsicherung habe ich nicht entdeckt.

Gibt es eine Quelle für Schaltpläne der HM Devices? Hat jemand einen Tipp, ob es lohnt Zeit in eine Reparatur zu investieren?

Vielen Dank für Eure Rückmeldung.

Filly
FHEM auf Raspi mit
HMLAN: HM-CC-RT-DN,HM-CC-TC,HM-CC-VD,HM-LC-BL1-FM,HM-LC-SW1-PL2,HM-LC-SW2-FM,HM-LC-Sw1PBU-FM,HM-RC-4-B,HM-SCI-3-FM,HM-SEC-MDIR,HM-SEC-MDIR-2,HM-SEC-SC-2,HM-SEC-TIS,HM-Sen-MDIR-O,HM-WDS10-TH-O,HM-WDS40-TH-I
OWDevice: DS18B20,DS2408,DS2413,DS2438

Puschel74

Hallo,

ZitatHat jemand einen Tipp, ob es lohnt Zeit in eine Reparatur zu investieren?
Das kommt drauf an welchen Stundensatz du dafür zugrunde legst.

Bei € 95,--/Std. lohnt sich das sicher nicht.
Wenn du aber Ahnung davon hast und weisst wo du nachschauen kannst, was du wo messen musst und es um dein Geld geht lohnt sich das uU sicher.

Wenn es aber keine offensichtlichen Schäden gibt wirst du dir vermutlich schwer tun da es einen der kleinen schwarzen Käfer erwischt haben könnte.
Und die wirst du mit einem Spannungsprüfer oder 08/15 Multimeter im eingebauten Zustand sehr schwer bis garnicht durchmessen können.

Ergo auch im Privatgebrauch: Wenn man absolut nicht weiß wo ansetzen und was man wie und wo messen könnte - kauf dir nen neuen.
Reparieren lohnt bei diesen "Bauteilen" absolut nicht und schon garnicht wenn es eine Werkstatt machen soll.

justmy2cents

Grüße
Zotac BI323 als Server mit DBLog
CUNO für FHT80B, 3 HM-Lan per vCCU, RasPi mit CUL433 für Somfy-Rollo (F2F), RasPi mit I2C(LM75) (F2F), RasPi für Panstamp+Vegetronix +SONOS(F2F)
Ich beantworte keine Supportanfragen per PM! Bitte im Forum suchen oder einen Beitrag erstellen.

arne.dien

Der Switch hat eine Stecksicherung 5A/250V.
Gibt's bei ELV auch als Ersatzteil.

FHEM 5.9, RasPi 3 B, HM-LAN, RFXtrx433, Harmony
Homematic, Licht, Rolladen, Heizkörper, Rauchmelder...
ESP RGBWW, LD316...

Es ist selten zu spät aber immer höchste Zeit...

FilliFairy

Danke an arne.dien und Puschel für die Antworten.

Der Tipp mit der Sicherung ist gut. Hab's gleich nachgemessen - die Sicherung hat Durchgang (0 Ohm). Angenommen diese Sicherung tut, was andere Sicherungen auch tun (Widerstand OO = durchgebrannt), dann ist die Sicherung OK.

Puschel hat natürlich recht - bei 45 € für das Teil lohnt sich eine externe Reparatur nicht. Löten krieg ich hin und mit einem Schaltplan lassen sich vielleicht ein paar Testpunkte finden und messen...

Gibt's weitere Hinweise?

Gruß

Filly
FHEM auf Raspi mit
HMLAN: HM-CC-RT-DN,HM-CC-TC,HM-CC-VD,HM-LC-BL1-FM,HM-LC-SW1-PL2,HM-LC-SW2-FM,HM-LC-Sw1PBU-FM,HM-RC-4-B,HM-SCI-3-FM,HM-SEC-MDIR,HM-SEC-MDIR-2,HM-SEC-SC-2,HM-SEC-TIS,HM-Sen-MDIR-O,HM-WDS10-TH-O,HM-WDS40-TH-I
OWDevice: DS18B20,DS2408,DS2413,DS2438

Pusches

ich hatte jetzt ca 5 Stück HM-LC-SW 1oder 2 die nicht mehr reagiert haben.
Also auch kein blinken der LED.

Das ist direkt vor der Sicherung ein Widerstand R10,
dieser war jedesmal durchgebrannt. (optisch nicht zu sehen)
Nachdem dieser durch einen 1/4Watt ersetzt war (vorher 1/8W)
lief alles wieder.

Kleine Ursache große Wirkung.


FilliFairy

Hallo Pusches,

danke für den Hinweis - mein defektes Modul scheint auch das von Dir beschriebene Problem zu haben. Der Widerstand hat sich verfärbt, sodass die Farben der Ringe nicht mehr eindeutig zu erkennen sind.

An einem anderen Modul habe ich einen 2k2 Ohm Widerstand vorgefunden - war das auch der Widerstandswert, den Du bei Deinen Exemplaren ersetzt hast?

Gruß

FillyFairy
FHEM auf Raspi mit
HMLAN: HM-CC-RT-DN,HM-CC-TC,HM-CC-VD,HM-LC-BL1-FM,HM-LC-SW1-PL2,HM-LC-SW2-FM,HM-LC-Sw1PBU-FM,HM-RC-4-B,HM-SCI-3-FM,HM-SEC-MDIR,HM-SEC-MDIR-2,HM-SEC-SC-2,HM-SEC-TIS,HM-Sen-MDIR-O,HM-WDS10-TH-O,HM-WDS40-TH-I
OWDevice: DS18B20,DS2408,DS2413,DS2438

Pfriemler

#6
Als hardwarenaher Homematicnutzer habe ich mal die mir verfügbaren Schaltpläne gewälzt: die technisch neueren -DR und -xxxPBU-FM benutzen dort einen 1k-Widerstand. Für meine im Fundus liegenden -Dim1T-FM und -Sw2-FM (die Unterputzmodule mit externem Tasteranschluss) habe ich keine Schaltpläne, aber die sind mit ein paar Handgriffen offen: je 2,2kOhm.

Die Widerstände sind als Sicherungswiderstände beschrieben und liegen vor dem Glättungselko für den Schaltwandler. Durch sie fließt nur der Eigenenergiebedarf der Aktoren, <2 W - bezogen auf die 230V-Seite sind das lächerlich geringe Verlustleistungen im Milliwatt-Bereich (20 mW bei 2W Leistungsaufnahme und 2,2kOhm Widerstand). Kritisch sind Defekte des Wandlers, Kurzschlüsse im Sekundärbereich oder ein defekter Hochspannungselko. Dann rauchen die Widerstände unspektakulär ab (im Gegensatz zu explodierenden Schmelzsicherungen).
Im Normalbetrieb entsteht eine besondere Belastung beim Wiedereinschalten nach häufigen Stromversorgungsunterbrechnungen, wie sie durch Wackelkontakte an der Versorgung entstehen könnten. Denn der Widerstand begrenzt hauptsächlich das schlagartige Aufladen des Primärelkos und wird dadurch besonders belastet.

Trotzdem: Bei einem Defekt dieser Widerstände würde ich normalerweise von einem Folgedefekt infolge eines anderen Fehlers ausgehen.
Ein Ersatz durch höher belastbare Widerstände konterkariert die Sicherungsfunktion der Bauteile - ein Brand wäre wahrscheinlicher.
edit: Erhöhte Serienwiderstände von alternden Kondensatoren etwa sorgen für einen zusätzlichen Energiebedarf, der sich in einer höheren Standbyverlustleistung des Aktors niederschlägt und somit auch den Sicherungswiderstand mehr belastet.

Auf der anderen Seite bleibt die Frage, warum bei den technisch jüngeren Aktoren ein entsprechend kleinerer Sicherungswiderstand eingesetzt wird, der trotzdem ausreichend Sicherungsfunktion bietet, aber im Normalbetrieb weniger Verlustleistung bedeutet (wobei diese ja wie gesagt im Normalfall unterhalb der Messbarkeit liegt). Ich würde also statt eines höher belastbaren Widerstands eher zum kleineren 1k greifen, der trotzdem den Aufladestrom auf maximale kondensatorververträgliche 300 mA begrenzt, aber im Normalzustand nur halb soviel Verlustleistung generiert. Aber 10 oder 20 mW sind dennoch meilenweit von den zulässigen 125 mW entfernt.

Auf der sicheren Seite ist man aber, wenn man sich an die Herstellervorgabe hält und den "richtigen" Widerstand einsetzt.

edit: Aufgrund neuerer Erkenntnisse muss ich tatsächlichlich dazu raten, nicht irgendeinen Widerstand, sondern tatsächlich einen Sicherungswiderstand einzusetzen. Die Schutzfunktion des "kontrollierten Durchbrennens" ist nur mit speziellen Bauteilen gewährleistet: Kohleschichtwiderstände brennen in der Regel wirklich ab, Metallschichtwiderstände können hingegen, wenn sie keine "Sollbruchstelle" besitzen, tatsächlich unter Belastung glühend niederohmiger werden und so das thermische Risiko (Brandgefahr) noch vergrößern.
Also - gerade an dieser Stelle - explizit nach Sicherungswiderständen suchen und andere höchstens testweise verwenden.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

pwlr

Moin,

bei mir ist ein HM-LC-SW2-FM abgesoffen, weil der Verteilerkasten undicht war. Das Teil lag regelrecht im Wasser. Natürlich keinerlei Funktion mehr >:(

Also mit Preßluft getrocknet, gereinigt, besichtigt und sicherheitshalber einige Stunden gewartet.
Stecksicherung 5A -> ok
SI-R (R10) sichtbar durchgebrannt, Farbcode nicht mehr erkennbar.

ZitatIch würde also statt eines höher belastbaren Widerstands eher zum kleineren 1k greifen, der trotzdem den Aufladestrom auf maximale kondensatorververträgliche 300 mA begrenzt, aber im Normalzustand nur halb soviel Verlustleistung generiert.
Den Anregungen von Pfriemler folgend einen 1K0 eingelötet und zack - alles wieder ok. Dauertest hat eben begonnen.

Danke !
Moin
Bernd


Pfriemler

#8
5A kommen bei einem Kurzschluss durch Absaufen mit Regenwasser eher nicht zustande. Das ist doch meist recht ionenarm.

Ich hoffe die paar Stunden haben wirklich gereicht. Es gibt auf den Platinen viele kleine Wasserverstecke, z.B. unter den SMD-Bauteilen, besonders den Chips.
Restwasser kann für elektrolytische Zersetzungsprozesse sorgen und den Aktor dauerhaft beschädigen. Der Defekt tritt erst nach ein paar Tagen oder noch später ein. Wird gern bei Handys übersehen: Ins Wasser gefallen, uh, geht noch, Glück gehabt. Und nach drei Tagen isses dann wirklich hin. Nein, wenn's geht (und leider geht es ja kaum noch!) Akku raus, oder wenigstens ausschalten! Pronto!

BTW: In hartnäckigen Fällen wie ausgelaufender Batteriesäure: Spülung mit deionisiertem Wasser (nichtleitend!) unter Zusatz von Isoprop (ein paar Spritzer reichen). Dann nochmals ohne Isoprop spülen und laaaaaaaaange trocknen. Ich mache das gern unter der Abdeckung meines Warmwasserspeichers (>60 °C) für einen ganzen Tag.
So habe ich unlängst sogar einen Wasserdetektor flott bekommen, wo man mit Pressluft auf der Rückseite der Platine, die man wegen der teilweisen Vergießung mit Harz gar nicht entnehmen kann, nicht viel bewirkt.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

pwlr

Moin,
ok, ich habe das Teil erst mal wieder ausgeschaltet und werde eine längere Sicherheits-Trocknungsperiode einleiten. Unklar ist m.E. vor allen Dingen auch der Zustand unter dem Abschirmblech vom Tranceiver-Modul. Möchte ich ungern ablöten...
Danke für Deine Tipps !
Moin
Bernd

Arnoldoo

Zitat von: Pfriemler am 12 April 2020, 15:47:41
Als hardwarenaher Homematicnutzer habe ich mal die mir verfügbaren Schaltpläne gewälzt: die technisch neueren -DR und -xxxPBU-FM benutzen dort einen 1k-Widerstand. Für meine im Fundus liegenden -Dim1T-FM und -Sw2-FM (die Unterputzmodule mit externem Tasteranschluss) habe ich keine Schaltpläne, aber die sind mit ein paar Handgriffen offen: je 2,2kOhm.

Die Widerstände sind als Sicherungswiderstände beschrieben und liegen vor dem Glättungselko für den Schaltwandler. Durch sie fließt nur der Eigenenergiebedarf der Aktoren, <2 W - bezogen auf die 230V-Seite sind das lächerlich geringe Verlustleistungen im Milliwatt-Bereich (20 mW bei 2W Leistungsaufnahme und 2,2kOhm Widerstand). Kritisch sind Defekte des Wandlers, Kurzschlüsse im Sekundärbereich oder ein defekter Hochspannungselko. Dann rauchen die Widerstände unspektakulär ab (im Gegensatz zu explodierenden Schmelzsicherungen).
Im Normalbetrieb entsteht eine besondere Belastung beim Wiedereinschalten nach häufigen Stromversorgungsunterbrechnungen, wie sie durch Wackelkontakte an der Versorgung entstehen könnten. Denn der Widerstand begrenzt hauptsächlich das schlagartige Aufladen des Primärelkos und wird dadurch besonders belastet.

Trotzdem: Bei einem Defekt dieser Widerstände würde ich normalerweise von einem Folgedefekt infolge eines anderen Fehlers ausgehen.
[...]
Das sind sehr hilfreiche Hinweise. Vielen Dank.

Auch bei mir war der HM-LC-SW2-FM plötzlich defekt. Nach dem Öffnen des Gehäuses sah man sofort, dass der R10 (neben der T5A Sicherung) abgeraucht war.

Ich habe ihn durch einen 2,2 kOhm Kohleschichtwiderstand (1/4 W) ersetzt, der sofort wieder unspektakulär abgeraucht ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass es auf anderen Leiterplatte zu einem Funkenschlag oder Glühen gekommen ist. Auf dieser anderen Leiterplatte war neben dem Pad, an das der Draht angelötet ist, der die beiden Leiterplatten verbindet, ein schwarzer Fleck (siehe Bild, roter Markierung). Auf dieser äußeren Seite ist das Pad aber mit sonst nichts verbunden. Also habe ich angenommen, dass es zu einer unerwünschte Verbindung zu der danebenliegenden Leiterbahn ("Masseleitung"?) gekommen ist. Ich habe die Leiterbahn an dieser Stelle gekürzt (siehe Bild, blaue Markierung). Nochmals einen neuen R10 eingelötet und jetzt läuft der Aktor wieder.


Pfriemler

#11
Übel. Das sollte nicht passieren. Ich frage mich, was da passiert sein kann. Kleines Tier?
Leider habe ich keine Unterlagen zu dem Aktor und kann daher nicht einschätzen, welche Spannungen da anliegen.
Auf dem Foto dürfte alles glänzende noch Spiegelung vom Lack sein und nicht Leiterbahn. Zum Vergleich ein Foto von meinem angehängt.
Ich würde noch etwas großzügiger aussparen. Schwarze Kokelreste sind immer blöd. Ggf. Leiterplatte an der Stelle tiefer fräsen.

jm2c.
"Änd're nie in fhem.cfg, denn das tut hier allen weh!" *** Wheezy@Raspi(3), HMWLAN+HMUART, CUL868(SlowRF) für FHT+KS+FS20, miniCUL433, Rademacher DuoFern *** "... kaum macht man es richtig, funktioniert es ..."

Otto123

Zitat von: Pfriemler am 12 April 2020, 15:47:41Trotzdem: Bei einem Defekt dieser Widerstände würde ich normalerweise von einem Folgedefekt infolge eines anderen Fehlers ausgehen.
Ich hatte jetzt einen SW2 und zwei SW1 mit diesem Fehler: R10 abgebrannt, durchaus mit Schmorstellen an Platine und Gehäuse

R10 2,2 KOhm gleiche Baugröße 207 ausgewechselt - den unspektakulären Abbrand habe ich getestet, da ich erstmal nur den Widerstand gewechselt habe. Hat nur ein paar Minuten gehalten.
C9 und C10 0,47µF/400V ausgewechselt.

Jetzt laufen die Aktoren wieder. Habe es mal noch im Wiki eingetragen. Die Sterberate wird ja zunehmen.

Beide Elkos zeigten braune Auswürfe an den Pluspolen.
Viele Grüße aus Leipzig  ⇉  nächster Stammtisch an der Lindennaundorfer Mühle
RaspberryPi B B+ B2 B3 B3+ ZeroW,HMLAN,HMUART,Homematic,Fritz!Box 7590,WRT3200ACS-OpenWrt,Sonos,VU+,Arduino nano,ESP8266,MQTT,Zigbee,deconz